Interview mit Entequak über open-slx
Das Suseportal unter http://community.open-slx.de/ läuft mit Inyoka - genau der Software die ubuntuusers betreibt, laut Absprachen schon lange frei sein sollte, es aber nicht ist. Grund genug, mit EnTeQuAk vom Webteam ein Interview zu führen und so ein bisschen Licht in diesen recht ungewöhnlichen Vorgang zu bringen.
Onli: Hallo Christopher. Stelle dich doch bitte erst einmal vor.
CG: Mein Name ist Christopher Grebs, derzeit bin ich 20 Jahre alt, seit Ende 2007 im Webteam von ubuntuusers.de und seit Ende 2008 Webteamleiter. Nebenher arbeite ich an vielen freien Projekten wie z.B. Pocoo mit und engagiere mich in verschiedenen Vereinen.
Onli: Das open-slx-Portal ist ja erst diese Woche mit eurer Hilfe gestartet.
Wie und wann kam denn der initiale Kontakt zwischen der Firma open-slx und dem Team von ubuntuusers zustande?
CG: open-slx, in Person Rupert Horstkötter, hat bereits in der Vergangenheit Kontakt mit dem Wikiteam von ubuntuusers.de gehabt für eine eventuelle Kooperation, damals jedoch mit Bedacht die Artikel in das opensuse.org Wiki zu integrieren. Daraus ist aus verschiedenen Gründen nichts geworden, also startete open-slx sein eigenes Portal und hat gegen Ende Juni 2010 Kontakt zum Webteam aufgenommen für eine Kooperation im Bereich der Portalsoftware - Inyoka.
Daraufhin gab es viele, ausgiebige Diskussionen innerhalb des Teams und letztenendes bin ich dann mit in das open-slx Team gekommen um es bei dem Aufbau des Portals zu unterstützen. Dies war dann der perfekte Zeitpunkt um zu testen ob Inyoka im Stande war auch für andere Systeme lauffähig gemacht zu werden und es stellte sich halt heraus das es das nicht war, zu viele ubuntuusers-spezifische Anpassungen, zuviele unkonfigurierbare (Hardcoded) Stellen im Code... da stand dann viel Arbeit vor mir/uns, aber es hat sich gelohnt.
Onli: Meinst du mit open-slx-Team das Team vermutlich ehrenamtlicher Mitarbeiter, die das Portal betreuen, oder bist du nun ein bezahlter Mitarbeiter der Firma?
CG: Es gibt sowohl angestellte Mitarbeiter im Team als auch ehrenamtliche, jedoch geht die Arbeit auch für die Mitarbeiter oftmals ins ehrenamtliche über.
Onli: Ihr musstet also Inyoka anpassen, damit es verwendet werden konnte für das andere Portal. Habt ihr dafür Hilfe eines Programmierers von open-slx bekommen, oder wie sah die Kooperation sonst aus?
CG: Ich wurde von open-slx Teilzeit eingestellt um die entsprechenden Änderungen einzupflegen. Bevor die Frage gleich aufkommt: open-slx behält keine Rechte am Quellcode von Inyoka, diese bleiben komplett beim Autor und somit beim Projekt an sich.
Onli: Das heißt, es gibt auch keine Absprachen wie "Inyoka wird nicht vor 2012 veröffentlicht"?
CG: Richtig. Was aus Inyoka wird ist und bleibt Entscheidung des ubuntuusers.de-Webteams beziehungsweise der entsprechenden am Code beteiligten Autoren. Wie im Neujahrsartikel auf Ikhaya angekündigt wird es dieses Jahr ein paar Dinge geben die viele Leute glücklich stimmen wird und daran werden wir auch festhalten.
Onli: Nochmal zum Portal selbst. Ich stelle mir vor, dass die Diskussion ziemlich lebhaft war. Auf der einen Seite ist open-slx eine kommerzielle Firma, die mit dem Portal wohl vornehmlich kommerzielle Interessen verfolgt, und mir ist noch nicht klar, warum genau das Team dieser Firma helfen wollte. Es müssen gewichtige Argumente auf der anderen Seite gestanden haben. Welche waren das denn?
CG: Nun, das Diskussionen bei uns im Team immer lebhaft sind kennst du ja aus deiner aktiven Zeit. Und dass wir sehr stur gegenüber kommerziellen Angeboten eingestellt sind, auch von daher haben wir uns genug Gedanken gemacht. Jedoch gibt es hier zwei total unterschiedliche Punkte die man beachten muss: Einmal die Zusammenarbeit im Bereich des Wikis und die Zusammenarbeit mit dem Webteam.
Die Inhalte vom Wiki können bekanntlich von jedem verwendet werden, solange die entsprechenden Richtlinie der von uns verwendeten Lizenzen erfüllt werden. Von daher war hier kaum Diskussionsstoff, man brauchte halt nur warten bis das finale Produkt rauskommt.
Die Zusammenarbeit mit dem Webteam war schon eher diskussionswürdig, jedoch haben wir uns hier auch recht schnell geeinigt. Denn, klar ist open-slx eine Firma die Geld verdienen möchte. Doch haben auf der einen Seite wir als Webteam und Autoren von Inyoka jegliche kommerziellen Benutzungen von Inyoka untersagt, auf der anderen Seite hat open-slx ohnehin vor die kommerziellen Angebote klar von der Community zu trennen.
Man braucht nicht immer gewichtige Argumente. Uns waren die kleinen Dinge wichtiger, viel wichtiger war allerdings auch das hinter der Plattform ein Plan gestanden hat. Somit wissen wir auch worauf wir uns vorab einlassen und was am Ende dabei raus kommt.
Onli: Bleibt die Frage, inwiefern man bei sowas kommerziell abtrennen kann.
Sehe ich das richtig: Im Grunde hatte ubuntuusers nicht wirklich einen konkreten Nutzen von der Kooperation, das Webteam dagegen hatte Hilfe bei der Abstrahierung von Inyoka - oder auch das nur indirekt durch deine Einstellung zu diesem Zweck?
CG: Währenddessen das ganze stattgefunden hat, ja – da hast du recht. Wir gucken aber nicht nur in eine Richtung sondern in mehrere und sind am Planen wie man am besten beide Plattformen zukunftsträchtig verheiraten kann um die Arbeitskraft beider Communities effizient zu nutzen. Zumindest im Wiki ist das möglich und wir streben halt einfach an, dass es zentrale Inhalte gibt, die für Distributionen entsprechend angepasst sind. Die zentralen Inhalte und Grundlagenartikel sind ja für Ubuntu und openSUSE grundlegend gleich, daher kann man sich hier sehr gut ergänzen.
Es sind bereits einige Benutzer dabei Artikel auf beiden Seiten zu bearbeiten und zu verbessern, hier kann es nur besser werden denke ich.
Onli: Du hast jetzt Inyoka als Job angepasst, kannst also genau sagen, wie schwer diese Arbeit war. Gehen wir davon aus, ihr hättet Inyoka wie geplant schon vor einem Jahr - oder inzwischen schon früher - zur freien Software gemacht. Du bist überzeugt, dass nicht auch andere außer open-slx Interesse daran gehabt hätten, Inyoka nicht schon viel weiter wäre?
CG: Ich werde meine Glaskugel versteckt lassen. Was passiert wäre, wenn und aber… es ist einfach so und wir gehen unseren Weg. So viele Leute interessiert es anscheinend jedenfalls nicht, denn die Anzahl derer die sich ernsthaft mit uns damit auseinandergesetzt haben oder gar Hilfe angeboten haben hielt sich nicht nur in Grenzen – es war fast nicht vorhanden. Lediglich ein paar wenige Leute haben überhaupt den Weg ins IRC zu uns gefunden und näher nachgefragt.
Onli: Christopher, ich danke dir für das Gespräch.
DBClean: Serendipitys Datenbank aufräumen
Im Grunde ist das Plugin schon älter, nur wurde es lange nicht richtig fertig. Inzwischen ist es jedoch in Spartacus hochgeladen und sollte daher jedem dabei helfen können, die Datenbank aufzuräumen.
Im Laufe der Zeit sammeln sich einige Daten an, die man eigentlich nicht mehr braucht. Das Spamlog von vor einem Jahr ist beispielsweise ziemlich uninteressant, mit dem Statistikplugin wird richtig viel gespeichert und so weiter. Das alles aufzuräumen wird irgendwann nötig, schneller wird der Blog durch eine volle Datenbank nicht.
Das Plugin DBClean übernimmt genau das, es stellt im Adminbereich eine Option zur Verfügung, um Tabellen auszuwählen und in ihnen alte Daten zu löschen.
Download: serendipity_event_dbclean-0.2.1.tar.gz oder per Spartacus.
S9y InfoCamp
Die zweite Ausgabe des Serendipity-Podcasts ist da, Thema ist "Hilfe suche, Hilfe finden". Matthias und Robert machen das wieder ziemlich gut.
Die beiden erwähnen auch das Updater-Plugin und Spamblock-Bayes, was mich sehr gefreut hat. Anmerkungen dazu:
Hinweise zur aktuellen Version zeigt das Dashboard-Plugin sogar jetzt schon an, ich glaube das ist noch nicht ewig drin, und damit hatte ich nichtmal was zu tun. Es machte die Entwicklung des Updaters deutlich einfacher, dass diese Versionsprüfung schon da war.
Robert hat übrigens recht damit, dass die Spamerkennung unheimlich viel einfacher wird, wenn fast alle englischen Kommentare Spam sind. Bayes ist in solchen Fällen perfekt. Deswegen sollte man auch aufpassen, dass man nicht aus Versehen eine Spamfilterdatenbank eines deutschen Blogs in einen englischsprachigen importiert, und das ganze genau beobachten wenn man im eigenen Blog die Sprache wechselt. Ich würde dann sogar, wenn es ein permanenter Wechsel ist und nicht nur gelegentlich mal englischsprachige Beiträge erscheinen, die Datenbank löschen und neu anlegen.
Was aber nicht heißt, dass das Verfahren nicht mehr funktionieren würde, wenn Spam und Ham in der gleichen Sprache wären. Beispielsweise das Trackback vom s9y-Blog zum Updateplugin bliebt erstmal im Filter hängen, weil englisch, wurde dann einmal als valid eingelernt und liegt nun bei einer Bewertung von 16%. Geht also schon, grundsätzlich, höchstwahrscheinlich.
Gern geschehen übrigens, ich höre gerade das "Danke", es macht erst recht Spaß das Plugin weiterzupflegen wenn man solch positive Rückmeldung bekommt.
PS: Ihr braucht ein Outro! :-)
Wikipedias 10. Geburtstag
Autoupdater für Serendipity
Den Autoupdater für Serendipity erwähnte ich bereits. Vielleicht ist Autoupdater nicht die perfekte Bezeichnung. Er soll nicht automatisch ohne Nutzeranstoß das Update von Serendipity auf die nächste Version durchführen, sondern nach einem Klick auf einen Button das Update ziehen, entpacken und anstoßen. Das spart das ganze herumwurschteln mit dem FTP-Programm, aber natürlich nur, wenn der Webserver bzw PHP die nötigen Rechte hat, um all die alten Dateien zu ersetzen.
Wie auch immer, eine erste experimentelle Version des Plugins ist in Spartacus (serendipity_event_autoupdate). Probiert sie doch mal aus und gebt bitte Rückmeldung, hier oder dort.
OpenMW - Morrowind unter Linux in Entwicklung
Nein, spielbar ist es noch nicht. Aber es ist ein Projekt, das ich noch gar nicht kannte. Ziel von OpenMW ist eine Engine für Morrowind, die auf Windows, Mac und Linux laufen soll. Durchaus ambitioniert.
Wer Morrowind noch nicht kennt:
Morrowind ist eines dieser Rollenspiele, in deren Welt ich viele Stunden verbracht habe - beim zweiten anspielen, denn beim ersten Versuch erschlug mich die freie Welt völlig. Zeit ist wohl auch für OpenMW ein relevantes Stichwort, denn obwohl die aktuelle Version 0.9 heißt, ist die nächste nicht 1.0, sondern 0.10. Bis das ganze spielbar wird dauert es wohl noch. Hoffentlich wird es keines der Projekte, die schließlich aufgegeben werden - aber immerhin besteht es schon seit 2008. via
Kommunismus als Ziel ist kein Verfassungsverrat
Man kann die Aussagen der Linkenchefin zum Kommunismus als Ziel des Weges, den wir gehen müssten, kritisieren - auf vielen Ebenen, vor allem sind sie strategisch unklug und wahltaktisch dumm. Was man nicht kann und von völliger politischer Unbildung zeugt, von McCarthy-haftem politischem Lagerdenken, von totaler Unkenntnis politischer Systeme: Das Kommunismusziel als Grund nehmen, den Verfassungsschutz einzuschalten. Kommunismus als Ziel ist Demokratie als Ziel, es ist "nur" eine andere Form als die in der BRD praktizierte parlamentarische Demokratie.
Die ist eben, und das ist der Kernpunkt, im Grundgesetz (Link zum eigenen nachlesen, es scheint ja kaum allgemein bekannt zu sein) nicht festgeschrieben. Deshalb ist Kommunismus als Ziel erstmal konform mit dem Grundgesetz, solange man damit nicht Diktaturen wie den Stalinismus fordert - was Lötzsch nie tat, sondern eine luxemburgische Räterepublik anzustreben scheint. Den Verfassungsschutz zu fordern zeigt daher nur eines: Die CSU-Politiker kennen ihre eigene Verfassung nicht.
Serendipity 2.0 - konkrete Planungen angelaufen
Serendipity ist ein Beispiel für nutzergesteuerte Softwarentwicklung: Die Weiterentwicklung basiert fast immer auf den Vorschlägen und Wünschen normaler Anwender. Demzufolge wurde schon lange auch für das anstehende Serendipity 2.0, einem radikaleren Umbau als den gewöhnlichen 1.x-Updates, gesammelt.
Die Vorschläge aus diesem Sammelthread wurden nun teilweise in ein eigenes Forum verfrachtet, in dem jeder Punkt diskutiert werden kann. So kristalliert sich jetzt erstmals hinaus, was für s9y 2.0 angedacht wird - mit dabei ist derzeit HTML 5, evtl ein Auto-Updater und ein neues Standard-Template.
Das so klar zu sehen motiviert und ich finde es wirklich beachtenswert, dass sich die Entwicklung nicht hinter einem Trac versteckt.
Ubisoft austricken: R.U.S.E für 20€
Spiele mit unterschiedlichen Preisen auf verschiedenen Märkten herausbringen mag irgendwo eine sinnvolle Sache sein, geht im globalen Internet als Marktplatz aber desöfteren mal in die Hose. Ubisoft z.B. bietet R.U.S.E in Deutschland für 50€ an, in Italien kostet es dagegen nur 20€. Und dank Ubisofts Internet-Shop muss man dafür nichtmal über die Grenze fahren: Es reicht wohl aus, eine italienische IP zu haben, also einen italienischen Proxy zu verwenden.
Also:
- Proxy von beispielsweise dieser Liste wählen, 213.188.203.82:8080 funktioniere.
- RUSE im Ubisoft-Shop über diese Seite kaufen, es sollte alles in italienisch und der Preis angepasst sein. Möglich, dass hier PayPal die Transaktion stoppt, aber Click & Buy sollte funktionieren.
- In Steam aktivieren
Das Spiel selbst ist deswegen natürlich nicht in italienisch, läuft ja über Steam.
Nicht von mir selbst getestet, aber bestätigt bekommen, dass es funktioniert.