Bei dem neuesten Artikel zur Porno-Werbungsgeschichte fällt mir ein im Rahmen des Artikels eher nebensächliches Thema auf, dass ich dem Spiegel dennoch übel ankreiden muss. So heißt es dort: "Auf Deutsch heißt das: Hier gibt es im Browser Raubkopien aktueller Kinofilme und Hardcore-Pornos ohne Altersprüfung zu sehen."
Der Spon macht sich so zum Handlanger derer, die die Schwarzkopie zur Raubkopie dämonisieren, einen gesellschaftlich akzeptierten Bagatelldelikt mit Gefängnisstrafen belegen wollen und dabei auch nicht davor zurückschrecken, Kinderzimmer zu verklagen. Dass nebenbei die Justiz damit belastet wird, Steuergelder verschwendet und Politiker manipuliert, das kommt dann nur noch dazu.
Ein reichweitenstarkes Magazin wie der Spiegel trägt Verantwortung, die dort verwendete Sprache wird von vielen Menschen übernommen, manchmal unbewußt und sofort, manchmal über mehrere Ecken im Laufe der Zeit. Hier müsste die Redaktion Verantwortungsbewußtsein zeigen, und aus einer Kopie keinen Raub machen. Das einzig mir bekannte korrekte Wort ist die "Schwarzkopie", die Raubkopie spielt durch die Schwere des Wortes "Raub" in einer ganz anderen Liga.
Ich habe einen entsprechenden Leserbrief versandt, vielleicht bewirkt er ja was.