La La Land
La La Land ist ein romantisches Musical. In Los Angeles trifft eine angehende Schauspielerin (Emma Stone) einen gescheiterten Jazz-Pianisten (Ryan Gosling). Zusammen bestärken sie sich in ihren Träume, arbeiten für sie, haben Erfolg oder Scheitern. Zwischendurch wird getanzt und gesungen.
Ja, die Story klingt wie der typische Hollywood-Kitsch. Die Musik war auch gar nicht so meins. Wie kann so ein Film so großartige Kritiken bekommen? Einfach: Beide Protagonisten werden toll gespielt, und die Story folgt einigen Klischees eben doch nicht. Außerdem zelebriert er Hollywood, diese absurde Traumwelt. Ein Teil von mir mochte den Film nicht, aber am Ende war selbst ich von ihm eingenommen. Er ist Kitsch, aber auch charmant, schön und berührend. Von meiner Kinogruppe hat die Hälfte zwischendurch geweint.
Nicht hinterfragen, anschauen.
Gitter und IRC spiegeln
Gitter ist ein Gruppenchat mit ein paar netten Funktionen, ähnlich wie Slack. IRC ist das von vielen bevorzugte Chatsystem, auf jeden Fall mit Freenode im Bereich freier Software. Für das Portier-Projekt wollten wir beides zugleich nutzen. Also muss der IRC-Chatraum mit dem Gitter-Chatraum synchronisiert werden. Der große Vorteil davon ist, dass man dadurch ein persistentes Log samt Emailbenachrichtigungen bekommt, etwas, was IRC sonst fehlt (und wofür Bouncer eine schlechte Krücke sind).
Matterbridge kann diese Synchronisierung. Dem Namen nach ist es für mattermost gedacht, noch ein anderes Chatsystem, aber es funktioniert davon unabhängig. Dies sind die nötigen Schritte:
Gitter-Bot erstellen
Ein Gitterbot ist ein Nutzeraccount, der über sein Api-Token gesteuert wird. Zuerst muss ein neuer Nutzer auf Github erstellt werden. Der wird dann in Gitter eingeloggt. Um das API-Token zu sehen, muss die App-Seite im Entwicklerbereich aufgerufen werden. Ganz wichtiger letzter Schritt: Der Bot muss manuell dem Channel beitreten, also eingeloggt bleiben, den Channel aufrufen und auf "Join Channel" klicken. Matterbridge funktioniert sonst nicht, ohne Fehlermeldung. Das hat mich Stunden gekostet.
IRC-Bot erstellen
Kleiner Witz. Ein IRC-Bot muss natürlich nicht erstellt werden, schließlich hat IRC kein geschlossenes Nutzersystem. Matterbridge macht das automatisch.
Matterbridge starten
Matterbridge findet sich als Binary auf Github. Ich musste nur die fürs System passende Datei herunterladen und die Konfigurationsdatei conf.toml erstellen. Die sieht so aus:
[IRC] [irc.freenode] Server="chat.freenode.net:6667" Nick="matterbridge" RemoteNickFormat="[{PROTOCOL}] <{NICK}> " [gitter] [gitter.portier] Token="GITTER-TOKEN" RemoteNickFormat="[{PROTOCOL}] <{NICK}> " ShowJoinPart=false [[gateway]] name="gateway1" enable=true [[gateway.in]] account="irc.freenode" channel="#channel" [[gateway.out]] account="irc.freenode" channel="#channel" [[gateway.in]] account="gitter.portier" channel="Projekt/Raum" [[gateway.out]] account="gitter.portier" channel="Projekt/Raum" [general] Plus=true
Dann fehlte nur noch ein ./matterbridge-linux64 -conf conf.toml
. Wobei das natürlich dauerhaft laufen soll, daher erstellte ich auf dem Uberspace einen Eintrag mit den daemontools. Was direkt etwas problematisch war, denn svc -d
scheitert daran, die Matterbridge zu beenden. Das musste ich beim Neustarten also selbst machen. In der Praxis muss das aber kein großes Problem sein, solche Software startet man ja nicht oft neu.
Serendipity 2.1-rc1
Garvin hat vorhin den ersten Release-Kandidat für Serendipity 2.1 freigegeben. Es ist sehr stark davon auszugehen, dass dies die sehr bald kommende stabile Version 2.1 wird, eventuell mit ein-zwei Bugfixes, wenn nun noch welche gefunden werden. Die Betaversionen von 2.1 sind schon geraume Zeit auf einigen Produktivblogs im Einsatz, so auch hier.
2.1 ist der Versuch, 2.0 sinnvoll zu verbessern. Einige einfache Verbesserungen, ein paar tiefgreifende Änderungen:
- Support für PHP 7
- Usability-Verbesserungen im Backend, z.B. können alle Plugins auf einmal aktualisiert werden
- Integrierter Cache, um die Datenbank zu entlasten. In meinen Tests verbesserte er die Performance von s9y sehr deutlich.
- Neue moderne Designs: Timeline, Clean-Blog und Skeleton.
- Die modernen Designs werden im Backend nun empfohlen
Tiefgreifend sind auch ein paar andere interne Änderungen. Wir haben die fürs Routing zuständige Funktionen in eine eigene Datei namens functions_routing.inc.php ausgelagert, um die index.php lesbarer zu machen. Außerdem räumten wir die Funktion auf, die dafür zuständig ist, die richtige Datei auszuwählen (Frontend- oder Backend-Design, dann das als Engine genutzten Design, dann das Default-Design). Das ist so ziemlich der Kern von s9y, wurde aber immer weiter verkompliziert und funktionierte dann nicht mehr richtig – allerdings so, dass es nur selten Auswirkungen hatte, aber wir merkten es in der Vorschau.
Ich empfand den Entwicklungszyklus diesesletztes Jahr als etwas schwerfällig, ich glaube, wir hatten alle viel anderes zu tun. Alle Änderungen zusammen sind dann aber doch ein ziemlich großer Block, und ich freue mich, dass diese Verbesserungen nun rausgehen.
Edit: Ein Bug hat sich in den RC eingeschlichen: Der Plugin-Updatebutton funktioniert nicht, weil er kein Token setzt. Das wurde beim letzten Sicherheits-Patch verpasst. Der Fix ist ein Einzeiler, müsste aber wohl manuell eingespielt werden (die entsprechende Zeile in serendipity_event_spartacus.php ersetzen).
Live by Night, hübsch und unerträglich
Live by Night ist ein amerikanischer Gangsterfilm mit Ben Affleck. Der von Affleck gespielte Joe Coughlin lebt nach dem 1. Weltkrieg von Überfällen und Gaunereien. Ein Job geht schief, er verliert seine Freundin und landet im Knast, will Rache nehmen und verbündet sich dafür mit der italienischen Mafia. In Kalifornien baut er für die während der Prohibition ein blühendes Gangsterunternehmen. Der Film zeigt, wie er das anstellt und welche Probleme er dafür löst, bis er eines nicht mehr lösen kann und es zum großen Showdown kommt.
Auch in der Zusammenfassung klingt der Film für mich interessant. Die übergreifende Story ist das auch. Die Rollen sind nicht schlecht besetzt, und die Produktion ist schlicht großartig. Kostüme, Schauplätze, Autos – hervorragend gemacht, sehr hübsch, und die Kamera produziert zwischendurch wunderschöne Bilder.
Trotzdem ist Live by Night kein guter Film. Es sind die Gespräche und die schlichte Moral, die beide kaum zu ertragen sind. Die Moral ist das übliche, vom Filmvater erklärte "Bösen Menschen wird böses geschehen". Der Film hat nur das klitzekleine Problem, dass das an Afflecks Figur gezeigt werden soll, gleichzeitig aber unmögliche Verrenkungen unternommen werden, um Joe zur positiven Figur zu machen. Er vermeidet Gewalt wo immer möglich, tötet nur Gangster, selbst den KKK-Mitgliedern bietet er noch zig Alternativen an. Er ist progressiv und liberal, verheiratet mit einer schwarzen Kubanerin und generell eine völlig unglaubwürdige ethisch gefestigte Lichtgestalt, die immer im hellen Anzug unbefleckt durch die dunkle Gaunerwelt wandert.
Da ändert das Gelaber seiner Frau (Zoe Saldana) über den dunklen Pfad, auf dem er wandle, auch nichts dran. Woher das kommt ist übrigens unerklärlich, sie selbst ist Schwester eines kubanischen Gangsterbosses und in der organisierten Kriminalität aktiv. Am Ende ist ihre Transformation komplett und sie das amerikanische Ideal von Rechtschaffenheit; dann will sie ein Heim für Waisen und obdachlose Frauen aufmachen.
Dazu kommen die unerträglichen Gespräche. Afflecks Gangsterakzent kann man vielleicht noch verkraften. Aber das von ihm ausgestoßene oder an ihn gerichtete Geschwafel nur sehr schwer. "Wenn Du dich verlierst, dann bist du nicht mehr Du", "This is heaven, right here", bedeutungsschwerer Kameraschwenk auf das ob all dieser Weisheit tief beeindruckte Gesicht Ben Afflecks. Da sitzt du im Kino und schließt vor lauter Schämen die Augen.
Es gibt gute Szenen in diesem Film, tolle Bilder und gute – allerdings ziemlich brutale – Aktionszenen, eine im Groben interessante Story sowie ein befriedigendes Finale. Doch genau wie das Finale durch ein dämliches Outro verwässert wird, wird der sowieso langatmige Film durch richtig schlechte Schreibe schier unerträglich.
Simple i18n with Ruby/Sinatra
Für den Hardwareempfehler gibt es natürlich Übersetzungen, schon weil er nicht nur den deutschen Markt unterstützt. Worauf ich damals aber nicht kam war, die Sprache je nach der Browsersprache zu wählen. Der Browser sendet die als Header mit, Accept-Language. Den müsste man nur auslesen, und das geht mit einem passenden Gem ziemlich einfach. Ich glaube, beides war mir damals nicht richtig klar.
In Sinatras configure-Block werden die Übersetzungen initialisiert. Diese liegen unter locales/. Im before-Block wird vor jedem Seitenaufruf die passende Sprache gewählt. Das Gem i18n verwaltet die Übersetzungen, http-accept liest den Accept-Language-Header aus. Leider fehlt da eine Hilfsfunktion, um die regionsübergreifende Sprache zu bekommen (z.B. englisch, egal ob der Header nun en_GB oder en_US sendet). Aber das erledigt dann die Regexpression bei der Case-Abfrage.
configure do I18n::Backend::Simple.send(:include, I18n::Backend::Fallbacks) I18n.load_path = Dir[File.join(settings.root, 'locales', '*.yml')] I18n.backend.load_translations I18n.default_locale = :"de" I18n.exception_handler = lambda do |exception, locale, key, options| case exception when I18n::MissingTranslation return key.to_s end end end before do if request.env['HTTP_ACCEPT_LANGUAGE'] languages = HTTP::Accept::Languages.parse(request.env['HTTP_ACCEPT_LANGUAGE']) languages.each do |language| case language.locale when /en[_]*/ I18n.locale = "us" return when /de[_]*/ I18n.locale = "de" return when /fr[_]*/ I18n.locale = "fr" return when /es[_]*/ I18n.locale = "es" return end end end I18n.locale = "us" end
Wenn dann die Seite nach dem Neuladen die Sprache ändert, nur weil in den Browsereinstellungen eine neue gewählt wurde, wirkt das schon ein bisschen wie cooles Voodoo.
3 verschlüsselnde Messenger, 2 Desaster
Drei verschlüsselnde Messenger im Praxistest, ein Teil meines Versuches, die Datenhygiene zu verbessern.
Versuch 1: Ring
Der erste von mir ausprobierte Messenger war Ring. Ring klingt genial. Es hat Clients für Windows, Mac OS und Linux, sowie für Android. Es ist nicht nur freie Software, sondern gar ein GNU-Projekt. Zwar noch nicht als stabile Version veröffentlicht gibt es immerhin eine zweite Beta, die Grundlagen sollten also da sein.
Und genau das stimmt nicht. Ring funktioniert schlicht gar nicht. Die erste Enttäuschung war der Linux-Client, den ich erst gar nicht installiert bekommen habe, und der wohl auf DBus und Pulseaudio aufsetzt, also auch unbrauchbar wäre. Dann der Android-Client. Der sieht zwar erstmal hübsch aus und ist installierbar, aber einen Kontakt hinzufügen, das klappte nur in einem von zwei Testversuchen reibungslos. Im Problemfall brauchte es viele Versuche und funktionierte erst mit mehrtägiger Verzögerung, dabei waren wir im gleichen Raum. Immerhin funktionierte es. Aber miteinander schreiben, das funktionierte dann wieder nicht immer. Oft genug kamen Nachrichten nicht an, musste Ring neu gestartet werden, damit dann neu gesendete Nachrichten ankommen konnten. Sprachnachrichten oder gar Video, das funktionierte nur kurz oder gar nicht, dann brach die Verbindung weg oder stürzte das Programm ab, oder das Bild blieb schwarz. Störend auch einfachste UX-Fehler, beispielsweise wird beim Schreiben einer Nachricht das Keyboard ausgeklappt, aber danach im Nachrichtenfenster nicht zum Ende zurückgescrollt, während des Chattens müsste man also nach jedem Senden einer Nachricht nach unten scrollen.
Versuch 2: Tox
Der zweite Messenger war Tox. Tox klingt auf der Webseite ebenfalls sehr gut. Normale Anrufe und Videoanrufe werden unterstützt, es sei verschlüsselt, dezentral und frei. Es gibt eine Vielzahl von Linux-Client, was wirklich sehr sympathisch ist, wobei qTox auch unter Windows und OSX funktionieren soll, generell die Multiplattformfähigkeiten von qt ausnutzt. Aber für Android, für Android gibt es nur Antox. Und Antox, darüber hätte ich mir meine Meinung per F-Droid bilden können, das dessen Installation gesperrt hat, weil das Programm zwar kompiliere aber nicht wirklich funktioniere.
Denn genau so ist es. Antox, dann aus dem Play Store installiert, stürzt einfach ab, und das immer wieder. Anruf starten -> Absturz. Miteinander schreiben -> Absturz. Das Chatten stürzt nicht immer ab, die Oberfläche des Programms wirkt sonst auch gut, das Hinzufügen war nicht ganz so problematisch wie bei Ring, wenn auch nicht reibungslos. Aber trotzdem ist es unmöglich, es so als Messenger zu nutzen. Und, was es dann auch als Chatclient kaputtmacht: Ist der Gesprächspartner offline, was scheinbar automatisch passiert wenn Antox eine Weile nicht benutzt wurde, kann man ihm keine Nachricht schicken. Tox ist also auch unbrauchbar, zumindest auf Android.
Versuch 3: Kontalk
Der dritte Versuch lief dann mit Kontalk, und der läuft noch. Ich kann also gleich vorwegnehmen: Das ist eine andere Liga und funktioniert ganz gut. Vielleicht ist das nicht so verwunderlich, denn anstatt das Rad neu zu erfinden nutzt Kontalk XMPP, wohl mit eigenen Erweiterungen. Es ist ebenfalls frei, und es gibt Clients für Android und die drei großen Desktops, per Java. Zusätzlich zu älterer Technik im Hintergrund ist das Projekt in seinen Ansprüchen also wesentlich bescheidener. Mir soll es recht sein, wenn es denn gut funktioniert.
Darüber kann man nun etwas streiten. Das Hinzufügen meines Kontaktes lief problemlos. Die Telefonnummer funktioniert als Identifikator, anonym ist es also nicht, aber immerhin komfortabel. Miteinander schreiben, das funktioniert auch einwandfrei. Allerdings gibt es keine Anruffunktion, der Button dafür ruft den Gesprächspartner schlicht über die Simkarte an. Videoanrufe gibt es dann natürlich auch nicht. Sprachnachrichten können dafür wie eine Chatnachricht gesendet werden, war zwar nett ist, aber trotzdem eine Krücke bleibt. Kontalk ist also ein guter Ersatz für einen einfachen Chatclient, aber kein Ersatz für Skype.
Alternativen
Kontalk funktioniert also, ist aber nicht ideal. Es gäbe ja durchaus noch ein paar Alternativen. Whatsapp verschlüsselt nun standardmäßig, ist aber nicht frei und hat daher mein Vertrauen nicht. Signal klingt super, verlangt aber so viele Rechte auf Android, dass ich denen auch gleich das Telefon samt Passwort per Post zuschicken könnte. Die Empfehlung von Snowden ist zwar mehr als nett, aber dass sie nicht mit einer Version auf F-Droid einhergeht verstört mich. Telegram klingt ebenfalls gut und ist auch frei, aber dessen Verschlüsselung wurde damals heftigst kritisiert. Threema ist nicht kostenlos, aber vor allem nicht frei.
Neben Telegram sind also insbesondere Wire und Riot auf meiner Liste. Die sind in der gleichen Größenordnung wie Ring und Tox, also mögliche Skype-Alternative. Silence als optionaler SMS-Verschlüssler klingt auch nett, das könnte gegebenenfalls eine einfachere Alternative für Kontalk sein.
Wer kennt noch mehr Alternativen, und hat eventuell sogar eigene Erfahrungen?
Der neugestartete Spieleveteranen-Podcast
Jörg Langer und Heinricht Lenhardt haben mit der ersten Folge für 2017 den Spieleveteranen-Podcast umgekrempelt. Das war und ist ein Podcast von Spieletestern, die in der Anfangszeit der PC-Spiele Spieletests geschrieben haben, wobei die beiden auch heute noch in der Branche sind. Neu ist nun, dass es nur noch diese zwei Teilnehmer sind, früher war das immer eine größere Gruppe.
Auf der einen Seite ist das ein bisschen schade. Da waren sonst schon ein paar Stimmen dabei, die ich gerne gehört habe, Roland Austinat, Anatol Locker, Boris Schneider-Johne, Mick Schnelle, auch Petra Fröhlich; eigentlich alle. Und es fehlt mit weniger Leuten natürlich etwas an Dynamik, an ungeplantem, auch an Perspektiven, die sicher niemand vorher eingeplant hatte. Auf der anderen Seite ist es viel einfacher, zwei statt vier Leuten zuzuhören. Und scheinbar war das für die Teilnehmer ähnlich, sie erwähnten Ermüdung mit dem alten Konzept. Verbunden mit der klareren Strukturierung des Podcasts kann man ihm nun viel einfacher auch ohne 100%ige Konzentration folgen. Das ist nett, denn die Folge ist wieder sehr lang, doch die Themen interessant – das originale Tomb Raider und das neue Dishonored 2 werden näher besprochen, und bei den alten Heften geht es mit der PC-Player 2/1997 und der Gamestar 2/2007 endlich wieder um eine Spielezeit, die ich kenne.
Eine Empfehlung von mir bei Podcasts muss man mit Vorsicht genießen, denn das ist eigentlich nicht mein Medium. Ich habe schlicht keine Pendelstrecke, bei der ich Podcasts nebenbei hören könnte, oder sonst einen guten Platz in meinem Tagesablauf dafür. Trotzdem möchte ich den Spieleveteranen-Podcast hier nochmal empfehlen, besonders jenen, die das alte Format als zu chaotisch empfanden.
12 is Better Than 6
12 is better than 6 ist ein schneller 2D Top-Down-Shooter. Man spielt einen mexikanischen Revolverhelden, der im Süden der USA gejagt wird. In vielen kurzen Missionen gilt es jeweils, das Ende der Karte zu erreichen und dabei viele Gegner zu besiegen. Das ist gar nicht so einfach, denn sowohl die Gegner, Kugeln als auch die eigene Figur sind sehr schnell, und schon ein voller Treffer tötet. Gleichzeitig müssen Waffen manuell geladen, Revolver sogar nach jedem Schuss gespannt werden. Das erfordert Übung.
Gerade am Anfang ist es hilfreich, dass Gegner auch schleichend mit einem Messer erledigt werden können, das macht manche Karten wesentlich einfacher. Außerdem kann man Dynamit werfen, um mehrere Gegner auf einmal auszuschalten. Später im Spielverlauf gibt es Upgrades zu kaufen, z.B. eine Panzerweste oder mehr Platz für Munition.
Es ist ein mittelmäßiges Spiel. Die Spielmechanik selbst ist spaßig und fordernd, die gezeichnete Grafik originell, die Musik ebenfalls, wenn sie sich auch zu oft wiederholt. Die Story ist dagegen nur ansatzweise motivierend, das Ende sogar richtig schlecht, als sei dem Entwickler die Zeit ausgelaufen. Von den Upgrades hätte es mehr geben können. Am meisten stört mich, dass es für die Zufallsbegegnungen auf der Weltkarte zu wenige, sich daher immer wiederholende Karten mit fester Gegnerpositionierung gibt. Wobei die schlecht geschriebenen Gespräche vielleicht noch störender sind. Dafür läuft das Spiel mit dem freien Radeon-Treiber einwandfrei unter Linux. Die 2€, die es zur Zeit im Sondarangebot auf Steam kostet, ist es daher durchaus wert.
Zu: Sind Trackbacks und Pingbacks out?
Thomas fragt in seinem Blog, ob Trackbacks und Pingbacks wirklich am Verschwinden sind. Ich wollte kommentieren und packe den Kommentar nun als Artikel in meinen Blog, um einen Trackback zum Originalartikel zu senden ;)
Ich denke, die Antwort ist ja, es ist deutlich weniger geworden. Das hat aber eine ganze Menge von Gründen.
Schlechtere Softwareunterstützung
Der erste ist Softwaresupport. Nehmen wir Wordpress: Wordpress unterstützt Trackbacks, vorbildlich. Damit das ordentlich mit anderen Systemen funktioniert sitzen im Quelltext RDF-tags, wie auch bei Thomas Artikel, die beschreiben, wo der Trackback hingesendet werden soll:
<!-- <rdf:RDF xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#" xmlns:trackback="http://madskills.com/public/xml/rss/module/trackback/" xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/"> <rdf:Description rdf:about="https://netz-rettung-recht.de/feeds/ei_1964.rdf" trackback:ping="https://netz-rettung-recht.de/comment.php?type=trackback&entry_id=1964" dc:title="Sind Trackbacks und Pingbacks out?" dc:identifier="https://netz-rettung-recht.de/archives/1964-Sind-Trackbacks-und-Pingbacks-out.html" /> </rdf:RDF> -->
Aus Unwissenheit oder Geringschätzung des Trackbackmechanismus gibt es viele Wordpress-Themes, die diesen Code entfernen. Und schwupps ist Support für Trackbacks kaputt. Wobei s9y trotzdem versucht, die richtigen Wordpressdaten zu erraten. Klappt halt nicht immer.
Dann gibt es heutzutage Software, die sich Blogsoftware nennt, aber nichtmal Kommentare und daher natürlich weder Track- noch Pingbacks unterstützt. Ghost zum Beispiel, wobei das inzwischen eine "professionelle Publishing-Plattform" ist, ist klar. Bei Ghost ist es unverständlich, bei den ganzen statischen Generatoren, die in einer Mode vor kurzem als Ersatz für klassische Blogsoftware genutzt wurden ist es dagegen aus technischer Sicht völlig verständlich. Eine statische Seite kann eben keine Ping- oder Trackbacks annehmen, dafür muss man dann externe Dienste verwenden, wie schon bei Kommentaren.
Wegfall der Blogbasis
Drittens ist dieser ganze Gedanke des Benachrichtigen anderer über einen neuen Artikel ein Überbleibsel aus der Zeit, als man von der Blogosphäre geredet hat und das Schreiben in Blogs die Ausdrucksform im Internet war. Die Blogger aus der Zeit gibt es noch. Aber man muss sich ja nur mal anschauen, was aus der Republica geworden ist und wie vertreten Blogs als Thema dort sind. Die Zeit ist vorbei, ohne dass Blogs verschwunden sind natürlich, aber sie werden überschattet von Sozialen Netzwerken wie Facebook und Gedankenfurzdiensten wie Twitter. Und die senden keine Trackbacks. Wobei s9y trotzdem versucht(e), Trackbacks von Twitter über Tweetbacks via externen Diensten abzubilden. Klappt halt nicht immer (und hat nicht jeder an).
Scheitern der Neubelebung
Mir fällt noch ein: Es gibt ein viertens. Die Idee des Trackbacks ist genau das, was Indyweb als Webmention wiedererfunden hat, gekoppelt mit einer möglichen Präsentationsvorgabe. Nur, dass es genau ein kleines bisschen verändert wurde, um inkompatibel mit Trackbacks zu sein. Wobei wahrscheinlicher ist, dass die Erfinder Trackbacks schlicht nicht kannten. Die habens also verkackt, das hätte aber eine Wiederbelebung des Konzepts sein können und war es in seinem Mikrokosmos wohl auch. Sie könnten auch immer noch kompatibel mit Trackbacks werden, haben aber kein Interesse. Immerhin spricht Webmention.io, ein Layer um Webmentions auf beliebigen Seiten unterstützen, auf Pingbacks an. Aber das ist trotzdem ein chaotisches Wirrwarr und daher etwas, was ich nicht implementieren werde (könnte natürlich jemand anders machen).
Technisch veraltet
Warum der Unterschied zwischen Pingbacks und Trackacks mir so wichtig ist? Das kommt vom der technischen Seite und ist der fünfte Grund des Niedergangs. Trackbacks sind ein halbwegs vernünftiges Konzept, wenn auch vermischt mit den RDF-Tags, die aus der Zombie-Welt des semantischen Webs kommen und so eingebaut in HTML nirgends sonst existieren. Pingbacks dagegen sind richtig übel, basieren auf der noch älteren und komplett wahnsinnigen Idee des XMLRPC; dass man Programme auf anderen Servern steuern könnte, wenn man die Funktionenaufrufe hübsch verpackt als XML rüberschickt. Super hässlich, riesiges Einfallstor für Sicherheitslücken. Trackbacks sind also nur das kleinere Übel aber selbst nicht hübsch, wobei es super einfach wäre, sie zu modernisieren. Was natürlich der Grund ist, warum es mich so stört, dass Webmentions das nicht ordentlich gemacht haben.
Aber nicht weg
Aber natürlich sind Trackbacks und Pingbacks nicht tot. Echte Blogengines wie Serendipity leben, und auch Wordpress unterstützt diese Mechanismen noch, und Wordpress ist das halbe Internet. Es liegt an uns, unsere Artikel miteinander zu verlinken. Und vielleicht liegt es auch an uns, die neuen Teile des Webs besser in die Blogs zu integrieren und so eingehende Trackbacks häufiger zu machen. Selbst wenn sie dann nicht von einem so ausgefeilten und tollen Blogartikel wie diesem kommen.
Stargate
Stargate ist mehr als eine Serie. Drei Serien und drei Filme sind in diesem Universum entstanden. Darunter war mit SG1 eine der ersten Serien, die ich für eine Weile relativ regelmäßig im Fernsehen sah – und kürzlich die Lücken füllte. Daher ein Rückblick, was das eigentlich war.
SG1
Was für eine Serie. In Stargate-SG1 steckt viel drin. Vor allem aber ist es viel Historie. SG1 ist im Vergleich zu modernen Serien verdammt angestaubt, es wirkt wie aus einer anderen Zeit – weil es aus einer anderen Zeit ist. In der Serie sind alle Protagonisten Helden und Freunde. Das kritische Bild des Militärs, das im Stargate-Film noch steckte, ist weggespült, ersetzt durch das Feindbild des Staates im Staat. Überall, wo heute das Potential für Konflikt, Drama und Spannung genutzt würde, ist bei SG1 im Stile der 90er noch Friede, Freude, Eierkuchen.
Dass SG1 trotzdem funktioniert liegt genau an dem, was die Serie heute altmodisch macht. Die vier Freunde, die heldenhaft in Abenteuer ziehen – das ist heimelig. Die Schauspieler sind sympathisch und selbst Nebencharaktere bleiben konstant in der Serie und bieten Wiedererkennungswert. Auch sind viele der Kurzgeschichten gut geschrieben. Beste Folge: Wenn O'Neil und Sam in einem Lügendetektortest scheitern, weil die offizielle Geschichte – und die, die der Zuschauer die Folge vorher gesehen hat – auslässt, dass sie aus emotionalen Gründen aufeinander gewartet haben. Aber auch wieder typisch: Diese Liebesgeschichte wird immer mal wieder ausgekramt (Zeitreisen, alternative Universen, Geister, Überlebensstories), bleibt dann aber wieder im Hintergrund, nichtmal nach dem Reboot der Serie und dem Weggang von Richard Dean Anderson wird da ein ordentlicher Schlusspunkt gesetzt.
Auch typisch sind die Antagonisten. Es gibt zwei: Erstmal die Oberbösen, Goa'uld wie Baal und Anubis. Sie sind böse böse böse und wollen das Universum beherrschen, weil sie böse sind. Dann gibt es die internen Antagonisten, gesteuert vom Staat im Staate, die sind dann immer Zerrbilder, weil ihre Motivation noch unverständlicher ist und ihr Handeln aufreibend, nervig. Die werden besonders dann problematisch für die Serie, wenn eine der Figuren später als positiver Charakter genutzt werden soll – dann ist die Verwandlung abrupt und zeigt das vorige Desaster nur noch deutlicher.
SG-1 schrieb sich nach dem Reboot mit teils neuen Schauspielern in eine blöde Ecke. Die Goa'Uld wurden durch die Ori ersetzt, neue, noch mächtigere Überfeinde. Allerdings so mächtig, dass man mehrere Staffeln dabei zugucken durfte, wie die Menschheit und SG1 keine Chance hat, aber natürlich doch gewinnen muss, indem es den heiligen Gral findet. Gleichzeitig die Fortführung des albernsten Storypunktes von SG1, des Aufstiegs in eine Energieform. Vermischt mit Merlin und Mittelaltersagen wirkte die Serie dann nur noch albern, was eine Leistung ist, wenn die vorherige nicht-alberne Prämisse "Pyramiden waren Landeplätze für Aliens" war. So dümpelt die Serie dann aus.
Atlantis
Atlantis ist SG1. Es ist der gleiche Typ Serie mit anderen Schauspielern. Es gibt andere Bösewichte, Ausgangspunkt ist nicht mehr die Erde, aber im Grunde ändert sich nicht viel. Es sind immer noch heroische Freunde, die ohne Verluste unglaubliche Abenteuer bestreiten.
Ein neuer Antagonist kommt hinzu: Der selbstverschuldete Ausgestoßene. Das passiert zweimal und dient dann immer als zusätzliches Futter für die Story bis zum Staffelfinale. Auch ist die Serie etwas düsterer, die CGI-Szenen besser und umfangreicher.
Problematisch ist die Besetzung des Teams: Weil es wie bei SG1 sein muss, können es ja wieder nur vier sein. Diesmal gibt es also Soldat, Wissenschaftler und zwei einheimische menschliche Aliens, wobei Ronon Dex wohl Teal'c ersetzen sollte und Teyla die empathische Seite von Daniel Jackson. Das Problem ist nun, dass immer, wenn es ein technisches Problem gibt (jede zweite Folge) der Wissenschaftler, Dr. Rodney McKay, dieses lösen muss. In SG1 konnte da noch zwischen Daniel und Sam gewechselt werden und die Autoren nutzten Kniffe, um Teal'c oder O'Neil zum Träger der Lösung zu machen. Atlantis macht da zwar später ein paar Witze über sich selbst, aber das hilft dann auch nicht darüber hinweg, dass besonders dieser Aspekt ziemlich eintönig und vorhersehbar wird, und wenn man das über eine Science-Fiction-Serie sagen darf: unglaubwürdig.
Nach SG1 stößt mir in Atlantis das Heldenhafte aber auch wirklich auf. Die letzte Folge ist da wirklich exemplarisch. Sie alle sind bereit, für die gute Sache zu sterben, unternehmen Kamikaze-Missionen, handeln selbstlos. Natürlich passiert ihnen nichts und wenn doch, dann gibt es ein rettendes Deus Ex Machina. Etwas unfair gegen Atlantis, SG1 war da kaum besser, aber nach zehn Staffeln davon reicht es eben.
Nett ist, viele bekannte Scifi-Schauspieler wiederzusehen. Beispielsweise kommt später Jewel Staite dazu, Michael wird von Connor Trinneer gespielt, der später bei Enterprise dabei (und toll) war, und Robert Picardo (der Doktor aus Voyager) bekommt nach dem Antagonisten-Zerrbild in SG1 in Atlantis seine Verwandlung zum Menschen. Amanda Tapping (Sam) wird nach SG1 hier wieder eingesetzt (was der Serie sehr hilft).
Atlantis lief kürzer als SG1, bekommt aber ein etwas würdigeres Ende in der Serie selbst. Dafür gibt es keinen Abschlussfilm.
Universe
Und mit Stargate Universe verlassen wir die Neunziger. Alles, was an Stargate angestaubt und schlecht war, wird in Universe verbessert. Eindimensionale Abziehbilder werden durch komplexe, sich wandelnde Charaktere ersetzt. Aus dem Wissenschaftler als wandelnde Storyrettung wird ein machthungriges, nicht vertrauenswürdiges Sicherheitsrisiko (großartig: Robert Carlyle, samt Akzent). Aus dem vertrauenswürdigen Militär – vertreten durch grundsympathische Großväterchen oder Vaterfiguren – wird Colonel Everett Young, ein Anführer, der im Machtkampf mit dem Wissenschaftler zuerst wie eine Lichtfigur wirkt. Betonung auf zuerst.
Man kann jede Macke in der Schreibe von Stargate hier aufgelöst wiederfinden. Aber auch Kameraführung, Inszenierung, Kostüme und Dekoration sind hier, vier Jahre nach dem Ende Atlantis, eine ganz andere Klasse. Atlantis war die direkte Kopie von SG1, Universe die Modernisierung, mit einer guten Prise Battlestar Galactica darin. Und klar: Als richtig tolle Serie lief Universe nur zwei Staffeln und bekam eines der beschissensten Serienenden seit Firefly und Angel, nämlich wie die: keines.
Zusatz: die Filme
Drei Filme gibt es: Der erste ist Stargate von 1994, auf dessen Konzept die Serie basiert. Kurt Russel ist darin, es ist also nochmal eine andere Liga als die Serie. Dann gibt es zwei Fortführungen: Continuum, mit dem die originale SG1-Geschichte abgeschlossen wird. Es ist gleichzeitig ein okayer Film und einer, der natürlich scheiße ist, so wie alle Filme scheiße sind, deren Geschichte auf Zeitreisen beruhen. Und schließlich Ark of Truth, mit dem die Ori-Geschichte abgeschlossen wird. An sich nicht besser, aber wenigstens keine Zeitreisen, dafür leidet er unter allem, was die Ori-Story schon in der Serie belastet hat.
Fazit
Also: Stargate ist widersprüchlich. Billige Unterhaltung, nette Charaktere, ein riesiges Scifi-Universum mit dem Potential für tolle Geschichten. Dementsprechend mit einigen tollen Folgen, aber auch vielen mittelmäßigen und bei SG1 am Ende gar mit einem grundsätzlich nicht mehr funktionierenden Storyrahmen. Stargate Universe war etwas ganz anderes und viel besser, aber auch die Serie mit dem geringsten Erfolg und ist aufgrund des fehlenden Endes heute unbefriedigend. Ich glaube, dass Stargate (SG1 und Atlantis) so richtig als klassische TV-Serie funktioniert hat und eben auch nur deswegen funktionierte. Die Zuschauer konnten sich mit den Helden anfreunden und wurden dann in den wöchentlichen Folgen regelmäßig ordentlich unterhalten. Nichts schlechtes, aber fast bedeutunglos neben der ideologischen Größe eines Star Trek oder der Spannung von Battlestar Galactica.
Rogue One
Rogue One hat mir gut gefallen. Ich wusste gar nichts über den Film. Ein Trailer lief wohl mal im Kino, aber aus dem wurde mir nicht mal klar, zu welchem Zeitpunkt der Saga der Film spielt (vor Episode 4).
Spoilerwarnung
"Rogue One" vollständig lesen
Saints Row 4
Nachdem durch die Treiberverbesserungen der dritte Teil gut lief, startete ich den vierten in der Erwartung, wieder etwas warten zu müssen. Dem war nicht so. Saints Row 4 läuft mit dem freien Radeon-Treiber noch besser als der dritte Teil und sieht gleichzeitig besser aus. Ein toller Einstieg ins Spiel!
Saints Row 4 ist Saints Row, nur komplett durchgedreht. Ich schrieb über den zweiten, dass es absurd sei, über den dritten, dass es noch absurder sei, und der vierte toppt nochmal alles. Komplett abgehobene Story, die dem Spieler Superfähigkeiten gibt, was eine hervorragende Idee ist, denn als Superheld durch die Stadt zu sprinten oder zu fliegen und Gegner mit Eisbällen einzufrieren oder mit Telekinese Panzer durch die Luft zu werfen macht eine Menge Spaß. Tatsächlich passen im Kontext der absurden Story viele Nebenmissionen viel besser in die Logik des Spiels als bei den Vorgängern.
Nachteil des Ganzen: Vehikel werden unnötig, und die totale Überlegenheit noch krasser. Da kommen dann zwar stärkere Feinde, aber nach ein paar Upgrades können die schnell nicht mehr mithalten. Es spielt sich zwar immer noch toll, ist voller guter Ideen (der Sidescroll-Fighter, die Mass-Effekt-Parodie, Anspielungen auf They Live), die Rollenspielelemente motivieren, die Inszenierung ist klasse und der Ausgang der Story, den wollte ich dann schon sehen. Es hätte bei mir eine sehr gute Bewertung bekommen und ist absolut spielenswert.
Trotzdem reicht es jetzt auch. Das nächste Spiel muss etwas anspruchsvoller sein.
Android 7.1.1 (Nougat) auf HP Touchpad installieren
Vorab: Lohnt sich das? Ich meine ja. Android 4.4.4 kann mit der Toolbox schnell und einfach installiert werden. 4.4.4 funktioniert gut, aber der Dauergebrauch zeigte: nicht perfekt. So gibt es Aussetzer des Wlans und die Performance ist manchmal haklig. Nougat ist schneller, verbraucht weniger Akku, und das Wlan bleibt scheinbar stabil. Allerdings ist die Kamera invertiert und beim Test-Touchpad gab es gelegentlich Soundprobleme. Man tauscht also Probleme gegen andere Probleme, bekommt dafür aber ein System, das weiterentwickelt wird und moderner ist.
Das Rom der Wahl ist übrigens ein Nighly Build von Evervolv. Nettestes Feature ist der integrierte Updater. Neue Releases und Nightly-Builds können damit problemlos von Android aus installiert werden.
Installation
Ich gehe im Folgenden davon aus, dass Android schon installiert ist. Ansonsten erstmal mit der Toolbox Android 4.4.4 installieren.
Um Nougat zu installieren muss die Systempartition groß genug sein. Wenn das nicht schon so ist, ist das der erste Schritt. Am besten geht das über die Toolbox. Ich würde die Partition auf 2GB vergrößern, definitiv gebraucht werden 1,3GB.
Jetzt das Evervolv-Rom und TWRP herunterladen und auf die SD-Karte oder in den Download-Ordner schieben. TWRP muss zuerst installiert werden, dafür gibt es mehrere Wege:
- Es gibt eine App im Play-Store.
- Manuell per
adb
, siehe hier unten. - Mit dem schon installierten Recovery-System kann es auch gehen, das war meine Wahl.
Dann startet man TWRP (einfach Touchpad neustarten und im Bootmenü TWRP auswählen). Es ist nett gemacht und führt sauber durch die Funktionen, auch können jetzt noch Dateien per USB auf das Touchpad geschoben werden. Mit TWRP formatiert man optional data und cache zu f2fs (genauere Erklärung mittig im ersten Post) und installiert schließlich das Evervolv-Rom. Man könnte hier auch die Gapps installieren, also Googles Dienste und den Playstore. Ich rate wirklich davon ab, denn F-Droid nachher zu installieren ist eine bessere Alternative (frei, ressourcenschonender).
Auf xda-developers gibt es eine alternative englische Anleitung, in der nochmal alle Schritte gelistet sind. Ausgangspunkt dort ist aber ein Touchpad, auf dem noch WebOS läuft.