Bei Begleys Roman Ehrensachen schadet es nicht, etwas Spaß daran zu haben, die vielen Parallelen zu Begleys Biografie und seinen anderen Romanen zu vergleichen.
Hat man das nicht, hält man die Lebensgeschichte des Erzählers Sam vielleicht für belanglos. Dabei ist sie genausowenig belanglos wie Archies oder Henrys. Archies ist wichtig wegen der großartigen Zeichnung des Scheiterns eines Alkoholikers. Henrys ist sowieso wichtig, weil an ihm die Frage der jüdischen Identität und des erstrebenswerten Lebensentwurfes behandelt wird, das Hauptthema des Buches.
Und Sam? „Sam Standish ist auch jemand, der ich hätte sein können“, so Begley selbst. Vielleicht ein möglicher Lebensverlauf, wenn er früher begonnen hätte, zu schreiben. Was mich allerdings wundert ist diese Teilidentifikation trotz Sams angedeuteter Homosexualität. Andererseits hat ja auch "Wie Max es sah" dieses Thema.
Wenn man mit Begleys bisherigen Romanen etwas anfangen kann, sollte man "Ehrensachen" lesen.
onli blogging am : Louis Begley – Killer, Come Hither
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