Eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben ist eine seltsame Erfahrung. Kaum nutzt man ein paar Quellen und baut Formeln ein sieht der Text von vorher fast schön aus. Formeln können schön sein, wenn sie erklären was man vorher nur benutzt hat und den Text in eine echte Arbeit verwandeln. Formale Definitionen fühlen sich so an, als würde man etwas wirklich deutlich erklären. Da stehe ich etwas staunend vor meiner eigenen Wahrnehmung.
Wahrscheinlich gefällt das dem Programmierer in mir. Was vorher nur Struktur war wird langsam befüllt und was durch Quellen belegt ist, sieht nicht mehr unfertig aus. Der Spaghetticode wurde zur elegant gelösten und alle Testfälle erfüllenden fertigen Funktion. Einen Text schreiben und Programmieren sei ja sowieso sehr ähnlich. Das konnte ich früher nie nachvollziehen, jetzt doch ein bisschen.
Und auch das drumrum hat Ähnlichkeiten. Die wirkliche Arbeit an der Arbeit fühlt sich ganz ähnlich an wie die Woche, die man dem Projekt widmet das endlich zuende gedacht wurde und nun angegangen werden kann. Dann werden auf einmal Vorräte für den nächsten Tag gleich miteingekauft. Damit man nicht raus muss, wenn es nicht sein muss. Und es ist nur um 2 Uhr nachts die Zeit und der Wille da, noch etwas hier reinzuschreiben.