Microblogplugin
Grischas Paradeplugin, das eigentlich gelungen zeigt, wie man solche Dienste in Serendipity integrieren kann, sollte man derzeit besser nicht testen. Grischa selbst erklärt, warum. Bei mir im Testblog traten die Probleme, weiße Seite nach Installation, übrigens auch auf. Zum Glück kann man davon ausgehen, dass der Fehler noch gefunden wird, und oft scheint es auch gut zu laufen.
Autoscroll in Firefox
Ein ganz alter Thread wurde ausgegraben und so wurde mir eine Funktion des Firefox ins Gedächtnis gerufen, die ich unter Windows ganz selbstverständlich nutze: Autoscroll per mittlerer Maustaste. Unter Linux dagegen wird bei einem solchen Klick versucht, den Inhalt des Zwischenspeichers in die Adresszeile einzufügen. Um das zu ändern setzt man in about.config die Option
general.autoscroll
auf true. Das funktioniert auch noch mit Firefox 3.
Lebensmodelle
"Bei uns ziehen eigentlich alle mit 18 aus" erzählte mir eine Kanadierin. Ich habe keine Möglichkeit das zu prüfen, aber mindestens in bestimmten Schichten wird das schon stimmen. Kann es sein, dass sich in Deutschland die Normalität verschoben hat? Dass nun wieder mehr Menschen ihr eigenes Leben im Heimatort beginnen und auch länger ganz zuhause wohnen bleiben als noch vor ein paar Jahren?
Nicht auszuziehen oder wenn, dann nur in die Wohnung unter die der Eltern im gleichen Haus, ist ein ganz anderer Schritt in das eigene Leben. Statt in einer fremden Stadt z.B. ein Studium zu versuchen oder sonst eine Ausbildung greifen die Zuhausebleiber primär auf das zurück, was schon da war: Die eigene Familie, die alten Schulfreunde, die lokalen Beziehungen, die eventuell auch im Beruf genutzt werden können.
Eigentlich ist es das alte Modell. Bei den Parteien ist es die Grundlage, die nicht mehr funktioniert, da Menschen mit diesem heimatverbundenen Lebensmodell fehlten, und eigentlich vor allem solche die klassische Parteienhierarchie durchlaufen können. Zumindest ist das eine übliche Erklärung für den Mitgliedermangel der etablierten Parteien.
Wahrscheinlich spielt in manchen Fällen auch das Geld eine Rolle. Man würde gerne ausziehen, sich ein einer anderen Stadt selbst eine Existenz aufbauen, kann es aber noch nicht alleine finanzieren und auch die Eltern wollen und können das nicht (mit-)tragen. Aber wahrscheinlich ist oft das Zögern vor diesem Schritt, das Nichtannehmen der wirklichen Selbstständigkeit, der größere Motivator für die Bindung an die alte Heimat.
Bestimmt gibt diese Bindung auch Kraft. Emotional zum einen, aber auch sonst: Verwandte sind eine finanzielle Stütze und auch eine organisatorische für das eigene Leben, wenn die Großeltern nicht mal eben auf die Kinder aufpassen können fehlt diese Option nunmal.
Aber es verwehrt auch die Erfahrung des Neuen. Neue Freunde, neue Orte, eine neue Selbstwahrnehmung - aus dem Schritt aus der Heimat heraus kann man potentiell so viel ziehen. Die gemachten Erfahrungen bestimmen den Blick auf die Welt und damit auch das eigene Denken. Wahrscheinlich befördert wenig die eigene Neuerfindung so sehr wie die erste echte eigene Wohnung außerhalb des Dunstkreises der Familie. Es ist dieses berühmte "Erwachsenwerden"; gehört dazu nicht der Aufbau des eigenen Ichs, erfordert das nicht fast das Leben fern von daheim, um sich selbst so überhaupt erst zu erkennen?
Schaden dürfte der Versuch in den seltensten Fällen.
Der Spiegelfechter trifft den Ton
Über die Rechnung brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen – von mir aus können Sie die Veranstaltung auch als ein Abendessen mit Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft deklarieren. Meine Freunde gehören – da kann ich Sie beruhigen – alle der Gesellschaft an und sind auch häufiger in der Wirtschaft.
Worum gehts? In einem offenen Brief schlägt der Spiegelfechter Jens Berger Angela Merkel vor, seinen Geburtstag im Kanzleramt zu feiern. In dem Tonfall macht das Spaß. Und in der Sache hat er natürlich recht, der Vorgang um Ackermann ist unfassbar.
Link: Faces of Evil
Ich möchte hiermit offiziell anzweifeln, dass sowas je existiert hat.
Serendipity als 1.5-beta1
Garvin hat die 1.5-beta1 freigegeben. Ich muss zugeben, recht stolz darauf zu sein, dass zwei der angepriesenen Neuerungen von mir umgesetzt wurden (Scrollen während des Ziehens von Plugins, nochmalige *-Suche wenn der erste Suchvorgang zu wenig Ergebnisse brachte). Sollte es mit diesen Funktionen Probleme geben bitte melden, dann würde ich mich denen annehmen.
Einstellung von USK und Pegi
Ein Nachtrag zu PEGI-USK: Was für eine Einstellungsänderung das wäre sieht man an den Angaben der PEGI zu Gefahren:
Wirken sich die Spiele in irgendeiner Weise auf die Kinder aus?
Die Forschung bezüglich der Auswirkungen von Videospielen war bisher vorwiegend auf den Bereich der Gewalt konzentriert. Trotz zahlreicher Studien konnte nicht nachgewiesen werden, dass Videospiele, in denen Gewalt vorkommt, zu einer späteren oder nachhaltigen Erhöhung der Gewaltbereitschaft oder Aggressivität führen.
Quellen:
- Jonathan L. Freedman , Evaluating the Research on Violent Video Games
- Guy Cumberbatch, Video Violence Villain or victim?
- Raymond Boyle and Matthew Hibberd, Review of Research on the Impact of Violent Computer Games on Young People.
Dagegen schreibt die USK in einer Infobroschüre:
Mit Computerspielen sind jedoch auch Risiken verbunden. Gewalthaltige Darstellungen und zeitlich übermäßiger Medienkonsum sind Stichworte, die auf die Probleme hinweisen. Wie bei jedem anderen Medium gibt es daher auch bei Computerspielen Wirkungsrisiken und Gefahren.
Während PEGI also die betont, dass von Spielen selbst ausgehende Gefahren nicht belegt sind, stellt die USK es so dar, als seien diese Gefahren selbstverständlich. Quellen dafür werden bei der USK nicht angegeben, bei PEGI selbstverständlich schon.
EA gegen Zensur
Electronic Arts wendet sich gegen das deutsche Jugendschutzsystem und nennt die Dinge beim Namen:
Das ist Zensur, was wir hier machen, aber keiner beschwert sich.
Tatsächlich stimmt das. Denn was ist Zensur? Zensur ist, wenn ein Zensor darüber wacht, was die Bürger zu sehen bekommen. Mit dieser Methode wurde früher in deutschen Kleinstaaten die politische Demokratisierung bekämpft, heutzutage wird ein neues Kulturgut so klein wie möglich gehalten. Denn immer muss man bedenken: Fundierte Grundlagen für die strengen deutschen Einstufungen liegen nicht vor. Welche Auswirkungen ein Spiel auf den jugendlichen Geist hat ist praktisch unerforscht, mindestens liegt der Eindruck nahe, dass politisch motivierte Studien diesen Einfluss als gravierender und negativer einschätzen als unabhängige.
Inwiefern kann etwas Zensur sein, was nur die Jugend betrifft? Die Frage stellt sich eben nicht. Das derzeitige System führt dazu, dass auch Erwachsene betroffen sind. Nämlich immer dann, wenn Spiele generell in Deutschland in zensierter Form erscheinen - um Geld zu sparen, indem nicht zwei Versionen für ein Land gepflegt werden müssen, oder um einer Indizierung zu entgehen. Dass diese definitiv einen schweren Eingriff in das Leben Erwachsener darstellt sollte unstrittig sein, aber darum geht es hier nichtmal.
Statt der USK Pegi einzuführen wäre ein erster und notwendiger Schritt.
Gulli und die internen Gaunereien
Via ascene bin ich über diese Reportage über gulli.com gestoßen. Dort beschreibt ein angeblich ehemaliger Moderator, wie gulli in die Hände der Firstload-Macher fiel und wie die Verbindung zu Dolzer aussah.
Es ist ja nicht so, dass man das nicht gemerkt hätte. Die Verbindung zu Mario Dolzer wurde z.B. bei dem Urteil des Landgerichts München deutlich, welches das Treiben der sogenannten Domain-Engel verurteilte. Bei Gulli dagegen stand eine einseitige Verteidigung von Dolzer. Das war 2006 und passt genau zu den beschriebenen Vorgängen, insbesondere zu der Verbindung zu Gravenreuth und der zwischen Korrupt und Dolzer.
EVE samt Shooter
Spannend: Dust 514 soll ein an das EVE-Universum angeschlossener Shooter werden. Die Konsolenspieler sollen im gleichen Universum agieren, als Bodentruppen sozusagen. Das sind mindestens ambitionierte Pläne, die das Spielprinzip von EVE entweder großartig erweitern oder aber ziemlich zerstören.
Das enttäuschende Ende des Fallout 3
Nein, Fallout 3 hat kein Spoiler-Ende. Diese Unart des Geschichtenerzählens wäre bei einem solchen Spiel auch unverzeihlich. Und doch gibt das Ende zu denken.
Anders als in Fallout 2 ist es kein Ende, das dem Spieler die Spielwelt überlässt. Es beendet das Spiel. Als Fallout 2-Spieler kam das für mich völlig überraschend, und auch Morrowind hat sich so nicht verhalten. Wurde das getan, um die Geschichte so zu erzählen wie sie erzählt wurde? Oder wollte man einfach die Levelbegrenzung auf Level 20 (ohne Addon) nicht sprengen?
Bitter stößt auch auch auf, dass das Outro nicht passt. Es ist zwar schön, den alten Stil wiederzusehen. Weniger schön ist es, dass eben nicht die Entwicklung der einzelnen Ortschaften und Parteien gezeigt wird, sondern nur ein genereller Ausklang das eigene Wirken in positiv und negativ einzuordnen versucht. Das ist nicht nur ein kleiner Gestaltungsfehler im Outro, sondern findet sich teils eben auch in den Quests wieder, die eben nur selten die Geschicke der ganzen Siedlung beeinflussen. Angesichts dessen erscheint es mir wie eine arglistige Täuschung, dass ausgerechnet die erste Stadt mit ihrer Atombombe, die man entweder entschärfen oder zünden kann, einen anderen Eindruck vermittelt.
Als Entgegnung auf meine damalige Prognose: Richtig gut ist es nicht geworden. Ein Oblivion-Shooter mit besserer Grafik in der Fallout-Welt, das ja, aber ohne an den Humor eines Fallout 2 heranzukommen und ohne in irgendeiner Form eine Weiterführung der Vorgänger zu sein. Niemals hätte man dieses Spiel Fallout 3 nennen dürfen, denn es ist schlichtweg nicht der dritte Teil dieser Serie. Aber ein Titel, der sich weniger stark dieser Marke bedient hätte, wäre bei der Marketing-Abteilung wohl durchgefallen.
Klassische Weisheiten
Brustton der Überzeugung: Bei mir ist 1*1=2, bei dir nicht?
Die Einsicht folgte, aber schön, wenn man sich bei den Grundlagen einig ist.
Kommentar-Avatare
In den Kommentaren werden jetzt Avatare angezeigt. Monster als Fallback, Pavatar, Gravatar, Favatar und MyBlogLog werden bevorzugt. Stören sie? Hatte mit dem Gedanken gespielt, nur Favatar zu unterstützen, also die Favicons der Homepage zu nutzen, aber das scheint ausgerechnet mit meinen eigenen Kommentaren nicht zu funktionieren. Wobei das nochmal zu testen wäre.
Was der SPD nicht passt, das nennt sie unsozial
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, die mit sozial so viel verbindet wie sozial mit Hartz 4, wettert in Gestalt von Oppermann (Schatten-Innenminister) im Spiegel-Interview gegen die Piratenpartei. In einer beachtlichen Aussage:
Oppermann: Die Piratenpartei wird eine vorübergehende Erscheinung sein. Das Internet gehört allen und wir werden es nicht zulassen, dass es sich eine kleine Minderheit aneignet und selbst die Regeln bestimmen möchte. Ich finde die Piratenpartei intolerant.
SPIEGEL ONLINE: Warum?
Oppermann: Sie plädieren für die Freiheit des Internets, aber immer dann, wenn jemand Regeln fordert, reagieren sie unduldsam und empfindlich. Ein anderes Beispiel: Downloads von Musik und Literatur. Die Piraten tun immer so, als sei es das Selbstverständlichste der Welt, sich im Internet das anzueignen, was andere erarbeitet haben - ohne entsprechendes Entgelt zu leisten. Das ist kriminell und unsozial. Da muss man mit der Internetcommunity offensiv diskutieren.
Den Widerstand gegen Netzzensur, Vorratsdatenspeicherung und gegen die Aufhebung der Netzneutralität auf europäischer Ebene als "unduldsame und empfindliche Reaktion auf gesetzliche Regelungen" zu bezeichnen ist schon ein hartes Stück. Kriminell und unsozial seien Schwarzkopierer, ohne Beachtung der Nullkosten der digitalen Reproduktion und dem aufgeblähten Urheberrecht der Neuzeit. Ganz zu schweigen davon, dass die Piratenpartei hier auf etwas reduziert wird, was sie nicht ist: eben nicht nur die Partei der Kopierer, sondern auch derer, die die Freiheitsrechte auch im Internet achten wollen.
Offensiv diskutieren bedeutet wahrscheinlich, den privaten Abmahnanwälten staatliche zur Seite zu stellen.
Neues Design für den UNR
Nachdem ich gerade die alte Version betrachtet habe: Der Ubuntu Netbook Remix bekommt wohl mit 9.10 ein neues Design (via).
Die rechte Seitenleiste scheint wegzufallen, dadurch würde Platz geschaffen - und auch sonst sind wohl einige Verbesserungen dabei.