Fallout NV: Lonesome Road
Sunday, 27. October 2013
Update 29.06.2020: Nach einem erneuten Durchspielen wurde dieses Review überarbeitet und erweitert.
Lonesome Road wurde ein ganzes Jahr nach Fallout: New Vegas veröffentlicht. Für mich war das damals zu spät, denn ich hatte das Spiel schon zur Seite gelegt. Im Nachhinein ist das schade, denn Lonesome Road gefiel mir sehr gut. Endlich wird enthüllt, wer Courier Six bzw Ulysses ist, und das ganze verwoben mit der Hintergrundgeschichte des Couriers. Es wird also erzählt, was der Hauptcharakter vor New Vegas gemacht hat - etwas, was in keinem Fallout zuvor unklar war (Fallout 1: in einem Bunker gelebt, Fallout 2: in einem Dorf als Wilder gelebt, Fallout 3: In einem Bunker gelebt, wobei Hauptereignisse ausgespielt werden). Und ein Erklärungsmodell gegeben, warum der Courier so großen Einfluss auf die Geschichte nehmen kann.
Das Gebiet von Lonesome Road heißt The Divide. Es ist eine verwüstete Landschaft, die auf einem linearem Weg durchwandert wird, zu einem großen Teil einer Straße folgend. Geprägt ist die Gegend von Überbleibseln der Enklave und damit der USA, wobei es wirklich nur Überbleibsel sind. In all der Verwüstung leben nur noch Anomalien und Räuber, wobei selbst diese menschlichen Räuber durch Hitze und Strahlung gezeichnet sind. Klar ist: Dass das Gebiet so verwüstet ist hat mit der Hintergrundgeschichte des Protagonisten zu tun, zumindest ist das Ulysses Vorwurf.
The Divide zu bereisen ist sehr herausfordernd. Aber anders als in Dead Money liegt das nicht an ätzendem Gas und Fallen und dem Fehlen der eigenen Ausrüstung - die Gegner sind einfach sehr stark. Die ghoulartigen Soldaten haben starke Waffen und halten sehr viel aus. Deadclaws sind wie im Hauptspiel sehr gefährlich. Und die neuen Untergrundmonster sind ebenfalls nicht ohne.
Dafür darf die eigene Ausrüstung mitgenommen werden und es finden sich einige der stärksten Waffen des ganzen Spiels. Dazu kommen die herumliegenden Atomsprengköpfe, die der Spieler mit einer Laserwaffe zünden kann, die desöfteren ganze Gegnergruppen ausschalten. Auch ist der Spieler nicht alleine, sondern wird von einer Version von ED-E begleitet, dessen Hintergrundgeschichte mal eben auch erzählt wird. Zudem warnt das Spiel zu Beginn, dass die Erweiterung für hochlevelige Charaktere gedacht ist.
Im Finale muss nicht nur ein knackiger Endkampf bestanden werden, sondern auch noch eine größere Entscheidung gefällt werden, die tatsächlich echte Auswirkungen auf das Hauptspiel hat - ein Novum.
Lonesome Road hat mir von allen Addons am besten gefallen. Es ist fordernd, aber anders als Dead Money nicht unfair und frustrierend. Mit harten Kämpfen kann ich umgehen, denn Kämpfe bedeuten bei Fallout immer, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt sie zu gewinnen. Vor allem aber motiviert die Story. Ulysses ist toll gesprochen und geschrieben. Er schwadroniert in den Gesprächen und den findbaren Tonbändern herrlich überzogen in metaphorischer Sprache von der alten Welt, Caesar und der NCR sowie der Rolle der Kuriers. ED-E hat seine eigene Geschichte, die mit der Hauptstory der Erweiterung verwoben wird. Dazu war das alles vorher so gut vorbereitet, im Hauptspiel und den anderen Erweiterungen. Es ist bestes Fallout-Popcorn-Kino, dann in dieser hochdystopischen Spielwelt endlich dieses Kapitel von Fallout New Vegas zu erleben.
Nur wer keine Kämpfe mag, für den ist dieses Addon nichts (entsprechend könnte es ziemlich schwer bis unmöglich sein, es friedlich durchzuspielen).
Zwei der vier Erweiterungen entlassen den Spieler in eine größere Welt, Old World Blues und Honest Hearts. Bei Dead Money dagegen ist die Spielkarte sehr klein und der Spielverlauf sehr starr. Lonesome Road ist noch starrer, denn der Weg ist linear. Zwar kann der Spieler zurückreisen und ich habe das auch gelegentlich gemacht, und es sind ein paar Geheimnisse versteckt (eines der Achievements ist es, wirklich alle Sprengköpfe zu zünden), aber der Weg nach vorne ist immer der gleiche. Es ist überraschend, dass mich das nicht störte - aber hier passte es einfach: Erzählt wird eine Verfolgungsjagd und noch dazu eine Reise in die eigene Vergangenheit, zu einem unausweichlichen Richterspruch über die Verantwortung für eigene Taten, die der Spieler selbst nie getan hat und die einen doch einholen. Das passt zum Titel, das passt teilweise auch zu Fallout, es ist insgesamt gut inszeniert und es bleibt trotz seiner Linearität durch Leveldesign und Story abwechslungsreich genug.
onli blogging am : Fallout NV: Old World Blues
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onli blogging am : Fallout NV: Dead Money
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