Zwei Menschen am Lebensabend: Der Erzähler und Lucy. Beide sind verwitwet und begegnen sich zufällig wieder. Lucys Zustand überrascht ihn, auch ihr Hass auf den verstorbenen Thomas Snow, von dem er nur positive Erinnerungen hat. Was ist in dieser Ehe passiert, ist ihre Einschätzung fair? Ähnlich einem Biographen recherchiert der Erzähler dieser Sache nach, lässt sich erzählen und stöbert in eigenen Erinnerungen.
Gleichzeitig hat ja auch er seine Frau verloren und muss sein Leben weiterleben. Also eine ähnliche Ausgangssituation wie in Schmidt, auch ein ähnliches Milieu, wenn auch die Erzählebene oft weiter in der Vergangenheit liegt. Und doch ist es eine andere Art Geschichte. Wiederkehrend sind zwar die Themen Treue und Affären, psychische Krankheiten und Verlust. Doch mit einem Schriftsteller als Protagonisten und den Beschreibungen seiner Arbeit begleitet man nicht so sehr einem alten Mann und seinen Eskapaden, sondern taucht in diese Ehe hinab. Ein Urteil zu fällen, darauf soll es wohl hinauslaufen.
Elegant und gelungen.
onli blogging am : Louis Begley – Killer, Come Hither
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