Eine gefundene illegitime Kopie eines Chips führt Bond auf die Spur des pferdezüchtenden Zorin, der einen Anschlag plant.
Roger Moores letzter Bond schlägt sich gerade auch im Gegensatz zum starken Never say Never again überraschend gut. Moore mag nicht so cool sein wie Connery, der direkte Vergleich bestätigt es endgültig, aber sein Bond hat die Lizenz für das richtige Intro, die richtige Musik und benutzt sein Budget für ebenfalls tolle Stunts an besseren Drehorten, besonders dem Eiffelturm und der Golden-Gate-Brücke. Die Story ist verwirrend, blödsinnig und bemüht die üblichen Klischees des irrational bösen Bösewichts, außerdem kommt der von Christopher Walken gespielte Zorin in seiner Eindimensionalität nicht an Brandauers Largo heran. Aber der Einsatz ist hoch und die Spannung da, Moore ja doch sympathisch charmant und die Nebendarsteller ansprechend, der Mix funktioniert hier einfach wieder. Und das ist, was beim Film besonders auffällt: Kein einzelner Aspekt, sondern die Gesamtwirkung als Beispiel dafür, wie gut die Bondformel trotz Anpassungen auch bei einer unsinnigen Handlung und ohne komplett überzeugenden Antagonisten funktionieren kann.
Vielleicht also trotz aller Schwächen der beste Bond mit Roger Moore, wenn auch nicht viel besser als der eleganter konstruierte Man with the Golden Gun und der weniger mit Schwächen behaftete For your eyes only. Hat aber im Vergleich zum letzteren den Vorteil, kein halbes Remake eines früheren Bonds zu sein und wirkt daher frischer. Außerdem mochte ich sowohl Grace Jones monströse May Day als auch auch Tanya Roberts Bondgirl Stacey Sutton, jeweils mit Einschränkungen – May Days Endszene ist unnötig und bedient einen traurigen Hollywoodmechanismus zum Umgang mit schwarzen Figuren in Actionfilmen, Stacey wird vom Skript etwas zu oft hilflos kreischend neben die Handlung gesetzt. Und doch verbessern beide den insgesamt guten Film.