Firefox ist in Ubuntu 22.04 ein Snap geworden. Konsequenz ist, dass Nutzer sein Updaten nicht mehr kontrollieren können (völlig unverständlich, aber ein Thema für sich), andererseits Canonical das Bereitstellen von Updates vereinfacht wird. Befürchtete Konsequenz war aber auch, dass Firefox langsamer starten würde. Denn genau das passierte in vorherigen Ubuntuversionen mit Chromium, dessen Snapisierung zu elendig langen Startzeiten führte.
Diese Befürchtung griff Ubuntu – Wie du Firefox als PPA anstelle von Snap einbindest und wann du es tun solltest auf, der Autor verneinte aber ihre Berechtigung. Ich empfand den Artikel als herablassend und kommentierte entsprechend – aber nein, wurde mir versichert, Firefox starte jetzt wirklich immer noch schnell, Snap sei besser geworden. Das hätte der Präambel über die ewigen unqualifizierten Bedenkträger dann wirklich etwas Berechtigung gegeben, so trollig sie sonst auch wirkte. Ich war besänftigt.
Stellt euch mein Erstaunen vor, als ich auf einem Laptop nach einem Upgrade von Ubuntu 20.04 auf 22.04 dann Firefox startete und dieser erste Start keinesfalls schnell war. Er dauerte nicht 3 Sekunden, auch nicht 10, nicht 20; Es dauerte wahnsinnige 40 Sekunden bevor der Browser aufging. Unfassbar.
Nun: Das galt bisher wirklich nur für den allerersten Start nach dem Upgrade. Nachfolgende erste Startvorgänge, auch nach einem Reboot, waren wesentlich schneller. Ursache der Verzögerung könnte ein einmaliger Upgradetask gewesen sein und vielleicht gar nichts mit dem Umstieg auf Snap zu tun gehabt haben. Aber ist es da ein Wunder, dass bei Nutzern der Eindruck entsteht auch das Firefox-Snap wären furchtbar lahm? Wie unglücklich für Snap dieses Upgrade doch lief, sollte es eine Verstrickung mit etwas unzusammenhängendem gewesen sein – zum einen –, aber auch wie unfair die Herablassung, die von Teilen der Ubuntucommunity gegenüber dieser Befürchtung gezeigt wurde. Nicht nur, dass Chromium eben wirklich durch Snaps langsam startete, auch Firefox vermittelt eben doch diesen lahmen Start mindestens als Ersteindruck.
Meine Ersteinschätzung über den Ton des Artikels war sehr wohl berechtigt.
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