Meine besten Schuhe
Waren ein Verlegenheitskauf in Frankreich bei minelli:
Meine alten waren kaputt, ich brauchte und wollte auch definitiv neue. Ich hatte schon alle anderen Herrenschuhe im Laden anprobiert, aber keiner passte. Die im Bild zu sehenden hatte ich vorher direkt aussortiert: Zu labbrig, nicht was ich suchte. Dann probierte ich das Paar am Ende eben doch an – und es saß perfekt. Daher kaufte ich diese Schuhe, trotz des ungewohnten Stils.
Dass sie weich sind ist das besondere an ihnen. Das Leder an der Oberseite ist weich, die Sohle ist dünn und weich. Dazu sind sie schmal, was mir zugute kommt. Als schmaler Schuh nah am Fuß, aber gleichzeitig so weich dass da nichts wehtun kann: Mir war vorher nicht klar, dass ich danach suchen sollte (deswegen schreibe ich auch hier drüber). Besonders die Sohle: Schuhe mit einer weicher Oberseite findet man schonmal. Aber die flexible Sohle, das ist selten. Beides zusammen ist noch seltener. Es ist kein Wunder, dass ich die Jahre vorher nicht über soetwas gestolpert bin – und jetzt im Vergleich weiß ich, wie selten ich komfortable Schuhe hatte.
Der Kauf ist schon etwas her, ich habe bereits nach Nachfolgern gesucht. Das war richtig hart. Turnschuhe gehen in die richtige Richtung da weich, aber ihre gefederten dicken Sohlen sind wieder komplett verkehrt, vom Stil mal abgesehen. Formellere Lederschuhe haben nie die richtige Sohle (oder gibt es da einen Typ Schuh, der meinem Paar hier entspricht und mir bisher nur entging?). Mokassins wollte ich vom Stil nicht.
Aber weiche dünne Sohle, die dafür sorgt dass man den Schuh kaum spürt: Das klingt doch wie diese Barfußschuhe! Vivobarefoot fand ich zuerst und wurden mir überzeugend empfohlen. Aber in derem Konzept sind Schuhe vorne richtig breit, damit konnte ich mich einfach nicht anfreunden. Daher landete ich letzten Endes bei einem Barfußschuh von leguano, dem city blue. Vom Laufen her klasse, da ähnelt er wirklich sehr meinen bisherigen, wobei die Sohle mit ihren kleinen Kugeln mehr noch den Boden spüren lässt. Nachteil: Es darf nicht regnen.
Daher sind die oben gezeigten immer noch praktischer. Doch das eigentlich tolle an ihnen: Durch diesen Zufallsfund weiß ich jetzt, welche Art von Schuh ich haben will und worauf ich achten muss. Das macht Schuhe kaufen nicht einfacher, aber doch weniger frustrierend, denn vorher wahllos nach dem Aussehen durchzuprobieren und fast nie richtig glücklich mit der eigenen Wahl zu sein ist ja schon ätzend gewesen.
Gute Restaurants in Düsseldorf
Nach Düsseldorf hat es mich gerade der Arbeit wegen für ein paar Tage verschlagen. Hotelabende bedeuten Essen gehen und ich hatte dabei enorm viel Glück: Alle Restaurants waren gut. Hier ist die Liste, in Reihenfolge des Besuchs:
Limas RestoBar
Das peruanische Restaurant in Hotelnähe war ziemlich voll (gutes Zeichen: und voller spanischer Stimmen), aber glücklicherweise war noch Platz für uns. Jalea Mixta war mein Essen, Fisch und Meeresfrüchte paniert mit Beilage. Gut, aber richtig toll war das Getränk: Chicha morada, ein alkoholfreies Maisgetränk, super erfrischend, süß aber nicht zu süß, ganz leicht malzig(?) – schwer zu beschreiben, aber eben super. Ich ging daher besonders zufrieden raus. Ich fand aber auch sonst alles einfach richtig nett. Allerdings war das Essen nicht ganz günstig.
Beispielfoto von young shanahan from Bogotá, Colombia - Chicha Morada., CC BY 2.0, Direktlink
Die Kurve
Ein israelisches Restaurant mehr in der Stadt. Wir trafen hier einen Freund von mir und da ein freudiges Ereignis musste dann ja auch das Essen schmecken. Gut war es auch, was wohl viele dachten, ohne Reservierung hätten wir keinen Tisch bekommen. Pargit, ein Hähnchen-Spieß, passte, das probierte Laffa-Brot war hervorragend. Die Tajine sei gut gewesen, aber in Troyes sah sie noch besser aus. Preise wieder eher höher.
eat TOKYO Nordstrasse
Sushi und mehr! Die Webseite ist absurderweise tatsächlich größtenteils auf japanisch. Ich war noch nicht in Japan und weiß daher nicht wie authentisch das Essen war. Aber ich habe in Europa öfter mal Sushi und Ramen gegessen und damit verglichen war das einwandfrei. Die von mir gewählte Sushi-Bentobox war noch dazu enorm, sie brachten mir erst nur eine Hälfte und ich hätte mich ohne die zweite nicht beschwert gehabt! Dass ich einen Teil eine der enthaltene Speisen (weiße runde Streifen im Salat, die ich nicht einordnen konnte – Nudeln?) nicht mochte trübte den positiven Gesamteindruck nicht. Und ich war pappsatt. Der Preis dafür war mehr als okay.
Lunitas
Im Lunitas – wieder mehr noch in Hotelnähe als die letzten beiden – gab es Empanadas. Und tatsächlich gibt es dort auch nur Empanadas, mit Beilagen und Getränken. Das ist ein kolumbianisches Gericht bestehend aus einer frittierten Maisteighülle mit Füllung. Die Füllungen sind divers, klassisch mit Reis und Fleisch und auch mit einigen sicher nicht authentischen Varianten (wobei ich die Variante Hawaii ziemlich gut fand!), manche mit Käse, manche sogar süß. Dazu kommen mehrere Soßen.
Das Essen kam sehr schnell an, die Leute hinter der Theke sprachen definitiv spanisch. Frittierte Maisteigtaschen mit Käsefüllung sind natürlich nicht leichtgewichtig, wollte man das entschärfen sollte man sich an die anderen Varianten halten. Die hausgemachten Getränke waren gut, wobei ich im Nachhinein gerne noch das kolumbianische Malzbier (Pony Malta) probiert haben wollte. Naja, vielleicht nächstes mal. Das Menü aus drei Empanadas, zwei Soßen und einem Getränk war das günstigste der Abendessen, aber es war keinen Deut schlechter.
Andromeda
Andromeda ist eine SciFi-Serie der Nullerjahre. Sie lief damals nach Stargate auf RTL 2 und damit zu spät für mich um sie oft zu sehen, aber früh genug um Teile davon mitzubekommen. Insbesondere den Anfang, der ziemlich toll in das Szenario einführt: Captain Dillan Hunt ist mit seinem Schiff, der Andromeda – gleichzeitig eine KI und später ein Android – im Einflussgebiet eines schwarzen Lochs gefangen. 300 Jahre später wird er geweckt. Doch das Universum ist nicht mehr wie er es kannte: Statt einem an die Föderation aus Star Trek angelehnten Commonwealth herrscht Anarchie, technologisch ist die Andromeda allen jetzigen Schiffen haushoch überlegen. Also macht er sich daran, mit seiner neuen Crew das Commonwealth wieder aufzubauen.
Was ein Szenario! Ein schöner Gegensatz zu Star Trek. Und im direkten Gegensatz zu Stargate war Andromeda hübscher, hatte mehr Scifi-Elemente, wirkte trotz seiner Seltsamkeit etwas erwachsener. Insbesondere die Protagonisten sind anfangs interessanter, sie haben Konflikte und Geheimnisse.
Aber dann schaut man heutzutage die Serie und sie ist einfach nicht gut.
Andromeda hat einen starken Anfang (evtl blendet da auch etwas die Nostalgie) aber hält das Niveau nicht. Die Serie zerfasert. Wo anfangs mit der Commonwealth-Wiederbelebung und dem Konflikt mit den Nietzscheans ein klares Szenario die Drehbücher vorgibt herrscht später Chaos. Auf einmal gibt es mystische schwarze Kräfte, die Böses wollen. Übernatürliches wird eingebaut und damit zersplittert auch die Konsistenz der Handlung. Ganze Folgen werden surreal, nicht in einem positiveren Sinne, sondern weil sie unverständlich und schlecht geschnitten sind. Teils sind sie klar als Theaterstück geschrieben, aber als Theaterstück ohne Budget für Kostüme oder Kulissen. Besonders krass wird das in der letzten Staffel, die in einer Art Paralleluniversum spielt, in der die Schreiber sich vollständig von der Idee entfernt haben eine verständliche Geschichte zu erzählen.
Aber schon vorher treten die Probleme zutage. Auf der einen Seite wird von Anfang an versucht, Konsistenz in der Erzählung herzustellen – Geschehnisse in vorherigen Folgen werden referenziert, die Hintergrundgeschichten der Charaktere werden nach und nach enthüllt. Auf der anderen Seite wird an der Hintergrundgeschichte willkürlich herumgedoktort. Dann hat Beka Valentine, erst allein im Universum mit ihrer Crew und dann so etwas wie die Partnerin von Dillan, auf einmal hier noch einen Bruder, dort einen Onkel, da eine Drogenabhängigkeit, schließlich statt dem toten Schugglervater einen lebenden mit völlig anderem Hintergrund (aber praktischer Verbindung zur Hauptstory, oder was davon zu dem Zeitpunkt noch übrig ist). Es gibt unzählige Personen, die storygemäß wichtige Figuren in der Handlung sein müssten – als langjähriger Bösewicht oder Verbündeter – die in einer Folge eingeführt und direkt wieder entsorgt werden. Als Zuschauer verliert man so schon vor dem Drift ins Absurde den Zugang zur Serie. Das Grundszenario interessant, die Charaktere nett und das Schiff (beide Aspekte von ihr) hübsch zu finden reicht dann nicht mehr.
In S03E06, Slipfighter the Dogs of War scheint plötzlich das Budget erhöht worden zu sein. Die Folge wäre ohne die vielen Weltraumszenen gar nicht möglich gewesen, trotzdem ist sie dann da. Andromeda war schon vorher im Vergleich zu anderen Scifi-Serien auf eine gewisse Weise effektlastiger, aber bis hierhin war das nur Getrickse. Beispielweise wurde im Grunde immer die gleiche Kulisse benutzt. Auch die Außenansichten der Andromeda und Splitstream-Szenen waren einfach Wiederholungen, ähnlich wie das andere alte SciFi-Serien ja damals auch handhabten. Doch in dieser Folge war praktisch jede Weltraumszene neu. Die CGI wird nicht plötzlich gut und die Drehbuchprobleme werden ab hier nur prominenter, aber doch tat dieser Schub der Serie für einen Moment gut. Denn außer solchen Szenen hatte die Serie zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr viel.
Doch absurderweise für eine Serie ohne tragfähige Story (ab Staffel 3) leidet Andromeda gleichzeitig sehr unter einer schlechten Inszenierung, und das lag nicht am Budget. Beispielweise wenn die Helden, besonders Tyr, in den Feuergefechten ohne Deckung im offenen Gelände stehen können, weil die Feinde immer(!) unter Zielstörungen leiden, reißt das einen halbwegs aufmerksamen Zuschauer einfach raus.
Spätestens ab der vierten Staffel ist die Serie so richtig tot. Man hört es auch direkt: Auf einmal gibt es eine sehr schlechte, total unpassende Hintergrundmusik. Die Story wird noch unzusammenhängender, wenn esoterische Unsinnsstories vorher einzelne Ausrutscher waren häufen sie sich nun. Passend zu dem Quatsch: Es gibt einen neuen Bösewicht, der angeblich seit vielen Jahren die Crew der Andromeda sabotiert und den alle gut kennen, wovon der Zuschauer genau gar nichts weiß. Weil die Figur amateurhaft aus dem Nichts gestampft wurde, anstatt sie ein paar Folgen vorher einzuführen oder ihr Wirken anzudeuten.
Dabei war genau da Potential. Nachdem 3 Staffeln lang das neue Commonwealth sich nicht ein einziges Mal von einer guten Seite gezeigt hat, sondern immer nur Werkzeug, um Dylan korrupte Politiker gegenüberzustellen oder um durch Sabotage zu zerbrechen, fällt ihm in der vierten Staffel auf, dass da vielleicht etwas nicht stimmt. Was ja eigentlich interessant ist: Die naive Vorstellung einer grundguten Sternenflotten-Föderation aus der ersten Staffel wird zum realpolitischen Monster. Aber dass keiner der Protagonisten das vorher auch nur ansatzweise bemerkte ist wieder einmal die schlechte Schreibe der Serie. Geplant hätte der Kniff gut sein können, aus dem Ärmel geschüttelt schadet er nur. Ach so, natürlich ist es auch nicht diese Art von Geschichte, es gibt keine Politik – sondern da wirken esoterische böse Kräfte.
Und so geht es dann langsam zu Ende. Leider ohne Stil, ohne Besserung, wird die Serie schlechter und schlechter um dann viel zu spät auszuplätschern. Erwähnenswert ist da nur noch, wie in der kaputten fünften Staffel völlig ohne Begründung Charaktere an zwei Schauplätzen gleichzeitig auftreten (=wie schlecht geschnitten die Staffel ist) und wie, tatsächlich wohl durch Zauberhand, die Crew auf einmal keine Crew mehr sein will und aus irgendeinem Grund sauer aufeinander ist, ohne dass dies auf in der Serie stattfindender Handlung oder ihrer vorher angelegten Persönlichkeit basiert.
Als ich die Serie auskramte hatte ich wirklich erwartet, dass ich damals den Großteil einer interessanten Serie verpasst hatte und sie nun nachholen könnte. Aber dem war nicht so: Ich hatte damals die Anfänge einer Serie gesehen, die gut hätte werden können, die dafür aber nach dem Anfang viel zu schlecht geschrieben und gemacht war. Schade.