Chrome Beta unter Linux

onli blogging

Chrome Beta unter Linux

Thursday, 10. December 2009

Gestern wurde die Beta-Version von Google Chrome für Linux freigegeben. Den Browser hatte ich mir kurz angeguckt, als er für Windows herauskam, wobei ich ihn vielversprechend fand. Nun ist die Entwicklung deutlich weiter, was ein Grund ist, sich die Linuxversion genauer anzuschauen.

Konzept

Gleichgeblieben ist das Konzept des Browsers. Es ist immer noch ein schneller Browser mit schlanker Oberfläche, mit all den sinnvollen Brüchen vom bisherigen Konzept wie der Integration der Such- in die URL-Leiste oder dem Anzeigen dieser unter der Tableiste. Trotzdem gibt es ein paar Anpassungen für die Linuxversion: So ist es beispielsweise möglich, das GTK-Design zu übernehmen und der Firefox-Import funktioniert.

Google ist die Standardsuchmaschine und wird auch für URL-Vervollständigung genutzt. Beim ersten Start wird jedoch nachgefragt, ob wirklich Google der Standard sein soll. Vorbildlich. So wie auch die sonstigen Datenschutzeinstellungen, ein eigener Unterpunkt im Menü.

Es bleibt dabei, dass Chrome ein paar neue Ideen mitbringt.

Geschwindigkeit

Firefox wurde für seine (Javascript-)Performance unter Linux immer wieder gescholten. Ein kurzer Vergleich unter Hardy(!) zwischen dem dortigen Standard Firefox 3.0.15 bestätigt die Geschwindigkeit Chromes:

Ein fairer Vergleich wäre jedoch einer zwischen Chrome und der aktuellen Firefoxversion. Subjektiv fühlt sich Chrome im normalen Betrieb sehr schnell an.

Erweiterungen

Chrome war anfangs kein vollwertiger Ersatz zu Firefox, schon weil viele Funktionen fehlten, die der Fuchs durch sein Erweiterungssystem erhält. Dies gilt nicht mehr. Das Erweiterungssystem ist integriert und wird genutzt, so sind alle für mich unabdingbaren Erweiterungen (Mausgesten, Adblocker und PwdHash) verfügbar. Ganz den Kinderkrankheiten entwachsen ist das System nicht, so funktioniert nicht jede Erweiterung auch unter Linux und sind diese auch generell noch nicht so zuverlässig wie die Firefox-Pendants. Aber die notwendigen Funktionen werden nachgerüstet, womit Chrome endgültig ein vollwertiger Browser ist.

Fazit

Chrome ist nicht länger nur ein halber Firefoxersatz. Mit dem Schritt auf alle Plattformen und dem gelungenen Erweiterungssystem gibt es kaum noch ein Argument gegen diesen Browser, abgesehen von der Google-Hysterie. Schnell, schön und mit allen Funktionen ausgestattet, die man braucht, wird Chrome sich einen festen Platz im Browsermarkt erkämpfen, vorausgesetzt die Entwicklung geht weiter und in der Final werden die durchaus vorhandenen Bugs gefixt - auch unter Linux.

Kommentare (17) | Trackback (1) | in Linux

Trackbacks

onli blogging am : Chrome: Autoscroll, Vor/Zurück und PDF

Vorschau anzeigen
Chromes Beta unter Linux hat durchaus noch Probleme, die ich hier nicht ganz unerwähnt lassen möchte. AutoscrollAutoscroll per mittlerer Maustaste ist unter Linux einfach nicht dabei. Glücklicherweise ist es mit einem Addon nachrüstbar. PDFsLeider stolpe

Kommentare

Christoph am :

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Wollte auch schon über Chrome schreiben, allerdings sind mir immer andere Dinge dazwischen gekommen. Schöner Beitrag!

Chrome hat auf meinem schwachbrüstigen Notebook Firefox (fast) abgelöst. Firefox lässt den Lüfter bei jedem Seitenaufruf losheulen. Chromium drückt deutlich weniger auf die CPU und geht noch dazu schneller zu Werke. Von daher benutze ich Chromium recht gerne, wenn ich in leisen Umgebungen arbeite. Dank Xmarks kann man ja browserübergreifend seine Bookmarks synchronisieren und der Umstieg tut nicht weh.

Allerdings gibt es nach wie vor nur bescheidene Möglichkeiten Werbung zu blockieren. Die Adblock Erweiterungen von Chrome können nur Anhand von CSS Werbung eliminieren. Chrome besitzt noch keine Methoden um Skripte oder Objekte selektiv rauszufischen. Giorgio Maone, der Macher hinter NoScript, <a href="http://hackademix.net/2009/12/10/why-chrome-has-no-noscript/">schreibt in seinem Blog</a> darüber.

Von daher muss Chrome/Chromium noch ein bisschen Weg zurücklegen, bevor der Browser Firefox oder Opera Konkurrenz machen kann.

onli am :

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Danke. Die Plugins an sich scheinen auch allgemein noch nicht ganz so ausgereift zu sein. Aber ich glaube nicht, dass NoScript so ein essentielles Addon ist. Dass aber allgemein da noch Arbeit reingesteckt werden muss ist klar, das erste Mausgestenplugin lief nicht unter Linux, das jetzige hat Probleme mit der rechten Maustaste, der Adblocker lässt mich keine Elemente auswählen. Da ist wirklich noch Arbeit nötig.

Christoph am :

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Der Grund warum es noch kein NoScript für Chrome/Chromium gibt, ist der selbe warum es noch kein braucharen Adblocker gibt. Das wollte ich mit dem Kommentar ausdrücken. NoScript ist mir persönlich auch nicht sonderlich wichtig :)

Funatiker am :

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Das .deb-Paket der Beta fummelt an deinen Paketquellen und an deiner cron.daily rum. Sollte man vlt. auch bedenken, bevor man sich dieses Fremdpaket installiert. http://derhil.de/2009/12/09/google-is-evil

onli am :

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Dass ein .deb im System etwas ändert ist klar, der cronjob ist nicht das Problem. Die Paketquelle ist nur dann problematisch, wenn da mehr drinsteckt als nur das .deb für Chrome. Wenn da wirklich nur dieses eine .deb aktualisiert wird ist das an sich eine schöne Lösung.

Funatiker am :

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Ich finde es schon bedenklich, wenn ungefragt neue Paketquellen hinzugefügt werden. Im Zweifelsfall kann man über Paketquellen Kontrolle über ein ganzes System erlangen. Der Cronjob soll verhindern, dass man die Paketquelle dauerhaft entfernt.

onli am :

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Der cronjob soll verhindern, dass bei einem Upgrade diese Quelle zu unrecht entfernt wird. Schau dir doch wenigstens an, worüber du da so Panik verbreitest.

YellowLed am :

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Ich für meinen Teil finde Chrome schon sehr, sehr sexy -- aber leider bieten seine Developer Tools (für mich) nicht den Komfort, den mir Webdeveloper-Toolbar, Firebug & Co. bieten. Was durchaus einfach eine Frage der Gewöhnung sein mag.

onli am :

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Auch Gewöhnung ist ein valides Argument. Aber hast du das Firebug-Addon schon getestet?

zerwas am :

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Komisch, dass jetzt auf einmal alle über Chrome schreiben, dabei hat sich mit der Beta nicht wirklich etwas verändert gegenüber den bisherigen Builds, die man von Chromium für Ubuntu bekommen konnte.

@Christoph: Ist doch kein Grund, nicht trotzdem noch einen Blog-Beitrag zu schreiben :D. Kannst ja zur Not das beste aus allen zusammenpacken ;-). Und Werbung für Chromium (statt Chrome) machen. Du weißt ja, wie viele Leute deinen Blog lesen. Vielleicht kannst Du ja auch einige der unnötigen Bedenken zerstreuen, die durch so manche Hass-Tirade von blinden Usern gegen diesen Browser verursacht worden. Ich kämpfe da gegen Windmühlen. Vor allem das Pochen der Leute auf Iron finde ich mittlerweile recht unverständlich.

@Funatiker: Stimmt, aber darüber wird man auch vorher informiert, wenn man nicht gerade direkt das DEB-Paket lädt ohne die Hinweise gelesen zu haben.
Dein verlinkter Artikel endet mit "Alles in allem sehr bedenklich." Finde, das sollte man schon differenzierter sehen. Ein Browser, der nicht mit sicherheitskritischen Updates versorgt werden kann, ist ein schlechter Browser.
Natürlich rechtfertigt das noch nicht das Eintragen des Google-Repositories. Aber da ich auch open source mehr mag, benutze ich ohnehin Chromium und das verfügt nicht über einen Update-Mechanismus. :)

f.zweig am :

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Wieso findest du das Pochen auf Iron unverständlich? Ich finde es eher unverständlich, wie man ohne Not seine gesamenten Kommunikationsdaten einem Konzern zugänglich macht, den das nun wirklich nichts angeht.

Was ist unverständlich daran, seine Privatsphäre behalten zu wollen?

onli am :

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Genau das tut man ja nicht. Wie gesagt, zu den Datenschutzeinstellungen gibt es eine eigen Untersektion in den Optionen.
Gruß

onli am :

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Die Berichte über die Beta haben mir den Browser wieder ins Gedächtnis gerufen. Und es ist ein guter Punkt um mal zu gucken, wo er steht, anstatt dafür einen willkürlich ausgewählten Build zu nehmen.

praseodym am :

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Ich hab Chromium ausprobiert und finde ihn nicht schneller als Opera 10.10 beta. Warum also wechseln, vor allem zu Chrome selbst?
Würde eigentlich die "Nach-Hause-Telefoniererei" von Chrome und Chromium gestoppt, wenn "127.0.0.2 (oder 1) google-analytics.com google-analytics" in die /etc/hosts eingetragen würde, wie es im Ubuntuusers-Wiki steht?

onli am :

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Welche "Nach-Hause-Telefoniererei"? Im Zweifel geht es erstmal über die Datenschutzeinstellungen...

Opera war schon damals nicht schlecht. Während aber Opera selbst einiges bietet, was ein Browser nicht unbedingt haben muss, ist Chrome recht schlank. Und die Oberfläche hat ein eigenständiges Konzept, das ist schon ein Unterscheidungsmerkmal.

pete am :

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Habe den Browser auch ausprobiert, und er ist indertat schneller als FF und Opera... Dennoch ist das allein die technische Seite. Ich finde, solche Rezensionen sollten keine Empfehlungen aussprechen, ohne etwas mehr auf die Kehrseiten einzugehen... Das ist bei Google nicht nur das 'nach-Hause-Telefonieren und die Werbeflut und die Suchmaschinendominanz, es ist auch deren Gesamtstrategie, die digitale Welt mit immerneuen Gadgets und Programmen zu überfluten. Darin spielt der Browser auch seine Rolle, wie etwa auch FF ja von Google gesponsert wird, um als Standardsuchmaschine zu erscheinen. Das sind alles Monopolistenstrategien, die insbesondere in der Opens-source-Gemeinschaft mehr Kritik finden sollten. Das hat nichts mit bashing und dergl. zu tun... Ich frage mich z.B., wo die opensource-Suchmaschinen bleiben!?

onli am :

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Das ist eben genau das, worauf ich eingegangen bin, indem ich die Datenschutzeinstellungen erwähnt habe. Ich denke nicht das es sinnvoll ist und werde es ganz sicher nicht tun, in jedem Artikel über ein gutes Googleprodukt dieses in die Gesamtaktivitäten des Konzerns einzuordnen. Und eine Warnung vor Google spreche ich auch ganz sicher nicht aus, dafür ist Google viel zu weit von einem Monopolisten entfernt. Google ist schlimm wie die Sowjetunion gelesen?

PS: Eine Open Source Suchmaschine gibt es, Nutch


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