Knights of San Francisco ist ein Egamebook. Ein Computerspiel fürs Telefon (Android und iOS), das sich spielt als würde man in einem Buch Entscheidungen treffen. Man kennt das vielleicht von in echten Büchern erzählten Spielen, bei denen man dann je nach Entscheidung Seite X oder Seite Y aufschlagen soll. Ich erinnere mich noch heute, wie meine Grundschullehrerin mir ein solches Buch gab, ich es hinten in der Leseecke des Raums lesen durfte und ich es total faszinierend fand – sogar einzelne Textstellen und Entscheidungen sind noch deutlich in meiner Erinnerung. Es war wohl prägend und die Faszination ist bis heute nicht verschwunden.
Diese App will sogar mehr bieten, mehr Details simulieren und Entscheidungen mit interaktiven Auswirkungen haben als ein Textbuch es könnte. Und da es eben kein Buch ist kann wie in RPGs über Erfolg und Misserfolg per Würfel entschieden werden. Es gibt dazu einen tollen Trailer:
In dem Spiel ist man ein junger Totenbeschwörer auf der Suche nach seinem Bruder. Der ist in San Franciso verschwunden, bei einer uralten Pyramide. Doch direkt am Anfang wird man von einem wilden Goblin angegriffen und in den Folgeabschnitten lauern noch viel mehr Gefahren. Warum man den Bruder sucht? Das wählt man am Anfang selbst aus.
Mir hat die Geschichte gefallen und ich fand, dass die Umsetzung funktioniert. Wenn ein Goblin im Kampf ein Auge verliert, ich ihn danach wiederbelebe und er dann nicht die Augen, sondern nur das Auge aufmacht, zeigt sich wie die kleinen Details in den Texten beachtet werden. Genauso gibt es auch größere Entscheidungen, aber wie dynamisch die Geschichte wirklich ist – wieviel wirklich Simulation ist – um das zu herauszufinden müsste ich sie noch einmal durchspielen und auf die Änderungen achten. Aber selbst wenn der Großteil statisch wäre, wovon ich ausgehe, hatte es viel von einem Pen&Paper-Abenteuer in interaktiver Textform und schon das war einfach nett.
Knights of San Francisco lief auf meinem alten Android gut. Nur ab und an dauerte das Berechnen der Auswirkungen etwas zu lange. Die Musik könnte sich besser an die Spielsituation anpassen. Und das Spiel war an einem kurzen Nachmittag durchgespielt. Aber das ist jeweils kein starkes Manko, auf neuen Geräten wird es schneller entscheiden, die Musik ist nebensächlich und die Kürze war sowohl angekündigt als auch beim geringen Preis okay.
Wer das Konzept auch nur halb so interessant findet wie ich sollte wirklich einen Blick riskieren.
onli blogging am : Thea: The Awakening steckt voll HoMM, Gwent, Crafting und anderen guten Ideen
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