Das Luftqualitätsmessgerät "Safe" von Hama wurde von der Stiftung Warentest positiv bewertet. In meiner Alltagserfahrung war es hilfreich, aber es hat ein paar Macken.
Das Gerät
Grundsätzlich misst das Gerät Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt der Raumluft. Auf letzteres kam es mir an. Temperatur und Luftfeuchtigkeit war durch ein analoges Hygrometer bereits abgedeckt, aber der für die Luftqualität wichtige CO2-Wert wurde bisher nicht gemessen. Und seit ich durch die Luftfilter mit ihrer PM2.5-Messung gesehen habe, wie schnell die Luft in einer Wohnung im Alltag miserabel werden kann, wollte ich diesen Aspekt ebenfalls überwachen.
Abseits aller Funktionalität gefiel mir das Gerät direkt optisch. Mit seiner schwarzen (Plastik-)Verkleidung und schwarzem Display, aber weißer Beschriftung und der farbigen Einschätzung der Luftqualität gibt das ein tolles Bild ab. Ich mag aber auch diese Segmentanzeigen generell, wobei diese hier so hell sind, dass ich eine Umsetzung mit LEDs vermute. Interessante Wahl. Leider ist aber die Helligkeit zu hoch, zumindest für die Nacht, und es scheint keine Möglichkeit zu geben sie herunterzuregeln.
Die drei Knöpfe oben haben andere Funktionen: Der linke aktiviert und deaktiviert das Alarmsignal für zu hohe CO2-Werte, der mittlere schaltet zwischen Min-, Max- und momentanem Messwert um, und der rechte wechselt unnötigerweise zwischen Celsius und Fahrenheit. Mit linkem und mittigem Knopf zeitgleich gedrückt wird die Kalibration gestartet, das soll draußen gemacht werden. Das macht dann auch den eingebauten Akku weniger verschwenderisch. Der wäre ansonsten mit einer angegebenen Betriebsdauer von dreieinhalb Stunden wenig nützlich, mit dem Messgerät die anderen Zimmer abzulaufen macht man ja doch nicht, aber das Gerät so für die nowendige Kalibrierung nach draußen nehmen zu können ist durchaus praktisch.
Für den Dauerbetrieb angeschlossen wird der kleine Klotz per USB-Kabel. Das liegt bei, Ladegerät nicht. Da der Preis recht gering ist – gekauft habe ich es direkt vom Hersteller für 21,50€ – geht das klar. Nach dem Anschließen dauerte es eine Weile, bis ein CO2-Wert angezeigt wurde, und noch lange nach dem Einschalten (während der Akku lud?) war die gemessene Temperatur absurd hoch, 30°C statt 25°C. Das pendelte sich nach einer Weile ein. Auch die angezeigte Luftfeuchtigkeit war höher als vorher gemessen, aber da die analogen Hygrometer sicher mal wieder kalibriert gehören glaube ich eher dem Ergebnis der digitalen Messung.
Die CO2-Messung
Als ich das Gerät hier anschloss überraschte mich der gemessene hohe CO2-Wert, wirkte die Luft doch gar nicht verbraucht. Und er schoss nach dem Lüften auch überraschend schnell wieder auf über 1000. Anfangs war ich am Zweifeln, ob in einer alten Wohnung wie der meinen dieser Grenzwert überhaupt einhaltbar ist.
Jetzt, nach etwas Eingewöhnungszeit, stelle ich fest dass dem durchaus so ist. Selbst an heißen Sommertagen. Ich muss nur etwas öfter und etwas länger lüften. Doch durch die CO2-Anzeige ist eben auch immer klar, wann es genug ist. So lässt sich die Hitzevermeidung und der CO2-Gehalt ausbalancieren, der CO2-Wert muss nur selten über dem Grenzwert ertragen werden, wenn es gar zu warm ist. Nachts reichen ein paar dauerhaft gekippte Fenster.
Und ja: Mein subjektiver Eindruck ist, dass das was bringt. Die 1000er-Grenze rieche ich noch nicht, erst deutlich später wird verbrauchte Luft für mich spürbar. Doch den Grenzwert trotzdem nun einzuhalten fühlt sich angenehm an, samt weniger häufigen Kopfschmerzen. Das kann natürlich Zufall oder Einbildung sein, aber warum sollte der niedrigere CO2-Gehalt sich nicht wirklich positiv auswirken?
Die Frage wird sein, wie das im Winter sein wird. Ob bei Kälte überhaupt oft genug gelüftet werden kann, um die Messung hilfreich zu machen.
Doch das ist ein Problem für später. Generell finde ich das "Safe" hübsch gestaltet und schon deswegen wäre mein Fazit wohl kaum negativ. Ich mag solch funktionales, klares Design. Und auch die tatsächlich gebotene Funktionalität erschien mir bisher hilfreich, insbesondere die CO2-Messung. Leider ist das Display viel zu hell, um es nachts ertragen zu können, und das blinkende CO2-Icon ist eine unglückliche Wahl, ist es doch viel zu nervig. Das ginge besser.
onli blogging am : Linksammlung 39/2024
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