Ein Namenloser, der sich dann Carl nennt, wacht in der Wüste auf und erinnert sich an nichts. Er wird ausgeraubt und verliert die Orientierung, um dann Helen zu treffen und mit ihr die sich auftürmenden Probleme zu versuchen zu lösen. Gleichzeitig gab es einen Mord in einer Hippie-Kommune, jemand stahl Geld, Agenten suchen nach Atombombenteilen und irgendwie geht es um Minen und noch um einiges mehr... es ist ein ziemliches Chaos.
Wolfgang Herrndorf hat in seinem Blog ein Tagebuch über sein Leben mit Hirntumor geschrieben (das ziemlich interessant und traurig ist). Auch die Arbeit zu Sand wird erwähnt, in der Nachbarschaft von Angst, Panik und Psychose. Man merkt dem Roman das schon an. Zum einen an der Orientierungslosigkeit Carls, einzelnen Situationen wie einem Psychiaterverhör und dem generellen Chaos, das Carl in den Weg geworfen wird und mit dem er nicht fertig wird. Klare Verweise auf die Situation Herrndorfs. Zum anderen an der Sprunghaftigkeit des Romans, dass einige Geschichten nur angefangen, aber nie beendet werden, dass der Hauptplot erst nach einem Drittel des Buches halbwegs deutlich wird und auch dann noch chaotisch bleibt. Der Roman ist seltsam.
Sand hat nicht diese Großartigkeit von Tschick, die ich noch beschreiben werde. Trotzdem ist es lesenswert, wenn man die Wirrungen durchbeißt bleibt eine spannende Geschichte und einige tolle Nebenfiguren, wie den Miner mit der Ziege oder die seltsamen Autoren. Und natürlich einige absurde Dialoge und Sätze, die manchmal aber eher den "was ein seltsames Buch"-Effekt verstärken.