In Headlander spielst du einen fliegenden Kopf. In dem leicht abgedrehten Scifi-Szenario ist die Menschheit fast verschwunden, ihr Bewusstsein lebt nur noch in Robotern weiter. Nur der Spieler nicht, der immerhin noch einen menschlichen Kopf hat, doch der Rest des Körpers fehlt. Kein Problem, entfernt er eben mit seinem Sauger die Köpfe der Roboter und landet auf deren nun kopflosen Körpern, die er dann durch die hübschen 2D-Level steuern kann.
Darum gehts
In der Hintergrundgeschichte geht es um das Schicksal der Menschheit, während eine Stimme den Spieler auf eine Mission gegen den Oberroboter schickt. Nicht besonders originell oder spannend, aber es funktioniert gut genug. Denn anders als so manch anderes von mir in letzter Zeit angefangene Spiel verfängt Headlander direkt am Anfang mit seinem netten Spielprinzip. Die verschiedenen Roboter zu übernehmen geht schnell von der Hand und es macht Spaß, durch die neuen Körper neue Möglichkeiten zu haben.
Zum einen haben manche der Roboter Waffen, mit denen die anderen erledigt werden können, zum anderen öffnen sie die farbkodierten Türen. Es braucht mindestens eine rote Roboterwache um eine rote Tür zu öffnen, eine höhere Stufe ist orange und öffnet dann orange sowieso rote Türen, und es geht noch ein paar Stufen weiter. Wobei die Zivilisten in grau immer noch mehr Türen als der fliegende Kopf öffnen können. Der passt dafür in Schächte, wo allerlei Upgrades versteckt sind, es lohnt sich also immer mal wieder ohne Körper durch die Gegend zu fliegen. Die Spielwelt ist dabei als Metroidvania aufgebaut, sodass im Laufe der Zeit neben den höherstufigen Robotern neue Fähigkeiten hinzukommen, die neue Bereiche in ansonsten bereits erkundeten Gebieten öffnen.
Ein Funken Witz und Genialität
Ernstnehmen tut sich das Spiel dabei natürlich nicht. So sind viele Witze eingebaut, beschweren sich die Türen mit netten Sprüchen wenn die Farbe nicht ausreicht, sind die grauen Roboter mit absurdesten Dingen wie Grasfühlen beschäftigt und protestieren Saugroboter gegen die Zentralisierung der Reinigungsarbeit. Richtig toll ist eine Stelle, als zum ersten mal ein stärkerer grüner Roboter übernommen wird und mehrere Gegner anstürmen, aber statt spannender Musik die Zeit langsamer wird und ein melancholischer Popsong spielt. Klasse! Ansehbar an dieser Stelle eines Let's-Plays:
Gut, man muss die absurden Elemente nicht unbedingt so sehr mögen wie ich. Und Headlander hat auch echte Macken. So ist es an verschiedenen Stellen möglich seinen Roboterkörper zu verlieren und dann nur als Kopf nicht weiterkommen zu können. Normalerweise kommt dann bald ein Roboter als Ersatzkörper in den Raum gestürmt, leider nicht immer. Dann sind Tode bedeutungslos, der Raum beginnt dann einfach von vorne, was komfortabel aber nicht spannend ist. Und später hat der gespielte Kopf mehr Fähigkeiten freigeschaltet – wie z.B. eine Kamikaze-Explosion des Roboterkörpers – als der Kopf des Spielers einfach kontrollieren und gut kombinieren kann.
Aber der Rest wiegt das auf. Die Spielmechanik mit den Missionen, kleinen Rätseln und den Laserwaffenkämpfen ist ein grundsolides Spiel, und dass ein bisschen Witz und viele nette Ideen dazugepackt wurden wertet alles nochmal gehörig auf. Die schicke farbenfrohe Grafik kommt noch dazu.
Insgesamt macht alles Spaß und das wiederum macht Headlander zu einem richtig guten Spiel.