Dominic Veken hat recht: Die Wahlkampagne der Piraten ist wie eingeschlafene Füße. Die Plakate sind komplett harmlos und langweilig. Hier ein Beispiel:
Wtf. "Piraten wählen", ernsthaft?
Dabei gäbe es so schöne Slogans, so schöne Motive. Beispiele:
1. Prism: Bankpin
Ein Briefausschnitt ist zu sehen:
"Geehrte Frau Müller
Ihre vergessene Bank-Pin lautet 5689.
Herzlichst
Ihre NSA"
NSA-Logo als Briefkopf, Klarmachen zum ändern-Piratenlogo unten. Nie passte der Slogan besser. So wenig Text kriegt man auch problemlos lesbar groß genug unter, und das Motiv ist simpel genug, um es nächste Woche fertig zu haben.
2. Überwachung allgemein: Dusche mit Kamera
Überwachung als Eingriff in die Privatssphäre muss in Bilder gefasst werden. Ein Bild einer leeren Dusche mit installierter Überwachungskamera trifft es perfekt.
Und es wäre ein guter Anknüpfungspunkt für einen Videospot, da passt dann nämlich noch eine Frau rein, die sich ohne auf die Kamera zu achten duscht oder abtrocknet. Je nach Eskalationswunsch geht das mit null oder kompletter Nackheit. Oder gar mit einem Mann.
3. Lobbyismus: Aktenkoffer mit Dank
Basisdemokratie als Thema ist Lobbyistenkampf als Folgethema. Nichts einfacher als das - ein schwarzer Aktenkoffer, mit Klebezettel in der Mitte: "Danke für das Gesetz." Der Klebezettel blau-gelb unten, Hotellogo oben.
Hat Parallelen zu einem lokalen Piratenplakate von 2011.
Zu spät, wahrscheinlich, für diese Wahl und danach ist es höchstwahrscheinlich eh egal. Doch die Piraten müssten jetzt etwas tun, jetzt etwas bissiges bringen, da nichtmal Prism sie über die Prozenthürde zu heben scheint. Alles ist besser als die 0815-Formel grinsendes Politikergesicht mit langweiligem Slogan. Dass solche Plakate überhaupt passieren konnten ist eine Bankrotterklärung einer scheinbar toten Partei.
Alternativ die Gender-Spinner rausschmeißen, das dürfte durch die Mobilisierung der Zielgruppe eine neue Plakatkampagne ausreichend gut ersetzen.