Ich habe nicht viele Animerealverfilmungen gesehen. Denke ich ein bisschen darüber nach, kann ich mich an keine einzige erinnern. Vefilmungen von Comics und Zeichentrick, das ja, das ist jedoch nicht das gleiche. Ghost in the Shell aber ist ursprünglich ein Manga - das als Anime auch bereits verfilmt wurde - und dieser Film jetzt ist eine Realverfilmung, mit Scarlett Johansson, von der sowohl die Werbung als auch der Film selbst zehrt.
Sie spielt Major, einen speziellen Cyborg. Konstruiert von einer Firma wird sie von dieser kontrolliert, arbeitet jedoch für eine Polizeieinheit. Als eine Mordserie gegen Wissenschaftler ihrer Firma beginnt, arbeitet die Einheit an deren Aufklärung. Es wird aber schnell klar, dass in der Vergangenheit Majors irgendetwas nicht stimmt und die Mordserie mit ihr in Verbindung steht.
Was sowohl Anime und Film gut hinkriegen ist die Distanz zwischen Menschheit und Technik. Da ist zum einen Major, die zwar menschlich aussieht und reagiert, aber manchmal so wirkt, als ob sie keine richtige Verbindung zu ihrem Körper und ihrer Umwelt hätte. Das ist expliziter Teil der Story, aber auch an ihren Bewegungen und ihrer Gestik sichtbar. Johansson bringt das genausogut rüber – und da es sonst für sie gar nicht so viel zu Spielen gab, ist das wohl ihre Hauptleistung. Der Rest ist die Inszenierung des Films, die hochtechnisierte und lebensfeindliche Stadt, die augmentierten Menschen, die Cyborgs und Roboter selbst, auch Majors seltsamer und häufig unbekleideter Roboterkörper. Ganz viele Nadeln, die in Haut stechen, und sowieso Haut und Körpermasse, die zur Ressource oder zu Abfall verkommen sind. Der Film inszeniert das unangenehm hervorragend.
Ist es auch ein guter Film? Ich habe ihn zumindest gerne gesehen. Dabei bin ich kein Fan des Animes, wobei ich mich schon daran erfreuen kann, dessen Szenen wiederzuentdecken. Die Verfilmung bleibt also sehr nah an dieser Vorlage. Das ist angesichts der dafür notwendigen Bilder schon für sich eine Leistung. Es gibt daher keinen Grund, warum wem das Anime gefällt diese Verfilmung nicht auch gefallen sollte. Es ist auch davon losgelöst ein unterhaltsamer Film, der eine Wirkung auf den Zuschauer entfaltet. Jedoch: Die Treue zur Vorlage ist auch eine Schwäche, dann tatsächlich ist die dem Film zugrunde liegende Story gar nicht so großartig und die Cyberpunk-Dystopie auch gar nicht so neu. Im Realfilm und 2017 wird das nur nochmal deutlicher.
Trotz Johansson.
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