Die Liste mit allen Nato-Geheimagenten gerät in falsche Hände, daraufhin eskaliert die Situation in London.
Skyfall hat mich genervt und enttäuscht. Eigentlich ist da viel positives: Der Versuch mal eine andere Geschichte zu erzählen, Hintergründe der bekannten Charaktere auszubauen, Daniel Craigs überfällige Bondwerdung abzuschließen. Dazu Actionszenen, die nicht mehr zu sehr von Bourne inspiriert sind, ein toller Introsong von Adele, viele Verweise auf Bonds Geschichte (passend fürs 50-jährige Jubiläum der Filmreihe), sogar für einen Moore-würdigen Bondkommentar war Platz. Ich fand es interessant, so viel Handlung in London und Schottland stattfinden zu sehen, und Craigs hier gefestigt scheinende Bondrolle wäre keine schlechte gewesen, mit seinem oft durchschimmernden subversiven Humor. Zudem sieht der ganze Film großartig aus.
Aber alles positive wird durch abgrundtief schlechte Schreibe kaputtgemacht. Es beginnt mit der Kleinigkeit, aus scheinbarer Ideenlosigkeit schon wieder den Film mit einer Verfolgungsjagd zu beginnen. Aber später wird es wirklich schlimm: Skyfall bemüht maßlos überzogen das Klischee des allmächtigen Hackers, in Person des Bösewichts (und teils auch bei Q). Mit so intelligenten Plänen, dass er noch in den hektischsten Situationen genau weiß wer zu welchem Zeitpunkt wo sein wird, um dann passgenau Bomben zu zünden etc. In billigen Serien wie Bones bereits unerträglich, ist sowas in einer großen Produktion wie einem Bond erst recht unverzeihbar. Entsprechend sind die Logiklücken in der Handlung unübersehbar, die lautlosen CGI-Helikopter betonen das noch weiter. Andere schlechte CGI-Szenen wie der Komodowaran verstärken dann nur noch den negativen Eindruck. Die Überlänge wird angesichts all der Probleme schwer zu ertragen, in der Hinsicht ist Skyfall einer der schlechtesten Bond aller Zeiten.
Auffällig besonders, weil mit Skyfall ein experimenteller Bond so arg gescheitert ist. Bonds mit alternativen Ansätzen waren bisher meist die besten oder zumindest willkommene Abwechslungen. Ansonsten speziell für die erwähnte und teils gelungene Ausarbeitung von Charakterhintergründen; von Bond selbst, aber auch M, Q und Moneypenny. Bei M kommt als Besonderheit dazu, dass ihre Einbettung in die Filmhandlung an The World is not enough angelehnt ist, was ein Glanzstück des früheren Films war.