Shadow Warrior war im letzten von mir gekauften Humble Bundle. Anfangs lief es wie bei Dee nicht auf meinem Linux-System, ein paar Patches und Updates per xorg-edgers PPA später lief es - bis auf ein paar Szenen - ordentlich. Es ist damit das erste AAA-Spiel, das ich unter Linux durchgespielt habe.
Lo Wang ist ein Assassine, der ein Katana abholen soll. Das geht schief, Dämonen greifen an, er verbündet sich mit einem anderen Dämon (Hoji) um doch noch das Schwert, das aus mehreren Teilen besteht, zusammenzubauen. Es gibt eine größere Hintergrundstory, die im Laufe des Spiels enthüllt wird, mir ganz gut gefallen hat und das Spiel gegen Ende gut trägt. Gleichzeitig hat die Story mich aber auch sehr gestört, denn warum Wang das Schwert zusammenbekommen will blieb mir völlig unverständlich. Die größere Hintergrundstory mit den Dämonen - von der ich nicht viel mehr verraten will - ist etwas ungewöhnlich und interessant, aber Wangs Rolle in der Story des Spiels mir ein Rätsel. Das ist ähnlich störend wie andere Eigenheiten der Story: Ein Level lang versucht Wang, Hoji wiederzufinden, weil er ihn unbedingt brauche, doch ob mit oder ohne Hoji macht gar keinen Unterschied, denn auch ohne den Dämon hat Wang noch alle magischen und sonstigen Kräfte. Der nächste Schritt war an diesem Punkt auch völlig klar, Hoji nichtmal für den weiteren Storyverlauf notwendig.
Die Story ist bei so einem Spiel aber auch gar nicht so wichtig. Es ist ein FPS mit den üblichen Waffen plus Katana, Rollenspielelementen und magischen Fähigkeiten. Das ist gut gemacht, die Feinde variieren, die Waffen sind spaßig, die Fähigkeiten nützlich. Gleichzeitig ist das aber auch ziemlich altbacken. Ein großer Raum, Portale öffnen sich, Gegner besiegen, nächster Raum - zu sehr das gleiche, um es 13h (plus einer Stunde Testen, bis es lief) wirklich zu genießen.
Shadow Warrior hatte bei mir aber auch ein schlechtes Timing. Erst vor kurzem habe ich The Darkness 2 gespielt, dem Shadow Warrior einfach zu sehr ähnelt. Beide Spiele sind übertrieben brutale FPS mit Rollenspielelemente, in beiden verbündet sich der Protagonist mit einem Dämon, beide sind im Kern old-school Shooter, aufgelockert mit Zusatzelementen (Dämonfähigkeiten, Katana). The Darkness 2 ist das bessere Spiel, da kompakter (mit 5h eher zu kurz als zu lang), spannender und hübscher. Shadow Warrior ist dafür lustiger: Die Sprüche von Wang und seine Wortgefechte mit Hoji, die absurden Glückskekse, die Hasendämonen - das geht in Richtung Duke Nukem Forever, was ich mochte, hat aber seinen eigenen absurderen Einschlag.
Für Linux-Spieler würde ich Shadow Warrior daher trotzdem empfehlen. Zudem liefert es nach Witcher 2 und Kerbal wieder einen dieser großartigen Momente, in dem das Linux-System nicht mehr zum Spielen mit Windows getauscht werden muss, das Spiel gleichzeitig kein kleines 2D-Indie-Ding ist, sondern Linux sich einfach so unterschiedslos zum Spielen eignet; das mir wieder einmal klarmacht, das heute die Zukunft ist.
onli blogging am : Mount & Blade: Warband
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