Im Interview mit der Anwältin der Uiguren findet sich so viel, was bedenkenswert und zitierenswert ist.
Die Überschrift ist der erste Teil. Denn es ist klar: Irgendwo müssen die Gefangenen hin. Wenn ihre Heimatländer dafür nicht geeignet sind, weil ihnen dort Folter und weitere Terrorverfahren drohen, dann muss ein anderes Land einspringen. Deutschland wäre dafür prädestiniert, weil es trotz allem Militarismus und Kriegsbeteiligungen doch vergleichsweise wenig in Bushs ewigen "War on Terror" verwickelt ist.
Aber derzeit wird Deutschland von rückgratslosen Beamtentypen regiert, die diesen Mut nicht zeigen werden. Stattdessen wird voll die Terroranschuldigungstaktik der USA übernommen, ohne Beweise, wahrscheinlich basierend auf CIA-Dossiers, denen die USA selbst nicht mehr glaubt.
Abgesehen von der Rolle Deutschlands liefert das Interview ein Bild auf das absurde Treiber der Bush-Regierung:
Keiner der Uiguren erhielt Waffen- oder gar ein Terrortraining. Die Bush-Regierung hat schon das bloße Anschauen von Waffen recht banal als Waffentraining kategorisiert.
Auch schön, wie sie in Gefangenschaft gerieten:
Im Oktober 2001 starteten die USA ihre Offensive in Afghanistan. Gleichzeitig warf das Militär über Pakistan und Afghanistan Flugblätter ab, die jedem unermesslichen Reichtum versprachen, der Taliban oder Terroristen an die USA übergeben würde. Folglich schnappten lokale Anführer jeden Ausländer, den sie finden konnten.
Treffend, dass den Amerikanern da genau das geschadet hat, was sie selbst einführten: Alles und Jeden als Terroristen zu bezeichnen.
Nachtrag: Es ist bezeichnend, dass nun ein Inselstaat seriöser und humanistischer auftritt als Deutschland.