Über Weihnachten war es an der Zeit, der Spielekonsolenbesitzerin ein neues Spiel für ihre Switch zu schenken, da sie Zelda und Mario durch hat und ihr Fast RMX nicht zusagt (das ich aber mehr und mehr liebgewinne). Und welches Spiel wäre für eine Kampfspielliebhaberin besser als das neue Super Smash Bros. Ultimate? Vor allem, da auch ich Super Smash für das Nintendo 64 sehr gern mochte. Sogar die Gamecubeversion habe ich viel gespielt, daher war das Switch-Spiel auch ein Geschenk für mich (keine Sorge, das war ihr klar und abgesprochen).
Die Wii-Version habe ich nur ein paarmal bei Freunden gespielt, aber es scheint so, als ob Ultimate der Wii-Version sehr ähnelt. Aber es ist wohl größer: Mehr Levels, mehr Kämpfer, mehr Spielmodi. Zumindest im Vergleich zur Version mit der ich mich auskenne – der ersten – stimmt das definitiv. Die Kämpfe sind noch sehr ähnlich, mit den zwei Grundattackknöpfen, die von der Bewegungsrichtung stark beeinflusst werden (gleichzeitig unten + B ist immer noch etwas ganz anderes als einfach nur B zu drücken), plus Schild, Greifen, und Smash-Attacken. Die können wie in den neuen Spielen verzögert werden, und in der Luft gibt es die ebenfalls beim N64 noch fehlende Ausweichrolle. Wie zuvor sind die Kämpfe sehr wuselig, oder sogar chaotisch und unübersichtlich.
Wesentlich mehr Kämpfer zu haben ändert den Charakter des Spiels dann aber doch. Zwei habe ich schon etwas mehr gespielt: Der erste war ein blaues und mir unbekanntes Pokemon. Lucario passt sehr gut in meinen Spielstil, bewegt sich genau richtig und hat mit einem aufladbaren Energieball eine gegen manche Gegner sehr hilfreiche B-Attacke.
Lucario war auf dem Account der Konsolenbesitzerin noch nicht freigeschaltet, dort habe ich dann im Multiplayer King K. Rool gespielt, den Bösewitch aus Donkey Kong. Bei ihm ist es großartig, wie viele der originalen Attacken aus den SNES-Spielen umgesetzt wurden, beispielsweise die Boomerangkrone.
Fox dagegen, mein Lieblingscharakter aus der N64-Version, passt mir nicht mehr. Bei ihm wurde die Bewegung und vor allem die Sprungkraft geändert, sodass ich mich mit ihm zu eingeschränkt fühle. Er rennt noch sehr schnell, aber springt nicht mehr auf die richtige Weise diagonal. Schwer zu beschreiben. Negativ ist auch, wie klein die Starfox/Lylatwars-Map geworden ist, das Schiff war früher viel größer.
Nicht unbedingt besser oder schlechter sind die neuen Items, aber auch sie ändern die Kämpfe. Es gibt schlicht mehr. Viele neue Pokemon sind dabei, und neben den Pokemon gibt es eine Figur in einer Glaskugel, die einen anderen Charakter aus dem erweiterten Nintendouniversum beschwört, die dann für eine Weile an der Seite des Spielers kämpft oder einen Effekt einsetzt. Das ist oft sehr mächtig und war anfangs etwas frustrierend, wenn es gegen einen selbst eingesetzt wurde, macht aber Spaß wenn es dem eigenen Team nützt. Dafür ist das Herz und die Supertomate verschwunden seltener geworden, was gut ist, denn die waren auf unspaßigere Weise kampfentscheidend.
Toll sind die Einzelspielermodi. Es gibt einen Abenteuermodus, bei dem auf einer Karte Kämpfe gewählt werden können.
Dort spielen Geister eine neue Rolle: Sie geben Boni und verleihen Kampfstärke, sie werden durch die Kämpfe gewonnen. Nach bestimmten anderen Kämpfen werde neue Charaktere freigeschaltet, genau so stolperte ich über Lucario. Ganz am Ende wartet ein Endgegner, und es gibt mehrere Zwischenbossgegner. Die Rollenspielelemente und das Freischalten der Kämpfer motivieren, noch dazu sind die Kämpfe oft sehr unterschiedlich: Mal gibt es eine Riesenversion von Donkey Kong zu besiegen, dann zehn Mini-Versionen von Mega Man, oder der Kampf spielt auf einer modifizierten Arena mit Lavaboden, oder alle Gegenstände sind explosiv, usw. Das bleibt leider nicht immer fair, manche Kämpfe erscheinen mir unlösbar, aber meistens sind sie mit der richtigen Geisterkombination und der richtigen Taktik doch schaffbar.
Im Multiplayer sorgen die vielen Charaktere und Karten für Abwechslung. Bei den Kämpfern sind ein paar von Anfang an verfügbar, die anderen werden nach und nach mit einem gewonnen Duell zwischen dem Sieger des Multiplayer-Kampfes und dem KI-gesteuerten neuen Charakter freigeschaltet. Auch das ist spaßig. Die Arenen sind alle(?) von Anfang an verfügbar, die Auswahl ist riesig.
Ich sehe bis jetzt als größten Negativpunkt den Online-Multiplayer. Den gibt es nämlich, doch Nintendo glaubt, dafür monatlich Geld verlangen zu können. Das ist bei Konsolen wohl so üblich, Sony oder Microsoft haben das eingeführt. Aber als PC-Spieler ist es absolut inakzeptabel, weder sie noch ich wollen das zahlen. Ob der Modus was taugt kann ich also nicht sagen.
Über Weihnachten und auch am Wochenende wurde das Spiel viel gespielt, ich bereue den Kauf nicht. Ultimate ist kaum noch zu vergleichen mit dem ersten Teil, so stark wurde es verbessert und so viel größer ist es. Und trotzdem bleibt es das einfach zu lernende Partyspiel, es bewahrt die originale Steuerung, und man kann ganz schnell mit anderen im lokalen Multiplayer an einer Konsole kämpfen. Hier bewährt sich übrigens auch der SF30 Pro, ein Gamepad im Stil des original SNES-Controllers, dessen Blogreview ich längst geschrieben haben wollte und das ich noch nachreichen werde.
onli blogging am : Der SF30 Pro, ein toller verbesserter SNES-Controller auch für moderne Plattformen
Vorschau anzeigen