Wie wunderbar ist doch das System der Paketquellen! Software aus einer zentralen Quelle beziehen zu können ist ein wesentlicher Vorteil von Ubuntu. Dadurch ist es möglich, geprüfte Software ohne Aufwand zu installieren, die fast immer perfekt ins System passt. Doch wer hier oder im Planet mitliest, der weiß das wohl bereits.
Völlig unerklärlich, warum Microsoft ein solches Modell noch nicht in Windows integriert hat. Lustigerweise existiert so etwas ähnliches ja: der Windows Marketplace for Mobile. Denn ist ein Marketplace oder eben Appstore nicht eigentlich genau die zentrale Anlaufstelle, die einem Repository-System entsprechen könnte?
Scheinbar nicht unbedingt, denn obwohl diese Softwareläden natürlich zentrale Anlaufstellen für Software sein wollen, sind sie eben doch nicht das erklärte Kernstück ihres Betriebssystems - nicht die zentrale und empfohlene Anlaufstelle für geprüfte Software, die bestimmt läuft (und im Repository auch noch immer kostenlos ist), sondern eben ein Markt: Ein mehr oder weniger großer "Ramschladen", in dem gute bis weniger gute, kostenlose bis sehr teure Software angeboten wird, frei und unfrei.
Bei dem System um die Märkte(!) für Android wird das deutlich. Beispiel Quoter, eine nette Anwendung von Olex, die Zitate von Bashseiten wie ibash sammelt und darstellt. Statt nun einfach nur im zentralen "Market" gelistet zu sein, findet eine Googlesuche nach dem Programm gleich drei verschiedene Sammelseiten. Selbst um die zentrale Anlaufstelle für Beschreibungen wird also wohl gekämpft.
Wenn Canonical "nun" mit dem Software Center ebenfalls etwas Appstore-artiges realisiert, ist das auch eine Gratwanderung. Ein idealer Ubuntu-Appstore ermöglicht zwar auch das Kaufen von Anwendungen, ist ansonsten aber weiterhin einfach die, verbesserte und erweiterte, Ansicht für Software in zentralen und gepflegten Quellen, welche frei und kostenlos ist - und bewirkt so eben nicht, dass Programme primär als Handelsware auf einem Basar gesehen werden. Denn nicht nur im Kontext eines Betriebssystems ist Software um einiges mehr.