Bald kommt das Spiel, von einigen wird es erwartet. Doch mit Starcraft 2 hat Blizzard zum ersten Mal so richtig Anlass zur Kritik an dem erfolgsverwöhnten Unternehmen gegeben. Was ist da jetzt eigentlich alles zusammengekommen?
Preis
Normale Vollpreisspiele kosten 45€, höchstens 49€. Das ist vielen zu teuer, auf die Budgetversion zu warten ist weit verbreitet. Starcraft 2 wird nochmal teurer: 59€ soll das Spiel kosten. Und damit sind die beiden angekündigten Erweiterungen noch nicht bezahlt.
Lan
Starcraft 1 hatte damals nicht nur einen Lan-Modus, es war sogar eine Spawn-Installation dabei, sodass man mit nur einer CD mit Freunden legal gemeinsam im Multiplayer zocken durfte. Starcraft 2 hat nicht nur keine Spawn-Installation, es ist nichtmal ein Lan-Modus dabei. Spielen im Multiplayer wird immer eine Internetverbindung erfordern, was das Spiel für viele Lans unmöglich macht.
Lokales Battle.net
Freunde in den USA und mit denen übers Internet spielen? Das wird mit Starcraft 2 erstmal nicht möglich sein, ohne eine passende Version zu kaufen - sodass man das Spiel mehrmals kaufen müsste, wollte man in verschiedenen Regionen spielen. Das soll sich zwar ändern, einige Monate nach Release, aber erstmal wird es nicht anders gehen.
Chaträume
Ob das als eigener Punkt hinzugehört? Es ist auf jeden Fall ein Beispiel für die Probleme, in die Blizzard gerade läuft. Die Fans forderten vehement Chaträume, die im alten Battle.net ja auch vorhanden sind. Nur waren die nicht vorgesehen, einen vernünftigen Grund konnte Blizzard nie nennen. Nun ist angekündigt, dass auch sie per Patch nachgereicht würden. Irgendwann.
Ungleichbehandlung
Von wegen globalisierte Welt. Blizzard betrachtet die Märkte verschiedener Länder als voneinander abgeschottete Gebiete, deren Bewohner ja auch erstmal nicht miteinander spielen können sollen. Demzufolge werden die Märkte auch unterschiedlich behandelt: In Korea wird das Spiel zwar nur per Download kaufbar/abonnierbar(!) sein, dafür werden WoW-Spieler das Spiel umsonst spielen dürfen. Solche Vergünstigungen sind im Rest der Welt nicht zu erwarten.
Fazit
Blizzard hat viele Fehler gemacht. Starcraft 2 ist eine sichere Goldgrube, statt sich damit zufriedenzugeben, das Spiel so gut wie möglich zu machen und die Herzen der Spieler mal wieder zu erobern, drangsaliert Blizzard seine Fans mit immer weiteren Einschnitten, die teilweise komplett unverständlich sind. Vielleicht gewinnt Blizzard so wirklich kurzfristig ein paar Mehreinnahmen, auf lange Sicht gefährdet die Spielefirma so aber ihren Ruf als spielerfreundliche und nahezu perfekte Spieleschmiede. Blizzard ist eben nicht mehr Blizzard.
Es bleibt abzuwarten, ob die angekündigte Erfüllung einiger Spielerwünsche ein Zeichen dafür ist, dass bei Blizzard diese Gefahr erkannt wurde und nun aktiv gegengesteuert wird - durch Handeln.
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