Cloudflare mit kostenlosem SSL für alle
Cloudflare wird für alle Nutzer SSL aktivieren, auch für die, die selbst noch kein SSL haben. Nutzer meint dabei wirklich Nutzer und nicht Kunden, das gilt nämlich auch für Nutzer des kostenlosen Angebotes. Ich finde, das ist eine großartige Sache.
Cloudflare ist ein Content-Delivery-Network (CDN). Der Nutzer trägt den DNS-Server von Cloudflare ein, dieser löst über das Cloudflare-Netzwerk zur Seite des Nutzers auf und cached dabei. Nutzer aus Australien beispielsweise müssen dann nicht mit meinem Server in Deutschland reden, sondern sie bekommen normalerweise direkt eine schnellere Antwort von einem nahem Server. Das ist aber nicht alles, gleichzeitig optimiert Cloudflare HTML/JS/CSS und filtert Attacken aus, insbesondere DDOSs. Es kann also massiv den Server entlasten.
Wenn ich also Cloudflare so offensichtlich gut finde, warum ist es hier dann nicht aktiviert? Einfach: Mir war https wichtiger. Das unterstützte Cloudflare bisher aber nur im kostenpflichtigem Pro-Plan, $20 pro Monat für meinen kleinen Blog hier waren mir aber viel zu teuer. Das ändert sich nun. Da SSL nun auch kostenlos unterstützt wird, ist der Account schon angelegt (dauert aber noch ein bisschen, bis SSL-Support da ist).
Es gibt jetzt drei verschiedene Modi:
- Wenn die Seite bisher kein SSL kann, wird die Verbindung bis zu Cloudflare verschlüsselt, Cloudflare <--> Seite bleibt unverschlüsselt. Die nennen das Flexible SSL.
- Kann die Seite zwar SSL, aber ist nicht von einer CA zertifiziert, heißt das Full SSL. Also Seiten mit selbstsigniertem Zertifikat oder wohl einer nicht anerkannter CA.
- Ist die Seite regulär signiert (so wie diese hier, was bei StartSSL nichts kostet), nennen sie es Strict SSL.
Die zweite Option, Full SSL, ist derzeit absolut unsicher, weil ein Man-in-the-middle-Angriff von einem selbstsigniertem Zertifikat nicht verhindert wird, was Geheimdiensten auch fleißig nutzen. Gleichzeitig ist es die Option mit dem meisten Potential. Führt Cloudflare in naher Zukunft eine Möglichkeit ein, das selbsterstellte Zertifikat zu pinnen, werden diese mit einem Schlag sicher. Nutzer verbinden sich mit Cloudflare und bekommen daher ein regulär signiertes Zertifikat zu sehen, das der Browser akzeptiert, Cloudflare kann das selbstsignierte Zertifikat auf Echtheit prüfen. Mit einem Schlag würden alle CAs für reguläre Webseitenbetreiber relativ unnötig.
Das ist großartig. Leider hat es den Nachteil, dass die Zentralisierung dieser Sicherheits-Infrastruktur in Cloudflare einen direkten Link zur NSA schafft. Andererseits sind CAs sowieso nie sicher gewesen und https auf Staatsebene kein Schutz, wir verlieren also nichts. Gegen normale Hacker jedoch wird das Betreiben von SSL-geschützten Verbindungen dann nochmal einfacher - und endlich wirklich kostenlos. Denn das ist StartSSL ja nicht, weil die Revokation eines Zertifikats kostet.
Ich kann also nur empfehlen, Cloudflare samt SSL zu aktivieren.
Witcher 1
Nach Witcher 2 war der erste Teil auch ein gutes Spiel. Auch diesmal waren einige Stellen wieder schwierig, doch mit der Erfahrung aus dem zweiten Teil war alles lösbar. Wahrscheinlich sind inzwischen auch einige der Bugs gefixt, die es beim ersten Versuch noch gab.
Das Bild ist von GamersGlobal, ich bin daran gescheitert, eigene Screenshots zu machen
Die Geschichte gefiel mir gut, kein Wunder, ist sie doch stark an den Büchern angelehnt und füllt dort eine Leerstelle. Gerade am Ende wurde es mir zu kampflastig, was ein bisschen erklärt, warum der zweite Teil so ein seltsames kurzes Ende hatte: Es ging wohl nicht nur mir so.
Interessant am ersten Teil ist, dass es kaum einen relevanten Unterschied zum zweiten gibt. Da wurde wohl fleißig zurückgepatcht. Es bleiben die fundamentalen Unterschiede bedingt durch die Story, besonders weniger Schauplätze. Die Inszenierung der Gespräche ist schlechter, viel öfter passen die Sätze einfach nicht zusammen, zum Beispiel wenn Kalkstein jedes Mal nach Abschluss eines Themas "Sorry, I lost my train of thought" sagt. Es laufen viel zu viele Klone herum, teils sehen wichtige Personen identisch aus - generell ist die Grafik eine Stufe schlechter. Und das ewige Respawnen der Monster nervt.
All das macht der zweite Teil besser. Doch wieder fesselt mich die Welt, die Konsequenzen meiner Entscheidungen und Geralts Hintergrundgeschichte. Es bleibt ein tolles Spiel.
Liebster Blog Award
Vor etwa einem Monat hat mich Ute für einen Kettenbrief-Award nominiert. Danke Ute! Ich möchte gerne die Fragen beantworten, habe aber ansonsten ein paar Probleme: ich weiß nicht, wie viele Leser andere Blogs haben (ich habe nichtmal Statistiken für meinen), finde 11 Blogs zu viele und habe auch keine Ideen für 11 bessere Fragen.
Aber erstmal zitiere ich Ute, dies sind die von mir gebrochenen Regeln:- Schreibe einen Post mit diesem Award, füge das Award-Bild ein und verlinke die Person die dir diesen Award verliehen hat.
- Beantworte die elf Fragen.
- Denke dir elf (neue) Fragen aus.
- Nominiere elf neue Blogs, die unter zweihundert Leser haben.
- Sage den Bloggern die du nominiert hast, dass sie einen Award bekommen haben und somit getaggt wurden.
Utes Fragen und meine Antworten
Warum bloggst du? Und gegebenenfalls, warum auch phasenweise eben nicht?
Schreiben macht mir Spaß. Als ich den Blog anfing, war ich vorher im Internet über Blogs gestolpert und fand die Idee ziemlich cool, las einige regelmäßig. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich damals schon Google Reader benutzte. Außerdem wollte ich mir gerne eine Möglichkeit bewahren, trotz des gewähltem Informatik-Studiums irgendwie zu schreiben, mir fehlte mein Deutschkurs - und das gilt noch heute.
Wenn ich mal für eine Zeit hier nicht schreibe, dann haben andere Dinge den Blog aus meinem Kopf verdrängt. Das kann ein gutes Spiel sein, welches mich an Windows bindet, aber auch Stress oder eine meiner vielen Phasen ohne Internetzugang. Irgendwann ging zudem der Drang verloren, jeden Tag etwas zu schreiben.
Hast du beruflich mit der IT zu tun oder wie kamst du dazu zu technischen Themen zu bloggen?
Ja. Als ich anfing, war ich frischgebackener Informatikstudent, später begann Human Computer Interaction, aber darüber habe ich noch weniger gebloggt. In Teilen technisch ist dieses Blog mehr durch meine Zeit als Supporter bei UbuntuUsers und durch die verschiedenen kleinen FOSS-Projekte, die ich inzwischen pflege, plus Serendipity.Nutzt du Open-Source-Software, wenn ja: warum? Wenn nein: warum nicht?
Klar, das ist bei mir selbstverständlich. Auch wenn ich mit Windows angefangen habe, hat Ubuntu und die Ubuntu-Gemeinde mich doch stark geprägt. Proprietäre Software nutze ich nur, wenn es einen guten Grund gibt - und ein gutes Spiel spielen zu wollen zähle ich als einen solchen.Welche Netzwerke nutzt du und was magst du genau an denen? (twitter, Facebook...)
Ich blieb Facebook lange fern. Inzwischen finde ich toll, wie einfach damit Freunde und Bekannte aus verschiedenen Phasen meines Lebens und verschiedenen Teilen der Welt erreicht werden können. Das können die verschiedenen Ansätze für verteilte Soziale Netzwerke eben nicht, so schön Distanz zur USA auch wäre.
Für Twitter habe ich zwar einen Account, aber nutzen tue ich es nicht - hier mag ich die Idee eben gerade nicht.
Das wären auch alle.
Hast du eher eine online- und eine offline-Welt oder besuchst du auch Treffen, wie Barcamps, Tweetups oder ähnliches?
Ich trenne das eher. Ich war allerdings einmal bei der Froscon und würde zum s9y-Treffen fahren.Wahrscheinlich liest du ja auch andere Blogs, was magst du an anderen Blogs?
Entweder finde ich das Thema toll (wie beim CRPG Addict) oder es ist der Autor, den ich gerne lese oder gar kenne - oder man ist sich eben im Internet über den Weg gelaufen. Wer hier kommentiert und einen Link hinterlässt landet auch schnell mal im Feedreader.Nutzt du noch täglich einen Feedreader oder wie informierst du dich über neue Blogbeiträge?
Ich nutze einen Feedreader, Digg Reader. Das war lange täglich, aber im letzten Jahr schaute ich manchmal etwas länger dort nicht herein. Überraschte mich zwar, aber bei kaputtem Internet machte das wohl keinen Spaß. Grundsätzlich ist der Feedreader jedoch immer noch der Weg.
Aber ist ja auch nicht so, als ob es für ihn eine vernünftige Alternative gäbe.
Bist du auch mobil online oder nutzt du alles rundums Web eher am Rechner?
Manchmal nutze ich schon die Internetfunktion meines Telefons, seit Opera Mini dort läuft sogar wieder etwas mehr. Aber da bleibts meist bei Hacker News. Eher Rechner triffts.Hast du am Arbeitsplatz die Umgebung bezüglich Hard- und Software, die du dir ausgesucht hättest, oder musst du anderes nutzen?
Ich hatte die Wahl zwischen einem Macbook und verschiedenen HP Laptops und habe mich für ein Elitebook 8470p entschieden. War eine gute Wahl. Dort war dann ein Windows vorinstalliert, ich habe dann einfach Ubuntu (mit Unity) parallel installiert. Solange ich meine Arbeit machen kann bin ich da wohl ziemlich frei und nutze daher natürlich was ich will. Spezielle proprietäre Software brauchte ich bisher nicht.
Ich hätte mir sonst wahrscheinlich einen Thinkpad oder einen dediziert Linux-tauglichen Laptop geholt (System76 vll), aber das war nah genug dran.
Gibt es das für dich ideale soziale Netzwerk, wenn ja welches ist es, wenn nein, wie müsste es sein?
Mein ideales soziales Netzwerk hätte die Verbreitung von mindestens Facebook, mit dezentrale Architektur aber ohne Fragmentierung.
Andererseits weiß ich gar nicht, ob ich solche Arten von Netzwerken ideal fände, egal wer es kontrolliert. Ich finde eigentlich die Idee schöner, ein eigenes Netzwerk zum Chatten zu haben (wie ICQ früher), dazu themengebundene Foren wie das s9y-Forum oder das alte ubuntuusers - in solchen Orten fühle ich mich meist am wohlsten - und dann noch natürliche soziale Netzwerke wie Youtube. Und Blogs für Autoren, dazu visitenartige Homepages für Nicht-Autoren. Kurz: Das Internet, nicht das Facebook-Modell.
Bitte beantworte eine Frage, die ich nicht gestellt habe, die für dich zum Thema passt.
Blogartikel brauchen unterschiedlich lange, aber ich bin immer wieder überrascht, wieviel Zeit für sie draufgeht. Das ist fast für jeden Artikel mit typischer Länge mindestens eine Stunde.
Nominierungen
Ich nominiere:
Unabhängig von Leserzahl, spontan aus meinem Feedreader rausgepickt. Dies sind für mich ausreichend unterschiedliche Beispiele genuiner Blogs. Fühlt euch bitte aufgefordert, Utes Fragen zu beantworten - und wer den Originalregeln folgen will wird auch nicht wieder denominiert.
Edit: Mich würden Garvins Antworten interessieren, deswegen nominiere ich ihn hiermit nach.Battlestar Galactica (2004)
Battlestar Galactica gehört wie Doctor Who zu den Serien, über die ich vor ein paar Jahren beim durchzappen mal gestolpert bin, mit der ich aber ohne Kontext nichts anfangen konnte. Im Nachhinein spricht das für die Serie: Alle Serien, die ich richtig gut fand, bauen ihre Folgen stark aufeinander auf und haben eine ausreichend komplexe Hintergrundgeschichte. Entsprechend ist Battlestar Galactica eine der besten klassischen SciFi-Serien, nur Stargate Universe konnte an Dichte und Produktionsqualität mehr als mithalten.
Und wie es anfängt! Die Zerstörung der Menschheit ist so düster und grausam, dass mir nach den ersten Folgen richtig mulmig zumute war. Dieses Gefühl, allein und verlassen ohne Zukunft im Weltall zu sein, wird sehr gut inszeniert. Dann wird die Handlung weiter ausgebaut, wird verworrener, bleibt aber treibend und fordernd. Die Zylons jagen die Menschenflotte, die Galactica beschützt die anderen Überlebenden und sucht eine neue Heimat. Dabei spielen die einzelnen Akteure nach ihrer eigenen Agenda, mit- und gegeneinander, gibt es politische Intrigen, Terroristen und versteckte Zylons, alles aufgebaut zu einem spannenden Handlungsbogen.
Zwischendurch wird dann geschlampt. Den Schreibern ging wohl der Stoff aus, für manche Folgen werden den schon eingeführten Hauptpersonen plötzlich neue Hintergrundinfos zugedichtet, die nur für die gerade stattfindende Handlung wichtig sind und nachher auch wieder vergessen werden. Einer der Charakter (Helo) steht einfach immer auf der moralisch richtigen Seite - die es ansonsten in der Serie gar nicht immer gibt - und darf dafür dann eine Folge lang in einer unwichtigen Füllstory gegen unglaubwürdig verzerrte Abbilder der anderen anrennen, die alle das offensichtlich richtige nicht so sehen wie er. Das machte keinen Spaß.
Aber insgesamt bleibt das dann doch die Ausnahme. Das beste ist: Die Serie findet ein richtiges Ende, und die letzte Staffel lang wird nochmal die Handlung vorangepeitscht und fast alles miteinander verwoben. Mir fällt keine SciFi-Serie ein, die das ähnlich gut gemacht hat - könnte natürlich daran liegen, dass ich kaum SciFi-Serien mit echtem Ende kenne. Alle Star-Trek-Serien bespielsweise hatten bescheuerte und plötzliche Enden, ausgenommen DS9, dessen Ende ich aber nicht mochte.
Ich mochte auch hier die religiösen Aspekte nicht, die im Laufe der Serie stärker werden und sich als Kern der Geschichte entpuppen, und entsprechend war mir dieser Kern der Geschichte dann zu simpel. Aber insgesamt mochte ich die Story mit ihren Nebengeschichten, und mir gefielen die Figuren. Edward Hames Olmos als Admiral Adama verkörpert seine Rolle perfekt, ich kaufe ihm den unantastbaren Admiral und später den mit sich hadernden Anführer/Vater ab, und auch die Geschichte mit der Präsidentin. Die wiederum, Mary McDonnell als Laura Roslin, einen tollen Aspekt der Geschichte spielt: Die Rolle der Politikerin, die gleichzeitig sympathisch wirken und kaltherzige psychopathische Entscheidungen treffen muss. Das ist ähnlich fesselnd wie die Geschichte von Dr. Gaius Baltar (James Callis), der anfangs der Ankerpunkt der Hauptstory ist und durch die Vision eines Zylons im Kopf vom Wissenschaftler zur Jesusfigur mutiert; wobei wirklich lange nicht klar ist, auf welcher Seite er steht und wie verrückt er wirklich ist. Die absurdeste aller Figuren, aber wahrscheinlich auch die wichtigste. Tricia Helfer in dem roten Kleid ist atemberaubend und ideal für den Kontrast zur Maschinenrolle. Das alles sind Figuren, die - so glaube ich - über die Serie hinaus ikonenhaft ihren Platz in meiner Gedankenwelt einnehmen werden.
Und so kann ich weitermachen, Grace Park erwähnen - deren Boomer-Part ich toll fand - und die anderen Träger der Serie, Apollo, Starbuck, Colonel Saul, den Chief… Aber das ist es eben, man muss alle Rollen aufzählen, keine ist fehlbesetzt, jede ist für die Handlung wichtig. Und genau deswegen ist Battlestar Galactica fast durchweg eine sehr gute Serie.
Gunpoint
Gunpoint fand ich gut.
Ein bisschen schwieriger zu beschreiben als viele andere Spiele. Es ist eigentlich ein Jump'n Run mit Puzzeln und Rollenspielelementen. In kleinen Levels muss jeweils ein bestimmtes Ziel erreicht und dafür Wachen ausgeschaltet oder umgangen werden. Die Spielerfigur kann sehr weit springen und nimmt durchs Fallen keinen Schaden, das ist auch die Hauptwaffe, durchs Springen auf Gegner können diese ausgeschaltet werden. Dazu kommt die Fähigkeit, interaktive Elemente in den Leveln neu zu verknüpfen - sodass z.B. der Lichtschalter die Tür öffnet, oder er die Steckdose einen betäubenden Stromstoß senden lässt.
Das Ganze ist verpackt in eine bewusst wirre Story um Mord und Industriespionage, deren Stil schwankt zwischen absurdem Humor und Film Noir, und die vom Spieler beeinflusst wird. Sie wird in Textchats zwischen dem Spieler und den NPCs erzählt, wobei aus verschiedenen Antworten gewählt werden kann. Entsprechend ändert sich die Geschichte wohl, es können verschiedene Seiten gewählt werden. Mein Ende klingt also wahrscheinlich etwas anders als viele andere.
Leider ist das Spiel zu kurz, laut Steam habe ich es innerhalb von zwei Stunden durchgespielt. Dafür ist es Teil des aktuellen Humble Indie Bundles und läuft unter Linux. Dort passt es gut rein, denn es ist wirklich etwas besonders und macht Spaß.
Galactic Civilizations II
Ich habe nicht damit gerechnet, nach meinem Umzug innerhalb Frankreichs direkt Internet zu haben, und tatsächlich funktioniert bisher nur das spieleuntaugliche Wlan des Nachbarn über den Provider-Gastzugang. Für diesen Fall habe ich ein paar Offline-Spiele heruntergeladen, Galactic Civilizations II aus dem letzten Humble Bundle ist eines davon. Es entpuppt sich als gute Wahl.
GalCiv2 ist ein klassisches rundenbasiertes 4x-Weltraumspiel mit moderner Benutzerführung, zumindest im Vergleich zu dem was ich früher in dem Genre gespielt habe, Ascendancy, Master of Orion und Birth of a Federation. Davon ähnelt es wohl am meisten Birth of a Federation, ist aber sicher das beste der vier.
Am Anfang steht Weltraumgenerierung, Rassen- und Bonusauswahl. Mein erster Versuch startete auf einer Karte mittlerer Größe, die ich als eher klein für das Genre empfand, daher dauerte dieses Spiel aber auch nicht zu lange. Man startet mit einem Planet und ein paar Schiffen, dann beginnt das übliche Spiel: Neue Schiffe bauen, Forschen, die Planeten bebauen, das Weltraum erkunden, schließlich Diplomatie mit den anderen Rassen, bis dann irgendwann ein schlagkräftiges Militär aufgebaut werden muss und man dafür geeignete Schiffe per Hand designen kann. Es dauert lange, bis andere Planeten eingenommen werden können, aber dann ändert sich der Charakter des Spiels, es wird agressiver.
Planeten gibt es in unterschiedlichen Größen und Typen, es gibt verschiedene Arten lebensfeindliche Planeten, für deren Kolonisierung jeweils erst eine durchaus teure Technologie erforscht werden muss. Das scheint sich zu lohnen, die so erreichbaren Planeten sind generell eher groß, bieten also viel Platz für Gebäude.
Events und Mega-Events fordern den Spieler oder helfen. Während einem Krieg mit einer militärisch überlegenen Zivilisation, den ich dank der nicht zu intelligenten KI (auf einem der leichteren Schwierigkeitsgrade) in eine Patt-Situation mit leichtem Gewinn für meine Seite geführt hatte, erschien plötzlich ein Fenster und schrieb, dass meine Scouts ein Alien-Schiff gefunden hätten. Dieses war mächtig genug, den Krieg im Alleingang zu gewinnen.
In meinem zweiten Spiel sind dagegen Dread-Lords aufgetaucht, feindliche Aliens mit unfassbar mächtigen Schiffen, die inzwischen versuchen meine Planeten einzunehmen. Also musste ich die Forschung umstellen und habe schließlich einen Dread-Lord-Hunter konstruiert, ein großes teures und gut bewaffnetes Schiff, das mit etwas Glück ihre Schiffe zerstören kann und gerade auf mehreren meiner Planeten produziert wird. Ich kann nur hoffen, dass dieser Plan funktioniert, ich fürchte die Bedrohung zu lange ignoriert zu haben.
Diese Events sind ein zweischneidiges Schwert, denn zwar machen sie das Spiel unvorhersehbarer und damit interessanter, aber sie können auch ziemlich frustrierend sein, wenn durch sie alle Flotten verloren gehen oder vermeintlich loyale Planeten plötzlich zu einer sich per Mega-Event neu gründenden Zivilisation überlaufen.
Natürlich sind sie zu Beginn eines neuen Spieles deaktivierbar.
Alles in allem ist es ein sehr gutes Spiel, wenn man dem Genre etwas abgewinnen kann. Bald soll der dritte Teil der Reihe veröffentlicht werden - wenn der das alte Spiel in neuem Gewand und mit weiteren Verbesserungen ist, wird er mir sicher gefallen. Leider scheint selbst dafür keine Linux-Version geplant zu sein.