Nachhaltigkeit im Alltag 4: Die großen Brocken
Wednesday, 29. December 2021
Der Monat ist fast vorbei, meine Artikel haben alle nur über Kleinkram geredet. Je nach Maßstab ist egal was man macht alles eh nur solcher, aber es gibt doch ein paar andere Fast-Alltagsthemen mit wenigstens etwas größerem Einfluss. Ließe sich diese Liste im neuen Jahr mit weiteren Themen erweitern?
Ökostrom
Stromproduktion aus fossilen Brennstoffen ist offensichtliche Planetenzerstörung. Strom aus Nuklearenergie steht beim CO₂ besser da, produziert aber noch für Nachfolgezivilisationen schädlichen radioaktiven Abfall. Will man beides nicht fördern, kann man Ökostrom beziehen: Also solchen aus regenerativen Energiequellen; Sonne, Wasser und Wind. Vielleicht sogar von einer Firma, die gar keine schädliche Stromerzeugung betreibt. Ein Beispiel sind die Bürgerwerke.
Kein Verbrenner-Auto
Auch klar: Mit dem Auto direkt CO² in die Atmosphäre zu pumpen leistet einen direkten Beitrag zur Klimakrise. E-Autos lohnen sich aus der Perspektive schnell – nochmal mehr, wenn man den eigenen Energieverbrauch Ökostrom zurechnen kann –, oder man hat einfach gar kein Auto.
Weniger Fleisch
Bei der Fleischvermeidung gibt es zwei Perspektiven: Auf der einen Seite ist Massentierhaltung ein riesiges Elend für die Tiere. Aber zudem ist die Klimabilanz von pflanzlichen Alternativen fast immer viel viel besser. Vegetarismus hat damit einen großen Einfluss auf die eigene Klimabilanz und ist mit den vielen Alternativprodukten heute einfacher als jemals zuvor. Selbst wenn man es wie ich nicht zu 100% durchzieht noch ein gutes Ziel.
Plastik vermeiden
Es muss ja nicht immer nur um CO₂ gehen – bei der Plastikvermeidung geht es um die Verringerung des Müllbergs, ob der deutsche Plastikmüll jetzt in den Meeren landet oder nicht ist da ganz egal. Selbst in normalen Supermärkten gibt es oft Möglichkeiten, Produkte ohne Plastikverpackung oder mit verringertem Plastikanteil zu kaufen. Oder solche aus Altplastik, wie viele Froschprodukte. Plastik 100% aus dem eigenen Müll zu verbannen wäre aber ein enormer Aufwand.
Und einfach ist das Thema nicht: Selbst was wie eine Papierverpackung aussieht kann innen eine Plastikschicht haben, eine Einweg-Papierverpackung im Vergleich zu Mehrweg schlecht abschneiden.
Konsumreduzierung
Vielleicht die wichtigste Maßnahme und eine, die mir relativ leicht fällt: Weniger Zeug zu kaufen bedeutet, dass weniger produziert und weggeschmissen wird. Beides toll für die Umwelt.
Dafür kann man einfach weniger kaufen, Kleidung z.B. kaufte ich schon immer wenig und jetzt fast gar nicht mehr. Oder man kann weniger neues kaufen. Bei mir ist ebay-kleinanzeigen in den letzten Jahren daher zunehmend wichtiger geworden, in Frankreich war es leboncoin. Solche direkten Anzeigeplattformen bieten wenig Sicherheit, aber ich lief noch in keinen Betrüger. Mein halber PC ist gebraucht, der Stereoverstärker, unsere Fahrräder, die Telefone, der Mixer, und noch einiges mehr.
Kaputtes zu reparieren wie kürzlich meine Maus dient dem gleichen Ziel, macht mir aber auch Unmengen Spaß. Die Webseite sustaphones, zum Finden reparierbarer und mit Updates versorgten Telefonen, betreibe ich genau deswegen.
Schlusswort
Ich hoffe, diese kleine Serie war interessant und hat den richtigen Ton getroffen. Ich fand letzteres gar nicht so einfach – zum einen interessiert mich das Thema wirklich und ich will möglichst viele meiner gesammelten Infos unterbringen, aber andererseits bin ich kein Experte und man kann in die Themen unendlich tief hineingehen. Belehrend will ich also nicht nur aus Stilgründen nicht klingen, sondern es wäre auch inhaltlich nicht angemessen. Aber das muss man bei dem Thema erstmal vermeiden… Man sollte die Serie vielleicht als Zustandsbeschreibung lesen, wie ich Ende 2021 über Nachhaltigkeit nachdenke und welche Themen ich in letzter Zeit – nicht ausschließlich dieses Jahr – verstärkt angegangen bin.
Vielleicht ist es trotzdem okay auszudrücken, dass nachhaltiger zu leben und vll sogar von dieser Serie beeinflusst ein paar Alltagshandlungen anzupassen gute Vorsätze für das nächste Jahr sein könnten.
In das verabschiede ich mich hiermit schonmal, Guten Rutsch!
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