Das Interview der jungen Freiheit mit Andreas Popp schlägt immer noch Wellen. Man kann auch lang und breit darüber diskutieren, ob man mit einer solchen Zeitung überhaupt reden soll. Aber das Interview selbst ist lesenswert, dabei harmlos, man sollte es gelesen haben.
Eine der interessanteren Wellen ist der Beitrag von Chris bei fixmbr. In diesem wird als "Spitze" die CDU als möglicher Koalitionspartner für die Piraten benannt, für 2013. Und obwohl das völlig unbegründet und auch abwegig zu sein scheint, stellt sich die Frage, wie wahrscheinlich so etwas zukünftig wirklich ist, wenn denn die Piraten irgendwann in den Bundestag einziehen sollten.
Folgen die Piraten weiter einer pragmatischen Linie und sehen sich selbst nicht als linke Partei, steht da erstmal keine ideologische Schranke dazwischen. In der derzeitigen Politiklandschaft ist es trotzdem völlig unmöglich, da alle Ziele der Piraten nicht von der CDU geteilt werden. Im Gegenteil: Keine der kleinen Parteien egal aus welchem politischen Spektrum ist der Erzfeind der Piraten, es ist die CDU und geringer die Verräterpartei SPD. Deshalb wiegt auch der Vorwurf der Paktiererei mit der CDU schwerer als der Vorwurf des Redens mit Organisationen am rechten Rand.
Aber 2013? Vielleicht ist dann Zensursula Geschichte und die Piraten würden für Schwarz-Gelb-Orange benötigt, um Rot-Rot-Grün zu verhindern. Auch dann ist davon auszugehen, dass die Überschneidung mit dem Programm der Linken noch so groß wie heute sind und die Kooperation mit dem linken Lager viel wahrscheinlicher. Und doch: Da die CDU das Internet weder versteht noch für wichtig hält, ist eine Koalition gar nicht so abwegig, in der diese scheinbar unwichtigen Gebiete von den Piraten besetzt bleiben und sie dafür in allem anderen Gebieten dem Weg des Koalitionspartners folgen.
Sie könnte zumindest dafür werben.