G.ho.st ist aus Datenschutzsicht trotz relativ akzeptabler "Privacy Policy" unmöglich - statt die Nutzung fremd gehosteter Dienste zu reduzieren, wird hier auch noch das Betriebssystem ausgelagert. Trotzdem ist es einen Blick wert - erstmal nur per Gast-Account.
Vorteile bietet das Auslagern nämlich durchaus. Auf die immer gebrauchten Daten jederzeit zugreifen, nur einen Browser brauchen, um den eigenen Musikplayer samt Musik da zu haben.
Was ist alles möglich? Gar nicht so wenig, so scheint es. Ein Webrowser existiert, ein Emailprogramm. Flickr und Youtube werden eingebunden, ebenso LastFM - und ein Player für "lokal" gespeicherte Musik. Fünf GB stehen als Basis für solche Zwecke zur Verfügung. Editor und Tabellenkalkulation (per zoho) decken den restlichen Bedarf ab.
Negativ fällt die Performance auf. Die Systemanforderungen sind so hoch, als würde man das ganze direkt lokal laufen lassen: "G.ho.st will run best on a reasonably up-to-date computer with a Pentium 4 or better CPU, at least 512MB RAM (preferably more if you have other programs running) and an Internet connection of at least 1.5mbps" sagt die FAQ. Aber auch mit besserer Hardware ruckelt es, fühlt sich die Oberfläche unrund an.
Die Oberfläche an sich führt zum nächsten Problem: Natürlich ist es naheliegend, diese an Windows auszurichten. Doch jeder, der anderes gewöhnt ist, kann diese wohl kaum auswechseln.
Das dürfte das Hauptpmanko an dem Konzept sein: fehlende Freiheit. Man kann nicht einfach den Browser wechseln, oder den Lieblingsmusikplayer installieren. Man ist festgepinnt auf das, was da ist.
Wenn das, was da ist, irgendwann flüssig läuft, könnte es trotzdem eine Möglichkeit sein. Der Vorteil des überall verfügbaren (begrenzt) eigenen Desktops ist in manchen Lebenssituationen einfach groß.
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