Longmire
Longmire ist eine Krimiserie und spielt in Wyoming. Krimiserie ist dabei eine leicht irreführende Kategorisierung. Die Hauptpersonen sind zwar der Sheriff und seine Deputies und oft werden Verbrechen aufgeklärt. Aber die Folgen bauen stark aufeinander auf und wichtiges Thema sind die Hauptpersonen selbst. Von der Art also eher DS9 als Tatort.
Die Serie folgt Sheriff Walt Longmire. Mit der ersten Folge fängt er wieder an zu arbeiten. Seine Frau war vor einem Jahr gestorben und es wird ziemlich deutlich gemacht, dass er nicht okay ist. Daneben geht es darum, wie die Sheriffsabteilung in einem großen dünn besiedelten Gebiet gegen das Chaos ankämpft. Absaroka County liegt neben einem Indianerreserrvat und ist abgelegen, es gibt viel Potential für alle möglichen Verbrechen.
Mit Walt arbeiten nur drei weitere Polizisten. Walts Tochter arbeitet in der Stadt, sein Freund Henry Standing Bull (ein Cheyenne) führt eine Bar. Dazu kommt noch Mathias, der die Polizei im Reservat leitet, mit dem sie oft zusammenarbeiten müssen. Und schließlich gibt es Jacob Nighthorse, der ein Indianerkasino aufbauen will, der in vieles verwickelt zu sein scheint.
Das ganze basiert auf einer von mir nicht gelesenen Buchserie und hat auch etwas sehr westernhaftes. Ob es mehr Western, Drama oder Krimi ist variiert je Folge. Grundsätzlich sieht Walt Longmire wie ein Cowboy aus, er hat einen Cowboyhut auf, reitet immer mal wieder ein Pferd und lebt alleine in einem abgelegenen Holzhaus. Reden ist auch nicht seine Stärke. Ein Gelbfilter ist über das Bild gelegt, nur etwas schwächer als in Fallout: New Vegas. Da musste ich tatsächlich nochmal nachschauen, dass Wyoming nicht im Süden neben Texas liegt. Das Indianerreservat als Element verstärkt die Westernthematik noch.
Longmire ist gut geworden. Die sechs Staffeln sind abgeschlossen, die Serie erzählt im Ganzen eine interessante Geschichte und viele der Einzelfolgen funktionieren als gute Krimiepisoden. Und manche als gute Actionfilme, oder, klar, als Western. Man muss aber neben einzelnen schwächeren Folgen und dem sporadischen Cowboykitsch ein paar generelle Macken akzeptieren können. Um zu erklären was ich meine muss ich etwas spoilern.
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Deus Ex: Das 2020-Review
Deus Ex ist mindestens eines der besten Computerspiele aller Zeiten, vielleicht sogar das beste. 2000 von Entwickler Ion Storm veröffentlicht, ist das Spiel von Warren Spector ein Meilenstein gewesen.
Es ist eine Genremischung (Shooter, RPG, Schleichspiel), wie sie damals absolut nicht üblich war und sich heute regelmäßig findet, hat eine dystopische Spielwelt in der alle Verschwörungstheorien wahr sind, und ein im großen lineares Leveldesign voller alternativer Lösungsmöglichkeiten im kleinen.
Die Version für 2020
Nachdem Revision ein Reinfall war probierte ich es diesmal mit GMDX und wurde positiv überrascht. GMDX ist das Grundspiel mit vielen kleinen Verbesserungen. Es beinhaltet insbesondere HDTP und New Vision um das Spiel aufzuhübschen, ähnlich wie Revision, deaktiviert ebenso die verhunzten Charaktermodelle von HDTP. Aber auch Spielelemente ändern sich, die KI ist angepasst, mit Augmentierungen können Fässer und Kisten weiter geworfen werden, es gibt neue Munitionstypen – und einiges mehr. Aber das Grundgefühl ändert sich nicht, das Leveldesign wird nicht verhunzt.
Man kann die KI-Anpassungen kritisch sehen (teil rasen die Gegner um Ecken und der Spieler ist chancenlos) und es gibt einen Konflikt mit den Augmentierungen, sodass ein neues Elektroschild den Slot fürs Synthethische Herz bzw die Energiezirkulation blockiert – Designfehler oder Bug – doch insgesamt ist GMDX empfehlenswert.
In der fernen Zukunft
Die USA liegt in Trümmern. Eine Seuche wütet durch das Land, der ungezügelte Kapitalismus hat die meisten Menschen verarmen lassen und eine wenige sehr reich gemacht. Direkt im Intro reden zwei Leute über ihre Verschwörung, der Virus ist wohl kein Gotteswerk.
Das Setting des Spiels ist hervorragend gar nicht gealtert, es ist aktueller als je zuvor, die Parallelen mit der aktuellen politischen Situation unübersehbar.
Nach dem Intro steht der Spieler als JC Denton auf Liberty Island und bekommt per Stimme in seinem Kopf seinen ersten Auftrag: Die Terroristen der NSF haben Kanister des Medikaments Ambrosia ergattert und sich in der Freiheitsstatue verschanzt. Einer der Mech-Agenten ist gefangengenommen worden. Befreie ihn wenn möglich und finde das Ambrosia sowie den Anführer der Terroristen, der sich in der Statue ganz oben aufhalten sollte.
Liberty Island ist eine der besten Missionen des Spiels und eine großartige Einführung, wenn sie auch für neue Spieler oft etwas überfordernd ist. Es ist im Grunde ein kleines Gebiet mit wenigen Gegnern. Aber es ist eben kein Schlauchlevel, sondern der Spieler kann frei herumlaufen. Und die Gegner sind immer noch deutlich stärker als der Spieleravatar (JC wird erst später mit mehr Fähigkeitspunkten in den Waffenfertigkeiten und Augmentierungen mächtig). Es gilt also, einen der möglichen Wege zu identifizieren und sich kämpfend und schleichend geschickt zum Ziel zu bewegen.
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Durch den Haupteingang walzen, das Schloss knacken
2. Sich vorher auf der anderen Seite der Insel mit einem Informanten treffen
3. Auf der Rückseite über Leiter und Container die Statue erreichen
Entscheidungen und Konsequenzen
Doch nur wer den Haupteingangsbereich erkundet kann Gunther, den Mech-Agenten, befreien. Und ihm dann entweder eine Waffe geben oder nicht. Es sind diese Entscheidungen, mit denen das Spiel einen Eindruck von viel größerer Spielerfreiheit simuliert: Gunther wird das ganze Spiel über verärgert sein, wenn der Spieler ihm keine Waffe gibt. Am Spielverlauf ändert es nichts, aber das weiß der Spieler ja nicht.
Andere Entscheidungen haben mehr Konsequenzen. Das Schicksal von JCs Bruder Paul insbesondere. Er wird getötet, wenn er alleine im Hotel zurückgelassen wird. Doch JC kann die anstürmenden Gegner besiegen (was durchaus nicht einfach ist) und wird dann mehrmals wieder auf Paul treffen.
Aber den Spielverlauf im Großen beeinflussen, das geht nicht. Auf welcher Seite der Spieler steht ist immer vorgegeben, genau wie die Abfolge der Missionen. Aber Deus Ex übertüncht das sehr geschickt, in vielen Fällen besser als der gute Nachfolger Human Revolution. Besonders deutlich wird das beim Ende. In HR sind da drei Buttons, es ist ähnlich peinlich wie in Mass Effect 3, nur die Klasse des Spiels bis direkt vor dem Ende machte das okay. In Deus Ex gilt es auch am Ende zwischen wenigen Enden direkt zu wählen, die vermeintlichen Entscheidungen im Spielverlauf haben keine Auswirkungen. Aber weil diese Entscheidung nicht eine einfache Wahl zwischen ein paar Knöpfen ist, sondern darauf basiert wie die finale Mission gelöst wird, wird kein Spieler über das Ende auch nur im mindesten pikiert sein.
Eine etwas andere Spielmechanik
Doch bevor das Ende erreicht wird muss der Spieler sich mit vielen Gegner auseinandersetzen. Deus Ex legt dem Spieler nahe, vorsichtig aber mit Waffengewalt vorzugehen. Wer schleichend durch die Level zieht und Gegner möglich ungehört ausschaltet hat es relativ einfach. Aber das besondere: Er kann es auch bleiben lassen. Es ist möglich, keinen einzigen Gegner auszuschalten und das Spiel komplett pazifistisch zu gewinnen (vor GMDX ist gegen Ende ein Kampf schwer zu vermeiden).
Unüblich sind dabei die Auswirkungen der Waffenfertigkeiten. Wer die Fähigkeitspunkte nicht in die investiert kämpft mit einem riesigen dynamischen Fadenkreuz, das nur sehr langsam bei völliger Bewegungslosigkeit etwas kleiner wird. Erst auf den höheren Stufen kann Denton Waffen ordentlich bedienen. Dabei sieht Deus Ex mit seiner Egoperspektive erstmal wie ein regulärer Shooter aus. Das war damals ungewohnt, es ist es heute noch, und erschwert gerade die ersten Spielstunden massiv. Zwingt den Spieler aber auch, andere Lösungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen, zum Beispiel Gegner zu umschleichen oder mit Nahkampfwaffen schleichend auszuschalten.
Neben den humanoiden Gegnern gibt es auch Roboter (schon im ersten Level), die nur mit schweren Waffen wie dem Raketenwerfer oder Granaten zerstört werden können. Oder es könnte ein Sicherheitsterminal gehackt werden und die Roboter dort deaktiviert werden. Die Terminal kontrollieren auch die häufigen Sicherheitskameras, die Alarm auslösen wenn der Spieler zu lange in ihrem Sichtfeld bleibt und die warnend piepsen. Wer nicht hacken will (ohne Investition in die Fähigkeit mühsam) findet die Logindaten normalerweise in Datenpads oder bekommt sie von Gesprächspartnern verraten.
Es ist wie oben beschrieben eben eine Genremischung. Die ist inzwischen sehr populär, aber sie war es damals nicht, sie war fast völlig unbekannt. Deus Ex ist umständlicher als moderne Spiele es sind – man sieht das sehr deutlich im Direktvergleich mit den Nachfolgern – aber es zeigt eben doch auch, warum diese Mischung so populär geworden ist. Die Rollenspielelemente ergänzen den Shooterpart toll, sie machen alles viel interessanter und bedeutungsvoller als wenn es nur darum ginge die Gegner möglichst schnell abzuschießen. Sie ermöglichen so das Erzählen einer ganz anderen Story, in einem anderen Tempo.
Fazit: Gut, auch jetzt noch
Es hat mich fast überrascht wie gut ich das Spiel auch jetzt wieder fand. GMDX half sicher dabei, das alte Spiel etwas weniger altbekannt wirken zu lassen. Aber es sind die Stärken von Deus Ex selbst, die das erneute Durchspielen tragen. Ich liebe diese Art der Geschichtenerzählung, wie durch die Gespräche und Zeitungsartikel eine Welt aufgebaut wird. Und was für eine, diese dystopische Zukunftsvision ist so viel besser als die kruden Rassismusparabeln, die die Nachfolger erzählen wollten. Nichts da mit unzähligen selbstverstümmelnden Idioten, auf die Spitze getrieben im ansonsten tollen Mankind Divided, die sich freiwillig von einer unbezahlbar teuren Droge abhängig machen – solche offensichtlichen Absurdheiten würde das original Deus Ex nicht mal in Erwägung ziehen (andererseits ist der Beginn in China unsinnig, wenn der Helikopter abgefangen wird aber dann keine Soldaten auf den Spieler warten, doch ist das ein anderes Niveau von Unstimmigkeit).
In diesem Spiel stecken dagegen viele tolle Ideen. Zum Beispiel ist der Effekt ziemlich stark, wenn der Spieler durch Infolinkgespräche weiß, dass die KI Ikarus ihn jagt und auf einmal in einem gewöhnlichen Informationsterminal diese Nachricht steht:
Auch viele der Gespräche sind toll geschrieben, z.B. wenn eine andere KI namens Morpheus mit Denton über Überwachungssysteme und ihre Alternative zum System Gott debattiert.
Klar, ein 20 Jahre altes Spiel hat auch Macken und Deus Ex hatte schon bei Release Macken. Es ist mit seiner grauen immerwährenden Nacht nicht besonders hübsch, es ist vielleicht ein bisschen zu lang (vielleicht sind auch nur die späteren Level etwas zu monoton und es fehlt ein weiteres Stadtgebiet wie China als Unterbrechung), das immer volle Inventar ist nervig und der Einstieg ist durch die extreme Ungenauigkeit der Waffen vor den Skillsteigerungen irritierend. Doch dafür stimmt alles andere: Die sich durch die Limitierungen ergebende Spielweise, der Sound (Effekte, Musik und Sprecher), die aufgebaute dystopische Welt, die vielen Lösungsmöglichkeiten und das fast unübertroffene Gefühl der Spielerfreiheit. Ich würde das erste Deus Ex auch heute noch neuen Spielern empfehlen.
GMDX unter Proton installieren
GMDX, ein patchartiger Mod für Deus Ex, ist unter Linux nicht so einfach installierbar wie unter Windows. Und leider nicht auf Steam. Mein Vorgehen war so:
Zuerst lud ich die Version 10 auf moddb herunter. Dieser Forenpost beschreibt dann, wie man den Installer per wine am richtigen Ort ausführt und danach die Dateien in den eigentlichen Spieleordner schiebt:
cp ~/Downloads/GMDXv10_Setup_100520.exe ~/.local/share/Steam/steamapps/compatdata/6910/pfx/drive_c/ WINEPREFIX=~/.local/share/Steam/steamapps/compatdata/6910/pfx winetricks shell wine GMDXv10_Setup_100520.exe cp -R ~/.local/share/Steam/steamapps/compatdata/6910/pfx/drive_c/Program\ Files\ \(x86\)/Steam/steamapps/common/Deus\ Ex/System/* ~/.local/share/Steam/steamapps/common/Deus\ Ex/System/ cp -R ~/.local/share/Steam/steamapps/compatdata/6910/pfx/drive_c/Program\ Files\ \(x86\)/Steam/steamapps/common/Deus\ Ex/Help/ ~/.local/share/Steam/steamapps/common/Deus\ Ex/Help/ cp -R ~/.local/share/Steam/steamapps/compatdata/6910/pfx/drive_c/Program\ Files\ \(x86\)/Steam/steamapps/common/Deus\ Ex/GMDXv10/ ~/.local/share/Steam/steamapps/common/Deus\ Ex/
Schließlich noch bei Steam den Startparameter anpassen:
Startparameter: INI=GMDXv10Default.ini USERINI=GMDXv10DefUser.ini
Im verlinkten Post wird statt winetricks protontricks verwendet, bei mir funktionierte das nicht.
Raycevick zu Alpha Protocol, 10 Jahre später
Tolle Retrospektive zu dem 10 Jahre alten Agentenspiel:
Ich habe mir nach dem Video mein altes Review von damals angeguckt. Gibt schon ein paar Überschneidungen, aber ich hatte damals auch viel verpasst. Vor allem wie sehr der Spielverlauf sich unterscheiden kann, wieviele Enden es gibt. Ich spielte es später nochmal durch und merkte das dann ein bisschen, aber darüber schrieb ich wohl nie.
Ein großer Kritikpunkt im Video sind die Auswirkungen des höchsten Schwierigkeitsgrad, wobei mir da der Einfluss des Spielstils fehlt. Denn dass auch ich es später auf dem schwierigsten Schwierigkeitsgrad und den schlechtesten Startbedingungen durchspielte, da bin ich mir ziemlich sicher. Aber wieviel die Gegner aushalten wird weniger wichtig, wenn man sie zum Großteil umschleicht. Berechtigt der Einwand, dass viele der Rollenspielfähigkeiten auf Aggression ausgelegt sind, aber davon abgesehen forciert und belohnt das Spiel trotz der Schlauchlevel meiner Erinnerung nach unentdecktes Schleichen.
Vielleicht muss ich es nochmal angehen. Das alte Review braucht sowieso neue eigene Screenshots.
Corona-Warn-App auf LineageOS 17.1 mit microG aktivieren
Update 12.2021: Die Anleitung unten sollte noch funktionieren, aber es ist wesentlich einfacher den freien Fork der Covid-Warn-App mit F-Droid zu installieren. MicroG muss dann nicht mehr manuell installiert werden (wird aber genutzt wenn vorhanden).
Mit microG kann jetzt die Corona-Warn-App auch ohne die Google-Dienste aktiviert werden. Dafür muss microG installiert werden, damit microG funktioniert muss Signature-Spoofing aktiviert sein. Das kann LineageOS so nicht, aber es kann aktiviert werden.
Vorgehen:
- Installiere Magisk
- Aktiviere in Magisk den NanoDroid-Patcher
- Nach einem Neustart installiere per F-Droid microG, microG Services Framework Proxy und den FakeStore
- Gebe microG die notwendigen Rechte. Insbesondere braucht der FakeStore die Permission für Signature-Spoofing, was unter Einstellungen -> Apps vergeben werden kann
- Installiere die Corona-Warn-App (z.B. per Aurora Store) und aktiviere das Tracing
- Prüfe in der microG-Anwendung ob IDs gesammelt werden.
Mehr Informationen finden sich in diesem Reddit-Thread und auf Mastodon. Ich beschreibe im Folgenden aber auch nochmal jeden Schritt mit mehr Details.
Magisk Installieren
Magisk ist ein Android-Programm, mit dem das System grundlegend verändert werden kann. Es hakt sich in den Startvorgang und lädt Module, die dann zum Beispiel neue Funktionen bereitstellen. Es ist ein komfortabler erster Schritt um Signature-Spoofing aktiviert zu bekommen.
Lade von der Github-Releaseseite das neueste Magisk-vX.Y.zip herunter, momentan ist das Magisk-v20.4.zip. Telefon ausschalten und das Recovery-Programm starten (normalerweise Lautstärke-unten und Power beim Anschalten gedrückt halten, eben wie bei der Lineage-Installation). Dann sideloading starten, Telefon per USB-Kabel mit dem PC verbinden und Magisk transferieren:
onli@fallout:~/Downloads$ adb sideload Magisk-v20.4.zip
Nach einem Neustart sollte Magisk in der Appliste auftauchen.
Signature-Spoofing per NanoDroid-Patcher aktivieren
Magisk nutzen wir nun um Signature-Spoofing zu aktivieren, denn nur wenn das an ist lässt sich die Corona-Warn-App dazu herab statt mit Google-Diensten mit microG zu reden. NanoDroid kann eigentlich noch viel mehr und könnte uns auch direkt microG installieren, aber bei mir funktionierte dann die Corona-App nicht. Also ziehen wir das aus F-Droid und nutzen von NanoDroid nur den Patcher.
Er ist bei den Releasedateien gelistet. Herunterladen und auf Telefon transferieren:
onli@fallout:~/Downloads$ adb push NanoDroid-patcher-22.9.20200910.zip /sdcard/Download/
Dann in der Magisk-App unter "Modules -> Plus-Icon" auswählen, werkeln lassen, neustarten.
microG installieren
Mit F-Droid lässt sich nun microG installieren.
Zuerst muss in F-Droid das microG-Repository hinzugefügt werden. Einfach die URL eintippen.
microG besteht aus mehreren Komponenten. Die erste heißt microG Services Core. Dazu kommt microG Services Framework Proxy. Und zusätzlich ein Platzhalter für den Play-Store namens FakeStore.
Rechte vergeben
Die App microG taucht jetzt bei den Anwendungen auf. Ihr erster Menüpunkt ist ein Self-Check. In diesem Menü lassen sich viele der notwendigen Rechte vergeben und einsehen was noch fehlt. Überraschen und vom Menü nicht direkt abgedeckt ist die notwendige Signature-Spoofing-Permission, die der FakeStore braucht. Dafür geht man in die App-Liste unter Einstellungen, sucht nach FakeStore, drückt auf Permissions und dann auf die Signature-Permission.
Jetzt sollten bei microG alle Haken gesetzt sein.
Corona-Warn-App installieren und starten
In F-Droid gibt es die App Aurora Store. Mit ihr lassen sich Apps aus dem Play-Store installieren, eben auch die Corona-Warn-App.
ID-Sammlung prüfen
Ob nun die IDs gesammelt werden zeigt wieder die microG-App an, im untersten Menüpunkt.
Komplett unklar, ob das zuverlässig auf allen Smartphones funktioniert und ob auch die Meldung einer Infektion klappt bzw ankäme. So bekomme ich gerade eine Fehlermeldung von der Corona-App:
CAUSE: 3
Something went wrongError during communication with Google Interface (8)
Ich kann nur hoffen, dass sie trotzdem gut genug funktioniert um etwas zu bewirken.
Und natürlich ist das aufwändiger als ideal. Aber vielleicht gibt es bald einfachere Lösungen. Wenigstens gibt es jetzt überhaupt eine erste Möglichkeit, ohne Google-Dienste die Corona-Warn-App anzuwerfen.
Stories: The Path of Destinies
Stories: The Path of Destinies ist ein Action-Adventure mit einem Kniff. Nach jedem Level muss der Spieler entscheiden, welchem Storypfad er folgen will. Die meisten führen zu einem schlechten Ende, woraufhin man wieder von vorne anfängt. Allerdings mit neuen Informationen und mit den gewonnen Fähigkeiten und Schwertern. Dadurch öffnen sich auf den Karten neue Wege, die Kämpfe werden leichter und nach den Levels gibt es manchmal neue Entscheidungsmöglichkeiten, sodass schließlich das positive Ende erreicht werden kann.
Die Geschichte dreht sich dabei um einen verrückt gewordenen Tierkönig. Er kämpft gegen seine Untertanen, die Rebellion braucht Hilfe. Doch auf welchem Weg der Kampf gewonnen werden kann ist unklar. Vielleicht mit einem alten Artefakt? Oder ist es eine bessere Idee, einen gefangengenommenen alten Freund zu befreien? So verästelt sich der Entscheidungsbaum immer weiter.
Das Kampfsystem funktioniert besonders gut. Anfangs ist es gar nicht so einfach, denn es basiert sehr darauf richtig zu reagieren, bei dem einen Gegner Attacken zu blocken und direkt nachzusetzen, den anderen komplett zu meiden, und so weiter. Mit etwas Übung werden die Kämpfe dann sehr schnell gewonnen, ohne dass sie langweilig werden.
Der Kniff des Spiels ist auch sein Schwachpunkt. Denn die Levels wiederholen sich. Das ist natürlich die Idee des ganzen, mit den neuen Pfaden und Abwandlungen wird das auch nicht so schnell öde wie man zuerst befürchtet. Aber um an die richtigen Informationen zu kommen muss man einige Möglichkeiten ausprobieren und ich kam auf die richtige Kombinationen ziemlich spät. Gegen Ende hat es mir daher dann auch gereicht.
Insgesamt ein nettes Spiel. Dem es gutgetan hätte, wenn trotz der Idee der sich neustartenden korrigierbaren Geschichte Wiederholungen besser vermieden worden wären. Ob das wohl in Omensight besser gelöst wurde, dem Folgeprojekt des Studios?
iFixit Mako Precision Bit Set
Das Mako ist ein gutes Schraubendreherset für kleinteilige Arbeiten. Einen Metallschraubenzieher samt einer flexiblen Verlängerung gibt es zusammen mit 64 Aufsätzen für den Schraubendreher, von Phillips 000 bis zum Simkartendrücker.
Bei ein paar der Reparaturen in letzter Zeit sind wir an die Grenzen meiner Werkzeugsammlung gekommen. Gerade bei kleinen Schrauben und besonders bei Mini-Kreutzschlitzschrauben funktionierte was ich hier hatte nur mühselig oder gar nicht. So wollten die Mainboardschrauben vom LG G5 sich einfach nicht lösen lassen. Mit dem neuen Werkzeug ging das dann problemlos.
Die Bits und der Schraubendreher machen einen guten Eindruck, auch wenn ich jetzt natürlich nicht alle der Aufsätze ausprobiert habe. Am schwächsten am Set ist die Plastikhülle (weil eben billiges Plastik statt Metall), wobei die Einlage mit den Markierungen wiederum gut durchdacht ist.
Das Set kostet im iFixit-Laden 35€ plus Versand, ich habe es auf ebay-kleinanzeigen gebraucht gekauft. Das Essential Electronics Toolkit für 25€ wäre eine Alternative, die wichtigsten Bits sind da auch dabei und die Öffnungswerkzeuge sind nett, aber der Schraubendreher des günstigeren Sets ist nicht aus Metall.