Ein letzter Blick auf die Pingdom-Statistik dieses Blogs
Pingdom schaltet seinen kostenlosen Monitoring-Service ab. Da der Blog hier ein Hobby und der Service nicht zwingen notwendig ist, werde ich nicht zu einen bezahlten Abo wechseln. Wahrscheinlich werde ich daher den Zugang zu den gesammelten Daten verlieren. Pingdom lud regelmäßig diese Seite, schaute ob sie antwortete und wie schnell sie das tat. Wenn der Blog offline war bekam ich eine Email. Seit dem 15.06.2014 bin ich dort angemeldet (wow, ne ganze Weile! Nutzer wie ich lohnten sich für die definitiv nicht). Schauen wir uns das Diagramm der Ladezeiten und Ausfällen gemeinsam an:
Auffällig sind für mich vier Dinge:
- Die schlechten Antwortzeiten Mitte 2016.
- Die dann besser wurden, aber erst Mitte 2017 akzeptabel.
- Mitte 2018 verbesserte sich die Situation noch ein bisschen.
- Es gibt relativ viele rot markierte Ausfälle.
Ich wollte dafür jetzt jeweils eine Erklärung liefern, stelle nun aber fest, dass ich mich kaum erinnere was da jeweils passiert ist. Teilweise habe ich hier im Blog darüber geschrieben, manches steckt in meinen Emails. So viel konnte ich rekonstruieren:
Der erste große Anstieg 2016
Der kommentarlose Artikel zu Pixel Piracy wird keinen Besucheransturm ausgelöst haben, der den Server lahmlegte. Nein, die Ursache war wahrscheinlich ein Serverwechsel.
Wenn ich mich richtig erinnere lag dieser Blog lange auf dem Server eines Kumpels, gehostet bei Hosteurope. 2016 schaltete der den Server ab und verabschiedete sich aus dem Internet. Das betraf mindestens eine meiner Webseiten, wahrscheinlich eben den Blog und pc-kombo. 2015 hatte ich Scaleway entdeckt. Und genau dorthin bin ich mit dem Blog damals gewechselt.
Der kleine Scaleway-ARM-Server war für Serendipity etwas zu schwach. Die Besucher des ersten Artikel reichten dann aus um ihn zu überlasten. Dazu kommt, dass ich nach den Cache-Tests im Jahr zuvor das simplecache-Plugin vermeiden wollte, um mich zu zwingen Arbeit in einen in s9y intergrierten Cache zu stecken. Dieser Cache kam dann kurz darauf mit der 2.1-beta2. In den ersten Tagen lief daher eventuell nichtmal das Simplecache-Plugin, die Antwortzeiten waren entsprechend schlecht.
Die Verbesserung Anfang-Mitte 2017
Im April wurde Serendipity 2.1 veröffentlicht, mit dem oben erwähnten integrierten Cache und Support für PHP 7.0. Beides großartig gerade für schwache Server, und Anfang 2017 lief dieser Blog noch auf dem schwachen Scaleway-Server. Das blieb nur noch kurz so und auch das beeinflusste sicher die Statistik: Im Mai 2017 fing Scaleway an, einen stärkeren ARM-Server zum gleichen Preis anzubieten. Dorthin zu wechseln, zusammen mit PHP 7 und dem aktivierten Cache, sorgte dann für stabile ordentliche Ladezeiten.
Eine kleine Verbesserung 2018
Es ist in Teilen eine optische Täuschung: Die Werte nach dem kleinen Anstieg im Juli sind gar nicht so viel besser. Die tatsächliche kleine Verbesserung erklärt sich vielleicht über die Artikelfrequenz, die im Sommer relativ hoch war und dann wieder niedriger wurde. Werden hier öfter und regelmäßig Artikel veröffentlicht, müssten über Feedreader und Google auch mehr Besucher hier sein, was die Serverlast ein bisschen erhöht. Nachher wurde es weniger, die durchschnittliche Serverantwortzeit konnte sinken.
Außerdem gab es 2018 mehrere kleine Serendipity- und Pluginupdates, die vielleicht auch der Performance gutgetan haben.
Ausfälle
Die Farbe auf der Skala unten muss täuschen, denn eine Uptime von 99,34% passt mit dem vielen rot nicht zusammen. Aber es lässt sich doch vermuten, dass 2014 hier irgendwas schief ging, der Server war nicht stabil. 2015 und vor allem 2016 war besser, die Ausfälle selten. Mit dem Wechsel auf den stärkeren Scaleway-Server scheinen die Ausfallzeiten aber zugenommen zu haben. Ich bin sogar schon selbst in die Situation gerannt, dass sich ein Server auf Scaleway nicht erreichen und zeitweise auch nicht neustarten ließ. Das sollte ich weiter beobachten.
Nur wird das wohl nicht mit Pingdom geschehen, wovon ich mich hiermit verabschiede.
Wobei Amazon auch nicht die Lösung ist
Meine kürzliche negative Erfahrung mit Galeria Kaufhof war besonders unglücklich, weil ich kurz zuvor noch darüber nachgedacht hatte, dass ich solche Läden eigentlich mehr nutzen sollte. Bisher kaufe ich viel im Internet und dabei wie fast alle oft bei Amazon. Doch Amazon sammelt einige Probleme an.
1. Die Kommentare sind unzuverlässig
Die ganze Kommentarspalte unter den Produkten ist ein Desaster. Das fängt bei den Produktfragen an: Die werden wohl per Email an Käufer geschickt, die dann auch gerne mal "Weiß ich doch nicht" antworten, was Amazon dann fröhlich als Antwort anzeigt. Es geht aber mit den Reviews weiter. Im Dschungel von bezahlten und gefälschten vermeintlichen Bewertungen sind die legitimen Nutzerrückmeldungen nur schwer zu erkennen. Da schreibt schonmal einer, die Handschuhe seien toll und warm, der nächste sie seien schon im Herbst zu kalt, der dritte, dass sie warm sind aber nach drei Wochen noch nach Chemie stinken und bei der ersten Wäsche eine giftige Brühe entstand.
Man will dem negativsten glauben, aber es könnte genauso wahrscheinlich Unsinn sein, geschrieben von einem Troll oder Mitbewerber.
2. Durch Lagervermischung ist die Produktqualität unklar
Thema giftige Brühe: Es gibt wenig Anlass davon auszugehen, wirklich ein sicheres und originales Produkt zu erhalten. Denn Amazon vermischt im Lager die Produkte, die es selbst verkauft ("Vertrieb und Versand durch Amazon") mit denen, die es nur für andere Händler einsammelt und versendet. Bei einem Anker USB-Ladegerät hat Amazon dann vielleicht 2000 Originale von Anker bekommen, aber auch 1000 von einem chinesischen Fake-Produzenten. Welches beim Kunden ankommt ist Zufall, egal ob man im Marktplatz oder von Amazon direkt kauft – selbst wenn der Kunde den Unterschied zwischen Amazon-Direktkäufen und Marktplatzangeboten überhaupt bemerkt.
Das Problem machte immer wieder Schlagzeilen, aber wohl mehr in den USA als hierzulande. Ist aber meines Wissens in Deutschland nicht grundsätzlich besser.
3. Die Sortierung hilft nicht
Mit den unverlässlichen Kommentaren zusammen entsteht aus der intransparenten Suche und Produktauflistung das Problem, dass auf Amazon kaum eine Kaufentscheidung möglich ist. Egal bei welcher Kategorie: Die oben gelisteten Produkte müssen nicht das beste Angebot sein. Viel Platz auf dem Bildschirm geht für gesponserte Produkte drauf. Dann gehört Amazon auch noch zu den Online-Shops mit dem schlechtesten Filtersystem, sodass man beispielsweise nicht eine Radeon RX 580 suchen kann, die kürzer als 200mm ist. Andere Shops (mal ganz zu schweigen von Spezialseiten wie mein pc-kombo) können das.
Gerade das Problem der Lagerdurchmischung mit Fakeprodukten hatte mich zum Grübeln gebracht. Es macht viele Käufe zu einem Risiko. Alles was auf die Haut oder in den Körper geht insbesondere. Bei mir war der Auslöser dieser Überlegungen die elektrische Zahnbürste, die ich kaufen wollte, dann aber in den Kommentaren von unversiegelt zugeschickten Verpackungen las (fast egal, ob das nun Fakes oder "nur" als neu verkaufte gebrauchte Produkte waren). Du hast also keine Ahnung, wer die Zahnbürste schon im Mund oder anderen Körperöffnungen hatte.
In diesem Kontext erschien es mir wie eine gute Idee öfter mal wieder in die Stadt zu gehen und dort einzukaufen. Aber wenn ich dann wie die letzte Sau behandelt werde ist diese Idee schnell beerdigt. Wobei ich das ja interessant finde: Läden wie Galeria Kaufhof waren immer für andere. Als Kind oder Jugendlicher erschien mir das noch völlig normal, das war eben ein altmodischer Laden für Erwachsene mit Geld. Jetzt aber bin ich doch erwachsen; Eigentlich sieht man mir das auch an. Und will sogar etwas kaufen, was im Sortiment ist, wofür ich extra genau in diesen Laden gegangen bin. Und trotzdem wird mir noch klargemacht: Du bist hier nicht erwünscht und auch nicht geduldet. Das scheint also nicht mit mir zusammenzuhängen, sondern generelle Haltung des Ladens zu seine Kunden zu sein.
Bei Amazon ist das zumindest anders: Auch wenn der Support schlechter geworden sein soll, ist er immer noch besser als das. Vom System wirst du erstmal sowieso so behandelt wie alle, neutral freundlich, die Kartons erreichen wie es sein soll dein Zuhause. Und wenn mal was schiefgeht wurde das immer noch genau richtig gelöst: Die Lüfter Arctic F12 PWM PST Rev 1, die ich statt der bestellten Arctic F12 PWM PST Rev 2 bekommen hatte, gingen eben wieder zurück. Der Bluetoothlautsprecher, der nach zwei Monaten nicht mehr anging, wurde auch ersetzt. Sowieso, Amazon – bisher zumindest – ignoriert den Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie, sodass auch nach 23 Monaten ein kaputter Laptop noch ersetzt wird. Da nach sechs Monaten den Käufer alleinzulassen, dafür hatte ich damals cyberport aus dem Hardwareempfehler gekickt (bzw. nicht wieder hereingenommen).
Die kleinen Online-Läden sind also nicht immer die bessere Alternative, aber vielleicht manchmal dann doch eine Option. Meine Hardwareinkäufe verlagere ich derzeit auf verschiedene Händler. Die Grafikkarte kam (gebraucht) von Ebay, der Kühler von caseking, auch das neue Netzteil wird daher kommen. Von Amazon kommt dann immer noch bald ein Router, das sei nicht verschwiegen. Ich habe entdeckt, dass mein Rewe elektrische Zahnbürsten führt – noch keine dort gekauft, aber mal schauen. Vielleicht ist da auch ein Spezialhändler (Online-Apotheke?) die bessere Wahl.
Zweimal nachdenken also, bevor ich bei Amazon einkaufe. Das war früher andersrum, da entwickelte sich Amazon zur bevorzugten Quelle, weil die Preise und der Service stimmte und die Produkte eben auch. Jetzt ist das nicht mehr so garantiert. Hier wäre auch eine Chance für Kaufhäuser wie Karstadt und Kaufhof gewesen. Aber das kann eben nicht klappen, wenn man auf Menschen wie mich – vielleicht gibt es ja eine Kategorie von Kunden, die anders behandelt wird – herabschauen und sie nicht als Kunden haben will. Amazon muss aufpassen, nicht auf anderem Wege – dem Nichterfüllen der Kernaufgabe – einen ähnlichen Effekt zu erreichen.
Warum Läden wie Karstadt und Kaufhof untergehen
Andererseits beruhigt es ungemein, den sogenannten Konsumtempel an zentraler Stelle in der Innenstadt zu wissen. Denn wo, wenn nicht hier, sollte man einkehren, wenn es einen ganz plötzlich nach Regenschirmen, Aktenkoffern, Kniestrümpfen oder Kurzwaren gelüstet?
Vor meiner letzten Reise nach Troyes fand ich mich in Köln mit etwas Zeit wieder. Ich war zu früh dran, weil ich in der Thalys-Filiale mein Zugticket ausdrucken lassen wollte, die allerdings außerplanmäßig zu war. Mir blieb nichts übrig als zu warten und mit dem Schaffner zu reden (was überraschenderweise klappte).
Um die Wartezeit mit einem Geschenkeeinkauf zu überbrücken lief ich ins Zentrum. Ein Stollen war schnell gefunden, es war Vorweihnachtszeit, deutsche Spezialitäten nach Frankreich zu bringen erschien mir eine gute Wahl. Ein paar Tüten Bonbons hatte ich schon im Rucksack, aber die würden nicht für alle reichen. Also kam mir der Kaufhof gerade recht, den ich bei meinem planlosen umherirren fand, denn mindestens Marzipan würde ich dort finden.
So schön sahen sie nicht aus, Symbolfoto, Quelle
Stattdessen sah ich Bonbons. Es gibt im Kaufhof Theken, an denen man sich seine eigene Bonbontüte zusammenstellen kann. Da sind welche von hier dabei, aber ausschlaggebend waren die holländischen, von denen ich in Amsterdam zu wenige gekauft hatte. Ich schaufelte also ein paar Bonbons in eine Tüte mit dem Plan, im Zug einige Hopjes für mich selbst abzuzwacken.
Leider ging die bei der Theke stehende Waage nicht. Der Preis der Bonbons geht nach Gewicht, ich hatte also keine Ahnung wieviel ich zahlen würde. Ich ging also in Richtung Kasse, die sollten für mich schonmal wiegen, nicht ohne an der zweiten Theke auch noch Bonbons einzusammeln. Diese Haribo-Bonbons hatten den gleichen Preis und passten gut zur Idee des Geschenks aus Deutschland.
Vor mir war eine Frau dran, die zur Kassiererin bemerkte, dass der Preis ihres Einkaufs online aber günstiger sei. "Der Preis muss ja auch nicht gleich sein, hier ist ja noch die Bedienung mit dabei." Überzeugt wirkte die Kundin nicht gerade, aber umdrehen wollte sie auch nicht.
Dann war ich dran:
„Das geht nicht, da sind ja Haribos drin!“
Die geschriebenen Worte geben nicht wieder, mit wieviel Verachtung dies ausgerufen wurden.
„Die haben den gleichen Preis.“
„Nein, das geht nicht! Die müssen jetzt Sie trennen und in zwei Tüten tun.“
Vor dem Sie war ein kleines Zögern, als ob sie nicht doch ahnte, dass sie das Problem auch anders – selbst – lösen könnte.
„Ah, die haben eigene Nummern. Okay. Können Sie mir die Waage anmachen?“
„Ich steh doch hier, das ist nicht meine Abteilung!“
Ich nahm meine Tüte, drehte mich um, lief die zwei Schritte zu der Bonbontheke und fühlte den Ärger aufwallen. Eine hinter mir wartende Kundin grinste mich schon verlegen und entsetzt an, wohlwissend wie unmöglich der Umgang und Ton gerade gewesen war. Ich habe die Tüte dann auf die Bonbontheke gelegt und bin gegangen.
Wobei mir auffiel: Das war nicht die erste Tüte. Da lagen schon zwei andere, die Nicht-Kunden gepackt und hinterlassen hatten.
Humble Caffeine Bundle mit hervorragenden Linuxspielen, inklusive Tyranny!
Es ist schon eine Weile nicht mehr passiert, doch dieses Humble Bundle ist mal wieder ein Volltreffer für Linuxspieler. Auf bitblokes gibt es eine Vorstellung aller Linux-Spiele des Bundles, ich will die zwei im $12-Segment herausstellen. Beide habe ich noch nicht gespielt, aber beide waren auf meiner Wunschliste.
Tyranny
Tyranny ist ein RPG im Stile von Baldur's Gate, aber anders als der Vorgänger Pillars of Eternity nimmt es sich mehr Freiheiten. Es hat vor allem ein anderes Setting: In dieser Welt hat der Oberböse gewonnen, man selbst ist ein Handlanger desselben. Es muss viele Entscheidungen mit vielen sichtbaren Auswirkungen geben. Wenn du dir unsicher bist, schau dir den Gamersglobal-Test oder Jörg Langers Let's Play der ersten Stunde an:
Ich war überzeugt, Tyranny war für mich ein klarer Kandidat für den nächsten Steam-Sale, ich wollte nur des Ende von Witcher 3 abwarten.
Shadow Tactics: Blades of the Shogun
Commandos in modern in Japan. Auch dieses Spiel habe ich noch nicht gespielt, aber so kann man den GG-Test zusammenfassen. Auch, wie gut es sein soll, denn Commandos war damals wirklich kein schlechtes Spiel. Dass dann noch eine native Linuxversion dabei war platzierte es direkt auf meine Wunschliste, nur dass ich noch nicht dazu kam es auch zu kaufen. Hier ein das Spiel besprechendes Gamestar-Video:
Die beiden Spiele alleine machen das Bundle einen Kauf wert. Der Preis stimmt auch: Weder Tyranny noch Shadow Tactics war (zumindest im deutschen Steam-Store) je für einen so niedrigen Preis zu haben. Und beim Bundle sind noch weitere Spiele dabei: Headlander, GoNNER, Treadnauts, Dear Esther: Landmark Edition, This War of Mine, Ken Follett's The Pillars of the Earth. Die beiden letzteren war sogar auch schon auf meinem Radar, besonders This War of Mine klingt interessant. Beide sowie GoNNER haben eine Linuxversion.
Erster Eindruck von Ruby/Roda und Frust bei der Authentifizierung
Das ist noch keine Gesamtbewertung von Roda, einem an Sinatra angelehnten Framework zum Bauen von Webanwendungen. Sowas braucht mehr Zeit, aber ich will schonmal anfangen zu dokumentieren. Kommend von Sinatra wollte ich für ein neues Softwareprojekt eine ähnliche Serverkomponente nutzen, aber auch etwas neues lernen. Daher Roda, und weil für die spätere Bewertung diese Ersteindrücke oft schon vergessen sind, starte ich mit dem Aufschreiben diesmal ziemlich direkt.
Roda hat mir erst sehr gut gefallen. Es ist ganz klar an Sinatra orientiert, sodass ich schnell starten konnte. Um GET /home.html
zu bedienen ist nur wenig und vertraut aussehender Code nötig:
require "roda" class App < Roda route do |r| r.on "/home.html" do r.get do "Hi" end end end end
Das ist ein bisschen expliziter als gewohnt, mit dem expliziten Iterieren über route
. Das passt, weniger unsichtbare Magie zu haben soll einer der Vorteile sein.
Ich habe schnell verstanden, dass viele der Grundfunktionen in Roda nicht direkt enthalten sind, sie aber per mitgeliefertem Plugin aktiviert werden können. Das meint wirklich Grundfunktionen. Selbst das Ausliefern von Dateien im Verzeichnis public/ oder die Templateunterstützung ist nicht direkt an. Da aber alles nötige direkt anschaltbar ist wirkt das positiv. Als ein hilfreiches Werkzeug, dessen hilfreiche Funktionen man bei Bedarf aktiviert und bewusst entdeckt, anstatt nach ein paar Monaten der Nutzung über eine alternative integrierte Lösung zu stolpern. Das vermeidet das Gefühl, als spiele man mit einer mächtigen Maschine mit unbekannten Grundkonzepten.
Wo steckt also der erwähnt Frust?
Die fehlende Auth-Story
Meine Anwendung ist die letzten Tage fleißig gewachsen. Der Serverpart ist noch minimal, ich habe viel ins Frontend gepackt und dafür vue.js eingesetzt, aber dazu vielleicht später mehr. Jetzt wäre der Zeitpunkt, Daten auf dem Server zu speichern. Das bedeutet auch: Eine Nutzerverwaltung einzuführen und diese Nutzer zu authentifizieren. Sie müssen sich registrieren und einloggen können.
Nun war das auch bei Sinatra damals etwas verwirrend. Da war aber das Problem nur, die vorhandenen simplen Beispiele auszuweiten, zu verstehen wie man Nutzer und Passwörter in der Datenbank ablegt und später abgleicht. Wobei ich dann über browserid stolperte, dessen Nachfolger Portier ich heute bevorzugt nutze, was das Problem komplett umgeht.
Bei Roda dagegen stehe ich derzeit vor einer Wand vor Unverständnis. Gegen die Wand habe ich gestern ein paar Stunden mit dem Kopf geschlagen, langsam wackelt sie, ein bisschen Licht scheint durch und ich habe eine vage Ahnung, was meine Optionen sind. Dafür tut mein Kopf weh.
Insgesamt stolperte ich über fünf Möglichkeiten:
- Es gibt rodauth. Das ist ein großes, allumfassendes Authentifizerungssytem, das auch ohne Roda nutzbar wäre. Aber ich finde keine klare Dokumentation. Die Github-Projektseite listet dagegen all die Datenbanksysteme, die ich nutzen könnte (wovon ich keines nehmen will, denn keines ist sqlite) und all die Nutzer und Tabellen, die ich manuell anlegen soll. Vermittelt nicht den Eindruck, als ob das die gesuchte simple Lösung sei.
- Dann gibt es roda-auth. Schreibt direkt:
Also höchstens als Nachschlagequelle geeignet.This is a first stab at integrating Roda and Warden. It is by no means ready for real use.
- Das nächste gem roda-http-auth macht einen Fehler, der gleich wiederkehren wird: Es erklärt nicht was es macht. Das kann irgendwie authentifizieren, mit verschiedenen Methoden – aber es erklärt nicht wie genau. Bedeutet HTTP-Auth, dass der Browser dieses unmögliche eingebaute Login-Fenster öffnen soll? Was können die angeblich unterstützten anderen Schemata? Ist da irgendwas dabei, was tatsächlich direkt nutzbar ist? Ich weiß es nicht, die Seite erklärt es nicht und man findet auch sonst nichts.
- Es gibt ein Beispiel im Wiki: Example: Adding authentication. Das benutzt warden und sequel_secure_password. Ich wollte es erst verwerfen, weil ich sequel nicht einsetzen wollte. Las dann doch nach und stellte fest, dass sequel_secure_password wieder nicht erklärt wie es funktioniert. Irgendwie wird da eine per Magie herbeigezauberte User-Tabelle benutzt, um Passwörter zu authentifizieren. Damit kann ich nichts anfangen.
- Ich gelang zur Erkenntnis: Dir fehlen da Grundlagen, die in dieser Community voraussetzt werden. Wahrscheinlich, wie warden die Auth-Geschichte erschlagen kann. Also schaute ich dort nach, ging durch das gut lesbare Wiki – das wieder genau dann aufhört, wenn die Authentifizierung beginnt. Da sollen dann irgendwelche Strategien reingepackt werden, deren Funktionsweise nicht erklärt wird. Ich fand dann nur Beispiele, die sich durch ihren Hashtyp unterscheiden – und veraltet sind. Wtf.
Tatsächlich fand ich noch eine weitere Art Option: warden-browserid. Ich könnte wahrscheinlich dieses Gem nehmen und in ein Portier-Gem umwandeln, wie ich es für Sinatra auch gemacht habe. Der Vorteil wäre, dass ein solches Modul für eine Rack-Middleware Portier für alle Ruby/Rack-Frameworks einfacher nutzbar machen würde – für mich und andere. Der Nachteil ist, dass ich mich immer noch mit warden und dessen Integration in Roda auseinandersetzen müsste, Zeit verlöre; Das alles könnte ich mir sparen wenn ich statt Roda einfach wieder zu Sinatra wechsle. Da hadere ich noch mit mir.
Roda wirkt nett und als ob es viele Anwendungsfelder abdeckt. Es gibt auch Dokumentation. Aber sie reicht nicht aus. Leider finden sich zu wenige Anleitungen online um diesen Nachteil auszugleichen. Ich vermute, dass es sogar schlicht zu wenige Leute gibt, die Authentifizierung mit Roda umgesetzt haben und außerhalb der rodauth-Lösung des Hauptentwicklers gar nötige Softwarelösungen fehlen. Vielleicht ist auch alles schon da und es fehlen nur die kompletten Erklärungen, wie man sie in seiner Anwendung nutzen kann. So oder so, ich zweifel sehr, ob Roda für mein gerade anlaufendes Projekt die richtige Lösung ist. Man soll nicht zuviele Technologien auf einmal wechseln und wenn Roda doch in der Praxis ganz neue Probleme aufwirft, dann reicht diesmal vue.js im Frontend einzusetzen vielleicht als Neuheit.
PS: Ich stolpere gerade über diese Erklärung, die zwar auch Sequel voraussetzt, aber verständlich ist. Das könnte ich entweder mit Sequel übernehmen oder ohne nachbauen. Schwere Geburt.
Mehr Lüfter steuern mit dem Phantek PWM Fan Hub
Die Stabilitätsprobleme meines PCs laste ich inzwischen dem Netzteil RM 450 an – der Lüfter dreht sich nie, was erklärt, warum das System bei schnell drehenden Grafikkartenlüftern und offener Seitentür stabil bleibt. Denn dann wird das Netzteil darüber mitgekühlt. Um darauf zu kommen musste ich erst einige andere Fehlerquellen ausschließen, inklusive eines zu schwachen Luftstroms im isolierten Gehäuses. Komponenten ohne Temperatursensor könnten zu heiß werden und die Abstürze verursachen, das war zumindest die Theorie. Der erste Schritt war das Drehen des Noctua-Prozessorkühlers, der zweite was das Hinzufügen von drei Lüftern: Im Gehäusedeckel sollte der Platz besetzt werden, an dem vorher der Radiator saß, vorne ein zusätzlicher Gehäuselüfter mehr Luft hereinschaufeln, und am Prozessorkühler der Platz für den zweiten Lüfter genutzt werden um das Mainboard zu kühlen. Aber natürlich sollten die ganzen Lüfter immer noch temperaturgeregelt werden, nur schnell drehen wenn der Computer auch unter Last ist. So viele 4-Pin Lüfteranschlüsse hat aber kein Mainboard, und das sind auch zu viele Lüfter um sie komfortabel in Reihe zu schalten und mehrere über einen Anschluss zu steuern.
Also kaufte ich Phanteks PWM Fan Hub. Das Ding funktioniert so: Rein kommt ein 4-Pin Lüfterkabel, das mit dem Lüfterheader des Prozessorkühlers verbunden werden soll. Ein SATA-Kabel sorgt für die Stromversorgung. Dann können sechs Lüfter direkt an den Hub und nochmal zwei über mitgelieferte Splitterkabel angeschlossen werden. All diese Lüfter teilen sich ab jetzt ein PWM-Signal, in der Steuerungssoftware am PC taucht auch nur ein Lüfter auf. Im Ergebnis werden alle verbundenen Lüfter gemeinsam gesteuert, drehen auf wenn die Last steigt, bleiben leise wenn der PC nichts zu tun hat.
Netter Zusatz: Am Hub sind 3-Pin-Anschlüsse. Das bedeutet, dass der Hub nicht einfach das PWM-Signal durchleitet, sondern das Signal in eine spannungsbasierte (Volt) Steuerung übersetzt. Also können auch 3-Pin-Lüfter, die kein PWM verstehen, hierüber per PWM gesteuert werden. Das ist nett, denn Programme wie fancontrol unter Linux oder speedfan unter Windows können Lüfter eigentlich nur über PWM steuern.
Damit das alles funktioniert muss das Mainboard ein echtes PWM-Signal ausgeben. Meines macht das auch, aber nur wenn die automatische Lüftersteuerung aktiviert wird. Ansonsten ist das Regelung per Spannung, obwohl das Mainboard auf externe PWM-Anweisungen des Betriebssystems hört. Doch am Hub hilft das nicht, ohne PWM laufen alle Lüfter volle Power. Das ist eine ungünstige Konstellation, denn wird die automatischen Steuerung aktiviert greift fancontrol nicht mehr, ich müsste die Fankurve im Bios anpassen – was bei meinem Mainboard nur unter Windows mit einem sicher nicht mehr gepflegtem Gigabyte-Programm geht. Ich muss noch testen, ob das alles am 4-Pin-Gehäuselüfteranschluss besser funktioniert, ob dort immer ein echtes PWM-Signal ausgegeben wird. Aber dann müsste ein Prozessorlüfter vom Hub abgeschlossen werden, und bis jetzt war ich erstmal froh die automatische Steuerung aktiviert bekommen zu haben. Außerdem ist die automatische Steuerung aggressiver als meine fancontrol-Konfiguration, was für die Absturzursachensuche nicht schlecht war.
Der PWM Fan Hub ist auf jeden Fall cool, wenn man viele Lüfter hat oder einen 3-Pin-Lüfter per PWM regeln will.
Toll: Green Book
In den 60er in den USA wird der kleinkriminelle Italoamerikaner Tony Lip (Viggo Mortensen) Chauffeur des schwarzen intellektuellen Musikers Dr. Don Shirley (Mahershala Ali), der für eine Tournee in den Süden muss. Oder will.
Fast alles was der Film ist folgt aus diesem Szenario. Sie reisen, also ist es ein Road-Movie und die beiden lernen sich besser kennen. Sie stammen aus unterschiedlichen Schichten, also gibt es da Reibung. Shirley ist ein Musiker, es gibt also viel Musik – klassische und Blues. Und klar, weil es in den Süden und die USA geht – der und die ja noch heute rassistisch ist – ist die damals de facto noch bestehende Rassentrennung ein großes Thema, wohl das Hauptthema.
Was nicht aus der Einleitung folgt: Beide Schauspieler sind klasse. Besonders Mahershala Ali, der schon mit seiner hervorragenden Leistung den Anfang der Serie Luke Cage getragen hat. Zwischen seiner Rolle dort und hier bestehen sogar Ähnlichkeiten: In beiden ist unter der Oberfläche Sensibilität, in beiden ist ihm Musik wichtig, in beiden ist er auch ziemlich cool und witzig. Auch das folgt aus der Einleitung nicht: Wieviel Humor in der Geschichte steckt, hauptsächlich in den Wortgeplänkeln der beiden Hauptfiguren. Das tut dem Film sehr gut, ohne den Witz wäre er kitschig.
Wenn es hier etwas zu kritisieren gibt liegt das größtenteils am Format Film: Zwei Stunden sind nicht genug Zeit, um überzeugend den Wandel des vorherigen Alltagsrassisten Tony zu zeigen, das geschieht ganz plötzlich (der Spoiler sei mir verziehen, er steckt im deutschen Titel des Films schon drin). Und vielleicht ist Setting und Resultat etwas zu naiv, andererseits wird der Rassismus als solcher auch nicht kleingeredet oder auch nur gesellschaftlich als überwindbar gezeigt.
Insgesamt ist Green Book hervorragend, lustig, fesselnd, ohne Längen.
Der SF30 Pro, ein toller verbesserter SNES-Controller auch für moderne Plattformen
Der SF30 Pro von 8BitDo ist noch besser als ich erwartet hatte. Er ist eine Kopie des Controllers des Super Nintendos, er hat die gleiche Form und die gleiche Farbgebung. Damit ist er ideal, um im Emulator SNES-Spiele zu spielen. Denn dabei darf man den Einfluss des Controllers nicht unterschätzen – so scheiterte ich an Super Metroid an einem schwierigen Sprung, den ich mit meinem Gamepad einfach nicht meistern konnte, das Steuerkreuz war zu schwammig. Mit einem Original-Controller hätte ich die Stelle geschafft, mit dem SF30 Pro wahrscheinlich ebenso.
Denn es ist eine sehr gute Kopie geworden. Ich habe hier noch ein SNES samt Controllern und kann daher gut vergleichen. Das Gewicht ist nicht identisch: Der SF 30 Pro ist mit 110g schwerer als der Originalcontroller, der ~70g wiegt. Die 40g mehr fallen in der Hand aber nicht negativ auf. Das Steuerkreuz fühlt sich anders an, stabiler – aber gut, der Originalcontroller ist jetzt 22 Jahre alt und sicher etwas ausgeleiert. Trotzdem ein echter Vorteil des SF 30 Pro. Auch die Buttons sind anders, die Druckpunkte sind nicht gleich, der Originalcontroller hat einen kürzeren Anschlag – da gefällt mir das Original besser. Aber auch hier fiel mir beim Spielen der Unterschied nicht negativ auf.
Das eigentlich tolle ist aber, man sieht es ja auch auf dem Bild: Es ist keine 1:1-Kopie geworden (da sind andere Modelle näher dran), sondern es ist eine erweiterte Version des Originallayouts. Und das Ergebnis ist schlicht großartig. Mit den zwei zusätzlichen Analogsticks, den vier Schulterknöpfen und den zwei Buttons unten an der Seite ist das Layout des Controller voll kompatibel zum Xbox- und dem Switch-Controller. Und dazu unterstützt das Ding Bluetooth. Klar was daraus folgt: Viel mehr als ein SNES-Controllerersatz (fürs Spielen an der Originalkonsole bräuchte man sowieso noch einen Receiver) ist der SF30 Pro ein gutes Gamepad am PC oder an der Switch, denn mit beiden Geräten ist er kompatibel. Von PC-Spielen wird er als Xbox-Controller behandelt, also standardmäßig unterstützt (auch unter Linux), und mit der Switch kann er sich so problemlos wie ein Joy-Con verbinden.
Damit ist der SF30 Pro genau das Gamepad, das ich mir schon lange gewünscht habe. Die Form und das vertraute Layout des SNES-Controllers, mit dem ich aufgewachsen bin und einfach am besten zurechtkomme. Aber dazu auch die nötigen Tasten und Analogsticks, um als Xbox-Controllerersatz dienen zu können und also auch für moderne Spiele geeignet zu sein. Das beides in einem geht hatte ich vorher nicht erwartet, für die SNES-Ähnlichkeit hatte ich zum einen in Richtung Adapter gesucht und wollte die Originalcontroller nutzen oder eine 1:1-Kopie mit USB-Anschluss kaufen, für 3D-Spiele dann eher einen Steam-Controller zusätzlich kaufen. Das war mir dann aber immer zu viel Hardware und auch zu teuer, vor allem, da ich ein an sich am PC auch ausreichendes Gamepad im Playstation-Format ja bereits hatte.
In meinen Tests störten auch die Änderungen am Layout nicht. Ich kann den Controller genau wie den SNES-Controller greifen. Wenn Spiele besser mit den Analogsticks statt dem Steuerkreuz zu steuern sind wandern dann die Daumen auf diese, ansonsten stören die Analogsticks gar nicht. Vier statt zwei Schulterknöpfe zu haben finde ich irritierend, da verdrücke ich mich desöfteren, das ist bei mir aber bei Xbox- und Playstationcontrollern genauso (sowas gabs damals einfach nicht ;-) ) und liegt an der Vorgabe des Layouts, nicht der Umsetzung.
Erfreulich war der Effekt beim Spielen mit der Switch, im Vergleich zum Spielen mit den Original Joy-Cons. Die sind ja etwas klein und nicht ideal zu greifen, aber sie sind das Originallayout und ich habe die Switch-Spiele wie Super Smash Bros Ultimate und Fast RMX damit zuerst gespielt. Trotz dieser Gewöhnung war ich mit dem SF30 direkt besser. In dem Rennspiel war der Unterschied nicht ganz so deutlich, aber Super Smash ließ sich für mich mit dem neuen Controller direkt viel besser steuern. Und das, obwohl ich da ja eigentlich Spieleerfahrung nutze, die ich mit einem ganz anderen Controller gesammelt habe.
Weniger ideal ist das mitgelieferte USB-Kabel, das ist etwas kurz. Und bei der Bluetooth-Verbindung bin ich jedes mal wieder unsicher wie das funktioniert. Auf der Rückseite ist eigentlich aufgedruckt, welche Tastenkombination den richtigen Modus für welches System aktiviert, z.B. Start + Y für die Switch. Das klingt einfach genug. Ich hatte aber den Eindruck, dass das nicht immer einwandfrei funktioniert, dann leuchten zwar die LEDs und zeigen einen Suchvorgang an, aber es findet sich nicht. Da könnte der Controller im falschen Modus sein (oder der Akku leer?), dafür aber fehlt eine Anzeige, was besonders auffällt wenn man zwischen den Modi umschalten will. Meiner Meinung nach ist da das Bedienkonzept vermurkst. Immerhin: Letzten Endes hat die Verbindung immer geklappt, und ein Teil des Komplexität hängt nicht am Controller, sondern am umständlichen Controllerverwaltungsmenü der Switch.
Der SF30 Pro kostet derzeit 44€ auf Amazon, was in Deutschland die einzige Bezugsquelle zu sein scheint. Er war ein Geburtstagsgeschenk, aber er wäre auch einen Kauf wert gewesen.
Edit 18.12.2022: Der SF30 Pro funktioniert bei mir weiterhin, aber man würde heute wohl eher zum 8BitDo Pro 2 greifen. Enttäuschenderweise sieht er zwar nicht mehr wie ein SNES-Controller aus, aber der einfach auswechselbare Akku alleine wäre für mich ausschlaggebend.
Farbige Klammern für Syntax-Highlighting
Schaut euch das an:
You NEED multi colorized brackets in your IDE, it will change your life! pic.twitter.com/ehqonnSyy8
— Souvir 💡 (@Souvir) January 10, 2019
Zusammengehörige Klammern immer farbig zu markieren ist eine tolle Idee. Die Funktion gibt es als Plugin für VSCode und atom, und natürlich auch für vim und emacs. Für Geany habe ich leider kein entsprechendes Plugin gefunden. Kennt da jemand eines, das diese Funktion nachrüstet?
Noctuas NM-A90 ist vorbildlicher Kundenservice
Noctua hat mir ein Plastiksäckchen mit Inhalt geschickt und bei mir damit sehr viele Sympathiepunkte gewonnen:
Es handelt sich um das Upgradekit NM-A90. Mit ihm kann die Ausrichtung des Noctua NH-U12P SE2 auf Mainboards mit dem Sockel AM3+ geändert werden, sodass der Luftstrom statt zum Deckel ans Ende des Gehäuses gelenkt wird.
Der Kühler kommt normalerweise mit zwei dieser Metallplatten, eine ist hier schon abgeschraubt. Wird er an sie montiert geht der Luftstrom nach oben oder unten.
Das Upgradekit beinhaltet zwei lange Streben, welche die kleinen ersetzen können.
Dadurch steht er dann quer, der Lüfter transportiert die Luft nach hinten.
Warum ist das wichtig? Es kann die Kühlung verbessern, vor allem in Gehäusen ohne Lüfter im Deckel, sodass stattdessen der Luftstrom direkt zum Exhaust-Kühler hinten geht. In meinem Fall soll die neue Kühlerausrichtung helfen den VRM des Mainboards zu kühlen. Irgendetwas überhitzt in meinem PC, laut dem Internet ist der VRM bei meinem Board ein möglicher Schwachpunkt. Da ich kürzlich sowohl Prozessor als auch Grafikkarte gewechselt habe ist das durchaus eine mögliche Ursache.
Noctua verschickt das NM-A90 kostenlos. Es muss nur dieses Formular ausgefüllt werden, wobei die Rechnung des Mainboards und die Rechnung des Kühlers gebraucht wird. Alternativ reicht auch ein Foto des Kühlers, samt einem Papier mit Datum und Unterschrift. Das ist ziemlich toll, vor allem, da Kühler wie Kit auf der Liste veralteter Produkte stehen und daher nicht mehr produziert werden dürften. In Deutschland wird das Kit auch nur noch bei reichelt verkauft, für 6,90€ plus Versand, was mir Noctua so erspart hat.
Noctua macht generell ziemlich gute Kühler und Lüfter und wird auf Reddits /r/buildapc hoch geschätzt. Ich hatte das bisher für übertrieben gehalten – manchmal basiert die Zuneigung der Community dort eher auf Wunschdenken. Und Noctuas Produkte sind ziemlich teuer, Arctics Lüfter beispielsweise sprechen mich über die Preis-Leistungs-Ebene mehr an. Und im High-End hätte ich statt dem NH-D15 durchaus eher den Dark Rock Pro 4 in Erwägung gezogen.
Aber scheinbar ist Noctua seinen Preis wert: Zusätzlichen zu den guten Kühlern gibt es dann auch noch Dreingaben wie diese. Da ist die Wertschätzung wohl verdient.
Super Smash Bros. Ultimate
Über Weihnachten war es an der Zeit, der Spielekonsolenbesitzerin ein neues Spiel für ihre Switch zu schenken, da sie Zelda und Mario durch hat und ihr Fast RMX nicht zusagt (das ich aber mehr und mehr liebgewinne). Und welches Spiel wäre für eine Kampfspielliebhaberin besser als das neue Super Smash Bros. Ultimate? Vor allem, da auch ich Super Smash für das Nintendo 64 sehr gern mochte. Sogar die Gamecubeversion habe ich viel gespielt, daher war das Switch-Spiel auch ein Geschenk für mich (keine Sorge, das war ihr klar und abgesprochen).
Die Wii-Version habe ich nur ein paarmal bei Freunden gespielt, aber es scheint so, als ob Ultimate der Wii-Version sehr ähnelt. Aber es ist wohl größer: Mehr Levels, mehr Kämpfer, mehr Spielmodi. Zumindest im Vergleich zur Version mit der ich mich auskenne – der ersten – stimmt das definitiv. Die Kämpfe sind noch sehr ähnlich, mit den zwei Grundattackknöpfen, die von der Bewegungsrichtung stark beeinflusst werden (gleichzeitig unten + B ist immer noch etwas ganz anderes als einfach nur B zu drücken), plus Schild, Greifen, und Smash-Attacken. Die können wie in den neuen Spielen verzögert werden, und in der Luft gibt es die ebenfalls beim N64 noch fehlende Ausweichrolle. Wie zuvor sind die Kämpfe sehr wuselig, oder sogar chaotisch und unübersichtlich.
Wesentlich mehr Kämpfer zu haben ändert den Charakter des Spiels dann aber doch. Zwei habe ich schon etwas mehr gespielt: Der erste war ein blaues und mir unbekanntes Pokemon. Lucario passt sehr gut in meinen Spielstil, bewegt sich genau richtig und hat mit einem aufladbaren Energieball eine gegen manche Gegner sehr hilfreiche B-Attacke.
Lucario war auf dem Account der Konsolenbesitzerin noch nicht freigeschaltet, dort habe ich dann im Multiplayer King K. Rool gespielt, den Bösewitch aus Donkey Kong. Bei ihm ist es großartig, wie viele der originalen Attacken aus den SNES-Spielen umgesetzt wurden, beispielsweise die Boomerangkrone.
Fox dagegen, mein Lieblingscharakter aus der N64-Version, passt mir nicht mehr. Bei ihm wurde die Bewegung und vor allem die Sprungkraft geändert, sodass ich mich mit ihm zu eingeschränkt fühle. Er rennt noch sehr schnell, aber springt nicht mehr auf die richtige Weise diagonal. Schwer zu beschreiben. Negativ ist auch, wie klein die Starfox/Lylatwars-Map geworden ist, das Schiff war früher viel größer.
Nicht unbedingt besser oder schlechter sind die neuen Items, aber auch sie ändern die Kämpfe. Es gibt schlicht mehr. Viele neue Pokemon sind dabei, und neben den Pokemon gibt es eine Figur in einer Glaskugel, die einen anderen Charakter aus dem erweiterten Nintendouniversum beschwört, die dann für eine Weile an der Seite des Spielers kämpft oder einen Effekt einsetzt. Das ist oft sehr mächtig und war anfangs etwas frustrierend, wenn es gegen einen selbst eingesetzt wurde, macht aber Spaß wenn es dem eigenen Team nützt. Dafür ist das Herz und die Supertomate verschwunden seltener geworden, was gut ist, denn die waren auf unspaßigere Weise kampfentscheidend.
Toll sind die Einzelspielermodi. Es gibt einen Abenteuermodus, bei dem auf einer Karte Kämpfe gewählt werden können.
Dort spielen Geister eine neue Rolle: Sie geben Boni und verleihen Kampfstärke, sie werden durch die Kämpfe gewonnen. Nach bestimmten anderen Kämpfen werde neue Charaktere freigeschaltet, genau so stolperte ich über Lucario. Ganz am Ende wartet ein Endgegner, und es gibt mehrere Zwischenbossgegner. Die Rollenspielelemente und das Freischalten der Kämpfer motivieren, noch dazu sind die Kämpfe oft sehr unterschiedlich: Mal gibt es eine Riesenversion von Donkey Kong zu besiegen, dann zehn Mini-Versionen von Mega Man, oder der Kampf spielt auf einer modifizierten Arena mit Lavaboden, oder alle Gegenstände sind explosiv, usw. Das bleibt leider nicht immer fair, manche Kämpfe erscheinen mir unlösbar, aber meistens sind sie mit der richtigen Geisterkombination und der richtigen Taktik doch schaffbar.
Im Multiplayer sorgen die vielen Charaktere und Karten für Abwechslung. Bei den Kämpfern sind ein paar von Anfang an verfügbar, die anderen werden nach und nach mit einem gewonnen Duell zwischen dem Sieger des Multiplayer-Kampfes und dem KI-gesteuerten neuen Charakter freigeschaltet. Auch das ist spaßig. Die Arenen sind alle(?) von Anfang an verfügbar, die Auswahl ist riesig.
Ich sehe bis jetzt als größten Negativpunkt den Online-Multiplayer. Den gibt es nämlich, doch Nintendo glaubt, dafür monatlich Geld verlangen zu können. Das ist bei Konsolen wohl so üblich, Sony oder Microsoft haben das eingeführt. Aber als PC-Spieler ist es absolut inakzeptabel, weder sie noch ich wollen das zahlen. Ob der Modus was taugt kann ich also nicht sagen.
Über Weihnachten und auch am Wochenende wurde das Spiel viel gespielt, ich bereue den Kauf nicht. Ultimate ist kaum noch zu vergleichen mit dem ersten Teil, so stark wurde es verbessert und so viel größer ist es. Und trotzdem bleibt es das einfach zu lernende Partyspiel, es bewahrt die originale Steuerung, und man kann ganz schnell mit anderen im lokalen Multiplayer an einer Konsole kämpfen. Hier bewährt sich übrigens auch der SF30 Pro, ein Gamepad im Stil des original SNES-Controllers, dessen Blogreview ich längst geschrieben haben wollte und das ich noch nachreichen werde.
Solarized urxvt
Gerade passierte es mal wieder: Um einen Verzeichnisnamen im Terminal lesen zu können lehnte ich mich nach vorne und kniff die Augen zusammen. Dunkelblau auf schwarz ist schwer zu lesen. Das passierte schon tausendmale, diesmal hatte ich den einzig richtigen Gedanken – änder es es halt. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.
Unter Geany benutze ich das dunkle Farbschema Solarized. Das kann man auch für urxvt aktivieren, dieser Forenpost erklärt wie:
- Füge in die Datei ~/.Xresources die Zeile
URxvt.intensityStyles: false
hinzu. - In die gleiche Datei gehören die Farbanweisungen aus Xresources.dark, aus dem Githubrepo solarized/xresources.
- Ich musste in meine ~/.xinitrc noch die Anweisung hinzufügen, diese Datei noch zu laden:
[[ -f ~/.Xresources ]] && xrdb -merge -I$HOME ~/.Xresources
- Stelle sicher, dass in der ~/.Xdefault keine anderen Farbanweisungen für urxvt gesetzt sind. Ich hatte dort zum Beispiel
URxvt*background: black
gesetzt.
Jetzt entweder aus- und einloggen oder die neuen Farbanweisungen laden:
xrdb ~/.Xresources
Schon wird jedes neugestartetes urxvt-Fenster in der dunklen Variante des Farbschemas Solarized erscheinen.
Huatulco, Oaxaca, Mexiko
Ein Teil des Dezembers war ein Strandurlaub, der Rest wurde in Mexiko-Stadt verbracht. Huatulco ist ein Touristenzentrum. Es gibt viele absolut tolle Strände und mit La Crucecita ein nettes Städtchen. Dass die Region Oaxaca für gutes Essen bekannt ist schadet auch nicht. Die Woche dort würde ich gerne wiederholen.
Wie ich arbeite
Ich kopiere von Dirk und schreibe auf, womit ich 2018 gearbeitet habe. Tatsächlich hat sich ein bisschen was getan, nur Bruchstücke davon sind hier dokumentiert. Schreibe ich ein paar Jahre lang am Jahresende einen solchen Artikel könnte der Rückblick später nett sein.
Hardware
Auf der Arbeit benutze ich einen mir gestellten Laptop, der an einen 1440p‑Breitbildmonitor angeschlossen wird. Ich hatte da keinen Einfluss drauf, bin aber mit beiden Geräten sehr zufrieden. Nur eine ergonomische Maus (eine M618) hatte ich mir speziell gewünscht und erhalten.
Daheim ist mein Hauptwerkzeug mein Desktoprechner. Derzeit ist das ein AMD FX‑8320E, den ich günstig gebraucht gekauft habe, mit einer ebenfalls günstig gebraucht gekauften Radeon RX 580. Ryzen und das Platzen der Cryptoblase sorgten gegen Ende des Jahres für richtig nette Preise bei diesen Komponenten. Die FX‑Reihe ist nicht toll gewesen, der 8320E reicht als Prozessor für meine Zwecke aber völlig aus – und im Gegensatz zum Phenom II X6 kann er Deus Ex: Mankind Divided starten... Es blieb beim GA‑990FXA‑UD3 als Mainboard, mit mittlerweile 20GB Arbeitsspeicher, zur 120GB SSD kam eine 500GB SSD hinzu, dafür wanderte die 500GB HDD in einen anderen Rechner.
Der Monitor ist ein Dell U2312HM, 23.6", 1080p, IPS‑Panel. Er ist an sich sehr gut, hat aber inzwischen ein paar Macken in der Beschichtung und piepst bei runtergeregelter Helligkeit. 2019 könnte er ersetzt werden.
Die Grafikkarte ist noch ziemlich neu hier, ich habe seitdem Stabilitätsprobleme (zum Glück nur beim Spielen), die mit der Temperatur zusammenhängen zu scheinen. Ich vermute das Problem inzwischen allerdings beim Mainboard und werde versuchen, es mit mehr und etwas schneller laufenden Gehäuselüftern zu lösen.
Peripheriegeräte sind eine mechanische Cherry‑Tastatur (G80-3000), eine generische ergonomische Maus von CSL und der Logitech UE 6000, der sich als komfortabler als der Superlux HD 681B entpuppt hat, den ich auch sehr mochte und viele Jahre trug.
Das Wileyfox Spark+ ist weiterhin mein Smartphone, ich benutze es aber für die Arbeit nur um in Notfällen erreichbar zu sein, ansonsten unterwegs privat (Pokemon Go, Firefox, Google Maps). Leider wird es nicht mehr ordentlich mit Updates versorgt, es hat Android 7.0, der Stand der Sicherheitsupdates ist Januar 2018. Das ändere ich bald, Lineage wird installiert werden. Aber das Telefon soll auch dann nur noch als Backup dienen, der Ersatz steht schon bereit.
Am Ende des Jahres war ich lange im Urlaub. So lange, dass ich einen Weg haben wollte, Emails abzurufen und im Notfall die Server neustarten zu können. Das HP Touchpad wurde dafür auserkoren, mit Termux und K9‑Mail war alles notwendige auch unter Android verfügbar. Auch zum Browsen auf dem Sofa war das super. Alternativ hätte ich das Thinkpad R50 mitgenommen, aber es war mir für diesen Zweck zu schwer. Trotz langer Suche habe ich kein vernünftiges (=auswechselbare Batterie, 14" oder weniger, ordentlicher Bildschirm, linuxkompatibel), kleines, leichtes und bezahlbares Laptop gefunden.
Zwischendurch und wegen der Arbeit hatte ich eine Smartwatch getragen. Ich stellte dann aber fest, dass mich das tägliche Aufladen nervt und ich echte Uhren schöner finde. Seitdem trage ich wieder eine meiner Chinauhren.
Software
Im Büro
Der Arbeitslaptop lief dieses Jahr mit Windows. Ich wollte bewusst im neuen Job erstmal mit der vorgegeben IT‑Infrastruktur arbeiten und hatte anfangs versucht mit VMs zurechtzukommen, sobald Linux doch gebraucht wurde. Da nur wenig programmiert wurde und dann auch noch in Android Studio ging das bis jetzt ganz gut. Ansonsten war da wenige spezielle Software dabei, viel Office, am Ende etwas Axure – für Mockups und Prototyping scheint es erstaunlicherweise wenig geeignete Linuxsoftware zu geben!
Den Laptop nach Linux umzuziehen steht aber gerade ganz oben auf meiner Agenda, das neue Jahr soll etwas anders laufen. Und die VMs waren mir für den Desktopbetrieb weiterhin zu langsam, gerade beim Scrollen im Firefox.
Linux
Daheim ist am allerwichtigsten der Editor, wie die Jahre zuvor war das Geany mit dem Farbschema Solaris (dark). Pipes, pc‑kombo und all meine FOSS‑Arbeit entstand in Geany. Mehr brauche ich fast nicht: Trojita ist der Email‑Client, Firefox der Browser, urxvt das Terminal, der Linuxdesktop ansonsten weiterhin zusammengestückelt (IceWM, conky, simdock, trayer) und damit die einzige Besonderheit.
Die Linuxdistribution habe ich von Funtoo zu Void gewechselt. Wie immer ist so ein Umzug nicht ganz ohne, immer noch läuft nicht alles so gut wie vorher. Aber ich bin trotzdem sehr zufrieden: Void bietet aktuelle Pakete und erspart mir das dauernde Kompilieren der Updates, was mich nach einer Weile einfach zu sehr genervt hat.
Android
Unter Android läuft nicht viel erwähnenswertes, Firefox Beta ist die Hauptapp. F‑Droid ist installiert, genutzte Messenger sind derzeit Hangout und Telegram, aber auch SMS (wenn auch mit Silence) waren 2018 noch wichtig. Ich habe den DB‑Navigator entdeckt und kann nun Tickets und BahnCard damit vorzeigen, ein Quantensprung.
Web
Duckduckgo ist die Suchmaschine an den PCs, wobei ich noch oft !g eintippen muss um die Suche nach Google zu lenken, leider sind gerade die nicht‑technischen oder deutschen Suchergebnisse noch zu schlecht. Deshalb teste ich auf dem Telefon derzeit Qwant, was mir dort sehr gut gefällt.
Als Feedreader habe ich einen kostenlosen Account bei feedly.
Hoster sind auch wichtig, derzeit sind das Hetzner (pipes), scaleway (pc‑kombo, dieser Blog) und uberspace (Entwicklungsinstallationen und Emails).