Linke statt Piraten?

onli blogging

Linke statt Piraten?

Monday, 22. June 2009

Noch ein Nachwort zur Zensurgeschichte: Nicht nur die Piraten sind unsere Hoffnung, sondern auch die Linke. Das Abstimmungsverhalten zeigt uns nämlich, wer gegen das Gesetz gestimmt hat: Die komplette FDP, die Linke zu 67,92% und die Grünen zu 64,71%.

Bei Netzpolitikfragen ist es überraschend, dass eine vom Altersdurchschnitt und Image so alte Partei wie die Linke auf unserer Seite steht. Die Aufmerksamkeit der Netzgemeneinschaft konzentriert sich auf die Piraten, auf das Kritisieren der SPD und dann noch auf die Grünen als mögliche und bereits etablierte Piratenalternative. Dass die FDP diesmal auf unserer Seite stand war zu erwarten, aber niemand kann ernsthaft damit rechnen, dass das in einer Koalition mit der CDU immer noch so wäre, außerdem ist die FDP auch aus vielen anderen Gründen unwählbar.

Die Linke dagegen hat nicht nur hehre Ziele und ein komplettes Programm, sondern achtet auch im Internet die Bürgerrechte. Das sollten wir uns merken.

Kommentare (12) | Trackbacks (0) | in Zeitgeschehen

Trackbacks

Keine Trackbacks


Kommentare

Dee am :

*

Ich fände die ganze Diskussion ohne Parteiempfehlung besser. Denn ich habe, seitdem das Thema Netzsperren eines ist, sehr viele solcher Empfehlungen gelesen. So heißt es an einer Stelle, dass die Linke unwählbar ist, an einer anderen, dass die Piraten kein Parteiprogramm haben, ein Dritter meint, dass Grünen beim Zusammenschluss mit CDU und FDP eh nix zu sagen haben und zu den restlichen Parteien hat sich sicherlich auch schon jemand negativ geäußert.

Wenn es nach dem Meinungsbild im Netz (und allgemein im Leben) geht, darf man grundsätzlich nix wählen, nix kaufen, nix anfassen, weil alles irgendwo schlecht ist.

Jeder sollte das wählen, was er für richtig hält - auch wenn es aus unserer (Netzsperren-Gegner) Sicht vielleicht die falsche Wahl ist.

Was mich besonders an dem Beitrag stört, ist das "wir" im letzten Satz. Du scherst damit in meinen Augen zu viele Nutzer, die im Prinzip mit Dir auf einer Seite stehen, über einen Kamm, Deine Meinung in dem Fall aber gar nicht teilen (wollen).

onli am :

*

Das "wir" im letzten Satz ist genau so ein wir, das eben alle über einen Kamm scheren soll. Denn wir sollten uns das merken, alle, die Zenur für relevant halten - das ist die Aussage. Das heißt nicht, dass mir jeder davon zustimmen muss.

Ansonsten denke ich, dass es in einer parlamentarischen Demokratie notwendig ist, konkret das Verhalten der Parteien zu analysieren und zu beeinflussen. Auf der Meta-Ebene verändert man gar nicht, es sei denn, man stellt sich bewusst als APO auf. Und selbst wenn, muss man dann schauen, ob eine der etablierten Parteien die eigenen Ziele unterstützt, man also lenkend wirkte - oder eben schließlich eine eigene Partei gründen. Sonst bewirkt man genau gar nichts.

Der Wahlentscheid ist frei, als Diskussionsgegenstand ist er aber notwendig.

Ute am :

*

Ich verstehe dich so, dass es dir um die Auswahl geht. Unwählbar aus Sicht der Netznutzer sind die großen Parteien, aber eine mögliche Alternative aus dieser Sicht sind die Linken ebenso wie die Piraten. Passt das so?

Falls ja, stimme ich dir zu, ich hätte persönlich Bedenken bei der Linken, aber weniger aufgrund ihrer Meinung zu den Netzthemen.

Andere haben dagegen Bedenken bei den Piraten.

Statt nicht zu wählen, wäre es sinnvoll noch mehrere Varianten zu haben, denn besser manche wählen noch eine Partei, die man selbst nicht optimal findet, die aber zumindest zu den Netzthemen noch klare Ansichten hat.

Das würde heißen, statt nur zwischen Piraten, nicht wählen und den unwählbaren Parteien zu entscheiden, gäbe es eine weitere Alternative.

Wenn du das gemeint hast, stimme ich dir zu. Denn je mehr Alternativen, desto mehr Wähler bei den Netzthemen, die grad wirklich dringend sind.

onli am :

*

Ja, für den Netznutzer scheinen auch die Linken eine Alternative zu sein. Das ist die Aussage.

Dirk Deimeke am :

*

Nur kurz dazu: Ich komme aus dem Ruhrgebiet und bin in einer Arbeiterfamilie gross geworden, daher lag mir die SPD und jetzt die Linke immer näher als die weiter rechts orientierten Parteien.

Das grosse Problem, das ich mit den Linken habe, ist, dass ich mit den Zielen zum Teil einverstanden bin, ich aber überhaupt keine Ahnung habe, wie sie diese finanzieren wollen.

Ich denke derzeit darüber nach, in die Piratenpartei einzutreten. Das mache ich in der Hoffnung, dass ich denke, dass ihr Profil nicht nur aus netzrelevanten Themen besteht (ähnlich wie bei den Grünen früher). Sie haben jetzt ein zentrales Thema, mit dem sie in den Wahlkampf gehen (siehe Umweltschutz bei den Grünen) und bauen es dann hoffentlich auch über die anderen politischen Bereiche aus.

onli am :

*

Ist Finanzierung wirklich noch ein Thema, wenn gleichzeitig Milliarden für Banken ausgegeben werden können? Abgesehen davon würde eine Stärkung der Nachfrage im Inland der Wirtschaft gut tun, eben mehr Geld einbringen. Höhere Steuern für reichere Menschen sind sicher auch keine unsoziale Forderung, und helfen bei der Finanzierung sicher auch.

Bei der Piratenpartei habe ich abseits der Netzthemen nichts mitbekommen. Dafür ist es aber auch noch zu früh.

Dirk Deimeke am :

*

Generell finde ich es gut Alternativen zu haben ... Dass wir nicht die Weimarer Republik wiederholen, dafür sorgt die fünf-Prozent-Hürde.

Allerdings sorgt eine zu grossen Anzahl von guten Alternativen dafür, dass die Stimmen auf viele Parteien verteilt werden und so eine Regierungsfindung erschwert wird.

Es hat also alles gute und schlechte Seiten.

Ute am :

*

Hat halt alles zwei Seiten. Wenn es zuwenig Auswahl gibt, ist zu befürchten, dass viele nicht oder doch die großen Parteien wählen.

Bei zuviel Auswahl kann es zu Zersplitterung führen, die auch nichts bringt, klar.

Im Moment denke ich sind es zu Themen rundums Netz drei Parteien, die je nach eigener Ansicht wählbar erscheinen, das geht noch. (Die Grünen sind für manche eine weitere Alternative).

Dirk Deimeke am :

*

Ich bin Deiner Meinung, auch was die drei Alternativen angeht.

Für eine Regierungsbeteiligung halte ich die Piratenpartei noch nicht geeignet, aber das wird kommen ... so wie vor über 20 Jahren mit den Grünen.

Ute am :

*

Falls sie die 5%-Hürde schaffen, dann muss sich die Piratenpartei mit weiteren Themen so oder so auseinandersetzen, auch in der Opposition...

onli am :

*

5% dieses Mal ist aber nicht zu erwarten...

Ute am :

*

Nein, von 0,9% bei einer Wahl mit geringer Wahlbeteiligung auf 5% wäre eine Sensation. Falls es jedoch so käme, dann... ;)


Kommentar schreiben

HTML-Tags werden in ihre Entities umgewandelt.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Umschließende Sterne machen ein Wort kursiv (*wort*), per **wort** wird es fett. [http://www.example.com Link] fungiert als URL-Tag.
 
 
Datenschutzerklärung