Dirk Deimeke am :
So etwas ist für mich unbegreiflich.
So etwas ist für mich unbegreiflich.
Zum Glück bist du damit auch unter Gläubigen nicht alleine.
Das ist auch ein Beispiel, bei dem es jedem auffällt ... gesunder Menschenverstand wird immer seltener.
Nun, im Namen des Glaubens wurden doch schon immer absolut unvernünftige Dinge getan. Natürlich macht das der Glaube nicht automatisch, aber er kann für sowas benutzt werden, es liegt an seinem Prinzip.
Ich gebe Dir Recht, das gilt für viele andere Lebensbereiche aber auch. Das hat nicht zwangsweise etwas mit dem Glauben zu tun, sondern viel mehr mit einem zu engen Blickfeld.
Mein Englisch ist leider nicht so gut. Daher verstehe ich nicht so gut was da passiert ist schäm*. Kann das bitte nochmal jemand übersetzen?
Danke
Übersetzt:
Er sagt, niemand in seiner direkten Familie war jemals bei einem Arzt oder nutzte ein Rezept oder kaufte Medikamente. "Das ist nicht etwas, an das wir glauben."
...
Brent Worthington sagt, dass Verzicht auf ärztliche Behandlung für Aussenstehende schwer zu verstehen wäre. Für ihn stellt sich die Frage nach medizinische Behandlung nicht, er verschwendet noch nicht einmal einen Gedanken daran.
Hmm - unglaublich. Ich frage mich dann immer wo die Leute sowas hernehmen? Was nehmen sie als Maßtab her? Wer sagt ihnen, dass sie keinen Arzt aufsuchen sollen? Die Bibel kann es nicht sein, denn da steht mit keinem Wort, das man keinen Arzt aufsuchen sollte.
Ob Gott das Mädchen jetzt durch einen Arzt oder Medizin gesund gemacht hätte - wo ist der Unterschied?
In der Bibel wird immer wieder auf Heilung durch Glaube verwiesen, oder auf die Kraft des Gebetes (Matthäus 21:22 als Beispiel) - warum sollte ein Gläubiger nicht annehmen, dass das ausreicht?
Es ist komplett absurd und unverantwortlich und doch naheliegend, im Rückgriff auf weltliche Methoden einen Zweifel im Glauben zu sehen.
Das kann ich nur mit einer Gegenfrage beantworten. Wenn jeder Mensch am Ende seines Lebens vor Gott stehen wird und beurteilt wird, warum sollten wir dann eine eigene Gerichtsbarkeit oder Polizei benötigen?
Auf Deutung von Versen, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen werden, mag ich nicht antworten.
(Ich möchte mich auch nicht darauf festnageln lassen, dass ich mal gesagt habe, "Ihr seid alle bescheuert". Ohne den Zusammenhang bringt das nichts.)
Du kannst da gern den Zusammenhang dazunehmen, das ändert nichts.
Gruß
In allen Geschichten wird mit Bildern gearbeitet. Und es geht darum diese Bilder zu erfassen und zu übersetzen bzw. zu interpretieren. In diesem speziellen Fall: "Wenn Ihr Glauben habt und nicht zweifelt, könnt Ihr alles erreichen".
Aber: Das geht nicht soweit, dass Gott ein Wunschautomat ist.
Und bevor ich es vergesse und, weil es auch eine gerne genommene Aussage ist. In der Überzeugung der meisten Christen, die ich kenne, ist die Bibel göttlich inspiriert und nicht wortwörtlich das Wort Gottes. Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Lehrbuch und sagt auch nicht, wie mit bestimmten Krankheiten zu verfahren ist.
Apropos, ich sehe mich nicht als Christ, wohl aber als Humanist. Vielleicht kann ja noch jemand etwas dazu schreiben, der mehr Ahnung hat.
Du kannst in dem Fall nicht sagen "sie muss als Sammlung von Bildern gelesen werden". Also du kannst schon, aber das ist keine allgemeingültige Aussage. Die Zeugen Jehovas z.B. würden dir da kaum zustimmen - und ebenso kann aus anderer Perspektive diese Leseanweisung bezweifelt werden. Wie gesagt: pure Willkür, was aus Glauben entsteht, das sieht man auch hieran.
Zum Einen darfst Du bitte nicht den Fehler begehen und mich als Massstab nehmen und zum Anderen bestreite ich gar nicht, dass es andere "Strömungen" oder Glaubensrichtungen selbst in der Christenheit gibt (Evangelisch/Katholisch/Evangelikale/Quäker/Baptisten/...).
Daher halte ich es für unmöglich, alle über einen Kamm zu scheren, aber genau das tust Du. Du suchst Dir ein extremes Beispiel, lehnst Dich mit Genugtuung zurück "Habe ich es mir doch gedacht" und behauptest, dass alle so sind.
Der Islam hat auch ein anderes Weltbild als es uns die islamischen Terroristen glauben machen wollen, sind deshalb alle Muslims Terroristen?
Die Mitglieder des Ku-Klux-Klan haben sich selber als Christen gesehen, sind jetzt alle Christen Rassisten?
Nein, über einen Kamm scheren ist damit nicht gemeint. Ich versuche, die Funktionsweise des Instruments "Glauben" zu analysieren, und dabei gibt gerade diese Beliebigkeit und auch die extremen Beispiele Aufschlüsse.
Ah, jetzt verstehe ich Dich.
Ich sehe tatsächlich keine Beliebigkeit.
Es gibt eine gemeinsame Basis und darauf aufbauend unterschiedliche Ausprägungen. Die gemeinsame Basis zu finden, ist gar nicht so einfach, da Du es mit Menschen zu tun hast.
Das ist aber auch hier unabhängig vom Glauben. Deutsche haben eine gemeinsame Basis, die durch christliche Werte beeinflusst wird. Spanier auch, dort ist die Basis aufgrund der Geschichte aber eine andere. Verstehst Du, worauf ich hinauswill?
Diese "gemeinsame Basis" ist natürlich von Land zu Land und Hintergrund zu Hintergrund verschieden, weil Glaube als Werkzeug genutzt werden kann und immer benutzt wurde, das sich je nach Machthaber anpasst. Ich bin mir nicht sicher, ob du das meinst, denn darin sehe ich natürlich Beliebigkeit - da beliebig ist, was mit Glaube gerechtfertigt wird.
Diese Rechtfertigungen sehe ich nur bei den extremen Glaubensrichtungen, wie in Deinem Beispiel oder im Mittelalter ...
Oder hast Du aktuelle Beispiele aus der evangelischen Kirche oder aus dem Islam, die nicht von Extremisten kommen? (Ich lasse bewusst den Papst aussen vor).
Aktuelle Beispiele für Punkte, bei denen de Politik durch Religion beeinflusst wird, sind z.B. die Abtreibungsregelungen und die Homo-Ehe.
Machst Du das wirklich am Glauben fest oder ist es vielmehr eine Meinung, die auch (nicht ausschliesslich) von Gläubigen vertreten wird.
Meine Eltern sind nicht gläubig, haben aber in manchen Beziehungen konservativere Ansichten als Vertreter von Glaubensgemeinschaften.
Was sollte es an meinem Glauben ändern, wenn Gott mich durch einen Arzt gesund macht? Nichts aber auch gar nichts haben wir Menschen von uns aus - alles haben wir von Gott.
Alle Fähigkeiten und alles Wissen kommt durch seine Gnade. Gott tut sehr selten etwas, dass ein Mensch nicht für ihn tun kann.
Warum sollte ich nicht annehmen, dass mich Gott gesund gemacht hat, nur weil ich einen Arzt in Anspruch genommen habe?`
Ganz im Gegenteil! Mich hinzustellen und zu sagen: "Hallo Gott, ich glaube an dich. Jetzt mach ma das Kind wieder gesund!" und damit ein Menschenleben einfach so verwirken zu lassen, ist für mich Sünde.
Wie eben zu Dirk gemeint: Willkür. Du ziehst dir diese Aussagen daraus, der Vater des Kindes eine andere. Was aus Glaube entsteht ist völlig beliebig und wie man oben sieht kann durchaus schädlich sein.
>Nichts aber auch gar nichts haben wir Menschen von uns aus - alles haben wir von Gott.
Diese ewige Kleinmacherei. So viel Angst vor dem Leben, dass man sich nicht selbst als Wert sehen kann?