Nicht jeder mag Blade Runner. Aber für andere ist es ein absoluter Kultfilm. Einen Nachfolger zu so einem Film zu machen muss schwierig sein: So viele Chancen, alte Fans zu vergraulen, das Ansehen des Vorgängers zu beschädigen oder in das andere Extrem zu rennen: Nur absolute Fans des Vorgängers anzusprechen.
Meinem Eindruck nach ist Blade Runner 2049 ein toller Film geworden, der diese Schwierigkeiten hervorragend löst. Ich will Spoiler vermeiden, daher sei zur Handlung nur gesagt dass sie sich wieder um einen Blade Runner dreht, der Replikanten jagt. Und dabei auf eine größere Sache stößt.
Der Film ist gelungen, weil er:
- Die Ästhetik des Vorgängers einfängt und doch auch eigene Akzente setzt. Und dabei ganz nebenbei hervorragend aussieht.
- Die Welt behutsam erweitert.
- Die vorherige Handlung nicht ignoriert.
- Trotzdem nicht alle Mysterien löst.
- Hervorragende Schauspieler hat. Und damit meine ich nicht nur Ryan Gosling, sondern auch Ana de Armas und Robin Wright.
Man vergleiche das mit Star Wars, besonders Harrison Fords Rolle.
Ich muss das mit der Ästhetik nochmal betonen. Da sind zwei Aspekte: Da ist diese Kopie der futuristischen, aber düsteren Stadt. Mit fliegenden Autos, leuchtenden Plakaten und gigantischer menschenfeindlicher Architektur. Diese Szenen vermitteln genau den gleichen Eindruck wie zuvor, als ob sie die gleiche Technik verwendet hätten. Und dann sind da Erweiterungen, die Hologramme beispielsweise oder die weiten Landschaften außerhalb, die 2049 einen eigenen Charakter geben. Unheimlich gut gemacht.
Der ersten Blade Runner gefiel mir übrigens, aber ich habe ihn nur einmal und vor nicht zu langer Zeit gesehen.