Ein Nachfolger für Yahoo Pipes
Als 2015 Yahoo Pipes zumachte war ich traurig. Es ist nicht so, dass ich die Webseite jeden Tag benutzt hätte. Aber sie war in meinem Repertoire für gewisse Probleme und ich hielt Yahoo Pipes für nützliche Infrastruktur für das offene Web, die ja auch jahrelang bestand.
Um den Verlust etwas auszugleichen habe ich die Seite pipes.digital gestartet. Kern der Seite ist ein an Yahoo Pipes angelehnter und auf Feeds fokussierter grafischer Editor. Man kann damit wieder Pipes erstellen, die beispielsweise mehrere Feeds kombinieren und nach einem Suchwort durchforsten, und muss dafür nur ein paar Blöcke platzieren und verbinden.
Der Screenshot zeigt eine solche Pipe: Hier wird der Feed der New York Times, von The Guardian und von Hacker News kombiniert und dieser kombinierte Feed dann nach dem Keyword Pipes
gefiltert.
Anfangs sah der Editor noch etwas anders aus, das erste Release von Pipes war eine frühe Version. Das haben die damals über den Launch berichtenden Artikel (insbesondere TNW und ghacks) auch angemerkt, doch ich war sehr zufrieden mit dem gezeigten Interesse. Ich hatte mich dazu gezwungen, die Seite früher zu veröffentlichen als ich es sonst getan hätte, weil Yahoo Pipes so ein weites Feld war. Auf der einen Seite ging es natürlich darum, herauszufinden, ob sich für so ein Projekt überhaupt jemand interessieren würde. Aber vor allem erhoffte ich mir durch die frühe Veröffentlichung Feedback, um die weitere Entwicklung im Sinne der möglichen Nutzer zu steuern.
Letzteres gilt weiterhin. Also immer her damit, wenn ihr Feedback zur neuen Seite oder Erzählungen habt, für was ihr damals Yahoo Pipes nutztet. Wie die neue Seite genutzt wird zeigen die geteilten Pipes.
Update 08.01.2019: Inzwischen ist die Seite knapp zwei Jahre alt und in einem guten Zustand. Mit vielen neuen Blöcken und Verbesserungen bei den bestehenden können mehr Aufgaben umgesetzt werden. Beispielsweise können nun Tweets als Feed geladen und genutzt werden. Und die RSS-Ausgabe wurde standardkonformer, sodass sie nun besser mit Software zusammenspielt, mit der einige Nutzer Feeds im Intranet ihrer Firma anzeigen.
CSS: Mit dem neuen Grid-Layout eine DL als Tabelle formatieren
Definition Lists (DLs) bzw. description lists (siehe Matthias Kommentar) sind ein kaum genutztes HTML-Element, das ich aber ganz gerne mag. Ihre semantische Aufgabe ist es, Definitionen zu einem Schlagwort aufzulisten. Spinnt man das etwas weiter macht es das zum einzigen geeigneten Element, wenn man Eigenschaften einer Sache auflisten will. Zum Beispiel die Eigenschaften eines Prozessors, wie Prozessortakt und die Anzahl der Kerne.
DLs sind ein <dl>
Element, in dem dann mindestens ein <dt>
ist - das zu definierende Ding - dem ein oder mehrere <dd>
folgen - die Definitionen.
Im Browser werden DLs so normalerweise angezeigt:
DT DD DD ...
Die <dd>
stehen also rechts eingerückt (Firefox löst das mit margin-left: 40px
) unter dem Schlagwort. Hier nochmal als Fiddle:
Das ist nicht immer ideal. Diese Art der Darstellung wirkt schlicht unfertig und sie nimmt viel vertikalen Platz weg. Entsprechend gibt es seit Jahren ein paar wenige (denn wie erwähnt, das Element wird selten benutzt) Artikel, wie man DL anders darstellen kann.
Eine hübsche Lösung bietet sich mit CSSs relativ neuem grid
-Layout an. Eine sinnvolle Darstellung für DLs ist eine tabellarische: Links die Schlagworte, rechts die Definitionen. Das war bisher aber nicht ganz einfach, wenn man weiterhin die mehreren <dd>
unter einem <dt>
unterstützen will, und gleichzeitig float
zu vermeiden wünscht.
Mit grid
ist es nun ganz einfach:
dl { display: grid; grid-template-columns: 50% 50%; } dt { grid-column-start: 1; } .specs dd { grid-column-start: 2; margin-left: 0; padding-left: 1em; }
Das sieht dann so aus:
Da fehlt dann nur noch etwas übliches Tabellenstyling für ein gutes Ergebnis.
Übrigens: Support für grid
ist mit den letzten Browserversionen in alle Mainstream-Browser gerutscht, wobei IE wie Edge noch ein Prefix benötigt und nicht die aktuelle Version der Spezifikation unterstützt.
King Arthur: Legend of the Sword
Dieser Film ist keine Wiedererzählung der bekannten Camelot-Saga.
Arthur (Charlie Hunnam) ist hier ein Waisenjunge, der sich in London als Kleinkrimineller durchschlägt. Camelot ist vorher gefallen, nachdem Vortigern (Jude Law) sich mit Mordred verbündete und Arthurs Vater tötete. Vortigern sitzt seitdem auf dem Thron. In der Filmstory zieht Arthur gezwungenermaßen Excalibur aus dem Stein, und kämpft dann mit einer Widerstandsgruppe und einer von Merlin gesandten Zauberin gegen den bösen König.
Klingt alles noch halbwegs regulär, aber nichts davon ist es. Die bekannten Elemente mögen auftauchen, aber erstmal sie sind durchmischt mit anderen Sagen. Mordred baut einen Turm (Babylon) um seine magische Macht in einem Schattenreich zu mehren (Herr der Ringe), die Widerstandsgruppe kämpft aus einer Höhle im Wald für das Volk gegen die Schergen des König und hat einen begabten Bogenschützen dabei (Robin Hood), Mordred opfert seine Frau einer unter seinem Schloss im Fluss lebenden Dämonin um besondere Kräfte zu erlangen (Beowulf), Arthurs Eltern wurden vor seinen Augen getötet, woraus er seine Motivation zieht (Batman, kein Witz). Dazu gibt es Vikinger, Riesenelephanten und in London lebende Kungfu-Mönche. Zum anderen ist die Inszenierung anders. Rückblenden werden schnell geschnitten und mit flotter Musik unterlegt, Protagonist samt Kumpanen würden so durchgestylt in jeder Hipster-Bar nicht weiter auffallen, die Kampfszenen sind größtenteils wie aus der Rendersequenz eines (guten) Computerspiels gestohlen. Von Rittern, Turnieren, glanzvollen Schwertkämpfen und Sean Connery ist hier nichts zu sehen. Stattdessen hat David Beckham eine Nebenrolle.
Das macht den Film aber nicht wirklich schlecht. Das Arthur-Thema aufzugreifen und völlig nicht das erwartete abzuliefern, da gelingt ihm eine angenehme Überraschung. Die Musik ist hervorragend, Jude Law als Vortigern wunderbar hassenswert, die Änderungen zumeist interessant zu sehen, die eingebauten kleinen Witze sitzen. Statt epochaler Saga gibt es Actionszenen und fast durchgehend fesselnde Unterhaltung. Es hätte ein paar echte Aktionszenen (statt CGI-Szenen) mehr geben dürfen und einige der Nebencharaktere bleiben blass (auch Astrid Bergès-Frisbey als immer beherrschte Zauberin, sie aber immerhin bemerkenswert), doch insgesamt ist diese Camelot-Adaption sehenswert. Solange man damit zurechtkommt, statt der Saga ein Wirrwarr verschiedener Sagen-Elemente im Stile eines modernen Actionfilms zu sehen.
Mein Wileyfox Spark+ ist defekt
Ich hatte beschrieben, dass ich ein Wileyfox Spark+ bekommen hatte. Bisher hat sich das ganz gut geschlagen, aber jetzt hat es ein paar Probleme entwickelt für die ich den Support eingeschaltet hatte. Der ließ mich das Gerät auf den Werkszustand zurücksetzen, da das nicht half soll ich es nun einsenden.
Das sind die Probleme:
- Die installierte und als interner Speicher formatierte microSD-Karte wird nach einer Weile nicht mehr gefunden. Scheint nicht an der Karte zu liegen, denn nach einem Neustart des Telefons ist sie wieder da, und die Daten intakt.
- Die Liste verfügbarer Wlan-Netzwerke aktualisiert sich nur nach einem Neustart oder dem Aktivieren und Deaktivieren des Flugzeugmodus. Ich würde das für einen Softwarefehler halten, aber es gab kein Update das es hätte verursachen können.
- Um das Telefon in den Werkszustand zurückzusetzen schaltet man es eigentlich ab und drückt dann lange gleichzeitig den Powerbutton und den oberen Lautstärkeregler. Da startet dann zwar ein Fast Boot Mode, der bleibt aber hängen.
- Bei einem der vielen Neustarts in letzter Zeit blieb es in einer Bootloop stecken. Das passierte nur einmal, das Entfernen des Akkus hat sie beendet
Ich beschreibe das nur, um an den Telefon interessierte korrekt zu informieren. Ich würde vom Spark+ auch gar nicht generell abraten wollen. Vor diesen Problemen jetzt hat es ganz gut funktioniert, der Kontakt mit dem Support jetzt war so weit auch ordentlich. Es sei aber erwähnt, dass ich mir vor dem anstehenden Android-Update Sorgen mache - um den Wegfall von Cyanogen auszugleichen scheint Wileyfox Android mit datenschutzkritischen Erweiterungen anzupassen. Aber das schau ich mir genauer an wenn das Update für mein Modell rauskommt.
RSS in Ruby Lesen und Erstellen
Für mein derzeitiges Softwareprojekt arbeite ich mit RSS- und Atom-Feeds. Dabei entdeckte ich, dass Ruby in der Standardbibliothek ein Modul zum Arbeiten mit diesen Formaten hat.
Es gibt einen Parser zum Lesen (Beispielcode aus der Dokumentation):
require 'rss' require 'open-uri' url = 'http://www.ruby-lang.org/en/feeds/news.rss' open(url) do |rss| feed = RSS::Parser.parse(rss) puts "Title: #{feed.channel.title}" feed.items.each do |item| puts "Item: #{item.title}" end end
Und eine Klasse zum Erstellen:
require "rss" rss = RSS::Maker.make("rss2.0") do |maker| maker.channel.updated = Time.now.to_s maker.channel.title = 'Testing the RSS 2.0 maker' maker.channel.link = 'http://www.ruby-lang.org/en/feeds/news.rss' maker.channel.description = 'An important description' maker.items.new_item do |newItem| newItem.title = 'Item title' newItem.updated = Time.now.to_s newItem.link = 'https://www.onli-blogging.de/1641/Space-Hulk-Ascension.html' newItem.content_encoded = 'A mediocre game' newItem.guid.content = 'https://www.onli-blogging.de/1641/Space-Hulk-Ascension.html' end end puts rss
Allerdings ist dieses Modul nicht unproblematisch. Abgesehen von der Readme gibt es nahezu keine Dokumentation. Auch Google findet kaum Diskussionen über den Code, das macht das Arbeiten damit schwierig. Ein Beispiel, in das ich heute gerannt bin, steckt im obigen Beispielcode: In bestimmten Situationen gibt der RSS-Bauer einfach nichts aus.
Deswegen ist es eine wichtige maker.channel.description
. Ist diese nämlich nil
oder leer (""
), scheitert die Erstellung ohne Fehlermeldung und es gibt keine Ausgabe.
Eine weitere Stolperstelle steckt in der guid
. Normalerweise würde man die ja einfach über newItem.guid = 'die guid'
setzen. Weil dieser Setter aber nicht implementiert ist, muss stattdessen newItem.guid.content
aufgerufen werden.
Den Parser nutze ich gar nicht erst direkt, weil ich eine Normalisierung von Atom und RSS brauche. Das kleine Gem feedparser kann das, nutzt ihn allerdings intern. Ansonsten hätte ich auf feedjira gesetzt, das normalisiert wohl auch, wirbt aber nicht explizit damit, was mich zögern lässt.
Zum Erstellen hätte ich aber keinen anderen Weg, außer das wie bei ursprung manuell über ein Template zu erledigen.
Trotzdem: Sehr schön, so etwas in der Standardbibliothek zu haben. Jetzt müsste es nur noch dokumentiert sein.
Space Hulk Ascension
Space Hulk Ascension ist ein Rundentaktikspiel im Universum von Warhammer 40,000. Der Spieler steuert ein Team von Space Marines durch die engen Gänge eines Weltraumschiffs und bekämpft mit ihnen die Genestealer.
Die Genestealer sind Monster und sehr stark im Nahkampf. Im Grunde ist der Space Marine mit einem Hieb von ihnen tot, zumindest anfangs, später können sie sich besser verteidigen. Es geht also darum, sie mit den Waffen auf Distanz zu halten und sich trotzdem zum Missionsziel vorzukämpfen. Das ist durchaus anspruchsvoll: Es gibt wirklich Unmengen an Gegner, und in den engen Gängen ist kein Platz, die Spielfiguren kommen dort nicht aneinander vorbei.
Geschaffte Missionen und in ihnen erledigte Gegner bringen Erfahrungspunkte. Bei einem Levelaufstieg darf man Attributspunkte verteilen, auch schalten sich so neue Waffen und Fähigkeiten frei. So können die einzelnen Space Marines spezialisiert werden, das Team wird dadurch wesentlich stärker.
Die Linuxversion funktioniert, ist aber nicht völlig fehlerfrei. Ab einem gewissen nahen Zoomlevel entsteht aus dem Terrain ein schwarzer Balken und blockiert die Sicht. Beim Beenden ist das Spiel mir einmal abgestürzt. Und generell ist die Performance nicht gut, die Kamera dadurch zäh. Trotzdem ist es völlig spielbar.
Ich habe es allerdings nach einer gewonnenen Kampagne wieder zur Seite gelegt. Mich hat es einfach nicht gepackt. Die Grafik ist dunkel, grau und eintönig. Die Missionen sind langweilig und schlecht inszeniert, die Spielmechanik repetitiv. Im Grunde setzt man wann immer möglich die Space Marines in den Overwatch-Modus und lässt sie die anstürmenden Monster niederballern. Die Beschreibung täuscht etwas, denn damit das funktioniert muss man immer noch die Positionierung richtig hinkriegen und ja trotzdem die Mission erledigen - das zusammenzukriegen sogar ziemlich schwer. Doch empfand ich es nicht als motivierend, gerade im Vergleich mit einem XCOM oder Jagged Alliance 2.
Das hat mich etwas überrascht, denn ich mag das Genre und Space Hulk Ascension wurde gut bewertet, z.B. mit einer 7.5 bei Gamersglobal (und das war kein Ausreißer). Manchmal treffen Spiele halt nicht den eigenen Geschmack. Es wird nicht helfen, dass ich kein Fan von Warhammer bin.
WannaCry: Mitleid gleich null
Okay okay, das stimmt nicht: Wenn ein Privatanwender gerade seine Daten verloren hat, habe ich schon Mitleid. Wenn Patienten von Krankenhäusern nicht mehr richtig versorgt werde können, dann natürlich auch. Aber gegenüber den betroffenen Institutionen und betroffenen Ländern, da spiele ich Nelson, stehe in der Ecke und sage "Ha Ha".
Das Problem in diesem Fall ist doch nicht, dass die NSA Sicherheitslücken hortet und dann die Kontrolle verliert. Wir wissen doch, dass die das machen. Das Problem sind die Institutionen und Anwender, die ein uraltes Betriebssystem weiterbetreiben und nicht hören wollen. Microsoft und Sicherheitsleute sagen in seltener Einigkeit: Ihr müsst upgraden, es wird eine Sicherheitslücke geben. Die Reaktion war ein "mir doch egal". Und jetzt zahlen die so Denkenden den Preis für ihre Arroganz.
In meinem eigenen Umfeld habe ich genau das an der Uni gesehen. Meine erste, die hatte noch einen richtig guten Linux-PC-Pool. Diese technische Universität wird jetzt auch kein Problem haben. Die zweite, da lief zumindest anfangs Windows XP auf den Rechnern, direkt vor Supportende. Der Glaube war, dass die Sicherheitssoftware schon wirken wird - aber soweit ich weiß war der Glaube nicht stark, die haben inzwischen geupgraded. Aber die dritte Uni, da lief bei meiner Ankunft und nach Supportende noch Windows XP. Mit genau der gleichen Rechtfertigung: Wir haben spezielle Sicherheitssoftware, wir haben Sicherheitskontrollen auf Netzwerkebene, das passt schon.
Nein, es passt eben nicht. Irgendwann kommt, wie jetzt, eine neue Schadsoftware über einen nicht kontrollierten Weg und infiziert den PC. Die Arbeit, die mit dem gesparten Upgrade gespart wurde, haben die Betreiber solcher Systeme jetzt mit dem Kampf gegen die Malware.
Es gibt Alternativen
Was mich ärgert: Die tun so, als hätten sie keine Wahl. Aber das stimmt eben nicht. Sie können zu einem neuen Windows upgraden. Oder, noch besser: Sie können direkt zu Linux wechseln. Da werden dann Lizenzkosten für die Software angeführt. Aber wenn das IT-Budget nicht ausreicht, um die Software neu zu lizenzieren, dann muss man sie eben abschreiben. Lizenzen nur für veraltete Software zu haben ist genau so wertvoll, wie sie gar nicht zu haben. Und es ist ja nicht so, als gäbe es nicht für im Grunde alles eine freie Alternative. Gleiches gilt für Windows-only Software: Wenn eine wesentlich bessere TU ihre Studenten mit Linux versorgen kann, dann braucht eine kleinere technische Universität Windows erst recht nicht.
Und ich denke, diese Situation wird man tausendfach wiederfinden. China sitzt auf Windows XP? China hat doch sogar eine chinesische Linuxversion, dann nutzt sie halt. In Industrien mag es Arbeitsabläufe geben, die an einem uralten und nur auf XP noch laufenden Programm hängen. Das umzustellen mag teuer sein. Aber habt ihr wirklich die Rechnung damit gemacht, was passiert, wenn eine Lücke diesen PC und damit die Fabrik ungeplant stilllegt? Das kostet doch Millionen. Da hätte man doch besser mal vorher gehandelt.
Klar, ein nicht mit dem Netzwerk verbundenes Uraltsystem, das ist eine andere Geschichte. Aber darum geht es hier ja nicht.
Es braucht Konsequenzen
Ich habe kein Mitleid. Netzwerkfähige PCs, das sind für den Anwender simpel bedienbare Geräte. Aber in unserer vernetzten Gesellschaft haben diese Geräte Macht, ihre Besitzer Verantwortung. Wir müssen ein Mindestmaß an Sorgfalt aufbringen und einfordern. Es kann nicht sein, dass eine solche Lücke für ein Dinosaurierbetriebssystem überhaupt Opfer findet. Es geht noch viel weniger an, dass Institutionen wie Krankenhäuser deswegen nicht normal weiterfunktionieren können. Hier muss man die Verantwortlichen finden, und man muss sie zur Rechenschaft ziehen. Unsere Gesellschaft muss so etwas ächten, und (wenn nötig mit neuen Gesetzen) Leute für den Schaden haftbar machen. Und nein, nicht die Programmierer der Schafsoftware sind verantwortlich. Ich denke an solche Leute:
Und natürlich liegt es am fehlenden Geld. Dem Guardian zufolge hat zum Beispiel das britische Gesundheitsministerium im Jahr 2015 aufgehört, für Microsofts speziellen XP-Support in den nun betroffenen Kliniken zu zahlen. (via)
Ha Ha. Selbst schuld. Aber wenn jetzt ein Patient stirbt, dann gehört ihr in den Knast.
Alien: Covenant
Erst Life, jetzt Alien - man könnte meinen, ich werde zum Fan von Scifi-Horrorfilmen. Doch speziell bei diesen Filmen besteht da keinerlei Gefahr.
Wobei, vergleicht man die beiden ist Alien: Covenant klar der bessere Film. Die Charakterzeichnung ist so viel besser, was den Film deutlich erträglicher macht. Auch der Android ist (für die Reihe typisch) eine interessante Figur. Er wird diesmal im Intro beschrieben, und der gleich aussehende Humanoid mit anderem Namen auf dem Schiff in der nächsten Szene ist dann für den Zuschauer direkt eine Herausforderung. Fesselnd, ebenso wie das initiale Szenario.
Später zerfasert der Film etwas. Nein, die Charaktere sind keine Vollidioten, sterben nicht völlig freiwillig. Aber sie handeln doch nicht völlig verständlich, laufen alleine rum, sind unachtsam. Das ist kein Vergleich mit dem Irrsinn in Life, aber es ist auch nicht glaubwürdig. Auch wirken die meisten Reaktionen auf den erlebten Horror daneben - die gezeigten Emotionen wirken selten nachvollziehbar, gedämpft oder mit falschem Timing. Auch ihre Begegnung mit dem Android trieft vor unnachvollziehbarer Naivität.
Was mich aber hauptsächlich stört ist der Fokus des Films. Der erste Alienfilm war auch brutal (man erinnere sich an die erste Aliengeburt), aber er war vor allem spannend. Alleine das Piepen des Bewegungssensors im Lüftungsschacht, dieser pure Horror hat unzählige Filme und Spiele beeinflusst. Covenant hat fast nichts davon. Er begnügt sich mit billigem Gore des Aliengemetzels, eingebunden in Actionszenen und eine betont groß angelegte Hintergrundgeschichte rund um den Androiden David, die noch weitere Filme tragen soll. Samt entsprechender völlig vorhersehbarer Storywendung am Ende des Films.
Wieder ein Film, den ich nicht hätte sehen müssen.
Ich verlasse den Ubuntuusers-Planeten
Meine Beiträge werden ab sofort nicht mehr im Ubuntuusers-Planeten auftauchen.
Ubuntuusers und ich, das ist eine lange Geschichte. 2005 hab ich mich im Forum registriert, wurde aktiv. Bald bin ich dem Supporter-Team beigetreten, arbeitete dann auch gelegentlich im Wiki mit. Für eine Weile war ich Teamleiter der Supporter (nicht, dass es für den Posten viel Konkurrenz gegeben hätte). Dann trat ich zurück, weil ich in meinen Augen nutzerfeindliche Entscheidungen nicht akzeptieren wollte, die Teamleitung mich überstimmte. Das ist jetzt einige Jahre her.
Der Blog aber blieb im Planeten. Ich nutzte immer noch Ubuntu, schrieb und schreibe immer noch gelegentlich über Linux-Themen und Ubuntu im speziellen. Und fand es eigentlich ganz passend, über den Planeten noch eine Verbindung zu meiner Vergangenheit zu halten - und sei es auch, um nochmal die proprietäre Forensoftware zu kritisieren oder die damaligen Fehlentwicklungen zu beschreiben.
Doch jetzt reicht es. Mir wurden Artikel aus dem Planeten ausgeblendet, die ich gerne drin behalten hätte. Das ist im Grunde nicht schlimmes. Doch stieß mir erst der Tonfall sauer auf, wie auch die Einstellung, als sei das in den Planeten bloggen ein Privileg ("Du darfst gerne im Planeten stattdessen über x y schreiben"). Zweitens wurde es dann, als ich auf Einladung einen Thread im (nur für Blogger sichtbaren) Planetenforum eröffnete, sofort feindselig - wohlgemerkt, da beteiligten sich Leute, die meines Wissens mit dem Ikhaya-Team nichts zu tun haben. Ich denke, dass mich manche im Ubuntuusers-Team noch von damals als Feindbild betrachten (sich dafür einzelne auszupicken, da hatte das Team immer eine Tendenz für). Alternative ist, dass die Leute dort generell nicht mehr nett mit anderen umgehen. Auf beides habe ich keine Lust.
Wer diesen Blog bisher über den Planeten gelesen hat, der könnte nun stattdessen den Linux-Feed direkt abonnieren. Doch schreibe ich nicht nur über Linux, der Gesamtfeed für den ein oder anderen deshalb vielleicht die bessere Wahl. Dem OSBN bleibe ich erhalten, dort statt beim uu-Planeten mitzulesen wäre ebenfalls eine Option.
VG Wort für Blogger, kurz erklärt
Über die VG Wort werden gesammelte Kopierabgaben an Autoren verteilt. Bogger sind Autoren, und ihre Texte qualifiziert, wenn sie länger als 1800 Zeichen sind und im Berechnungszeitraum oft genug von einer deutschen IP aus aufgerufen wurden. Um das zu messen werden Zählmarken, umgesetzt als transparente Zählpixel, in die Einträge eingebaut. Das Schagwort dafür lautet bei VG Wort METIS. Übrigens: Wer lieber die offizielle Dokumentation liest, findet diese hier.
Das Vorgehen ist so: Der Autor meldet sich bei https://tom.vgwort.de/ an. Dadurch bekommt er Zugriff auf die Papierregistrierung. Die muss innerhalb von drei Monaten erfolgen, und derzeit gibt es dafür noch zwei Möglichkeiten: Den umfangreichen Wahrnehmungsvertrag oder die einblättrige Meldesystemregistrierung. Diese zweite Möglichkeit wird wohl bald wegfallen, funktioniert aber derzeit noch Stand 2018 ist der Wahrnehmungsvertrag jetzt wirklich notwendig geworden.
Nach der Registrierung kann der Autor Zählmarken beantragen. Für Verlage gibt es dafür eine API, für uns andere nur ein Online-Formular. Diese Zählmarken können in Hunderterpacks beantragt und direkt als .csv heruntergeladen werden.
Die Zählpixel in den Zählmarken müssen dann in die geeigneten Einträge eingebaut werden. Das kann man manuell machen. Für Wordpress gibt es mehrere Plugins dafür, Prosodia ist wohl das bekannte. Für Serendipity teste ich gerade ein eigenes Plugin (wer die Vorabversion ebenfalls testen will hinterlasse einen Kommentar oder sende mir eine Mail). Es geht da immer darum, jedem Eintrag eine feste Zählmarke zuzuordnen, diese samt dem privaten Identifikationscode (für die Meldung wichtig) anzuzeigen, und zu berechnen ob der Eintrag lang genug ist. Das Wordpress-Plugin Worthy wirbt sogar damit, die Meldung automatisch machen zu können.
Was hat es also mit der Meldung auf sich? Auf die Details bin ich selbst gespannt, das hab ich noch nicht gemacht. Die Idee ist: Durch die Zählmarken alleine bekommt man kein Geld. Sie berechtigen einen oft genug aufgerufenen Artikel nur zur Meldung, man werde benachrichtigt.
Dann gibt es im TOM-System wieder ein Formular, in dem man den Titel, den Text und die URL(s) eintragen muss. So wird er dann gemeldet, und geht die Meldung durch wird man pro Meldung (aber immerhin auch in Folgejahren ohne neue Meldung) bezahlt.
Dieser Prozess erscheint mir etwas verkompliziert. Ich bin auch gar nicht so sicher, ob es sich für einen kleinen Blog wie diesen überhaupt lohnt. Aber ich werde es wohl austesten und später berichten. Und nach ein bisschen mehr Testzeit werde ich das Serendipity-Plugin für VG Wort und dessen Benutzung vorstellen.
Wenn ein USB-Pin als Vorwand zur Garantieverweigerung dient - Warnung vor Lenovo & Cyberport
Lenovo und Cyberport verweigern meiner Freundin die Garantieleistung für ein Laptop mit kaputtem Display. Als Vorwand dient ein ebenfalls kaputter USB-Port.
Warnung vor Lenovo
Sie hat einen Lenovo Ideapad 500-15ACZ. Gekauft im April letzten Jahres bei Cyberport, ging vier Monate später das Display kaputt. Erst fing er an zu flackern, dann ging er ganz aus. Sowas sollte kein Problem sein, wird halt repariert. Aber hier fingen die Probleme erst an: Zuerst konnte keine schnelle Reparatur versprochen werden. Da der Laptop gebraucht wurde - dann eben mit externem Display - verzögerte sich die Reparatur. Dann aber wurde er eingeschickt, doch Lenovo verweigerte völlig überraschend die Garantie. Ihr Grund: Ein kaputter USB-Port. Der zeige, dass das Gerät nicht pfleglich behandelt worden wäre.
Das ist völliger Unsinn. Hier sind Photos:
Lenovo refuses warranty repair of broken display because of bent USB pin
Beim USB-Port ist mit dem Logitech USB Unifying Receiver, einem Standardteil, einfach der Plastikleiter für die Pins mit rausgekommen. In meinen Augen ist das weiterer Produktionsdefekt, und etwas, was öfter mal vorkommt, hier zum Beispiel beim Test mehrerer USB-Adapter.
Fazit 1: Kauft keine Geräte von Lenovo. Gehen sie kaputt, habt ihr keine nennenswerte Herstellergarantie.
Warnung vor Cyberport
Ein Hersteller auf Extrem-Sparkurs sollte eigentlich kein Problem sein. Denn es gibt ja den Händler, den direkten Vertragspartner. Der müsste jetzt Gewährleistung leisten. Besonders bei Defekten in den ersten 6 Monaten, weil dann der Kunde durch die Beweislastumkehr von § 476 BGB besonders geschützt ist. Cyberport hätte mehrere Möglichkeiten: Sie können Nachbessern (Reparieren oder Umtauschen) oder das Geld zurückgeben. Nachbessern, das können sie selbständig oder über den Hersteller.
Lenovo einzuschalten, das haben sie wohl versucht und sind gescheitert. Jetzt müssten sie selbst reparieren, oder eben in die Tasche greifen, Austauschgerät bereitstellen oder das Geld zurückerstatten. Cyberport wählt den dritten Weg: Sie wollen den kaputten Laptop unrepariert zurückgeben. Ich zitiere:
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Abschließend möchten wir Ihnen mitteilen, dass wir Ihnen in diesem Reklamationsfall keine kostenfreie Reparatur anbieten können.
Lenovo sieht über deren Herstellergarantie keine kostenfreie Abwicklung vor, dies wurde Ihnen und uns bereits mittels einem kostenpflichten Reparaturangebot bestätigt.
Im Rahmen der Gewährleistung nimmt Cyberport keine Nacherfüllung vor, da der von Ihnen vorliegende Fehler in seiner Art nicht mit der Vermutung vereinbar ist, schon seit Gefahrenübergang vorhanden zu sein. Die Voraussetzung der von Ihnen genannten Beweislastumkehr sehen wir hier nicht vorliegen.
Wir lassen über den Hesteller nun eine Rücksendung der Ware einleiten und senden das Gerät zu unrepariert zu der uns bekannten Anschrift wieder zurück.
Wir bedauern Ihnen keine günstige Mitteilung geben zu können.
Fazit 2: Kauft nicht bei Cyberport. Dort habt ihr nichtmal die gesetzliche Gewährleistung.
Konsequenzen
Es ist unfassbar, mit welcher Dreistigkeit Cyberport die Kundenrechte für nichtig erklärt. Die bauen darauf, dass meine Freundin keine Klage zusammenbekommt und auch keine Öffentlichkeit herstellen kann. Ich denke, da haben sie sich geschnitten. Ich werde ihr helfen, den Rücktritt vom Kaufvertrag zu erklären und bei der absehbaren Weigerung Cyberports die Gerichte einschalten. Verarschen kann ich mich alleine. Auch aus pc-kombo.de, meinem Hardwareempfehler, wurde der Händler nun entfernt. Eine Händlerempfehlung ist so ja nicht möglich. Dort gibt es auch nochmal einen Zusammenschrieb.
Supportverweigerer, die lernen nur durch Schaden. Negatives Marketing ist Schaden. Werter Leser, bitte helf mir: Teile diesen Beitrag so weit du kannst. Lass Cyberport spüren, dass sie mit solchem Verhalten nicht durchkommen.
Und was ich auch gerne hören würde: Wer hat noch negative Erfahrungen mit Lenovo, Medion (als Lenovos deutscher Reparaturdienst) oder Cyberport gemacht?
Update 11.05.2017: Cyberport hat den Fall neu bewertet und wird nun die Reparaturkosten übernehmen. Es habe ein Beleg gefehlt, dass der Fall gemeldet worden ist und wodurch deutlich wird, dass das Display in den ersten 6 Monaten kaputtging. Naja, darüber brauchen wir jetzt natürlich nicht mehr streiten. Vielen Dank an alle Leser, besonders an die Kommentatoren und jene, die den Artikel in den Sozialen Netzwerken geteilt haben.
Scaleway mit stärkeren ARM-Servern
Scaleway hat einen neuen Servertyp ins Angebot aufgenommen. Ihr ursprünglicher Server - der C1 - war ein ARMv7 und startete bei vier Kernen. Der neue - mit ebenfalls neuem Namensschema ARM64-XGB - hat in der kleinsten Ausführung nur noch zwei Kerne, dafür sind diese ARMv8 und wesentlich stärker. Beide Servertypen starten bei 2,99€ und mit 2GB Arbeitsspeicher, was für die Preisklasse viel Ram ist.
Dieser kleine Blog lief vorher auf dem C1, und direkt bei Veröffentlichung sicherte ich mir einen der neuen Servern um zu schauen wie die Performance ist. Sie ist sehr viel besser, sodass ich gestern abend Serendipity dorthin umzog. Mein Test war ein sysbench --test=cpu --cpu-max-prime=1000 run
, mit vier Threads für den alten und zwei Threads für den neuen Server. Das war das Ergebnis:
Alt:
Test execution summary: total time: 2.5527s total number of events: 10000 total time taken by event execution: 10.1983
Neu:
Test execution summary: total time: 0.4489s total number of events: 10000 total time taken by event execution: 0.8752
Oder als Graph:
Der neue Server ist fünfmal so schnell. Das kommt auch und gerade Serendipity zugute, auch Wordpress würde profitieren. Stärkere Kerne eignen sich gut für PHP-Anwendungen, da PHP einzelne Anfragen immer mit einem einzelnen Thread bearbeitet. Gefühlt merk ich den Unterschied deutlich. Und auch pingdom sieht schnellere Serverantworten, und man dadurch im Graph deutlich, wann der Server gewechselt wurde.
Man hörts: Ich bin zufrieden. Für den gleichen Preis einen schnelleren Server zu bekommen war eine angenehme Überraschung. Jetzt muss ich nur noch Perl 6 auf ARMv8 zum Laufen kriegen, damit ich den izulu-Serverdienst ebenfalls umziehen und dann den alten Server abschalten kann.
Guardians of the Galaxy 2
Der zweite ähnelt dem ersten. Wie beim Vorgänger ist die Story des zweiten Teils nicht vorhersehbar und angemessen abgedreht, sind ein paar der Sprüche lustig und einige daneben, ist der Film in Ganzen bedeutungslos. Ein bisschen unterhaltsam, das ja, aber selbst im Vergleich zu sonstigen Comicverfilmungen aussagen- und seelenlos. Kurt Russel auf der Leinwand zu sehen ist dagegen wieder mal ziemlich cool, und das tanzende Bäumchen im Intro ebenfalls.