Bond jagt ohne Unterstützung von MI6 im persönlichen Auftrags M jemanden, dabei kommt er einer globalen Verschwörung auf die Spur.
Die Anfangsszene in Mexiko ist erinnerungswürdig, dass Bond mit ihr den Umzug in der Stadtmitte von Mexiko-Stadt zum Tag der Toten als Tradition erschaffen hat ist fantastisch. Davon abgesehen ist Spectre ein Bond, der weniger nervig als Skyfall ist, aber sehr ähnliche Glaubwürdigkeitsprobleme hat. Angesichts des Namens ist es keine Überraschung, dass die alte Terrororganisation Spectre wieder auftaucht, die nach Dr. No in vielen Bonds die Antagonisten gestellt hatte und mit Roger Moore dann – ich las, wegen eines Rechtsstreits – aufgegeben wurde. Leider ist die Verknüpfung von Spectre mit den vorherigen Craig-Bondfilmen komplett aufgesetzt, das persönliche Interesse des Antagonisten (Christoph Waltz) an Bond kommt aus dem Nichts und verfängt daher nicht. Die Behauptung, dass er für den Tod der Frauen in Bonds Leben verantwortlich sei, ist angesichts der Handlung der Vorgängerfilme lächerlich.
Problematisch auch: Spectre entspricht genau der Antagonistenorganisation in der Konkurrenzfilmserie Mission Impossible. Das machte ihre Wiedereinführung noch weniger originell, das war sogar damals im Kino richtiggehend verwirrend. Mit dem seltsamen Verhalten des Antagonisten, bei dem zugeschriebene Überwachungsphantasien und erschreckende Rationalität nicht mit seinem spielen mit Bond zusammengehen, und nicht nachvollziehbaren Wendungen im Verhältnis zwischen Bondgirl und Bond ("Ich liebe dich", zwei Minuten später will sie ihn verlassen) reißt Spectre den Zuschauer dann noch weiter raus. Entsprechend verpufft der starke Anfang schnell, Spectre wird nur zu einem höchstens okayen Bond. Nie ganz schlecht, ein paar starke Szenen, aber insgesamt echt nicht gut.
Auffällig sind die unzähligen Verweise auf vorherige Bonds, Spectre dürfte da einen Rekord aufgestellt haben.