Ungut
Mit Kater aufwachen, ohne was getrunken zu haben, ist nicht Sinn der Sache.
Dass der Internetanschluss bis Monatsende nur eingeschränkt verfügbar ist, fällt in eine ähnlich ärgerliche Kategorie.
Lesenswertes zur Bankenkrise
Warum die Finanzmärkte zivilisiert werden müssen - inzwischen kommen im Spon mal wieder andere Sichtweisen vor. Umso beachtenswerter, was für neoliberale Propaganda dort noch im Januar verbreitet wurde.
Und zwar vom gleichen Autor.
Emacs und php
Um unter Ubuntu php-highlighting im emacs zu aktivieren, installiert man das Paket
- php-mode
und fügt die Zeilen
(load-library "php-mode") (global-font-lock-mode t)
in die ~/.emacs ein.
Wochengeschehen
Über das aktuelle Wochengeschehen der Linuxwelt kann man sich mit Dees Wochenrückblick informieren - nachdem das Format in Ikhaya inzwischen doch etwas anders aussieht, bzw. momentan noch gar nicht veröffentlicht wurde.
Interessant finde ich vor allem die Ergebnisse des Phoronix-Benchmarks auf dem Asus EEE 901. Die Unterschiede dürften nur vom Kernel verursacht werden, die Konfiguration der Distributionen scheint also durchaus deutlich zu variieren.
"Sind bürgerliche Freiheiten und sozialistischer Anspruch nicht schon theoretisch ideologisch unvereinbar?"
Berechtigte Frage, die Timo in seinem Blog in Bezug auf Venezuela stellt. Der Versuch einer Antwort folgt.
Zuerst einmal die spezifische Situation. Hier muss festgehalten werden, dass es wohl der amerikanische Putschversuch war, der dazu geführt hat, dass z.B. die Lizenz der am Putsch beteiligten Sender nicht verlängert wurde. Also gut: Hier kann man nun "Pressefreiheit!" schreien. Oder sich vorstellen, was hier passieren würde, wenn Pro 7 dazu aufrufen würde, die Bundesregierung gewaltsam zu stürzen...
Es scheint eine historische Konstante zu sein: Linke Länder mit relativen Freiheiten, wie theoretisch die Sovjetunion am Anfang, geraten im Laufe des Konfliktes mit dem Westen in die Situation, (bürgerliche) Freiheiten massiv beschränken zu müssen. Ist es denn nun wirklich so, dass schon der "sozialistische Anspruch" in Venezuela dort Freiheiten bedroht?
Dafür wäre zu klären, inwiefern der Anspruch in Venezuela ein sozialistischer Anspruch ist - und in welchem Sinne sozialistisch. Welche Ziele hat sich Venezuela denn seiner Ideologie folgend auf die Fahnen geschrieben? Wikipedia sagt:
..., seine (Chavez) erklärten Ziele sind der Kampf gegen Korruption, die Schaffung und Stärkung möglichst direkter Demokratie, sowie die nationale und ökonomische Unabhängigkeit.
Und hier muss man ganz klar sagen: Nein, solche Ziele sind mit bürgerlichen Freiheiten vereinbar. Direkte Demokratie könnte man sogar als Ausweitung bürgerlicher Freiheiten ansehen.
Und der ideologische sozialistische Anspruch an sich? Hier müsste man betrachten, ob diese Ideologie
a) als Sozialismus vorhanden ist
b) dazu führt, dass bestimmte Methoden genutzt werden
wobei bei b) dann der Knackpunkt wäre, ob diese Methoden freiheitsbeschränkend wirken.
Zu a): Chavez ist ein Vertreter der Bolivarischen Revolution. Das wird zwar als "Sozialismus im 21. Jahrhundert" bezeichnet, muss aber von anderen sozialistisch benannten Strömungen abgegrenzt werden. So stimmen zwar Grundwerte wie "gerechte Verteilung der umfangreichen Erdöleinnahmen" mit "einer sozial gerechten Wirtschaftsordnung" (wieder Wikpedia) auf dem Papier überein. Es muss hier aber vergegenwärtigt werden, dass in der speziellen Situation der ausgebeuteten südamerikanischen Ländern dies erstmal nur bedeutet, dass die Ölreserven nicht einzig US-amerikanischen Ölkonzernen zugute kommen. Mit dem Realsozialismus der Planwirtschaft kann eine Gemeinsamkeit eintreten - muss aber nicht, nicht ausgehend von diesen Zielen. Eine Stärkung nationaler Konzerne würde vollkommen ausreichen, um dieses Ziel zu erreichen - und die Methodik könnte trotzdem kapitalistisch bleiben.
Bezeichnend hierbei, dass Venezuela inzwischen schuldenfrei ist, was von einem im Sinne der DDR "sozialistischen" Staat insbesondere heutzutage wohl kaum erreicht werden könnte. Der Vollständigkeit halber muss hinzugefügt werden, dass Venezuela durchaus an planwirtschaftlichen Modellen arbeitet - allerdings
an dem Aufbau eines weltweiten Open-Source-Projekts für eine moderne computergestützte Planwirtschaft nach den mathematischen Modellen von dem (sic!) Informatiker Paul Cockshott und dem Wirtschafts-Professor Allin Cottrell.
Die mögliche Argumentation geht dann aber noch weiter, selbst wenn erste Gemeinsamkeiten verneint wurden. Bürgerliche Freiheiten werden beschränkt - also durch Enteignung die Möglichkeit der Wertakkumulation, Methoden der politischen Mitbestimmung gleich mit beschnitten? Nein, denn das letztere ist das bedeutende (wenn die Beschränkung der ersten Freiheit nicht Armut bedeutet), und in einem echt direktdemokratischen Staat wird diese zweite Freiheit gestärkt.
Dieser Sozialismus ist die Permanenzerklärung der Revolution, die Klassendiktatur des Proletariats als notwendiger Durchgangspunkt zur Abschaffung der Klassenunterschiede überhaupt, zur Abschaffung sämtlicher Produktionsverhältnisse, worauf sie beruhen, zur Abschaffung sämtlicher gesellschaftlicher Beziehungen, die diesen Produktionsverhältnissen entsprechen, zur Umwälzung sämtlicher Ideen, die aus diesen gesellschaftlichen Beziehungen hervorgehen.
So bezeichnete Marx die Diktatur des Proletariats, und eine solche Klassendiktatur ist das System in Venezuela - theoretisch, und nach dem, was mir bisher bewusst ist - eben nicht.
Schon die Betrachtung von a) zeigt also, dass der ideologische Anspruch keiner ist, der dazu führt, dass früher auf "sozialistisch" genannte Staaten teils zutreffende Konzepte wie die "Diktatur des Proletariats" auch auf Venezuela zutreffen müssen.
Unreal Tournament 3 kommt wirklich für Linux
Epic hat sich fast schon unverschämt viel Zeit gelassen. Aber immerhin soll er nun doch noch kommen: Vom Linux-Client gibt es Lebenszeichen.
Serendipity: reallivecomment 0.2.1
Diese Version behebt einen Bug: Die vorherige Version schrieb Javascript-Variablen auch in den RSS-Feed der Kommentare und machte ihn so unlesbar.
EAs Spore-Debakel
EA erlebt schon seit letzter Woche massive Proteste gegen den bei Spore eingesetzten Kopierschutz, der auch bei Alarmstufe Rot 3 eingesetzt werden soll.
Der SecuRom Kopierschutz beinhaltet eine Internetaktivierung, die regulär nur dreimal durchgeführt werden kann. Danach muss man sich an die Hotline wenden. Als Folge davon blüht die Kopierszene:
Spore wurde bereits über 500.000 Mal über BitTorrent heruntergeladen. 300.000 Mal allein am ersten Tag nach dem Release. Das macht Spore zum meistkopierten Spiel innerhalb so kurzer Zeit.
Für ein Spiel, das einen Fokus auf das Internetspiel bzw. auf Internetfeatures hat, ist das untypisch.
Gleichzeitig läuft die Protestaktion über Amazon: Die Bewertung des Spiels soll mit Verweis auf den Kopierschutz möglichst negativ ausfallen. Das amerikanische Amazon ist Vorreiter: Über 2000 negative Bewertungen, bei insgesamt 2400 Rezensionen. Die deutsche Seite hängt hinterher, die Tendenz ist aber ähnlich: 160 negative bei insgesamt 260 Bewertungen.
Die Spielerszene will sich die drakonischen Maßnahmen, die ja nur gegen die Käufer gerichtet sind, schon lange nicht mehr gefallen lassen. Es ist kein Wunder, dass der PC als Spieleplattform verliert.
Das Bewertungssystem von Amazon als Protestplattform zu nutzen ist eine geniale Idee: EA verliert Kunden. Und zwar informierte Spieler genauso wie Gelegenheitskäufer: Interessierte Spieler werden über die DRM-Maßnahmen aufgeklärt und verweigern dann den Kauf. Gelegenheitsspieler, die sich nicht weiter für die Hintergründe interessieren, sehen nur die schlechte Bewertung und lassen dann die Finger vom Spiel. Und dabei ist die negative Bewertung völlig gerechtfertigt - immerhin ist der kritisierte Kopierschutz ein Teil des Produkts.
Firefox dank Kritik ohne EULA
Noch vor zwei Tagen wollte Mozilla Ubuntunutzer mit einer EULA nerven. Nach den heftigen Reaktionen begann das Zurückrudern: Zuerst wurde behauptet, der bisherige (proprietär klingende) EULA-Inhalt sei falsch und solle mit einer FLOSS-Lizenz ausgetauscht werden. Trotzdem hätte weiterhin ein Popup den Nutzer gegängelt.
Jetzt ist auch das vom Tisch.
"We’ve come to understand that anything EULA-like is disturbing, even if the content is FLOSS based."
Das man auf sowas nicht von selbst kommt ist bedauerlich. Gut dagegen, dass die Kritik akzeptiert wurde und man zum Rückzug bereit war.
Flash und p2p kombinieren
Netzwelt berichtet, dass ein Startup namens PPLive ein Plugin "PPVA" entwickelt hat, das selbstständig Flashvideos per p2p verteilt. Eine englische Betaversion werde in einem Monat veröffentlicht.
Der Ansatz ist toll. Den Upload der Nutzer mitzuverwenden spart dem Serveranbieter Kosten, verteilt den Traffic dezentral, beschleunigt den Download und könnte sogar dafür sorgen, dass Inhalte auch dann weiter verfügbar bleiben, wenn der eigentliche Server ausfällt.
Allerdings sollte so etwas nicht von extern und nicht nur für Windows kommen. Damit es gut funktioniert muss es von möglichst vielen genutzt werden. Am besten wäre es, wenn die Funktionalität von Adobe in den eigentlichen Flashplayer integriert werden würde.
Trauergewand
Mini, der Hund, um den ich mich erst vor kurzem zwei Wochen lang gekümmert habe, ist tot. Eingeschläfert wegen Krebs.
Ich trauer nun, und so soll auch der Blog schwarz tragen.
Serendipity: reallivecomment 0.2
Die neue Version des Plugins zur Vorschau der Kommentare formatiert die Ausgabe nun gemäß der für die Kommentare aktivierten Plugins. Die Formatierung erfolgt nicht über Serendipity, sondern per Javascript. Daher müssen die Ausgaben nicht immer übereinstimmen, insbesondere weil die Javascript-Parser nicht alle ausgereift sind und die Aktivierungsreihenfolge nicht beachtet wird.
Vorteil des Javascript, statt den Text per Ajax an Serendipity zum Formatieren zu senden, ist die bessere Performance. Passt man das existierende Plugin serendipity_event_livecomment so an, dass es den Kommentar direkt formatiert und nicht erst bei einem Klick, dauert es eine ganze Weile und das Kommentarfeld beginnt zu flackern.
Changelog:
- Formatierungssupport eingefügt für:
- BBCode, basierend auf diesem Codeschnipsel (erweitert)
- rudimenär: s9ymarkup
- Textile, basierend auf der Live Textile Preview
- Markdown, basierend auf showdown
- nl2br
Serendipity: Konfiguration eines Plugins abfragen
Um das livecomment-Plugin um Formatierungsfähigkeiten zu ergänzen muss ich abfragen, welche Formatierungsmöglichkeiten in den Kommentaren eigentlich vorhanden sind. Das mache ich derzeit jeweils so:
$plugin =& serendipity_plugin_api::load_plugin(serendipity_plugin_api::exists('serendipity_event_s9ymarkup')); $bag = new serendipity_property_bag; $plugin->introspect($bag); $s9ycheck = $plugin->get_config('comment'); echo 's9ycheck'.$s9ycheck;
Gibt es bessere Möglichkeiten?
Firefox sendet nicht alle URLs an Google
Heise hatte gestern eine anderslautende Meldung aufgegriffen, hat diese aber inzwischen korrigiert. Bei Chrissss findet sich eine Richtigstellung, die das Thema im Ganzen erklärt.
Allerdings hätte er in diesem Zusammenhang erwähnen können, dass Google durchaus noch weitere Daten bekommen müsste: Nämlich die Suchbegriffe, die bei aktivierten Suchvorschlägen an den Suchmaschinenbetreiber gesandt werden. Und das ist ja insbesondere bei Firefox durch die Standardeinstellungen oft Google.
Echte Livevorschau der Kommentare
Es gibt eine Sache, die ich an Serendipity komisch finde: Das Live-Commentpreview-Plugin. Funktioniert das bei irgendwem? Eine Live-Vorschau stellt das Plugin zumindest nicht bereit. Ich konnte auch sonst keinen Effekt feststellen, außer dass die Zielanzeige grün wird und der Kommentar nicht da angezeigt wird, wo er hin soll - teilweise konnte ich das Ziel auch nicht mehr richtig auswählen. Es scheint leicht verbuggt.
Der Quellcode bestätigt das: Einige lose Enden und explizite IE-Bezüge wirken nicht ausgereift - fertigstellen kann ich das mit meinen begrenzten Fähigkeiten nicht.
Deswegen stelle ich hier ein neues Plugin vor, das einem anderen Ansatz folgt: Der Idee von Karl Swedberg, vorgestellt auf learningjquery.com. Dabei wird naheliegenderweise jQuery genutzt, um das Kommentareingabefeld abzugreifen und den Text an einer anderen Stelle formatiert darzustellen - eine Live-Vorschau eben. Ich habe das etwas ergänzt und auf Serendipity gemünzt. Details im Folgenden, Download unten, für eine Testvorführung einfach hier kommentieren ;)
Bisherige Funktionsweise
Der Kommentar wird live aktualisiert. Dafür wird unter den existierenden Kommentaren ein div-Container erstellt, sobald das Kommentarfeld fokussiert wird. Dort hinein kommt dann der Text. Wurde auf "Vorschau" gedrückt, wird der Container von Serendipity positioniert, vom Plugin danach weiter dort hinein geschrieben.
Bestehende Mankos
Bei der ersten Containerinitialisierung werden noch nicht die Daten richtig gesetzt - also Datum, die Positionsangabe, überhaupt die Position stimmt nicht. Auch stimmt die Formatierung nicht automatisch mit Serendipity überein: Es wird schlicht nach html formatiert, nicht nach den für Kommentare aktivierten Markups. Erst ein Druck auf "Vorschau"stellt den richtigen Zustand her, weiteres Tippen zerstört dann nur noch die Formatierung. Nach dem Speichern stimmt dann natürlich wieder alles.
Im Internen halte ich es für unschön, die jquery.js direkt mitzuliefern - wollte ein anderes Plugin diese ebenfalls nutzen, müsste es sie ebenfalls selbst bereitstellen. Hier wäre ein Abhängigkeitssystem wie bei dpkg schöner. Geht sowas?
Lösungsansätze
Idee 1: serendipity_event_reallivecomment.php könnte im frontend_header-event abfragen, welche Kommentar-Markups aktiviert sind. Diese müssten dann zwischengespeichert werden (globale javascript-Variablen? Oder in eine Datei speichern und die dann per java-applet auslesen?), sodass serendipity_event_reallivecomment.js entsprechend reagieren kann - also die Formatierung selbst vornehmen.
Vielleicht könnte serendipity_event_reallivecomment.js diese Liste direkt selbst abfragen?
Idee 2: Bei jedem mal Tippen einen Event auslösen oder es sonstwie an Serendipitys Formatierungsskripts übergen. Wäre das (ohne Nachladen) möglich, wäre das sicher schon gemacht worden - es wäre aber eine schöne Lösung.
Vielleicht hat ja jemand, der das hier liest, eine bessere Idee oder kann diese sinnvoll verbinden.
Download
serendipity_event_reallivecomment-0.1.tar.gz, als frühe Version mit Vorsicht zu genießen. jQuery ist in der aktuellen Version 1.2.6 enthalten und wird automatisch eingebunden. Das Plugin sollte von daher direkt nach dem Aktivieren funktionieren.
Update: Version 0.2 fügt Formatierungsunterstützung hinzu. Eine Liste unterstützter Markups gibt es hier.