Spamblock-Bayes veröffentlicht
Das Spamblock-Bayes-Plugin ist fertig. Eine Kurzvorstellung:
- Ohne Abhängigkeit von externen Diensten wird lokal gelernt, was Spam ist und was nicht und neue Kommentare entsprechend behandelt
- Wurde im Spamblock-Plugin das Logging in der Datenbank aktiviert, wird aus diesen Daten bei Installation des Plugins gelernt, um eine initiale Datenbasis zur Verfügung zu haben
- Manuell können Kommentare als "Spam" und "Valid" gekennzeichnet werden, dafür steht eine Oberfläche im Adminbereich bereit.
- Wurde ein Kommentar sehr deutlich als Spam erkannt, ist sich das Plugin also sehr sicher, kann mittels der Autolearn-Funktion dieser Kommentar wiederum als Spam gelernt werden. So sollen schleichende Veränderungen am Spamaufkommen erfasst werden, sodass dann keine manuelle Anpassung nötig ist.
Autoren des Plugins sind kleinerChemiker und ich. "Fertig" ist ein Plugin, das nicht wie ein professionelles Softwareprojekt durchgeplant wurde, auch bei Veröffentlichung natürlich nicht zu 100%. Aber es ist so weit, dass es hier im Blog seinen Dienst tut.
Ülf
Wettervorhersage auf dem Desktop
Izulu zeigt immer noch je nach Wetter einen bestimmten Bildschirmhintergrund an. Was mit der neuen Version 0.2 hinzukommt ist die Möglichkeit, die Wettervorhersage von Google mit kleinen Icons an der rechten unteren Bildschirmecke zu symbolisieren.
Der dieses Verhalten aktivierende Parameter ist -p (--preview), die Icons werden von Google vorgegeben und also von dort heruntergeladen und dann mit dem Bildschirmhintergrundbild vermischt. Kleiner Hinweis an die Gnome-Nutzer: Dort ist standardmäßig eine Einstellung aktiv, durch die das Bild größer sein darf als der Desktop selbst. Dann sieht man diese Icons natürlich nicht, das ist aber umstellbar.
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären
Wen sollte man dann wählen? Im Grunde reicht der Hinweis auf das jeweilige Ausschlusskriterium:
- Bei der CDU sind es die Maßnahmen gegen die Bürgerrechte, jüngstes Beispiel ist Schäubles Wunschpapier.
- Die FDP steht für ein neoliberales Deutschland, in dem die Sozialsysteme durch private Ego-Sicherungen ersetzt werden, konkret wäre Westerwelles wettern gegen Hartz IV-Empänger zu nennen.
- Die SPD hat die Zensurgesetze mitgetragen.
- Die Grünen haben Hartz IV nicht verhindert, einen konkreteren Hinderungsgrund immerhin finde ich nicht, außer der Gefahr von Jamaika.
Die Piraten und die Linke bleiben. Ich möchte jetzt wirklich nicht so tun als seien die Piraten für mich unwählbar und irgendwelche Ängste vor dieser jungen Partei beschwören. Für mich ist die Sache viel einfacher: Wichtiger als eine Partei für Bürgerrechte ist mir eine Partei, die für Bürgerrechte eintritt und gleichzeitig einen Mindestlohn fordert. Man beachte in diesem Zusammenhang die Positionen der Linken zur Netzpolitik, die kaum, wenn überhaupt, denen der Piraten nachstehen. Daher:
Wie die SPD weder konnte noch wollte
Einen echten Coup hat der Freitag mit No we can't gelandet - ein Insider aus der Wahlkampfzentrale berichtet brühwarm von der dortigen Inkompetenz und wirft so ein entlarvendes Licht auf den Zustand dieser maroden Partei. Es ist ein Artikel, den man unbedingt gelesen haben sollte (via).
Es gibt gleitende Arbeitszeit im Willy-Brandt-Haus, die beim Rein- und Rausgehen elektronisch erfasst wird, aber es gibt keine Möglichkeit, die unsichtbaren Türen zu öffnen, die überall den Weg versperren, man stößt sich daran, läuft mit Beulen im Kopf herum, die keiner sieht.
Es sind diese emotionalen Beschreibungen, die in diesem Artikel ausnahmsweise die Wirklichkeit beschreiben anstatt sie zu verfälschen. Die SPD ist nicht an einem Gegner gescheitert, sie ist nicht an der Welt gescheitert, die SPD ist an sich selbst gescheitert. Ohne Not hat sie all ihre Ideale verraten, ohne Not hat sie keine Ziele außer der Macht definiert, ohne Not hat sie dem Internet den Krieg erklärt und sich selbst verloren:
Es wird, so scheint mir, der sozialen Gerechtigkeit nicht gerecht, als Markenkern herhalten zu müssen, als strategische Komponente, Verpackungsbotschaft für ein Produkt. So werden Werte zu Werbung: ent-wertet. Tickets to nowhere. Und die Verpackung übernimmt. So wird die Partei zum Produkt, macht sich selbst zur Ware. Das ist pure FDP! „Wer den Beweggrund einer Partei in Warensprache packt, verkauft sie. Meistbietend.“ Das sage ich nicht, denke ich nur.
Faktisch ist der Artikel im Freitag eine Schilderung, woran der Online-Wahlkampf krankte (der Bürokratisierung jedweden Vorgangs, "Kajo will alles sehen") und woran er schließlich scheiterte (der Zustimmung bei den Zensurgesetzen).
Das tolle daran, wenn man so etwas toll nennen wollte, ist die historische Konstante. Betrachtet man die Geschichte der Sozialdemokratie in Deutschland beispielsweise aus einer kommunistischen Perspektive, dann hat diese sich dem Ideal verweigert. Deutschland war der Staat, der als nächstes hätte fallen müssen um eine internationale Weltervolution auszulösen, davon war der Bolschewismus überzeugt - zumindest der Teil, der nicht an den „Sozialismus in einem Land“ glaubten. Doch in Deutschland gab es nie eine erfoglreiche Revolution, der Ebert-Gröner-Pakt ist eines der Beispiele, bei denen die Sozialdemokrate eine solche Entwicklung mit Waffengewalt erstickte. Kooperiert hat sie nie.
Man muss das nicht verwerflich finden, beachtet man die Nähe zum Stalinismus, in die Deutschland dadurch gerückt wäre. Aber es hat durchaus etwas absurdes, wenn fast 100 Jahre später ebendiese Partei daran zugrunde geht, diesmal sich selbst statt ihrer politischen Brüder verraten zu haben.
Der ultimative Standarteditor
Endlich veröffentlicht: Der Standarteditor 1.0.
Sicher habe auch Sie schon von ihm gelesen: "Wie kann ich den Standarteditor in Windows umstellen?" oder auch "Der Standarteditor von Gnome ist super!". Manchmal lasen Sie auch "Wen ich die MP3 anklicke ,öffnet sich der Standarteditor bei Uboonto", doch das beachten wir lieber nicht weiter.
Nun endlich können all diese Anfragen erfüllt werden! Der ultimative Standarteditor - kostenlos zum Download.
Das Interview lesen, die Wellen betrachten
Das Interview der jungen Freiheit mit Andreas Popp schlägt immer noch Wellen. Man kann auch lang und breit darüber diskutieren, ob man mit einer solchen Zeitung überhaupt reden soll. Aber das Interview selbst ist lesenswert, dabei harmlos, man sollte es gelesen haben.
Eine der interessanteren Wellen ist der Beitrag von Chris bei fixmbr. In diesem wird als "Spitze" die CDU als möglicher Koalitionspartner für die Piraten benannt, für 2013. Und obwohl das völlig unbegründet und auch abwegig zu sein scheint, stellt sich die Frage, wie wahrscheinlich so etwas zukünftig wirklich ist, wenn denn die Piraten irgendwann in den Bundestag einziehen sollten.
Folgen die Piraten weiter einer pragmatischen Linie und sehen sich selbst nicht als linke Partei, steht da erstmal keine ideologische Schranke dazwischen. In der derzeitigen Politiklandschaft ist es trotzdem völlig unmöglich, da alle Ziele der Piraten nicht von der CDU geteilt werden. Im Gegenteil: Keine der kleinen Parteien egal aus welchem politischen Spektrum ist der Erzfeind der Piraten, es ist die CDU und geringer die Verräterpartei SPD. Deshalb wiegt auch der Vorwurf der Paktiererei mit der CDU schwerer als der Vorwurf des Redens mit Organisationen am rechten Rand.
Aber 2013? Vielleicht ist dann Zensursula Geschichte und die Piraten würden für Schwarz-Gelb-Orange benötigt, um Rot-Rot-Grün zu verhindern. Auch dann ist davon auszugehen, dass die Überschneidung mit dem Programm der Linken noch so groß wie heute sind und die Kooperation mit dem linken Lager viel wahrscheinlicher. Und doch: Da die CDU das Internet weder versteht noch für wichtig hält, ist eine Koalition gar nicht so abwegig, in der diese scheinbar unwichtigen Gebiete von den Piraten besetzt bleiben und sie dafür in allem anderen Gebieten dem Weg des Koalitionspartners folgen.
Sie könnte zumindest dafür werben.
Where lightning strikes once, a ninja strikes twice
Ninja Magic - The Way Of Life<br/>
Ninja Magic. Mir fällt dazu nur ein, dass jemand den ich kenne das Lied "awesome" nennen würde. Das Video muss man nicht wirklich beachten.
Spamblock-Bayes Testlauf
Hier im Blog läuft gerade ein Testlauf des Bayes-Plugins. Ein bisschen Spam oder ein-zwei liebe Kommentare wären nett - Akismet ist deaktiviert.
Wie die CSU die Grünen gründete
In "Erst fragen, dann wählen" hat laut Zeit Ramsauer von der CSU ein wahres Geheimnis zum Besten gegeben, das die Geschichtsschreibung verändern wird:
Die CSU sei es im Übrigen gewesen, die in den Achtzigern die grüne Bewegung iniitiert habe, "zur Bewahrung der Schöpfung"
Wenn das nicht revolutionär ist! Demnach hat damals in den Achtzigern eine verdeckt operierende CSU-Gruppe eine Bewegung gegründet, die Grünen. Damit wurde durch die CSU die vorher lose organisierte ökologisch-soziale Bewegung in Parteienform gelenkt und nur dank dieser Geheimaktion ist heutzutage der Umweltschutz ein Bestandteil der Programme einer jeden Partei.
Also wurde auch durch die CSU in den 80ern rückwirkend die sich Mitte bis Ende der 70er bildende ökologische Bewegung initiiert. Wenn das nicht eine Leistung ist.
Danke CSU, Danke dafür, dass ihr uns die Grünen gebracht habt. Jesus wäre stolz auf euch.
Hetze gegen Links
Hetzbeiträge gegen die Linke haben die Eigenschaft, offensichtlich zu sein. Hauptmerkmal: Das begleitende Bild zeigt Lafontaine möglichst unsympathisch, mit hochrotem Kopf und offenem Mund. Solch eine Bildwahl verbietet die journalistische Selbstverpflichtung zu objektivem Journalismus (den es nicht geben kann, der aber angestrebt werden soll) automatisch.
Das Handelblatt betreibt diese Hetzkampagne mit. Dazu noch aus zivilem Widerstand gegen unsoziale, nicht durch eine Mehrheit gewollte Maßnahmen zivile Unruhen gemacht und fertig ist der kleine Beitrag zur großen Hetze.
Musik in der Adminarea
Angeblich, also angeblich im Sinne von es wird behauptet und ist unglaubbar, spielt dieses Lied in Stefan Niggemeiers Blog beim Laden des Adminbereiches. Wenn das mal nicht nach einem Serendipity-Plugin schreit...
Linke Netzpolitik
Worauf ich hier gesondert hinweisen will sind die Parteiantworten auf die Fragen zur Netzpolitik. Jeder kann sich ja selbst ein Urteil bilden, aber selbst mir als Sympathisant der Linken ist überraschend positiv aufgefallen, wie fachlich kompetent und direkt die Antworten der Partei ausgefallen sind. Sie sind auf einer Linie mit den Piraten:
- Keine Netzsperren
- Erhalt der Netzneutralität und ihre gesetzliche Festschreibung
- kein Three-Strikes-Modell
- Sogar Offenlegung des Quellcodes per GPL bei öffentlichen Softwareaufträgen
Der einzige Unterschied zur Piratenpartei in dem Bereich dürfte die Einstellung zum Urheberrecht sein, insofern dass keine Verkürzung der Fristen geplant zu sein scheint. Trotzdem: Für mich ist damit klar, dass die Piraten im weiteren Verlauf der politischen Entwicklung obsolet werden dürften, da die Linke (und die Grünen) ihre Positionen besetzt und außerdem abseits des Internets ein echtes Programm hat.
Ich bin allerdings gespannt, ob nicht doch noch ein politisches Ereignis diese Prognose Makulatur werden lässt oder sich die Piratenpartei entgegen des bisherigen Trends als reine Interessenpartei retten kann.
Zeitgeist nimmt Formen an
Was Zeitgeist im Prinzip werden soll dürfte bekannt sein. Womit man als GNOME-Nutzer dann aber schließlich Kontakt hat ist die Oberfläche des Programms, und von der habe ich zumindest noch kein definitives Bild im Kopf. Nun hat das Team einen weiteren Entwurf veröffentlicht:
Das sieht schon sehr fertig aus. Diese Oberfläche firmiert imzwischen unter dem Namen "GNOME Activity Journal", ist losgekoppelt von der eigentlichen Zeigeist-Engine.