Nur eine Anmerkung zu "Finally, we must always give control to the user. If we have information about a user, as with IBA, it should be easy for the user to delete that information and opt-out. If they use our products and store content with us, it's their content, not ours."
Bei einem opt-out muss man sich allerdings nicht mit dem beschäftigen was man da macht/preisgibt. Daher ist es vielen wohl auch nicht bewußt.
Gegenbeispiel zu der Argumentation sind die sozialen Netzwerke. Dort gibt es keine oder kaum Möglichkeiten, mit den Daten auszusteigen, und trotzdem werden sie genutzt.
Da gibt es mittlerweile Tools, die unterstützen, aber nur mit Bordmitteln geht das nicht, da gebe ich Dir Recht!
Inwiefern ist die verbreitete Nutzung von sozialen Netzwerken ein Gegenbeispiel zu der automatischen Erfassung und Verarbeitung von Informationen, die nur explizit abgestellt wird? AFAIK beruht der Erfolg (und das Geschäftsmodel?) von Plattformen wie StudiVZ etc. ebenfalls darauf.
Es ist schön, wenn Google Möglichkeiten bietet Informationen, die ich in ihr System gestellt habe, auch wieder zu entfernen. Der Satz "If they use our products and store content with us, it's their content, not ours", verschweigt aber, dass man Google ein gewisses Nutzungsrecht an dem eigenen Content einräumt, so lange man diesen in ihren Produkten nutzt. Ein fein strukturiertes opt-in wäre hier schöner. :)
Ob man in eine Google-Hysterie verfallen muss, glaube ich auch nicht (arbeite selber an openearth.eu mit, einem Projekt, dass intensiv GoogleEarth nutzt), Skepsis, beobachten und reflektieren halte ich aber für angemessen.
Der Punkt ist, dass ich als durchschnittlicher Nutzer gar nicht weiss, dass ich meine Daten Google zur Verfügung stelle. Bei sozialen Netzwerken hingegen mache ich das bewusst.
Soziale Netzwerke sind kein Gegenbeispiel zur automatischen Erfassung und Verarbeitung von Informationen, die nur explizit abgestellt wird. Es ist ein Gegenbeispiel zu deiner Behauptung, dass man sich angesichts des opt-out nicht damit beschäftigen muss (weil man ja wieder gehen kann, so hab ich das verstanden). Denn bei einem Sozialen Netzwerk kommt man nicht an die Daten ran, oder nicht einfach so, und sie werden trotzdem genutzt (obwohl die Menschen sich hätten darum kümmern müssen)
Opt-In: das ist doch abgesehen von angeblicher Profilbildung durchaus vorhanden, Google-Dienste erfordern normalerweise eine Anmeldung. Und welche Bilder man z.B. be Picasa hochlädt kann man sich auch selbst aussuchen (das auch @den anderen Dirk ;) )
Genau das ist nicht richtig. Google sammelt auch Daten, wenn Du nicht angemeldet bist: http://www.heise.de/security/meldung/Google-personalisiert-Suchanfragen-auch-von-nicht-angemeldeten-Nutzern-878302.html
Eine Ausnahme von der Regel...
Wichtig ist, im Hinterkopf zu haben, dass eine Personalisierung über ein Cookie nicht gleichbedeutend mit einer Profilbildung mittels bei Google gespeicherter Daten ist.
Jein, in dem Moment, wo Du Dich bei einem Googledienst anmeldest, findet ein Abgleich statt und damit ist es personalisierbar.
Das "Unternehmen Google" kann viel schreiben, aber wie wir alle wissen, sind Worten und Taten unterschiedliche Dinge. Außerdem ist "Macht", in der Form der Informationsmacht, selten nicht korrumpierend. Eins noch, das ich zwar anmerken möchte, allerdings hier keine Gewähr, da ich kein Wirtschafter bin: Jegliches Monopol ist schlecht !?!
Wo bitte hat Google ein Monopol? Betrachte ich nur Worte?
Ist Google vielleicht doch böse?
Jaja, die Metapher der unsichtbaren Hand kann man glauben, muß man aber nicht...
Dass der Markt das regelt? Die Steuern oder die Datenschutzbedenken?
Dass der Markt irgendwas zur allgemeinen Zufriedenheit regelt braucht man nicht glauben, das denk ich auch...
Dein Artikel glänzt (leider) mit Halbwissen, besonders über Datenauswertung und Datenprofile, plus eine sehr naive Sichtweise wie " Google hat und muss ein Interesse daran haben, offene Systeme mit Kontrollmöglichkeiten der Nutzer zu schaffen. "
Und wer ist "uns"?
Sehr naiv, dieses Google hat ein Interesse. Ist ja nur der Kernpunkt meines und des Bezugsartikels.
Wer ist uns, wenn der Artikel von jemanden, der ab und an freie Software schreibt, in einem Ubuntuplanet veröffentlicht wird, unter der Kategorie "Linux" (und der dort ~zwei Jahre supportet hat)?
Da sehe ich gerade: Ob sie wirklich der grösste Open Source Contributor sind, ist eine Frage der Metrik. Um den Titel dürfen sich einige Unternehmen streiten.
Losgelöst von allem anderen. Bei Google laufen sehr viele Informationen zusammen. Auch solche, die die User nicht beabsichtigen Preis zu geben (was sie in sozialen Netzwerken steuern können). Was passiert, wenn Google mal ein Datenleck hat?
Das wäre ungünstig. Aber damit zielst du auf etwas ab, was ich nicht gesagt habe. Ich sage nicht: Gebt alle Daten Google und macht euch keine Sorgen. Ich versuche zu fassen, warum Google Interesse an offenen Systemen allgemein, an freier Software im speziellen, hat. Und warum die Google-Hysterie, in der die Angst vor dem Konzern immer wieder ausartet (Chrome-Ids, das Betriebssystem, aber auch der Kampf unserer Verlage unter dem Stichwort "Leistungsschutzrecht") so absurd ist.
Da stimme ich Dir zu. Ich beziehe mich damit auch nur auf Deinen letzten Satz und wollte zu verstehen geben, dass es Bedenken geben kann, die ganz unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Aussage "Google is evil" ist.
Solange das begründbare Bedenken sind und man die scheinbare Strategie Googles kennt ist dagegen auch wenig einzuwenden.
Ein Datenleck hat auch nichts mit Strategie zu tun ...
Aber es macht einen Unterschied, wie man das Anbieten von kostenloser Software und Diensten bewertet.
Da gebe ich Dir Recht.
Schöner Blog-Beitrag. Richtig und wichtig, auf die von Dir angesprochenen Punkte hinzuweisen, denn ich sehe bisher fast ausschließlich sehr einseitige und Feindbilder erzeugende Berichterstattung und Meinungsmache.
Nur mal am Rande: Ich kenne einige Projekte, die ohne GSoC lange nicht da wären, wo sie jetzt sind ...
Danke.
Der Google Summer of Code ist zwar bekannt, aber mir ist erst letztens aufgefallen, wie wenig man davon doch mitbekommt. Kann es sein, dass das nicht unbedingt ein Lieblingsthema in der Welt der freien Software ist, oder ist der subjektive Eindruck unbegründet?
Es ist auch eine Grundsatzfrage. Google ist suchmaschinentechnisch okay, und vielleicht ist die Datensammelangst etwas übertrieben, vielleicht wissen die Wahrheit darüber nur ein paar Leute bei Google selbst. ABER: Grundsätzlich sind Monopolstellungen auf dem Markt bedenklich, und Googles Mittel, dieses Monopol zu sichern, sind deutlich. Das Netz und auch die Mobiltelefonwelt wird mit Gadgets und Tools und Werbung sowieso und einem eigenen Browser und einem BS überflutet, auch die Open-Source-Welt ist davon nicht verschont, denn das sind auch Kunden (und sei es allein als Suchmaschinennutzer). Überall das große G.
Folgen? Verhaltensweisen? Man sollte sich Alternativen zuwenden. Adblock ist klasse, es gibt andere gute Browser, was soll ich mit Chromium, wenn ich Ubuntu haben kann, Suchmaschinen mit brauchbaren Ergebnissen gibt es auch genug. Scroogle.org ginge, oder Ecosia.org (immerhin mit einem Spendenanteil von 80%, sagen sie).
Mit anderen Worten: Ich verwende Google nicht mehr, wie ich Windows nicht mehr verwende, die Gründe dafür sind im Großen und Ganzen die selben.
Monopolstellung - das ist halt kritisch. Google hat kein Microsoft-Monopol, demnach es auf jedem PC voreingestellt ist.
