Shadow Tactics: Blades of the Shogun ist ziemlich gut
Thursday, 7. March 2019
Das zweite für mich interessante Spiel aus dem Caffeine-Humblebundle war mit Shadow Tactics ein Commandos in Japan. Vielleicht ist es näher an Desperados, doch die beiden Klassiker ähnelten sich ja sehr.
Mit wenigen vom Spieler kontrollierten Einheiten müssen auf Karten Missionen erfüllt werden, möglichst ohne sich dabei von der Gegnerübermacht erwischen zu lassen. Blades of the Shogun bedient sich voll beim Japan-Setting und gibt dem Spieler einen Ninja, ein Ninja-Mädchen, einen Samurai, einen alten Mann mit Gewehr sowie eine Frau, die sich als Geisha tarnen kann. Auch die Geschichte um einen Shogun und eine Verschwörung ist sehr üblich.
Alle Charaktere haben unterschiedliche Spezialfähigkeiten. Ich fand nur zwei der Figuren etwas schlecht ausbalanciert: Das Ninja-Mädchen Yuki hat fast keine Nachteile gegenüber dem Ninja Hayato. Der hat Shuriken und einen Stein zum Lärm machen, wobei Gegner nicht zum Stein hinlaufen und vom Shuriken getroffen lange nicht umfallen, dabei sehr sichtbar sind. Sie dagegen hat eine Falle und eine Flöte, sie kann so wunderbar einzelne Gegner mit der Flöte außer Sichtweite ihrer Gefährten und dort in Fallen locken.
Dass dagegen der alte Mann Takuma durch seine fehlende Nahkampfwaffe und begrenzte Munition mehr als Joker für schwierige Situationen da ist fand ich okay, aber Yuki und Hayato füllen beide die gleiche Rolle. Die Geisha kann Sichtbalken verringern und wird verkleidet nur von Samurais enttarnt, das macht sie an vielen Stellen sehr mächtig. Der Samurai Mugen schließlich lockt Gegner mit einer Sake-Flasche weg, kann mehrere auf einmal attackieren und sogar gegnerische Samurais erledigen, ohne dass sie wie bei den anderen vorher mit einem Schuss geschwächt werden müssen. Abgesehen von der merkwürdigen Dopplung der beiden Ninjas stimmt also die Vielfalt.
Die Missionen sind sehr gut gemacht. Jede Karte ist praktisch eine Sammlung von vielen kleinen Puzzles: Mit welcher Kombination welcher Fähigkeiten komme ich an den Wachen vorbei? Dazu haben die Level immer wieder Besonderheiten, zum Beispiel einen Gegner umgehenden Holzwagen oder Schnee, der verräterische Fußspuren sichtbar macht – und wir wissen ja, dass Ninjas im Schnee super-effektiv sind. Immer gibt es viele Büsche und Gebäude zum Verstecken und alle außer Samurai und altem Mann können mit Ranken und Enterhaken obere Ebenen erreichen, die von Gegnern kaum eingesehen werden. Nach einer kurzen Weile kommen Pistolen ins Spiel, die zum Ausschalten gegnerischer Samurais gebraucht werden und ansonsten als Notlösung für zu nervige Stellen dienen.
Sehr schön ist wieder die Planungsfunktion, hier Schattenmodus genannt. Mit Shift aktiviert wird jeweils eine Aktion pro Charakter vorgemerkt. Enter löst sie dann alle auf einmal aus. Die Funktion wird vor allem gebraucht um Gegnergruppen ohne den Samurai-Rundumschlag Mugens auszuschalten, oder wenn zwei Wachen sich gegenseitig decken und zeitgleich das Zeitliche segnen sollen. Auch für gegnerische Samurais ist die Funktion wichtig, sie müssen erst angeschossen und dann von der anderen Seite mit dem Schwert erledigt werden, sonst stehen sie nach wenigen Sekunden wieder auf.
Die Sprachausgabe ist entweder Englisch oder Japanisch, in beiden Fällen sehr gut. Das Spiel sieht auch hübsch aus. Auf den Screenshots kommen die eingebauten Bewegungen nicht rüber, beispielsweise im Wind flatternde Zeltplanen. Die Grafik der ja wirklich nicht schlecht aussehenden Vorgänger war da statischer, andererseits ist selbst Shadow Tactics in Sachen Grafik und besonders bei den Animationen nicht auf der Höhe der Zeit.
Laut Steam hat mich das Spiel 21 Stunden beschäftigt, die echte Spielzeit war zwar etwas geringer, aber das war trotzdem ordentlich.
Shadow Tactics: Blades of the Shogun hat mir wirklich gut gefallen. Alle Missionen sind durch ihr Leveldesign und der öfter mal unterschiedlichen Truppzusammenstellung unterschiedlich genug, sodass die 20 Stunden lang keine Langeweile aufkommt und das Spiel nicht repetitiv wird. Es ist einfach richtig gut gelungen.
onli blogging am : Die besten Sonderangebote in Steams Summersale für Linuxer, laut diesem Blog
Vorschau anzeigen