10 Jahre später: Fallout New Vegas
Vor fast zehn Jahren wurde mit Fallout New Vegas eines der modernen Kultrollenspiele veröffentlicht. Während ich später zu Mods, dem friedlichen Durchspielen und allen vier Erweiterungen schrieb (diese Artikel wurden kürzlich aktualisiert), sah mein Blog nach einem Ersteindruck nie ein ordentliches Review des eigentlichen Spiels. Daher jetzt zum Jubiläum: Ein Review von FNV in 2020.
Ein besonderes Fallout
Im Oktober 2010 war New Vegas nicht einfach ein neues Fallout. Die Spielereihe hatte gerade eine große Wandlung durchlaufen: Fallout 3. Der dritte Teil der Serie war nicht mehr von Interplay, sondern wurde von Bethesda entwickelt, den Machern von meinem geliebten Morrowind und dem auch guten Oblivion. Dementsprechend war Fallout 3 kein 2D-Rollenspiel mehr mit Rundenkämpfen, sondern ein 3D-Shooter in der Egoperspektive mit Rollenspielelementen. Bethesda wagte einen großen Spagat, versuchte die Spiele zugänglicher zu machen. So wurde in Previews viel Wert darauf gelegt, wie in Zeitlupe Gegner zerstückelt werden konnten, und gleichzeitig die mächtigen Auswirkungen der Questreihe der ersten Siedlung präsentiert. Das Ergebnis fand viele Fans, anderen fehlte der Fokus auf das Rollenspiel. Fans der Vorgänger störten sich vor allen an den vielen sinnlosen Verletzungen des Kanon, wie Supermutanten an der Ostküste. Exemplarisch auch das Outro, das keine Auswirkungen der eigenen Handlungen mehr präsentierte.
Obsidian wollte mit New Vegas mehr an Rollenspieltugenden anknüpfen, entsprechend ihrem Erstlingswerk, Star Wars Knights of the Old Republic II: The Sith Lords. Dafür bekamen sie von Bethesda einen minimalen Zeitrahmen und die Engine von Fallout 3. Das Ergebnis war hässlich, unfertig, verbuggt – und übertrumpfte Fallout 3 in jeder Hinsicht.
Reist ein Kurier durch die Wüste
Nichts mehr mit Washington: In klarer Abgrenzung zum dritten Teil spielt New Vegas wieder in der Nähe der Vorgänger. Las Vegas überstand die Apokalypse. Als New Vegas und beherrscht von einem Mister House beherbergt die Wüstenstadt weiterhin Kasinos. Du bist ein Kurier, so das Intro, der einen Pokerchip nach New Vegas bringen sollte. Doch überwältigt von von einem Gangster in Anzug und einen Kopfschuss später wird der Kurier von einem Cowboy-Roboter gerettet. Ein Doktor operiert, das Spiel beginnt mit der Charaktererstellung verpackt als Operationskontrolle. Danach schreitet man in Goodsprings ins Sonnenlicht, einem kleinen Ort, mit dem Quest den Pokerchip zurückzuerlangen.
In der Mojave, dem Wüstengebiet um New Vegas herum, gibt es viele Fraktionen die im Questverlauf unweigerlich in Kontakt mit dem Kurier geraten. Die wichtigsten sind die altbekannte NCR, deren Entstehung in Fallout 1 und 2 verfolgt wurde, und eine neue Sklaventreibergruppierung namens Caesars Legion. Gekleidet in altrömischen Uniformen, aber ohne jeden Hauch von Hochzivilisation, liefert sich diese Armee mit der enorm gewachsenen NCR einen Krieg um Hoover Dam, der noch steht und eine der wenigen Stromquellen ist.
Kämpfe und Attribute
Vor dem Kontakt mit diesen Organisationen und ihren Persönlichkeiten trifft der Spieler auf gewöhnlichere Gegner. Zum Beispiel einfache Banditen, Radscorpions, wilde Ghoule. Im Nahkampf, mit Pistolen oder auch mit Energiewaffen werden diese hundertfach besiegt. Im Kampf kann optional per VATS-Modus die Zeit angehalten und in aller Ruhe Gegner anvisiert werden, die werden danach automatisch beschossen, es verbraucht aber Aktionspunkte. Die Ausrüstung humanoider Gegner und Überbleibsel von Tieren und Monstern wandern ins Inventar und dann zum Händler, gewonnene Erfahrungspunkte führen zum Levelaufstieg. Das unterscheidet sich alles nicht groß von Fallout 3.
Beim Levelaufstieg werden wie gehabt Fähigkeitspunkte vergeben, alle zwei Level können zusätzlich Perks gewählt werden. Zum Beispiel die Fähigkeit, Roboter ungesehen und kampflos deaktivieren zu können. Der Charakter kann so umfangreich an den eigenen Spielstil angepasst werden. Richtigerweise langsamer als bei Fallout 3 – während dort nach einem Drittel der Spielzeit schon das Levellimit erreicht war, funktioniert in New Vegas die reduzierte Fortschrittsgeschwindigkeit. Erst am Ende des Spiels wird der Kurier nahe dem Maximallevel sein und auch das nur, falls nahezu alle Nebenquests erledigt wurden.
Die Kämpfe werden von den Levelsteigerungen auch massiv beeinflusst. Zwar ist der eigene Skill beim Zielen wichtig und kann viel ausgleichen, aber wenn die Waffe ohne ausreichende Punkte in der entsprechenden Fähigkeit wackelt und wenig Schaden anrichtet setzt das ein Limit. Die Fähigkeitswerte bestimmen auch, wie wahrscheinlich Treffer im VATS-Modus sind.
Auch in den Gesprächen werden die Fähigkeiten und sogar Perks immer wieder benötigt, um bestimmte Antworten auswählen zu können.
Oder auch die zu Spielbeginn gesetzten Attributen. Extremeffekt: Wer sich einen Charakter mit Minimalintelligenz zusammenbaut, kann wie in Fallout 1 und 2 kaum reden und bekommt ein ziemlich anderes Spiel vorgesetzt. Ansonsten beeinflusst das SPECIAL-System wie immer die Fähigkeiten und sind hohe Werte immer mal wieder für eine alternative Handlungsoption gut.
Quests, Entscheidungen, Auswirkungen
Gespräche muss man viele führen, denn in ihnen bekommt man Quests und interagiert mit der Welt. Die dabei getroffenen Entscheidungen haben massive Auswirkungen. Für mich ist alles andere nur Beiwerk. Die dynamische Story, also das mögliche eigene Handeln in dieser Welt erschafft den Reiz dieses Spiels.
Ein Beispiel: Nahe einer Stadt wird der Kurier von einem NCR-Ranger aufgehalten. Er solle nicht weitergehen, denn in der Häuseransammlung unten haben Legionäre NCR-Soldaten als Gefangene genommen. Redet man ein bisschen mit ihm und bewältigt einen Skillcheck bittet er um Hilfe: Er will die Gefangenen aus der Ferne töten, damit die anderen NCR-Soldaten angreifen und die Legion vertreiben.
- Der Spieler kann das nun machen. Mir dem Ranger läuft man in die Nähe, dann können die gekreuzigten Soldaten erschossen werden. Leichte Meinungssteigerung der NCR.
- Oder er schleicht zu den Gefangenen und befreit sie. Das führt höchstwahrscheinlich zu einem Kampf mit den Legionären, woraufhin die Fraktionsmeinung sinkt. Aber der Ranger ist dann nicht nur zufrieden, sondern beeindruckt, die Meinung der NCR steigt ebenfalls.
- Alternativ kann man den Ranger auch im Aufrag der Legion erschießen. Das macht das Spiel erheblich schwerer und ist als Spieldurchlauf nicht ausgebaut, aber in einem begrenzten Umfang ist das möglich.
- Was natürlich auch geht: Gar nichts tun. Der Kurier hat seine eigene Mission, das Spiel hat kaum Pflichtquests. Wer will, kann direkt weiter nach New Vegas reisen und den Gangster stellen.
Aber all das hat Auswirkungen auf die Welt. Radiosprecher reden über den Kurier und seine Handlungen. Vertreter der Fraktionen reagieren freundlich oder feindselig, je nachdem welche Entscheidungen zuvor getroffen wurde. Und andere NPCs kommentieren ebenfalls die Geschehnisse. Nachdem die NCR oder die Legion ausreichend verärgert wurde senden beide Auftragsmörder gegen den Spieler. Und schließlich im Outro des Spiels wird zu jedem Ort, jedem Begleiter, jeder Fraktion eine Zukunftsvision entworfen, die stark davon abhängt welche Handlungen der Kurier durchgeführt oder unterlassen hat.
Dieses entstehende Verhältnis zu den Fraktionen und den Bewohnern dieser Welt haucht dem Spiel Leben ein. Plötzlich geht es nicht mehr darum, Questmarkern zu folgen. Sondern, Auswirkungen der eigenen Handlungen abzuwägen, wobei manche der Begleiter dazu klare Meinungen haben.
Die Begleiter
Alleine reisen muss der Spielercharakter nicht. Zur Seite stehen ihm einige Begleiter, die vollständig vertont sind und spezielle Missionen haben. Zwei sind zusätzliche Robotergefährten, eine Drohne der Enklave und ein Roboterhund, beides Anspielungen auf frühere Fallouts. Die anderen sind Menschen und Mutanten. Teilweise sind sie sogar einfach zu verpassen, wie der in einer Nebenmission zu findende Ghoul Raul oder der Forscher Arcade Gannon. Veronica, Cassidy und Boone sind wohl die Hauptbegleiter, die fast zwingend während der Hauptstory angetroffen werden. Veronica wurde dabei exzellent von Felicia Day gesprochen und ist Mitglied der Brotherhood of Steel, die auch in diesem Fallout wieder einen Auftritt hat.
Das Problem: Die Begleiter sind ungeheuer mächtig und sich zwischen ihnen zu entscheiden ist unangenehm. Besonders Veronica mit ihrem mächtigen Nahkampfangriff und Boone mit seinem Gewehr schnetzeln sich nur so durch die Gegnerhorden. Das wird nur noch schlimmer, wenn der Spieler ihnen gute Ausrüstung gibt und sein Charisma steigert. Wohl auch deshalb kann er nur einen humanoiden und einen Roboterbegleiter haben. Das aber bedeutet, sich für einen zu entscheiden und die anderen sowie ihre Missionen zu verpassen. Klar, man könnte zwischendurch wechseln. Verpasst dann aber immer noch ihre spezifischen Kommentare zum Spielverlauf.
Fallout 1 und 2 machten das besser mit ihren größeren Gruppen, durch ein Kampfsystem und Balancing, in dem die Begleiter zwar auch mächtig waren, die Kämpfe aber trotz ihrer Kampfkraft immer noch gefährlich.
Grafik und Sound
Hübsch ist das Spiel nicht. Es war schon bei Release nicht hübsch, die Grafik 2010 ein großer Kritikpunkt. Denn sie war auf dem Stand von Oblivion, von 2006, nur weniger schön gemacht. 2020 hat sie an nichts gewonnen. Gute Lichteffekte, unmatschige Texturen, geschmeidige Animationen – gut, zuviel darf man von einem so alten Spiel nicht erwarten. Aber wenigstens eine solche Qualität wäre nett gewesen.
Der Gelbfilter hilft nicht. FNV benutzt ein heftiges Colorgrading, das wohl die Wüstenumgebung vermitteln soll. Aber statt es in speziellen Umgebungen und Szenen einzusetzen ist das ganze Spiel ein matschiges gelb.
Der Ton ist besser. Die Soundeffekte funktionieren, sind aber nicht beeindruckend - geschenkt. Die Sprecher sind fast immer gut. Und die Musik ist toll. An vielen Orten steht ein Radio herum, auf Wunsch kann auch der Pipboy am Handgelenk eines der Radioprogramme empfangen. Und mit der Mischung aus Blues und Western, mit echten Lieder der 50er oder ihnen nachempfunden, gibt sich das Spiel einen starken Charakter. Bleibt dabei aber angemessen nah am Radioprogramm von Fallout 3.
Wobei sich die Lieder auch deswegen ins Spielerhirn setzen werden, weil sie sich oft wiederholen.
Die Makel der Story, die Kaputtheit der Welt
Wenn FNV grundsätzlich ein Rollenspiel ist, das den Spieler in eine ziemlich dichte Welt hineinsaugt, dann gilt das nur für solche Spieler die sich darauf einlassen wollen. Zuviele Macken des Spiels verhindern das Gelingen einer glaubwürdigen Welt.
Da ist zum einen die Skalierung. Primm beispielsweise ist einer der ersten Orte, die man betritt. Links drei Häuser und eine Achterbahn, rechts ein paar Zelte. Bei den Zelten patrouillieren fünf Soldaten, in den Häusern sind 15 Banditen und etwa zwanzig Bewohnen, wovon vier einen Namen und Dialog haben. Der Story zufolge ist das eine echte Ortschaft nahe einer wichtigen Handelsroute, den die mächtige Armee der NCR halten wollte. Aber Primm existiert im Spiel nicht wirklich. Da ist zwar ein wichtiger Quest und ein Roboterbegleiter platziert, aber es fehlt so viel um es zu einem glaubwürdigen Ort zu machen.
Nebeneffekt ist, dass der Spieler mächtiger ist als vertretbar. Ist er nicht komplett unterlevelt, hat er immer die Möglichkeit, ganze Ortschaften oder Armeelager einfach auszurotten.
Denn das Skalierungsproblem plagt das Spiel fast überall. Angeblich wichtige Fraktionskämpfe sind in echt ein Kampf zwischen zehn KI-Agenten. Die große Rede des Präsidenten findet vor acht Hanseln statt. Fast alle Ortschaften sind zu winzig, selbst New Vegas, die angeblich vom Krieg verschonte glitzernde Großstadt, besteht aus einer Handvoll Mini-Kasinos.
Und die Kasinos sind nichtmal glitzernd! Sondern sie sind wie alle Gebäude der Welt ziemlich heruntergekommen. Das ist leider ein massiver Logikfehler. Denn FNV spielt viele Jahre nach der Apokalypse. Die Geschehnisse der Vorgänger werden immer mal wieder referenziert, aber sie sind entfernte Erinnerungen der Alten. Immerhin ist ja auch die NCR von einer Siedlung zu einer Gruppierung gewachsen, die ganze Bundesstaaten beherrscht. Und doch ist immer noch alles verstrahlt, alles kaputt. Kein einziges Haus in diesem Spiel ist aufgeräumt, obwohl dort seit hundert Jahren Menschen wohnen. Selbst in Tankstellen nahe angeblich wichtiger Handelsrouten finden sich immer noch wertvolle Gegenstände und aktivierte Computerterminal mit alten Aufzeichnungen, als ob seit dem Krieg niemand sie je betreten hätte.
Mad Max kann das machen. Aber dort war die Apokalypse näher, das Setting in sich konsistent. Sogar die alten Fallouts haben die Welt nur dann so dargestellt, wenn es passte - und waren zeitlich und vom Zivilisationszustand entsprechend aufgebaut.
Klar, man kann das ignorieren. Aber es erfordert eine gewisse Bereitschaft, New Vegas als eine Abstraktion zu sehen, es ein bisschen zu lesen wie ein Buch. Suspension of Disbelief ist in New Vegas in hohem Maße nötig. Wahrscheinlich trägt das sogar ein bisschen zur Sogwirkung bei denen bei, denen das Spiel gefällt. Denn ist der Schalter einmal umgelegt, reißt es den Spieler nur noch mehr in diese Spielwelt.
Umso bedauerlicher, dass die Kürze der Entwicklungszeit auch beim Spielinhalt negative Auswirkungen hatte. Modder haben herausgefunden, dass ursprünglich die Legion als komplette Alternative gedacht war. So wie das Spiel jetzt aufgebaut ist, bleibt dem Spieler fast nichts anderes übrig als sich mit der NCR zu verbünden oder sie zumindest nicht zu sehr zu verärgern. Die Legion ist nur am Rand der Spielwelt existent und bietet kaum Spielinhalte. Das sollte wohl ursprünglich gleichwertig sein. Andererseits ist es schwer vorstellbar, wie aus der simplen faschistischen Sklavenhalterfraktion eine attraktive Spielerwahl hätte werden sollen. Vielleicht ist es in dem Fall besser so, wie es jetzt ist.
Den Zeitverlauf zu modellieren wäre aber toll gewesen. Derzeit passt das gar nicht, es trägt zur Unglaubwürdigkeit der Spielwelt bei. Ein Beispiel: Eine Aufgabe ist es, der Ortschaft Primm einen Sheriff zu verschaffen. Tut man das und redet direkt nach der Rekrutierung des Sheriffs mit einem Bewohner der Stadt, erklärt dieser wie sehr sich seit der Ankunft des Sheriffs das Leben in dem Dörfchen verändert habe. Und die drei Wanderer eine Ecke weiter haben auch schon gehört, dass Primm einen Sheriff hat und seitdem vor Banditen sicher ist. Einen Spruch, den man bis zum Ende des Spiels immer mal wieder hören wird.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass es gefühlt etwa zwei Frauen- und drei Männerstimmen gibt? Und dass einige der Gesichter gelungen sind, andere aber schlimmer als der hässlichste Oblivion-NPC aussehen. Und manchmal passen die Körper und Gesichter nicht zur Rolle, dann ist eine ausgewachsene Frau laut Story ein Schulmädchen und wird vom Spielercharakter auch entsprechend angesprochen, was zuerst ziemlich verwirrend ist. Was für ein Unterschied zu den Spielen von heutzutage, wo ein produktionstechnisch unfassbar viel besseres Mass Effect: Andromeda vom Hof gelacht wird.
Erweiterungen und Mods
Um dieses Fallout-Spiel heute zu spielen sollte man nicht auf das Grundspiel zurückgreifen. Es gibt vier wichtige Storyerweiterungen: Honest Hearts, Old World Blues, Dead Money und The Lonesome Road. Gut, mindestens auf Dead Money, vielleicht auch auf Honest Hearts könnte man verzichten. Zudem unterbrechen alle vier Geschichten die Handlung des Hauptspiels, was ihr nicht gut tut. Doch insgesamt erweitern die DLCs die Story um den Kurier deutlich und bringen neue Perks und Gegenstände in die Auswahl.
Diese Storyerweiterung ist sowieso eine Besonderheit von New Vegas. In anderen Fallouts ist der Spieler wichtig, aber aufgrund seiner Situation und eventuell durch seine Befähigung als Bunkerbewohner, was ihn aber immer noch als einen von vielen möglichen Akteuren zeichnet. Obsidian dagegen hat sich von seinem Kotor-Spiel beeinflussen lassen und dem Kurier eine einzigartigere Hintergrundgeschichte angedichtet. Im Hauptspiel wird das nur angedeutet, Lonesome Road führt das weiter aus. Auch deswegen sind die Erweiterungen immer noch eine gute Sache für Spieler, die das Grundspiel schon gespielt haben aber die spät veröffentlichten DLCs verpassten.
Zu den Storymissionen kommen zwei weitere. Der freche Courier Stash mit seinen Startgegenständen ist ein Abzock-DLC im Stil von Bethesdas Pferderüstungen. Gun Runners' Arsenal ist ein bisschen besser, die neuen Waffen und Munitionstypen schaden dem Spiel wenigstens nicht.
Weitere Änderungen kommen von den Spielern. Auf Nexusmods gibt es eine mittlerweile sehr umfangreiche Auswahl an Mods. Pflichtprogramm sind die Patches, die Fehler in der Spiellogik und Absturzursachen sowie Technikprobleme wie Ruckler beheben. Aber dabei muss man es nicht belassen, von umfangreichen Grafikverbesserungen, neuen Quests und Begleitern, Detailverbesserungen und Spielüberarbeitungen ist alles dabei. Meine Modliste von 2013 ist mittlerweile überholt, gibt aber immer noch einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten.
Mit den oftmals tollen Mods lassen sich locker zwei Durchgänge füllen, einmal mit nur minimalen Fixes, dann mit stärkeren Eingriffen. So sieht man dann auch mehr der Ecken, die vorher verpasst wurden. Es passierte mir sogar beim jetzigen Spieldurchlauf, dass ich über Quests stolpere, die ich früher verpasst hatte.
Fazit
Fallout New Vegas ist voller Macken. Trotzdem hat es mir auch jetzt wieder beim wahrscheinlich fünften Durchspielen Spaß gemacht. Beim ersten mal war ich sogar richtig begeistert. Von der Welt, die da erschaffen wird. Von den Auswirkungen der vielen Entscheidungen. Und all dem, was sich in der Spielwelt anstellen lässt. Dass in der Welt dann auch noch eine spannende Geschichte mit coolen Charakteren erzählt wird, mit ihrem eigenen dystopischen Ton angesichts der drohenden Niederlage gegen die Legion und gleichzeitig vielen absurden Elementen, macht New Vegas auch heute noch zu einem tollen Spiel. Und zu einem guten Fallout. Zumindest für den Spieler, der über die durchaus vorhandenen Macken hinwegsehen kann; Die lächerliche Grafik, die auch heute – trotz Communitypatch! – noch gelegentlich auftretenden Bugs, und dass die Spielwelt beim genauen Hinsehen kein bisschen glaubwürdig ist.
RSS Box
RSS Box ist eine Webseite, die für andere Webseiten RSS-Feeds erstellt. Dafür benutzt sie entweder die versteckten RSS-Feeds der Zielseiten oder erstellt sie mittels ihrer APIs.
Es ist freie Software unter der AGPL, die vom Programmierer mit Ruby/Sinatra gebaut wurde. Das Github-Projekt ist hier.
Mir gefällt wie simpel die Oberfläche ist. Einfach eine Liste mit Eingabefeldern. Auch toll, dass es sehr einfach auf Heroku startbar ist (während das Docker-Image bei mir nicht funktionieren wollte) und ein kostenloser Account ausreichen sollte. So braucht man nicht die öffentliche Installation zu nutzen.
Das Werkzeug passt auch super zu Pipes. Denn ein mit ihr erstellter Feed kann in Pipes weiterverarbeitet werden.
ZEIT verschleiert Ausmaß des Wirecard-Skandals
Wer die aktuellen Berichte über den Betrug bei Wirecard liest, wie in diesem Artikel auf ZEIT ONLINE, bekommt folgendes Bild vermittelt: 1,9 Milliarden Euro fehlen, der Gründer ist zurückgetreten, die Aktie ist am Boden, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Soweit, so schlimm, so normal. Dass im Finanzsektor betrogen wird ist alltäglich, ein illegitimer Bonus hier, ein paar faule Kredite da, ein bisschen Milliarden des Staates stehlen per Cum-Ex dort. Und der Staat ist ja jetzt per Staatsanwaltschaft München aktiv, alles wird gut.
Doch bei Wirecard geht es um viel mehr als nur das Fehlverhalten eines Unternehmens und der Staat war schon lange aktiv. Um Wirecard zu schützen.
Denn die Betrugsvorwürfe gegen Wirecard sind keinesfalls neu. Ihr großes Finale war Anfang 2019 ein Artikel in der FT, in der die Zeitung dem Unternehmen Betrug vorwurf. Die Bilanzsumme in Asien sei künstlich aufgebläht worden. Dann passierten drei Dinge:
- Die BaFin stellte Strafanzeige gegen die FT wegen Kursmanipulation.
- Die Münchner(!) Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Dan McCrum als FT-Journalisten, ebenfalls wegen Marktmanipulation.
- Die BaFin untersagte Leerverkäufe gegen Wirecard, um so den Kurs der Aktie angesichts der Vorwürfe zu schützen.
Die BaFin ist übrigens die dem Finanzministerium unterstellte Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Hier wurde also das volle Arsenal des Staates eingesetzt, um einen wichtigen deutschen Aktienwert vor feindlichen Journalisten zu schützen. Dass die Vorwürfe stimmen konnten war offensichtlich keine Option. Nur: Sie stimmten.
Einen Zusammenschrieb davon findet sich zum Beispiel auf Twitter.
Das gäbe es zu berichten. Und noch viel mehr. Zum Beispiel darüber, wie absurd der Betrug ist. Da gibt es seit Jahren Vorwürfe, mindestens seit einem Jahr ganz konkrete, und die ganze Zeit kommt keiner der Prüfer mal auf die Idee, bei den asiatischen Banken nachzufragen ob die zugehörigen Konten überhaupt existieren? Was waren denn das für Prüfer?
Gleichzeitig lief wohl eine massive illegale Kampagne pro Wirecard gegen Shortseller und Journalisten. Dark Basin war angeheuert gegen sie vorzugehen, mit gestohlenen Infos und Falschinformationen. Mehr dazu bei citizenlab. Stimmt das? Wer bezahlte die? Wie tief ist der Sumpf?
Die ZEIT (und jede andere größere deutsche Zeitung) kennt diese Hintergründe. Sie berichtete teilweise damals selbst darüber. Doch in den aktuellen Berichten hat sie das alles praktischerweise vergessen. Das ist das Einmaleins der Manipulation durch Medien: Klare Lügen sind schlecht, das fällt auf, aber selektives Weglassen ist viel effektiver. Es wird seltener entdeckt und wenn, ist es wenigstens nicht strafbar. Hier erlaubt es die Manipulation, den Skandals als einen ganz gewöhnlichen darzustellen. Die Firma ist schuld. Dass Deutschlands Institutionen mindestens massiv versagt haben oder wahrscheinlicher direkt korrupt waren wird durch Weglassen des Kontexts verschleiert. Obwohl es nur ein bis zwei erklärende Sätze brauchen würde.
Ob das nun bewusste Manipulation oder Inkompetenz ist, auf jeden Fall ist es eine Schande.
Edit: Noch mehr Hintergrundinfos dazu wie alt die Vorwürfe sind und wie massiv Wirecard und der Staat gegen Kritiker vorgingen (und wie die Medien in ihrem Sinne berichteten) sowie generell eine interessante Perspektive finden sich in diesem Blogartikel auf valueandopportunity.com.
Update 25.06.2020: Jetzt, da Wirecard Insolvenz angemeldet hat, ist der Damm gebrochen. In einem Kommentar erklärt die Zeit mehr der Hintergründe und benennt manche der Versager. Die BaFin, EY als Prüfer der Vorjahresbilanz sowie Analysten, die den KPMG-Bericht vom April ignorierten.
GOG Galaxy 2.0 unter Linux für kostenloses zweites Witcher 3 installieren
GOG hat eine Aktion am Laufen, in der Besitzer von Witcher 3 einen zweiten Key auf GOG bekommen können. Wer das Spiel auf einer der Konsolen hat (Switch ist ausgenommen) bekommt so Zugang zur besseren PC-Version, wer es auf Steam hat bekommt ein DRM-freies Backup. Wer Witcher bereits auf GOG besitzt erhält einen verschenkbaren Key, was immer nett ist. So kann man anderen Spieler den guten dritten Teil der Serie zukommen lassen.
Die Aktion läuft nur 6 Tage, daher ist bei Teilnahmewunsch Eile geboten.
Leider funktioniert das nicht mit der üblichen Connect-Funktion auf der Seite, mit der desöfteren mal Steam-Keys nach GOG kopierbar waren. Sondern es ist eine Werbeaktion für GOG Galaxy 2.0, ihren nett aussehenden Client, der neben GOG auch andere Software wie Steam abgreifen und dessen Spiele starten kann. Nur: Berichten zufolge hasst die Firma hinter GOG Linux, seit sie als CD Projekt Red den Port von Witcher 2 versaut hat und dafür kritisiert wurde. Ob das stimmt oder nicht: GOG Galaxy hat keine Linuxversion, Linuxnutzer gehen bei der Aktion laut Plan leer aus.
Außer, sie installieren GOG Galaxy mit Lutris. Lutris ist ein Programm, um außerhalb des Steamuniversums komfortabler Windows-Programme unter Linux zu installieren. Es gibt einen Installer für GOG Galaxy, aber der zeigt leider auf eine ältere Version, mit der das Spiel nicht übertragen wird. Daher habe ich die Versionsnummern im Installer angepasst:
{"count":1,"next":null,"previous":null,"results":[{"id":17225,"game_id":5390,"game_slug":"gog-galaxy","name":"GOG Galaxy","year":2014,"user":"belug","runner":"wine","slug":"gog-galaxy-gog-galaxy-20","version":"GOG Galaxy 2.0","description":"uncheck \"start gog after installation\"","notes":"","created_at":"2019-12-07T21:46:09.467000Z","updated_at":"2020-06-10T15:45:33.137834Z","draft":false,"published":true,"published_by":20548,"rating":"4","steamid":null,"gogid":null,"gogslug":"","humbleid":"","humblestoreid":"","humblestoreid_real":"","script":{"files":[{"galaxy":"https://content-system.gog.com/open_link/download?path=/open/galaxy/client/setup_galaxy_2.0.16.187.exe"}],"game":{"args":"/runWithoutUpdating /deelevated","exe":"drive_c/Program Files (x86)/GOG Galaxy/GalaxyClient.exe","prefix":"$GAMEDIR"},"installer":[{"task":{"name":"create_prefix","prefix":"$GAMEDIR"}},{"task":{"executable":"galaxy","name":"wineexec","prefix":"$GAMEDIR"}}],"system":{"reset_desktop":true,"restore_gamma":true},"wine":{"esync":true}},"content":"files:\r\n- galaxy: https://content-system.gog.com/open_link/download?path=/open/galaxy/client/setup_galaxy_2.0.16.187.exe\r\ngame:\r\n args: /runWithoutUpdating /deelevated\r\n exe: drive_c/Program Files (x86)/GOG Galaxy/GalaxyClient.exe\r\n prefix: $GAMEDIR\r\ninstaller:\r\n- task:\r\n name: create_prefix\r\n prefix: $GAMEDIR\r\n- task:\r\n executable: galaxy\r\n name: wineexec\r\n prefix: $GAMEDIR\r\nsystem:\r\n reset_desktop: true\r\n restore_gamma: true\r\nwine:\r\n esync: true"}]}
Speichere diesen Code in einer Datei namens gog.json. Dann lade sie mit lutris
:
lutris -i /absoluter/Pfad/zur/Datei/gog.json
Lutris startet den Installer und installiert Abhängigkeiten. Das sollte funktionieren. Wenn danach GOG Galaxy startet, verbinde in den oben rechts aufrufbaren Einstellungen den Dienst, der das Spiel bereits hat. Bei mir war das Steam. Nach einer kurzen Synchronisation sollte ein Fenster aufgehen, in dem das Spiel angeboten und der Transfer dann bestätigt wird.
Schade, dass bei der ganzen Sache die DLCs ignoriert werden. Die sind ziemlich toll, wer sie aber einzeln kaufte und daher nicht die GOTY-Version auf der Ursprungsplattform hat, bekommt auf GOG nur die Standardversion ohne Erweiterungen.
Trotzdem, und auch wenn die Sache aufwändiger für Linuxnutzer ist als ideal, zusätzliche kostenlose gute Spiele bzw Varianten derselben sind immer gut.
LG G Pad 8.3 auf Android 9.0 aktualisieren
Als das LG G Pad herauskam glaubte man noch, aus dem Tablet-Formfaktor könnte mal ein wichtiger Markt werden. Entsprechend nett ist das kleine Gerät, doch wie üblich bekam es kaum Updates. Das hier im Haus ist bei Android 4.4 stehengeblieben.
Ähnlich wie beim HP Touchpad gibt es auch von der Community kein wirklich aktuelles Androidupdate. Aber immerhin Android 9.0, mittels einem auf LineageOS 16.0 basierendem ROM. Das ist schon für die Sicherheitsupdates die Installation wert, auch die Bedienung der neuen Version ist viel besser als das von LG angepasste Kitkat. Allerdings funktioniert jetzt die Kamera nicht mehr.
Diese Anleitung auf xda-developers erklärt eigentlich alles. Meine Schritte und Anpassungen beschreibe ich im Folgenden.
1. Android rooten
Um im nächsten Schritt neue Recovery-Software installieren zu können braucht man Rootrechte. Es gibt da eine App namens Stump root, die von der Webseite heruntergeladen werden kann. Installieren, ausführen, Brute force antippen und nach der Erfolgsmeldung das Tablet neustarten.
Damit die App installiert werden kann muss vorher unter Settings -> Security die Installation aus unbekannten Quellen erlaubt und die Verifikation von Programmen deaktiviert werden.
2. TWRP installieren
TWRP ist das Recovery-Programm. Es gibt eine App, mit der es installiert werden kann. Diese kannst du entweder von der Webseite oder per Playstore herunterladen.
Installieren, starten, TWRP Flash drücken und das vorher heruntergeladene Recovery-Programm auswählen. Ich habe es diesem Archiv entnommen, das in der xda-Anleitung verlinkt war.
3. Recovery starten
Um TWRP zu starten muss erst das Tablet ausgeschaltet werden. Dann drückst du den Anschaltknopf und Lautstärke runter, bis das LG-Logo erscheint. Kurz loslassen, dann sofort Anschaltknopf, Lautstärke runter und Lautstärke hoch gedrückt halten. Ein Reset-Menü erscheint, in dem dreimal der Anschaltknopf gedrückt werden muss, zum Bestätigen. Statt dem Reset erscheint nun das TWRP-Recoveryprogramm.
4. ROM transferieren (mit ADB)
Die Anleitung sagt, ich hätte in Android mit MTP das ROM auf das Tablet transferieren sollen. Aber keines der MTP-Programme auf meinem Computer bekam dort eine Verbindung zustande. Deshalb wählte ich nun das Mount-Menü, aktivierte Data, und transferierte dann mit adb
das ROM auf das Tablet.
onli@fallout:~$ adb push Downloads/crDroidAndroid-9.0-20190914-v500-v5.8.zip /data/ Downloads/crDroidAndroid-9.0-20190914-v500-v5.8.zip: 1 file pushed, 0 skipped. 3.4 MB/s (444612771 bytes in 123.835s)
Danach verschob ich das ROM per Dateimanager unter Advanced auf die sdcard-Partition.
Ich bin mir nicht sicher, ob das mounten nötig war oder ob ich es mit ADB auch direkt hätte transferieren können, vielleicht auch direkt nach sdcard/.
Das Tablet war mit einem USB-Kabel mit meinem PC verbunden. Das ROM war crDroid Android 5.8, dort ist auch das Image verlinkt.
5. Daten wipen
Um das alte Android zu löschen, weiterhin in TWRP Wipe -> Advanced Wipe anklicken. Dalvik / ART Cache, Cache, System und Data auswählen (das sollte alles außer sdcard/ sein) und zur Seite wischen, um den Löschvorgang zu starten.
6. ROM flashen
Jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt: Oben links auf Install drücken und das vorher transferierte ROM auswählen. Während der Installation bietet TWRP an, die TWRP-App wieder zu installieren, das ist nicht nötig.
In der xda-Anleitung wird auch beschrieben, wie man hier noch einen Gapps-Ersatz und ein Rootmodul installieren könnte. Aber als simples Youtube- und Browsertablet braucht es beides nicht.
Fertig
Nach der Installation dauerte der erste Startvorgang länger. Damit das Rotieren klappte musste es nochmal neugestartet werden. Danach ist das Android und der Browser aber ziemlich schnell. Stärker als das Touchpad ist das kleine LG-Tablet, jetzt wird das zum ersten mal deutlich spürbar. Es wirkt wie ein gutes System, aber ich habe es bisher nur oberflächlich getestet.
Humble Fight for Racial Justice Bundle
Kaum ist das Riesenbundle von itch.io ausgelaufen startet Humble Bundle ein eigenes, auf die aktuellen Ereignisse in den USA bezogenes.
Das Humble Fight for Racial Justice Bundle ist nicht ganz so günstig wie das von itch, es kostet 28$. Dafür sind ein paar namhaftere Spiele dabei, wenn auch insgesamt natürlich weniger. 100% der Einnahmen gehen an drei Organisationen:
Alle drei klingen unterstützenswert.
Was sind denn die interessanten Spiele? In meinen Augen:
- Kerbal Space Program
- FTL
- Bioshock (Remastered + das Original)
- Age of Wonders 3
- Overlord 3
- Surviving Mars (Review)
- Kingdom
- System Shock 1 und 2
- Elite Dangerous (da hat Thomas drüber geschrieben)
Dazu kommen noch einige Spiele mehr. Und viele Bücher, wobei ich bei Humble Bundles und Büchern sehr vorsichtig geworden bin und die Bücherauswahl dieses Bundles nicht bewerten kann.
Ich habe zu viele der für mich interessanten Spiele bereits und auch noch viel auf Halde. Aber das Bundle ist nicht schlecht, wen ein paar der Spiele anlachen sollte zuschlagen. Es läuft bis zum 23.06.
Dark Mode mit CSS
Selten, dass ich ein Feature umsetze das unter Linux nicht richtig funktioniert. Aber der dunkle Systemmodus der anderen Betriebssysteme ist eine gute Idee. Besonders, wenn Webseiten den Systemzustand erkennen und sich ebenfalls abdunkeln können.
Ergebnis
Ich habe das auf pc-kombo umgesetzt. So sah die Seite vorher immer aus:
So sieht sie jetzt bei aktiviertem Dark Mode aus:
Nicht schlecht, oder?
Aktivieren
Im Firefox setzt man in about:config ui.systemUsesDarkTheme auf 1. In Chromium gibt es in den Einstellungen der Entwicklerwerkzeuge die Option Emulate CSS media feature prefers-color-scheme. Unter Windows würde ich erwarten, dass die Browser automatisch die Systemeinstellungen aufgreifen.
Die Webseite reagiert mit einem Mediaquery:
@media (prefers-color-scheme: dark) { … }
Außerhalb des CSS bleibt alles gleich.
Die Änderungen und ein paar Tricks
Am Ende der CSS-Datei angehängt überschrieb ich nun die CSS-Anweisungen, die der Webseite vorher ein helles Aussehen gaben. Manche davon kamen von mir, andere vom genutzten CSS-Framework Spectre. Ich stolperte dabei über ein paar nette Tricks.
Farben
Klar: Wenn vorher ein weißer Hintergrund gesetzt war musste der abgeändert werden. Normalerweise ist der Standardhintergrund hell und die Schrift dunkel:
body { background-color: #fbfbfb; color: #3b4351; }
Nun ist das umgedreht:
body { color: #dcdfe5; background-color: #37383a; }
Aber es ist nicht einfach weiß auf schwarz, so wie es ja auch vorher nicht einfach schwarz auf weiß war. Stattdessen ist es ein helles grau auf einem dunkleren grau. Der Kontrast ist hoch genug, und anders als bei einer rein schwarz-weißen Seite kann immer noch mit Farben gearbeitet werden. So ist pc-kombo weiterhin auch blau.
Es gab noch ein paar Farbanweisungen mehr zu setzen, aber es waren nicht viele und sie folgten dem gleichen Prinzip. Grau oder blau, abgedunkelte Versionen der vorher bereits genutzten Farben. An ein paar Stellen bewahrte ich auch die vorher genutzten blau-lilanen Hintergründe.
Bilder abdunkeln
Viele Produktbilder haben einen hellen Hintergrund und sind nicht von mir bearbeitbar, aber auch meine Bilder will ich nicht alle bearbeiten. Zum Glück kann CSS hier helfen:
img { opacity: .75; transition: opacity .5s ease-in-out; } img:hover { opacity: 1; }
Indem die Sichtbarkeit verringert wird werden die Bilder weniger hell, denn sie sind ja jetzt auf einem dunklen Hintergrund. Die Idee stammt aus diesem Artikel.
Bildern Hintergrund geben
Andererseits waren Bilder mit einem transparentem Hintergrund und dunklem Bildinhalt nun schwer sichtbar, das Amazon-Logo zum Beispiel. Solche Bilder bekommen mit CSS einen hellen Hintergrund zugewiesen (der wegen dem obigen Schritt nicht zu hell wird), durch etwas Padding wirken sie nicht abgeschnitten, und ein kaum sichtbarer schwarzer Rahmen verbessert nochmal die Abgrenzung:
#priceDetails img, #recommendation img:not([src=""]) { padding: 0.2em; background: white; border: 2px solid black; }
Das not([src=""])
verhindert, dass vorher unsichtbare leere Bilder jetzt durch Rahmen und Padding sichtbar werden.
Logo und Charts invertieren
Das Logo von PC-Kombo war nun dunkelgrau auf dunkelgrau, also nicht sichtbar. Und bei den Charts waren die schwarzen Linien und Bezeichnungen unsichtbar geworden. Hier hilft ein CSS-Filter:
.navbar-brand img, .apexcharts-canvas { filter: invert(); opacity: 1; }
Die invertierten dunklen Farben sind jetzt gut sichtbar, die hellen bleiben sichtbar.
Inputs einfärben
Da die inputs noch hell waren, mussten auch die angepasst werden. Mein CSS bezieht sich hier speziell auf Spectre:
.form-input, .input-group .input-group-addon { border: .05rem solid #5e6b80; } .form-input, .input-group .input-group-addon { background: #21325a; color: #b7becb; } .form-input:focus, .form-input:not(:placeholder-shown):invalid:focus { background: #0F1930; } .form-select:not([multiple]):not([size]) { background: #21325a url("data:image/svg+xml;charset=utf8,%3Csvg%20xmlns='http://www.w3.org/2000/svg'%20viewBox='0%200%204%205'%3E%3Cpath%20fill='%23667189'%20d='M2%200L0%202h4zm0%205L0%203h4z'/%3E%3C/svg%3E") no-repeat right .35rem center/.4rem .5rem }
Grundsätzlich müssten sie aber auch geändert werden, wenn kein CSS-Framework ihnen bereits einen hellen Hintergrund und Grenzlinien gegeben hätte. Zumindest, solange auf Linux nicht auch diese Elemente automatisch abgedunkelt werden.
Bei der Nummerneingabe waren die Hoch-Runter-Buttons weiterhin hell und ließen sich nicht abändern. Also blendete ich sie aus:
input[type=number] { -moz-appearance: textfield; appearance: textfield; margin: 0; } input[type=number]::-webkit-inner-spin-button { -webkit-appearance: none; }
Die Buttons sind zwar eigentlich nett, aber das ganze Design zu zerstören sind sie nicht wert.
Einfacher als gedacht, aber Linux muss nachziehen
Ich war überrascht über den geringen Aufwand. Klar, es ist Designarbeit und jede Seite ist anders. Aber dank tollen Funktionen von CSS wie dem Farbfilter waren ansonsten problematische Ecken einfach zu lösen. Wenn das CSS einer Seite halbwegs organisiert ist oder Farben gar zentral definiert sind ist das Abdunkeln machbar.
Allerdings ärgerlich, dass Linux keinen definierten Mechanismus hat um den Dunkelmodus zu aktivieren. Es müsste eine Datei ~/.config/darkmode geben, die von Anwendungen und QT/GTK-Designs berücksichtigt wird. Klar kann man auch so ein dunkles Design auswählen, aber das weiß der Browserinhalt dann ja nicht.
Hier im Blog könnte ich jetzt ebenfalls relativ schnell ein dunkles Design anbieten, aber ich glaube ich warte damit bis Linux für den Dunkelmodus einen ordentlichen Mechanismus hat, oder bis die Browser die Einstellung regulär konfigurierbar machen.
Stabilitätsmods und Fixes für Fallout New Vegas
Selbst wenn man Fallout New Vegas ohne spielverändernde Mods spielen will sollte man ein paar Mods installieren. FNV war selbst nach den offiziellen Patches noch verbuggt und instabil, und als altes Spiel wird es auf modernen Systemen neue Probleme haben. Mit ein paar Mods, um Bugs zu beseitigen und die Stabilität zu verbessern ist es besser spielbar.
Steam hat keinen Mod-Worshop für das Spiel, daher sind die Mods auf Nexusmods. Unter Windows gibt es für ihre Installation einige Programme, aber da die unter Linux nicht nativ laufen und die Handvoll Mods die wir brauchen auch manuell installierbar sind kann man die Programme auch ignorieren. Auf Reddit gibt es eine Anleitung als Startpunkt.
Aber die Modinstallation ist eigentlich nur ein Entpacken der Modarchive in ~/.local/share/Steam/steamapps/common/Fallout\ New\ Vegas/Data/. Danach einmal den regulären Launcher starten, um den Mod zu aktivieren, danach wieder zu NVSE zurückwechseln. Aber ich greife vor – NVSE ist bereits Teil der Modliste.
1. NVSE
NVSE ist kein normaler Mod. Es ist eine Erweiterung, mit der während des Spielens zusätzliche Skripte ausgeführt werden können. So dient es als Grundlage für viele weitere Mods und sollte zuerst – nach einem ersten Start des Spiels – installiert werden.
Download: http://nvse.silverlock.org.
2. NVAC
Dieser Anticrashmod ist genau was FNV brauchte. NVAC fängt einige Abstürze ab, was das Spiel stabiler macht.
Download: https://www.nexusmods.com/newvegas/mods/53635
3. YUP
Als ich das letzte mal New Vegas spielte gab es YUP bereits eine Weile, aber auch ein paar Alternativen. Die haben sich wohl erledigt: YUP wird sogar jetzt noch weiterhin gepflegt und ist eine umfassende Patchsammlung geworden. Hier geht es weniger um die Absturzvermeidung, sondern um die Bugvermeidung, sodass z.B. Quests nicht durch Programmfehler nicht beendet werden können.
Download: https://www.nexusmods.com/newvegas/mods/51664
4. Ogg Vorbis Libraries
Eine Aktualisierung der Soundlibraries kann nur helfen, Audioprobleme zu vermeiden und es könnte auch der Performance helfen.
Download: https://www.nexusmods.com/newvegas/mods/61265
5. Weapon Mesh Improvements
Ein erweiterter Bugfix, der die Waffen beim Zielen richtig zentriert.
Download: https://www.nexusmods.com/newvegas/mods/65052
6. Collision Meshes
Das beste Beispiel für den Effekt dieses Mods gibt seine Beschreibungsseite: Ohne Mod konnte man nicht durch die Löcher zwischen den Holzbrettern des Wasserturms in Goodspring schießen. Mit dem Mod geht es, denn er verbessert solche unsichtbaren Kollisionsstrukturen.
Download: https://www.nexusmods.com/newvegas/mods/59149
7. NVTF
FNV stotterte, woran auch ich mich erinnere. Früher benutzte man dagegen den Stutter Remover. NVTF soll besser funktionieren. Tatsächlich sind mit dem Mod unter Proton keinerlei Mikroruckler spürbar. Selbst bei mehr als 60 FPS.
Download: https://www.nexusmods.com/newvegas/mods/66537
8. 4GB Patcher
Nochmal kein echter Mod. Sondern ein Patcher, der die originale .exe abändert, sodass sie mehr Arbeitsspeicher beanspruchen kann. Was wiederum der Stabilität hilft. Der Patcher kann mit wine ausgeführt werden.
Download: https://www.nexusmods.com/newvegas/mods/62552
9. JIP LN NVSE Plugin
Primär eine Erweiterung der NVSE-Erweiterung, dabei sind für diesen Artikel die enthaltenen Bugfixes für die Spielengine interessant.
Download: https://www.nexusmods.com/newvegas/mods/58277
Mit diesen Mods ist Fallout New Vegas immer noch nicht 100% stabil. Aber es ist ziemlich stabil. Ich hatte mit ihnen in meinem derzeitigen Spielstand bisher nur 4 Abstürze in 15 Stunden, ohne jemals relevanten Spielfortschritt zu verlieren. Das Spiel läuft dabei einwandfrei mit Proton-5.8-GE-2-MF (das ist die aktuelle Glorious-Eggroll-Version, das in Steam enthaltene reguläre Proton sollte aber auch funktionieren) ohne Startparameter.
Gekauft, eingerichtet, instabil: Raspberry Pi 4 Model B
Es war schlechtes Timing: Direkt nach meiner Bestellung des Raspberry Pi kam das gesuchte 8GB-Modell heraus. Ich haderte damit ihn zurückzuschicken, überprüfte nochmal den Speicherverbrauch meines Zielprogramms und behielt dann doch die 4GB-Variante.
Sie sollte ausreichen. Dabei ersetzt der Raspberry Pi 4 bei mir einen echten Server:
Der hatte zuletzt als Übergangslösung für die Preisaktualisierungsinfrastruktur von pc-kombo gedient. So nett es auch war, mit dem Dual-Xeon und 48GB Ram etwas mehr Leistung zur Hand zu haben: Der Stromverbrauch war zu hoch. Ich optimierte mein Programm, besonders wie es XML und CSV verarbeitet, und bestellte dann nach einiger Recherche den Pi. Und zwar die Komplett-Variante dieses Kits, sie scheint es auf der Seite nicht mehr zu geben.
Warum den Pi kaufen und nicht eine kleine Cloudinstanz mieten? Der Pi hat mehr Leistung als die kleinen Cloudinstanzen:
Das war mit der nicht mehr verfügbaren günstigen 4-Kern ARM64-Instanz von Scaleway und vultrs kleinstem Angebot, dem 512 MB Cloud Compute.
Der Pi sollte mittelfristig günstiger sein als stärkere Angebote von Hostern. Und für meinen Anwendungzweck ist der eigentliche Vorteil eines Hosters unnötig, die schnelle Internetanbindung und die feste IP.
Toll am Raspberry ist das Drumherum. Nicht nur, dass es mehrere Betriebssysteme zur Auswahl gibt. Mit NOOBS gibt es zudem eine wirklich einfach zu bedienende Software, um eines der Betriebssysteme auf die Speicherkarte zu schieben. So schade es auch ist, dass der Pi (noch?) nicht einfach von USB booten kann, ist es so nicht zu komplex. Ich entschied mich für das neueste angebotene Ubuntu, legte die Speicherkarte ein, der Pi startete. Danach war er nur noch in das Armor-Gehäuse einzubauen, das seltsamerweise ohne Anleitung kam – ich hätte mir eine Bestätigung erhofft, welcher Chip mit welchem Thermalpad zu bekleben ist, die passten nämlich nicht 100%. Das Gehäuse testete ich oberflächlich. Es schien einen großen Effekt zu haben. Unter Volllast reduzierte sich die Temperatur um etwa 20°C.
Schließlich konnte der Pi im Schrank seine Arbeit tun.
Zuerst schien alles gut zu laufen. Dann aber blieben die Preisaktualisierungen aus. Der Pi war blockiert. Er war nur noch per IPv6 erreichbar, Pings zu seiner IPv4-Adresse bekamen keine Antwort und er kam nicht mehr aus dem Netzwerk. Das klingt wie ein Routerproblem, aber da keines meiner anderen Geräte das je hatte muss es am Pi liegen. Ich versucht zwei Gegenmaßnahmen.
Aktive Kühlung samt Kühlsteuerung
Komische Probleme -> Stell sicher, dass nichts überhitzt. Ich hatte hier von einem anderen Hardwareprojekt noch einen USB-Lüfter. Wird der Pi auf seinem Gitter platziert kann er nicht zu warm werden, denn der Lüfter produziert einen guten Luftstrom. Leider ist dieser Silent Cooling Fan nicht silent, sondern er brummt ziemlich. Daher schalte ich ihn nur an wenn er gebraucht wird. Per cron wird jede Minute ein Skript gestartet:
root@gordopi:~# crontab -l # m h dom mon dow command */1 * * * * /usr/local/bin/coolcontrol.sh
Dieses prüft die Temperatur und schaltet ab der Maxtemperatur den Lüfter an:
root@gordopi:~# cat /usr/local/bin/coolcontrol.sh #!/bin/bash temp=$(</sys/class/thermal/thermal_zone0/temp) limit=50000 if [ $temp -gt $limit ]; then /usr/local/bin/uhubctl -l 2 -a 1 else /usr/local/bin/uhubctl -l 2 -a 0 fi
Dafür aktiviert es mit uhubctl die USB-Ports bzw. deaktiviert sie. Das basiert auf einem Blogartikel, den ich jetzt leider nicht mehr finde.
Leider half das nicht, der Pi verliert trotzdem seine Verbindung.
Stabilitätscheck
Also starte ich ihn in diesem Fall neu:
root@gordopi:~# crontab -l # m h dom mon dow command 7 */1 * * * /root/check_internet.sh
Stündlich wird ein Skript ausgeführt, das die Internetverbindung prüft:
root@gordopi:~# cat check_internet.sh #!/bin/bash ping -c4 www.google.com > /dev/null if [ $? != 0 ] then echo "No network connection, restarting pi" /usr/sbin/reboot fi
Das basiert auf diesem Artikel. Einfach nur das Netzwerkdevice neuzustarten ging übrigens nicht, in dem Problemzustand erkennt ifdown
eth0 als nicht-existent, obwohl ifconfig
es auflistet.
Als Workaround funktioniert das bisher, schön ist es nicht. Vielleicht werde ich nach der Beta auf die 64-Bit-Version von Raspberry Pi OS wechseln.
Schema.org-Plugin für Serendipity
Schema.org ist ein Format, mit dem man maschinenverständlich Inhalte auf Webseiten beschreiben kann. Beispielsweise nutze ich es auf pc-kombo, um bei den Komponentenseiten anzugeben über welche Komponente sie genau reden und um Reviews zu markieren. Google unterstützt schema.org stark und greift einige der Beschreibungen in den Suchergebnislisten auf, es gibt dafür eine Liste. Neben so praktischen Dingen wie Produktdaten und Reviews gibt es auch schlicht Artikel. Und ein Untertyp sind Blogartikel.
Damit Blogeinträge zu erweitern ist die vernünftige Alternative zu Googles AMP-Wahnsinn. Möglicherweise – zu der Einschränkung unten mehr – kann Google und auch jede andere Suchmaschine so Artikel besser darstellen, z.B. mit Artikelbild in ein oberes Artikelkarussell einbauen.
Thomas hat in seiner Linkliste einen Artikel von Lukas Murdock verlinkt, der zeigte wie Lukas Schema-Markup in seinem Blog hinzugefügt hat. Mir wurde klar: Das kann auch Serendipity automatisieren.
Bisher habe ich (in ursprung) schema.org direkt ins HTML gepackt. Das ist einer der drei möglichen Wege. Es ist dann also das Theme, das entsprechendes HTML generieren muss, das wäre schwierig gewesen. Aber das alternative JSON-LD kann in einem Rutsch bei der Artikelgenerierung erstellt werden. Diesen Vorteil hatte ich bisher nicht erkannt.
Ich habe das in ein Plugin gepackt:
serendipity_event_schema_0.1.tar.gz
Bei mir funktioniert es. Funktionieren bedeutet: Es produziert valides Schema-Markup, das den Artikel akkurat beschreibt. Z.B. für diesen Artikel:
<script type="application/ld+json"> { "@context": "https://schema.org", "@type": "BlogPosting", "mainEntityOfPage": { "@type": "WebPage", "@id": "https://www.onli-blogging.de/1937/Schema.org-Plugin-fuer-Serendipity.html" }, "headline": "Schema.org-Plugin für Serendipity", "image": "/uploads/Screenshot_2020-06-05_Rich_Results_Test_-_Google_Search_Console.serendipityThumb.png", "datePublished": "2020-06-05T10:02:00+0000", "dateModified": "2020-06-05T10:27:00+0000", "author": { "@type": "Person", "name": "onli" }, "publisher": { "@type": "Organization", "name": "onli-blogging", "logo": { "@type": "ImageObject", "width": 100, "height": 100, "url": "https://www.onli-blogging.de/favicon_100.png" } } } </script>
Aber es gibt zwei Einschränkungen:
- Google gibt vor, dass ein Publisher angegeben werden muss, zusätzlich zum Autor, was bei privaten Blog natürlich Unsinn ist. Das Plugin kann diesen Abschnitt daher auch nicht komplett vorausfüllen, wir haben die notwendigen Daten nicht. Es schlägt vor, eine nach dem Autor benannte Organisation anzugeben, auch der Blogname würde passen. In der Pluginkonfiguration muss dieser Code angepasst werden, insbesondere der Link zum notwendigen Logo.
- Das Markup sollte mit dem Rich-Result-Tester überprüft werden. Der aber unterstützt Blogartikel nicht. Eine Erfolgsmeldung sieht daher so aus:
Was natürlich nicht bedeutet, dass die Daten auch sinnvoll sind, was ohne Vorschau schwierig zu erkennen ist.
Es könnte also sein, dass Google zugunsten von AMP Bogartikelauszeichnungen weitestgehend ignoriert. Das sollte ein Test in unseren Blogs zeigen. Wenn es funktioniert müsste nach einer Weile Googles Searchconsole die Rich results oder ähnliches als Suchergebnisanzeige auflisten.
Nach einer Testphase – und wenn niemand über ein Plugin stolpert, das diese Aufgabe bereits erledigte, ich hatte mir nämlich eingebildet wir hätten schon ein Plugin für Schema.org gehabt – werde ich das Plugin in Spartacus hochladen.
Dieser Blog als Steam-Kurator
Für Steam-Nutzer: Du bist herzlich eingeladen, meine neue Steam-Review-Seite zu abonnieren.
Seit über zehn Jahren schreibe ich in diesem Blog immer wieder auch über Spiele. Manchmal sind das relativ kurze Eindrücke, wie zuletzt bei Bad North, in letzter Zeit sind es meist zumindest mittellange Reviews, wie bei Tomb Raider.
Steam hat Steam Curators: Verfasser von Kurzreviews, die samt Daumen hoch oder runter Spiele empfehlen oder von ihnen abraten. Ich hatte mir angeschaut wie das funktioniert und festgestellt, dass es ziemlich einfach ist: Eine Gruppe anlegen, schon darf man da selbst tätig werden. Und zu den Kurzreviews (maximal 200 Zeichen) darf und soll ein Link auf ein echtes Review führen, in diesem Fall hierhin zum Blog. Wer das abonniert, sieht dann ggf direkt in Steam meine Einschätzung zum Spiel und kann auf Wunsch Details hier nachlesen.
Nun bin ich kein hauptberuflicher Spieletester. Aber eine Weile mache ich nun doch schon etwas in der Richtung, durchaus mit dem Anspruch immer eine hilfreiche und ehrliche Einschätzung zu schreiben. Wer hier eine Weile mitliest dürfte meinen Geschmack ganz gut kennen und wissen, ob er dem eigenen ähnelt. Dann ist mein Abnicken und besonders meine Warnung vor einem Spiel sicher nützlich.
63 Reviews sind schon eingetragen, in Zukunft werden da bestimmt noch einige dazukommen. Da ich schon ein paar Jahre kein Windows mehr auf dem Rechner habe ist der Großteil der bisherigen und 100% aller zukünftigen Reviews über Spiele, die nativ oder per Proton unter Linux laufen.
Drei Monate mit dem LG G3 und LineageOS
Vor drei Monaten habe ich mir ein gebrauchtes LG G3 zugelegt und LineageOS 16.0 installiert. Auslöser war eine längere Überlegung, ob Linuxalternativen auf dem Telefon schon weit genug sind, welche Alternativen es zu Google-Android gibt. Letzten Endes erschien mir ein freies Android ohne Google-Apps als die derzeit beste Option. Ein OS-Update später ist genug Zeit verstrichen für ein Review: Wie bin ich damit bisher gefahren?
Die Hardware: Das G3
Ich bin zwiegespalten, ob meine Wahl die beste war. Das G3 ist ziemlich toll für sein Alter, hat aber auch einige Probleme, teilweise sind das Serienprobleme.
Positives
Es war eines der ersten Telefone mit einer 1440p-Auflösung. Zusammen mit den guten Farben und der Blickwinkelstabilität sieht das Bild gut und ziemlich modern aus. Bei günstigen oder älteren Telefonen ist der Bildschirm oft nicht okay, wirken die Farben matt oder sind Details pixelig.
Gut brauchbar ist auch die Kamera. Ich habe da jetzt einige Entwicklungen mitgemacht, von Telefonen ohne Kamera zu unbrauchbar kleinen Bildern, dann qualitativ schlechten, danach waren sie bei bestimmten Lichtverhältnissen und wenn der Zufallsgenerator wollte akzeptabel, zuletzt beim Wileyfox waren sie meist annehmbar. Aber die vom G3 sind gut. Die Fotografin im Haus hat eine etwas bessere Kamera, mit der sie die Fotos für mein Monitorreview auf pc-kombo gemacht hat. Die Fotos für die Vorstellung in diesem Blog dagegen kamen vom G3. Da ist ein Qualitätsunterschied. Doch sind die Fotos vom G3 für mich deutlich im gut-genug-Bereich. Man beachte die Farben der Katze.
Leistungsmäßig funktioniert alles wie es soll. 1080p-Youtubevideos, kompliziertere Webseiten. Das reguläre Reddit ist auf schwachen Telefonen zum Beispiel unbenutzbar, mit dem G3 ist es immer noch eine aufgeblähte Seite, aber wenn man aus Versehen von der guten i.*- oder old.*-Variante der Seite auf die neue kommt ist das kein großes Problem mehr. Auch bei anderen Apps habe ich keine Verzögerungen bemerkt. Ich habe immer noch nicht mit dem Telefon gespielt, sicher wird ein massiver Unterschied zu aktuellen Modellen bestehen wenn der Prozessor richtig gefordert wird – wie Franz Kommentar zum Benchmark auch zeigt. Aber ich rannte nunmal nicht in eine Situation, in der das Auswirkungen gehabt hätte.
Klarer Pluspunkt ist der Preis. Es wurde oft verkauft und es ist alt. Eine gute Kombination für einen niedrigen Preis. 40€ kostete meines, für den Preis findet es sich auch jetzt gerade bei ebay-kleinanzeigen. Ich glaube, das ist unschlagbar, Alternativen würden mehr kosten.
Negatives
Aber da sind auch Macken, die einen Griff zu anderen Modellen selbst für einen etwas höheren Preis überlegenswert machen.
Erst mal eine Kleinigkeit: Mein G3 hat einen unscharfen roten Punkt im Bildschirm oben links. Ähnlich wie ein Pixelfehler, allerdings mit unscharfem Rand und besser im Bild verschwindend. Das Risiko hat man bei Gebrauchtkäufen eben, es ist zum Glück nicht störend.
Die schwache Batterie wäre das, wenn ich nicht gerade im Quarantänemodus wäre. Im Urlaub beispielsweise. Nun ist es ein großer Pluspunkt des G3, dass die Batterie wechselbar ist. Was nebenbei auch dabei hilft, wenn man das Telefon fallenlässt, die Aufprallenergie kann in den Deckel gehen. Aber es sind doch nochmal Zusatzkosten, die bei einem so alten Telefon unvermeidbar sind und bei einem neueren Modell vielleicht nicht direkt auftreten würden.
Das Fallenlassen kommt wegen der glatten Oberfläche. Das glatte Plastik gibt wenig Halt, mir fiel das G3 gerade anfangs deswegen mehrmals herunter. Das ist schlechtes Design und ich sah keine normalen besseren Deckel zum Nachkaufen, nur einen, der mit einer größeren und dickeren Batterie daherkommt. Würde immerhin zwei Problem auf einmal lösen.
Jetzt aber die echten Probleme. Es finden sich einige Problemberichte und Reparaturanleitungen zu flackernden Bildschirmen. Das Problem traf mein G3 (noch?) nicht, scheint aber generell mit schlechter Kühlung zusammenzuhängen. Und die hatte ich ja bei meinem ersten G3 auch bemerkt und diesmal im Lasttest gemessen. Ich wollte da nachbessern, aber die Schraubendreher stecken beim Zoll, eventuell dazu später mehr.
Der zweite bekannte Seriendefekt betrifft leider auch mein G3: Die Simkarte wird nicht immer erkannt. Man sieht das auch bei den Anzeigen, da nicht wenige G3 deswegen als defekt verkauft werden. Es ist wohl ein Chip, der nicht richtig funktioniert. Die Reparatur (replace, reball or reflow in service shop) übersteigt meine Fähigkeiten bzw. wäre unangemessen teuer. Mehrfach neustarten und nicht ausgehen lassen ist momentan meine Lösung.
Alternativen?
Daher mein Zögern, ob das G3 generell die beste Wahl ist. Mit LineageOS werden interessante Alternativen unterstützt. Mit 17.1 neu hinzugekommen ist das LG G5, das wohl auch ein paar Probleme hat, aber immerhin etwas neuer ist. Das Oppo Find 7 hat ebenfalls einen auswechselbaren Akku und einen guten Bildschirm, war aber ein unterlegener Konkurrent zum G3 und ist in Deutschland selten. Wileyfox Swift und Wingtech Redmi 2 sind zwei andere Optionen auf der Liste, die sehe ich in Deutschland aber gar nicht. Interessanter und durchaus günstig zu finden: Das Samsung Galaxy S5 Neo (die anderen S5 haben bisher nicht das Update auf 17.1 erhalten).
Ansonsten könnten sich auf der Liste noch Telefone mit nicht direkt auswechselbarem Akku verbergen, bei denen ein Akkutausch aber durchaus machbar ist.
Das G3 bleibt eine gute und besonders günstige Option, ich bin mir jetzt aber seiner Schwachstellen mehr bewusst.
Die Software: LineageOS (und F-Droid)
Über die Softwareseite habe ich weniger zu schreiben. Ich bin mit der Lösung fast komplett zufrieden.
LineageOS funktioniert. Es ist toll, dass das G3 das Update auf 17.1 erhalten hat und damit immer noch schnell ist. Ich habe keine Instabilitäten bemerkt, auch Anrufen brachen nicht ab und die Sprachqualität ist gut. Die enthaltene Android-10-Gestensteuerung finde ich immer noch hervorragend. Negativ ist, dass die Standortbestimmung weiterhin nicht funktioniert. Mir ist nicht klar, ob das generall am G3, nur an meinem G3 oder generell nicht ohne weitere Änderungen an LineageOS funktioniert, wie von Nerd78@ erwähnt z.B. per Magisk und microG. Davon abgesehen ist LineageOS eine stabile Basis für die Anwendungen und bedient sich gut.
Die Anwendungen kamen fast alle per F-Droid auf das Gerät. Eine Bankanwendung und den derzeit ungebrauchten Bahnnavigator hatte ich über Aurorastore geladen. Und Firefox Preview aus dem inoffiziellen Mozilla-Repo über Aurora Droid, der da aber leider nicht mehr drin ist. Firefox Beta hat mittlerweile intern die Technik von Firefox Preview, ist aber leider als inkompatibel markiert. Derzeit kein Problem, weil ich die Preview noch habe, aber das ist unschön.
Es ist mein einziger Negativpunkt, denn ansonsten bin ich von der per F-Droid verfügbaren Softwareauswahl ziemlich beeindruckt. Ich werde die Auflistung in einen eigenen Artikel packen, fand aber bisher für fast alles eine gute Alternative.
Fazit: Eine gelungene Aktion
Im Nachhinein betrachtet hat das gut funktioniert. Mit minimalem Geld- und vernünftig geringem Zeitaufwand (wenn man von Blogartikeln wie diesem absieht) konnte ich von einem Android ohne Sicherheitsupdates und samt Googlediensten auf ein freies und aktuelles Android wechseln, ohne die Wegwerfindustrie zu unterstützen. Die Lösung – günstiges Telefon mit wechselbarem Akku plus Custom Rom wie LineageOS – funktioniert gut genug, dass ich sie generell empfehlen kann.
Ich werde wahrscheinlich ab jetzt nicht mehr viel darüber schreiben. Wie Linux auf dem Desktop ist das freie Android bereits Alltag geworden und wird damit zum Nicht-Thema. Das nächste große Lineage-Update ist auch bestimmt weit weg.
Angedacht ist nur noch eine Vorstellung meiner gewählten Android-Anwendungen und falls die Schraubendreher ankommen versuche ich mich vielleicht an der Verbesserung der Kühlung des G3, was ich dann noch hier dokumentieren würde. Vielleicht folgt irgendwann ein Vergleich mit einem anderen Telefon, wenn hier im Haushalt etwas aufschlägt.
Bad North
Bad North ist ein Echtzeitstrategiespiel. Auf der Flucht vor einer Gegnerhorde sind Insel für Insel Häuser vor per Boot angreifenden Vikingern zu schützen. Die sind massiv in der Überzahl, aber kommen in Wellen an, sodass sie durch geschicktes Platzieren der eigenen Truppen doch besiegt werden können.
Ich hatte das Spiel schon durch Jörg Langers Coronaspielevideo wahrgenommen:
Und es jetzt danke Thomas gespielt, der es in seinem Blog besprochen hatte.
Mir gefiel es. Es ist sehr hübsch umgesetzt, mit der reduzierten und leicht abstrakten Grafik. Die Steuerung funktioniert wirklich gut, der Kniff mit der Zeitverlangsamung beim Befehligen macht die Gefechte überraschend gut kontrollierbar.
Seit Warhammer: Dark Omen finde ich permanente Verbesserungen im Strategiegenre besonders toll, also wenn Truppen aufgerüstet werden können und dann in späteren Missionen stärker sind. Diese Ebene über den einzelnen Schlachten, der damals in Command & Conquer oder Seven Kingdoms fehlte, macht solche Spiele für mich nochmal interessanter. Bad North hat Skillpunkte und Ausrüstungsgegenstände, dazu besondere Eigenschaften mancher Kommandanten, das spricht mich sehr an. Längere und storygetriebene Spiele profitieren von so etwas aber mehr, leider ist Bad North eher kurz und hat keine Story.
Ich haderte etwas mit dem Roguelike-Element: Deaktiviert man das nicht zu Beginn, darf man nicht frei laden, sondern kann nur zu Checkpoints zurückkehren. Gleichzeitig sterben die Kommandanten dauerhaft wenn ein Trupp komplett aufgerieben wurde, eine einzige gescheiterte Inselverteidigung ist daher kaum verschmerzbar. Ich kam erst in das Spiel hinein, als ich nach mehreren gescheiterten Versuchen den ersten Checkpoint zu erreichen diesen Modus deaktivierte und dann Inseln mehrfach probieren durfte. Das reduziert aber schon etwas die Spannung.
Insgesamt ein nettes Indiespiel. Nicht übermäßig lang, simpel aber nicht einfach. Spielenswert, schon um sich anzuschauen wie geschickt es umgesetzt ist.