Gestern wurde die Beta-Version von Google Chrome für Linux freigegeben. Den Browser hatte ich mir kurz angeguckt, als er für Windows herauskam, wobei ich ihn vielversprechend fand. Nun ist die Entwicklung deutlich weiter, was ein Grund ist, sich die Linuxversion genauer anzuschauen.

Konzept
Gleichgeblieben ist das Konzept des Browsers. Es ist immer noch ein schneller Browser mit schlanker Oberfläche, mit all den sinnvollen Brüchen vom bisherigen Konzept wie der Integration der Such- in die URL-Leiste oder dem Anzeigen dieser unter der Tableiste. Trotzdem gibt es ein paar Anpassungen für die Linuxversion: So ist es beispielsweise möglich, das GTK-Design zu übernehmen und der Firefox-Import funktioniert.
Google ist die Standardsuchmaschine und wird auch für URL-Vervollständigung genutzt. Beim ersten Start wird jedoch nachgefragt, ob wirklich Google der Standard sein soll. Vorbildlich. So wie auch die sonstigen Datenschutzeinstellungen, ein eigener Unterpunkt im Menü.
Es bleibt dabei, dass Chrome ein paar neue Ideen mitbringt.
Geschwindigkeit
Firefox wurde für seine (Javascript-)Performance unter Linux immer wieder gescholten. Ein kurzer Vergleich unter Hardy(!) zwischen dem dortigen Standard Firefox 3.0.15 bestätigt die Geschwindigkeit Chromes:
Ein fairer Vergleich wäre jedoch einer zwischen Chrome und der aktuellen Firefoxversion. Subjektiv fühlt sich Chrome im normalen Betrieb sehr schnell an.
Erweiterungen
Chrome war anfangs kein vollwertiger Ersatz zu Firefox, schon weil viele Funktionen fehlten, die der Fuchs durch sein Erweiterungssystem erhält. Dies gilt nicht mehr. Das Erweiterungssystem ist integriert und wird genutzt, so sind alle für mich unabdingbaren Erweiterungen (Mausgesten, Adblocker und PwdHash) verfügbar. Ganz den Kinderkrankheiten entwachsen ist das System nicht, so funktioniert nicht jede Erweiterung auch unter Linux und sind diese auch generell noch nicht so zuverlässig wie die Firefox-Pendants. Aber die notwendigen Funktionen werden nachgerüstet, womit Chrome endgültig ein vollwertiger Browser ist.

Fazit
Chrome ist nicht länger nur ein halber Firefoxersatz. Mit dem Schritt auf alle Plattformen und dem gelungenen Erweiterungssystem gibt es kaum noch ein Argument gegen diesen Browser, abgesehen von der Google-Hysterie. Schnell, schön und mit allen Funktionen ausgestattet, die man braucht, wird Chrome sich einen festen Platz im Browsermarkt erkämpfen, vorausgesetzt die Entwicklung geht weiter und in der Final werden die durchaus vorhandenen Bugs gefixt - auch unter Linux.
onli blogging am : Chrome: Autoscroll, Vor/Zurück und PDF
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