The Umbrella Academy ist eine Netflix-Serie. Mit relativ guten Kritiken ein Kandidat für die nächste Serie im Abendprogramm. Also schaue ich gerade die ersten Folgen.
Sie sind überraschend schwach.
So einen lahmen Serienstart habe ich lange nicht gesehen. Die Charaktere sind unsympathisch – weil sich unentwegt anfeindend –, nichts passiert, alles ist grau und braun. Man muss sich nur mal diese Szene anschauen, in der die unerträglich vor sich hinmurmelnde Vanya nochmehr angefeindet werden wird. Seit wann sind Badezimmer mit Schminkspiegel beleuchtet wie dunkelste Kellerräume? Und was passiert ist emotional genauso ansprechend wie die Inszenierung auch aussieht.
Und während die Männer sich mittlerweile in Bewegung setzen die Welt zu retten, haben die Frauen eine Beziehungsgeschichte aufzulösen. Muss das wirklich so sein?
Trotz allem: Ganz langsam wird eine Hintergrundgeschichte angedeutet die interessant klingt. Toter Vater starb wohl nicht einfach so, Apokalypse ist nächste Woche. Aber besonders, dass das letzte Thema im Raum steht und die Charaktere daraufhin bisher praktisch gar nichts machen ist bei ansonsten sowieso einschläfernden Serienfolgen unfassbar.
Man vergleiche das mit dem Anfang von Crazy Ex-Girlfriend, der sprechenden Butter und all der Interesse weckenden Verrücktheit im ersten Musicalsong. Klar, nicht das gleiche Genre – aber ich meine nur den Ansatz, in der ersten Folge Interesse wecken zu wollen vs die ersten Folgen es nichtmal wirklich zu versuchen.
Dass ich der Umbrella Academy noch etwas Zeit einräume liegt nur an den Bewertungen, denen zufolge die Serie deutlich besser wird. Auch bei den Tomaten wird die zweite Staffel viel stärker eingeschätzt. Vielleicht findet sich die Serie also noch. Aber sie müsste sich extrem steigern. Warnt mich bitte, wenn das nicht so ist und die Serie im Grunde so weitergeht.