Der dritte Teil der Shadowrun-Reihe ist der bisher umfangreichste. 35 Stunden habe ich bei Steam verbucht, die reale Spielzeit ist etwas kürzer. Dabei mitgerechnet sind die Inhalte der Extended Edition, die eine Zusatzkampagne nach der Hauptkampagne bietet.
Die Länge allein macht Hongkong weder zu einem anderen noch zu einem besseren Spiel als die Vorgänger, dem kurzen Serienbeginn Returns und dem stark erweiterten Dragonfall. Im Vergleich mit Dragonfall ist die Story etwas weniger interessant, und wie Dragonfall hat es mir zu viele unwichtige Textgespräche zwischen den Missionen. Aber die vielen Detailverbesserungen gegenüber den Vorgängern helfen, Hongkong mindestens so gut wie Dragonfall zu machen. Insbesondere gibt es nochmal mehr Möglichkeiten, Missionen mit den Attributen und in Gesprächen zu lösen. Aber auch die Matrix ist erweitert, Decking dadurch interessanter und für die Missionen sogar noch wichtiger.
Die Story ähnelt den Vorgängern: Eine Figur aus der Vergangenheit ruft den frisch erstellten Charakter zu sich, er habe eine wichtige Mission. Etwas geht schief, das Team wird in den kriminellen Untergrund getrieben. Dort erledigt es Aufträge, während nach und nach die Hauptstory aufgedeckt wird. In der zweiten Kampagne werden dann ein paar übriggebliebene Erzählstränge beendet, wobei die Missionen vom Schwierigkeitsgrad für die stärkeren Charaktere gemacht sind und es nochmal stärkere Waffen gibt. Diese Steigerung macht sie interessant.
Die Grafik hat sich nicht merklich verändert, die Technik war einwandfrei, auch die Unterstützung des freien Radeon-Treibers. Bugs bemerkte ich kaum, nur an etwa drei Stellen kam das Spiel mit meinen Entscheidungen durcheinander. Einmal beispielsweise zeigte sich mein Bruder Duncan traurig über meine Entscheidung, in der Mission zuvor einer Firma zu helfen, wobei ich in Wirklichkeit gegen die Firma entschieden hatte. Die anderen Charaktere hatten das auch richtig widergespiegelt. Das Kampfsystem ist solide, die KI nicht zu dumm, wobei ich geübt durch die beiden Vorgänger in den Kämpfen kaum Probleme hatte. Doch fand ich es wieder schade, in den Missionen nicht alle Begleiter dabeizuhaben. Da mein Hauptcharakter ein Schamane war, erschien es mir z.B. fast nie sinnvoll, den andere Schamanen im Team mitzunehmen. Von ihm bekam ich daher kaum etwas mit. Da war das Attributssystem mit seinen Fähigkeiten eine schönere Konstante, das gefiel mir wieder gut.
Gleiches gilt für das gesamte Spiel: Es ist ein sehr schönes RPG mit Rundenkämpfen, das mir wie seine Vorgänger viel Spaß gemacht hat. Ich hatte gelesen, dass Hongkong deutlich schwächer als Dragonfall sei. Dem war nicht so, eine erfreuliche Überraschung.
onli blogging am : Die besten Sonderangebote in Steams Summersale für Linuxer, laut diesem Blog
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