Lady Bird ist ein mit Preisen überhäufter, oscarnominierter Film über das Erwachsenwerden einer Schülerin. Ein Bildungsroman. Es ist ein Film, der mich nicht kalt gelassen hat, aber den ich doch nicht toll fand.
Die Protagonistin Lady Bird heißt eigentlich Christine und lebt in einer amerikanischen Kleinstadt. Statt der Schule, in die sie gehen will, geht sie in eine katholische High School. Aber sie ist im letzten Jahr und hat große Pläne für die Zukunft. Wenn da nur ihre gestörte Mutter nicht wäre, und ihre eigene Verrücktheit, und das kaputte System, ihre komischen Freunde noch noch komischeren Möchtegernfreunde, und Jungs, mit denen sie ausgehen könnte.
Der Film ist charmant, so wie Christine trotz ihrer Seltsamkeit charmant und witzig sein kann. Er ist meist lustig, auch engagierend und gut gemacht. Aber ich fand ihn auch sehr einfach. Hinter allem konservativ amerikanischen ist doch immer Nettigkeit und Toleranz Christine gegenüber, die Familie lebt in wirtschaftlichen Problemen und hält doch zusammen, die verrückte Mutter liebt ihre Tochter natürlich ganz doll. Und all ihre Träume sind natürlich nur als Sehnsuchtsvorstellung toll, einmal erreicht eignen sie nur, das in schönen Bildern präsentierte Kleinstadtleben mit seinen verrückten, aber eben doch netten Menschen im Kontrast als gut erscheinen zu lassen.
Juno ist tief dagegen, und hat einige Ähnlichkeiten, mit seiner charmanten Hauptdarstellerin und den leicht verrückten Figuren. Aber noch disqualifizierender wäre ein Vergleich mit anderen Lebenssinnsuchfilmen, wie Broken Flowers - das einen anderen Humor, aber auch eine andere Klasse hat.