Richtig lustig ist Lischkas verzweifelter Kommentar auf Spon über die DDoS-Attacken gegen Mastercard & Co, wenn man sich klar macht, dass man eine solche Aktion im Internet nicht als Demonstration betrachten muss. Sie ist ein Angriff, der die Seiten aus dem Netz nimmt und damit bei den Unternehmen Schaden anrichtet. Ihre Demonstationswirkung also über die metaphysisch anmutende Konstruktion "Die Technik ist wichtiger als der Mensch, weil hier technisch angegriffen wurde und das ist böse" zu bewerten schlägt völlig ins Leere.
Man kann natürlich versuchen, die DDoS-Attacken als Demonstrationsform im Internet zu verharmlosen. Man kann aber auch versuchen nüchtern festzustellen, dass Paypal, Mastercard, Visa und Amazon sich gegen Wikileaks gestellt haben, weil sie negative Folgen befürchteten. Dafür bekommen sie nun andere negative Folgen: Zum einen natürlich weltweite Ächtung seitens der Netzgemeinde und Aufrufe zum Boykott (mein Paypal-Account existiert nicht mehr), zum anderen aber auch Downtimes der Webseiten und damit Umsatzeinbußen.
Da die Downtimes direkt wirken und nicht einkalkuliert werden konnten, schmerzen diese den Unternehmen wahrscheinlich mehr. Und Schmerz haben diese für ihr Verhalten wohl auch verdient, zumindest mein Mitleid hält sich in Grenzen
Diese Argumentation macht die DDoS nicht zum Protest, sondern zur Waffe des Internet, gerichtet gegen Feinde des Internets. Ja, das klingt martialisch, aber trifft es meiner Meinung nach besser als das Bewerten der DDoS als reine Protestform.