Erst Life, jetzt Alien - man könnte meinen, ich werde zum Fan von Scifi-Horrorfilmen. Doch speziell bei diesen Filmen besteht da keinerlei Gefahr.
Wobei, vergleicht man die beiden ist Alien: Covenant klar der bessere Film. Die Charakterzeichnung ist so viel besser, was den Film deutlich erträglicher macht. Auch der Android ist (für die Reihe typisch) eine interessante Figur. Er wird diesmal im Intro beschrieben, und der gleich aussehende Humanoid mit anderem Namen auf dem Schiff in der nächsten Szene ist dann für den Zuschauer direkt eine Herausforderung. Fesselnd, ebenso wie das initiale Szenario.
Später zerfasert der Film etwas. Nein, die Charaktere sind keine Vollidioten, sterben nicht völlig freiwillig. Aber sie handeln doch nicht völlig verständlich, laufen alleine rum, sind unachtsam. Das ist kein Vergleich mit dem Irrsinn in Life, aber es ist auch nicht glaubwürdig. Auch wirken die meisten Reaktionen auf den erlebten Horror daneben - die gezeigten Emotionen wirken selten nachvollziehbar, gedämpft oder mit falschem Timing. Auch ihre Begegnung mit dem Android trieft vor unnachvollziehbarer Naivität.
Was mich aber hauptsächlich stört ist der Fokus des Films. Der erste Alienfilm war auch brutal (man erinnere sich an die erste Aliengeburt), aber er war vor allem spannend. Alleine das Piepen des Bewegungssensors im Lüftungsschacht, dieser pure Horror hat unzählige Filme und Spiele beeinflusst. Covenant hat fast nichts davon. Er begnügt sich mit billigem Gore des Aliengemetzels, eingebunden in Actionszenen und eine betont groß angelegte Hintergrundgeschichte rund um den Androiden David, die noch weitere Filme tragen soll. Samt entsprechender völlig vorhersehbarer Storywendung am Ende des Films.
Wieder ein Film, den ich nicht hätte sehen müssen.