Power Rangers war eine Kinderserie der Neunziger. Es war eine ziemlich seltsame: eine Gruppe junger Amerikaner lebt in einem kleinen Ort und es gibt die übliche Highschool-Geschichten, aber sie sind gleichzeitig die Power Ranger und tragen dann Anzüge, kämpfen gegen Monster und haben Fahrzeuge sowie Roboter. Die Kämpfe gegen die Aliens waren dabei äußerst merkwürdig umgesetzt. Und inzwischen lernte ich, dass die Serie auch deswegen so seltsam war, weil die Roboter-Kampfszenen mit dem Rest nur sehr lose verbunden waren und aus einer japanischen Serie stammten.
Der Power-Rangers-Film ist wohl der Versuch, aus dieser Grundlage einen halbwegs ordentlichen Actionfilm zu bauen. Und ich meine, die Grundlage ist gar nicht schlecht. Die Power Rangers sind ziemlich bekannt, ihre Kostüme fest in den Köpfen der damaligen Zielgruppe verankert, das Universum absurd und undefiniert genug, um eine interessante Story zu bauen. Wenn man die Ninja Turtles beleben kann, dann gehen auch die Power Rangers.
Nun war der letztjährige Reboot-Film der Ninja Turtles wohl eher ein Flop. Und auch Power Rangers ist kein toller Film geworden.
Die Story passt immerhin zu meinen vagen Erinnerungen an die Serie, ist aber etwas strukturierter. In der Serie gab es einen Kopf, der in der Basis der Ranger diese angeleitet hat. Ihn gibt es wieder, seine Herkunft wird etwas erklärt, ebenso der kleine Roboterhelfer. Auch die angreifenden Aliens haben diesmal eine klare Motivation.
Anfangs sind die Power Ranger mehr oder weniger problematische Schüler. Recht schnell bekommen sie erste Kräfte. Dann aber fokussiert der Film auf die Teamwerdung der Ranger, ihre Bemühungen, die Anzüge freizuschalten, und ihre diversen sozialen Probleme. Und hier wird die Geschichte langatmig. Ich glaube auch, dass dabei das Publikum verfehlt wurde: Zwar entspricht das in etwa dem Schema der Originalserie. Aber der Film versucht doch gerade am Anfang, eine bessere Qualität zu erreichen, und ist auch durchweg besser produziert (was angesichts der Plastikspielzeuge und Billigkostüme der Originalserie nicht schwer war, aber diesen Aspekt regelt Power Rangers erstaunlich gut). Hier aber spricht er wieder nur etwas ältere Kinder und junge Jugendliche an und langweilt dabei den Rest.
Es gibt dann später natürlich, und das sollte wirklich kein Spoiler für niemanden sein, eine Kampfszene mit Robotern und Fahrzeugen. Als dafür bei der Fahrt aus der Basis das "Go Go Power Rangers!" mit fast der Musik von damals ertönt, ist das schon ein guter Moment. Nach dem ganzen Stillhalten zuvor nimmt die Geschichte kurz Fahrt auf, gibt es noch ein halbwegs sehenswertes Finale.
Aber insgesamt scheitert dieser Film daran, aus Power Rangers etwas besseres zu machen, und kann auch die absurden Elemente der Originalserie nicht ausreichend nutzen um durchgehend interessant zu sein. Das ist nicht der leichtgewichtige, amüsante Actionfilm den ich mir erhofft hatte.