Ich wollte heute eigentlich über WebGL schreiben. Aber als ich diesen Artikel plante fiel mir auf, dass sich meine Artikelplanung im Laufe der Zeit geändert hat. Und da ich schon länger nicht mehr über Meta-Themen oder diesen Blog geschrieben habe, gibt es jetzt erstmal einen Artikel hierzu.
Ganz am Anfang waren die Artikel in diesem Blog sehr kurz. Es waren oft kurze Hinweise auf andere Artikel, oder Videos, oder kurz skizzierte Gedanken. Daneben gab es auch längere Texte, z.B. die Anleitungen zum Informatikstudium (wie die DFA-Minimierung), die auch heute noch von Google gefunden werden. Aber im Vergleich zu dem was ich heute schreiben würde war das schon sehr kurz gefasst.
Natürlich sind in letzter Zeit nicht alle Blogartikel richtig lang geworden. Aber sie sind eben länger, als sie damals geworden wären. Und sie sind anders aufgebaut.
Ich hatte damals oft eine grobe Idee, setzte mich hin und baute dann den Artikel zusammen. Heute sind die Artikelentwürfe im Kopf detaillierter. Das Endergebnis ist daher weniger oft überraschend. Obwohl natürlich die Anleitungen von damals auch durchstrukturiert wurden, nur eben später.
Das ist einfach Praxis, denke ich. Auch wenn ich heute weniger oft schreibe, und auch gar nicht behaupten will der große Profi zu sein. Aber da ist dann doch etwas Erfahrung. Ich weiß in etwa, wie ich die Artikel strukturiere, auch praktisches, wie beispielsweise wo ich Bilder herbekomme, und Stilfragen, wie wann mir flapsige Sprache zu flapsig ist und wann ich sie auch in zwei Wochen noch ertrage. Wenn ich ältere Artikel von mir lese fallen mir oft Konstruktionen auf, die ich heute nicht mehr verwenden würde (wobei das ein Problem ist das ich auch bei anderen Autoren habe, viele der aktuellen Artikel bei Computerbase beispielsweise sind für mich nur schwer zu ertragen). Und für Artikeltypen wie Film- und Spielebesprechungen habe ich inzwischen ein vorgefertigtes Schema, dem ich aber natürlich nicht immer folge.
Beim Programmieren ist das eine ähnliche Entwicklung. Am Anfang kämpft man noch mit der Sprache, direkt vor dem Bildschirm. Inzwischen ist eine feste Problemlösungs- und generelle Designstrategie, eine Baustelle erstmal zu ignorieren bis der grobe Ansatz klar ist. Dieses automatische Arbeiten an etwas geht natürlich nur, wenn die Zeit da ist, und manchmal ist es auch besser einfach Papier und Stift zu nehmen und eine Lösung durchzuplanen. Aber oft genug greift das ineinander über, erstmal reifen lassen, dann skizzieren, dann bauen. Dieser erste Schritt, für den muss das ganze Problem im Kopf sein, und das geht einfacher mit Übung.
Versteh mich nicht falsch, das soll keine Selbstbeweihräucherung sein. Dass ich hier nicht grundsätzlich Meisterwerke verfasse ist mir schon klar. Ich will nur zwei Dinge rüberbringen: Erstens, dass ich diesen Wandel in wie man arbeitet interessant finde. Zweitens, dass einen Blog zu führen eine gute Übung ist. In den letzten Jahren beispielsweise habe ich an einer Uni gearbeitet. Um wissenschaftliche Artikel zu schreiben konnte ich durch den Blog eben nicht nur auf das Zurückgreifen, was ich mal in der Schule gelernt hatte. Sondern ich hatte noch andere Einflüsse, was besonders beim Teilen eines Artikel mit anderen hilfreich war.
Immer noch gilt: Mehr Leute sollten Blogs haben.