Durch einen feindlichen Agenten werden zwei Atombomben gestohlen, Bond sucht in den Bahamas. Der Film basiert auf Thunderball, ist ein Remake mit Originalbesetzung Sean Connery und wurde durch einen Rechtsstreit ermöglicht.
Nach Verfehlungen wie Octopussy und Moonraker ist Never say Never again mit solider Story und Machart sehr angenehm. Es ist keine direkte Kopie von Thunderball, der mir ja nicht besonders gefiel, sondern macht viele Sachen besser. Vermieden werden Klischeeszenen wie das Töten eines Abweichlers in der Schurkenorganisation, entfällt der magische Doppelgänger zugunsten einer glaubwürdigeren Augen-OP, Bondgirl Domino ist als Freundin des Schurken für die Story viel besser platziert als zuvor als vereinnahmtes Mündel, die langatmigen Unterwasserkampfszenen entfallen.
Die Änderungen helfen dem Film zwar, aber die Besetzung der Hauptrollen und ihre Leistung begeisterten mich mehr noch: Sean Connery, Kim Basinger, Klaus Maria Brandauer, Barbara Carrera. Connery, weil der gealterte Schauspieler seltsamerweise einen lässigeren und anziehenderen Bond abgibt als in seinen jüngeren Jahren, selbst mit jetzt noch auffälligeren schottischem Akzent. Basinger spielt mit Domino das perfekte Bondgirl, umwerfend schön, hilfebedürftig, aber auch fähig und aktiv handelnd. Brandauer porträtiert einen fließend vom charmanten ins verrückte übergehenden Bondbösewicht und damit das erste mal einen wirklich interessanten Gegner, nach den Ansätzen davon bei Blofeld in On Her Majesty's Secret Service. Und schließlich führt Carrera die später kopierte Bondgegenspielerin ein, femme fatale auf Anschlag; nicht die erste Frau die sich gegen Bond stellt, aber die erste, die ihren Kampf mit diesem wahnsinnigen Einsatz betreibt und entsprechend fantastisch fanatisch gespielt werden musste.
Eine späte Szene mit einem dem Original entlehnten Raketen-Jetpacks zeigte, wie schnell auch dieser Film hätte kippen können. Aber da die Szene ein kurzer Ausrutscher bleibt ist der Film trotz ihr insgesamt nur eines Bonds angemessen übertrieben, aber anders als einige Bonds der vorherigen Jahre nicht albern. Wohl weil es kein von Eon produzierter Bond ist gibt es kein richtiges Intro und bei der Musik kein Bondmotiv. Völlig egal, die leider nicht fortgesetzte Rückkehr von Sean Connery ist auch ohne diese Elemente zumindest bei Erscheinen 1983 meiner Meinung nach der gelungenste Bondfilme bis dahin, er ist genau wie ein klassischer Bond sein soll: Spannend, leicht witzig, immer unterhaltsam und regelmäßig visuell ansprechend.