KDE Connect verbindet Telefon und PC, auch ohne KDE
Wer regelmäßig am PC sitzt, aber gleichzeitig zum Beispiel eine Chatapp auf dem Androidtelefon laufen hat, kennt das Szenario: Jemand sendet dir einen Link am Telefon aber du würdest ihn viel lieber mit dem Desktopbrowser öffnen. Oder: Auf dem PC läuft bereits ein Video, aber mit dem Telefon in der Hand wird das gerade störend, doch jetzt müsstest du umgreifen um mit der Maus das Video zu pausieren. Auch nicht selten: Ein auf dem PC gefundener Link sollte per Android-Chatapp verschickt werden, doch wie bekommt man ihn jetzt vom Desktop aufs Telefon?
KDE Connect ist ein Projekt, das genau solche Szenarien löst. Es erstellt eine möglichst nahtlose Integration zwischen Linuxdesktop und Androidtelefon. So können Dateien ausgetauscht werden, der PC kommt im Share-Dialog vor, die Zwischenablage wird synchronisiert, Videos im PC-Browser sind am Telefon kontrollierbar und es gibt noch mehr Funktionen.
Bei void liegt das Programm im Repository. kdeconnect am Desktop besteht aus zwei Bestandteilen: Dem Daemon /usr/lib64/libexec/kdeconnectd, der bei mir mit sudo gestartet werden musste, und die Kontrollprogramme kdeconnect-app bzw kdeconnect-cli. Mit ihnen verbindest du PC und Telefon, wobei auf dem Android die App KDE Connect laufen muss, die ich per F-Droid installiert habe.
Es muss sich bei mir noch zeigen, ob sich das im Alltag bewährt. Aber bisher funktionierte das System gut und ich finde gerade das schnelle Rüberkopieren von Links sehr praktisch.
Reviews im Blog per Plugin mit Schema.org auszeichnen
Das im letzten Jahr hier vorgestellte Schema.org-Plugin setzt automatisch Markup, um Blogartikel als Blogartikel zu beschreiben. Das ist zwar nett, aber der Nutzen ist beschränkt – so hat Google diese Auszeichnung bisher nicht aufgegriffen.
Was mir aber im pc-kombo-Blog wahrscheinlich einige Besucher beschert hat war das Markup für Reviews. Das ist eigentlich logisch: Was soll es auch viel helfen wenn die Suchmaschine sich sicherer ist, dass die Blogartikel hier Blogartikel sind. Wovon sie handeln und was sie aussagen, das sind die verwertbaren Informationen um den Artikel im richtigen Moment besser dargestellt anzuzeigen.
Ich habe damals mit recht simplem JSON-Markup gearbeitet und das manuell in die Artikel eingebaut. Jetzt habe ich das Schema.org-Plugin erweitert, um das gleiche Markup in Serendipity-Blogs halbautomatisch zu erstellen. Zum Beispiel sieht der vom Plugin generierte JSON-Code in meinem Artikel zum Sharkoon-DAC so aus:
{"@context": "http://schema.org", "@type": "Product", "name": "Sharkoon DAC Pro S V2", "image": , "description": "", "brand": { "@type": "Thing", "name": "Sharkoon" }, "review": { "@type": "Review", "author": { "@type": "Person", "name": "onli" }, "datePublished": "2021-04-02T06:34:00+0000", "reviewRating": { "@type": "Rating", "ratingValue": "4.0" } } }
Der Code ist teilweise automatisch generiert, der Rest muss manuell über die freien Felder des Entrypropertyplugins eingegeben werden.
Dafür erstellt man vier freie Felder in dessen Pluginkonfiguration:
schemaType, schemaName, schemaBrandName, schemaRating
Die ersten drei beschreiben das Thema des Artikels. Hier war schemaType
ein Product
, schemaName
der Name des DAC, und schemaBrandName
der Name des Herstellers. Wäre ein Film das Thema gewesen hätte ich Product
mit Movie
ausgewechselt – Googles Dokumentation beschreibt das als gültigen Wert, andererseits hat der Markuptester bei mir mit vielen der dort angegebenen Werten nichts anfangen können, auch wenn er nicht meckerte.
Das vierte Feld schemaRating
ist schließlich die Bewertung. Da ich keine Skala angeben möchte geht die von 0 bis 5. Eine numerische Bewertung angeben zu müssen ist manchmal blöd, da meine Artikel normalerweise keine finale Bewertung abgeben. Aber für das Snippet wird sie verständlicherweise gebraucht.
Der Schema.org-Reviewcode wird nur ausgegeben, wenn alle vier Felder gefüllt sind. Er ist ein Zusatz zum regulären Blogartikelbeschreibungscode, den das Plugin bisher ausgegeben hat. Der bleibt unverändert erhalten.
Das Plugin ist nicht auf Spartacus, aber kann von seinem Github-Repo heruntergeladen werden. In dessen Readme ist auch die Konfiguration nochmal erklärt.
Die Witcher-Serie
Es ist wundervoll, wenn eine Bücher- und Videospieladaption als Film oder Serie einmal gelingt. Zu selten ist das der Fall. Doch Netflix erste Staffel der Witcher-Fernsehserie ist hervorragend geworden.
Das Witcher-Universum ist nicht furchtbar riesig. Es gibt eine feste Gruppe von Hauptcharakteren um den alternden Hexer Geralt, die einen Zeitabschnitt in einem düsteren Fantasie-Polen durchleben. Aber es sind in diesem Rahmen dann doch etwa acht Bücher und drei gute Computerspiele zu beachten, die wesentlich das Aussehen und die Atmosphäre dieser Welt geprägt haben. Die große Leistung der Netflix-Adaption ist es, beides perfekt einzufangen.
Natürlich kann nicht alles aussehen wie in den Spielen oder wie es die Bücher im Kopf zeichneten, seien es die Ortschaften oder die Zauberinnen. Und doch stimmt das Grundbild. Die zerrissene und oft grausame Welt ist voller Rassenkonflikte von Menschen, Zwergen und Elfen, dazu die Monster, und die magiebegabten als zusätzliche Klasse andersartiger. Geralt sucht sich einen Pfad durch dieses Chaos, verdingt sich als Monsterjäger und kämpft um seine Neutralität, was selten gelingt. Noch weniger oft in der Hauptgeschichte dieser ersten Staffel, in der Geralt nach Ciri sucht, seinem Schicksalskind. All das schafft genau die Atmosphäre, die von Buch wie Spiel erschaffen wurde.
Dabei ist die Inszenierung wirklich stark geworden. Wieviel dann eben doch genauso aussieht wie in den Spielen. Und wie teils Folgenabschnitte fast komplett aus den Büchern übernommen sind, ohne sie zu verschandeln, und die Staffel im ganzen doch eine zusammenhängende spannende Geschichte gibt. Einiges an diesem sichtbaren Respekt vor dem Material mag von Henry Cavill gekommen sein, der sich wohl tief in den Stoff eingearbeitet hat und mit seinem inzwischen sichtbar werdenden Gegensatz aus gutaussehendem Hollywoodschauspieler und computerspielendem Fantasygeek für diese Serie geboren wurde.
Aber vielleicht ist Cavills betonter Einfluss mehr gutes Marketing und nur das i-Tüpfelchen gewesen, denn es ist ja eben auch alles um ihn herum was stimmt, vom Casting übers Set bis zum Skript. Das geht so weit, dass selbst Analysen der Kampfszenen voller Lob sind, was bei einer generischen Computerspielverfilmung wohl niemand erwartet hätte:
Besonders wichtig war die Entscheidung, auch in der Serie zu behalten was eben auch Teil der Vorlage ist: Sex und Gewalt. Witcher auf eine USK-6-Serie heruntergedummt hätte nicht funktioniert.
Ich würde mich nichtmal als großen Fan dieses Universums bezeichnen. So völlig hatte mich diese Fantasywelt dann doch nicht gepackt. Aber immerhin habe ich die Bücher gelesen und fand sie mit wenigen Abstrichen unterhaltsam. Die Computerspiele tauchten hier im Blog auf und wie deutlich wurde fand ich sie ziemlich großartig. Damit war ich trotzdem bestimmt voll in der Zielgruppe. Und für mich hat die Serie dann auch hervorragend funktioniert. Ich kann sie nur positiv bewerten.
Steht nur aus, dass auch weitere Folgen veröffentlicht werden, was durch die Pandemie verzögert nun 2021 tatsächlich geschehen soll.
Die Woche der integrierten Grafik
Ich hatte gleich zwei Gründe, mich mit den in Prozessoren integrierten Grafikeinheiten (iGPUs) auseinanderzusetzen: Zuerst die generelle Nichtverfügbarkeit von Grafikkarten, wodurch mein PC-Hardwareempfehler derzeit nur Prozessoren mit integrierter Grafik empfiehlt. Und zweitens, dass meine eigene RX 580 sich verabschiedet hat und auch ich bis zur Preisnormalisierung ohne Grafikkarte auskommen will.
Daher sollte der Meta-Benchmark die integrierten Grafikchips anzeigen und mehr Daten zur Verfügung haben, um sie richtig einzuordnen. Was nicht einfach ist, denn da iGPUs relativ lahm sind wurde über sie nur selten geschrieben. Und noch seltener versucht, sie mit Grafikkarten zu vergleichen. Beides aber braucht mein System um sie richtig platzieren zu können. Ich wühlte mich also diese Woche lange durchs Internet um passende Veröffentlichungen zu finden.
Doch zuerst: Welche integrierten Grafikeinheiten gibt es überhaupt? Bei Prozessoren, die regulär im Handel für Normalkunden verkauft wurden.
iGPUs von Intel und AMD
Intel rüstet seine Prozessoren seit vielen Jahren mit integrierter Grafik aus. Nur die neueren F-Modelle verzichten auf sie und sind dann manchmal etwas günstiger. Soweit ich nachvollziehen konnte pflegte Intel da zwei Serien: Die superschwache Intel (U)HD, die in Desktopprozessoren eingebaut wurde und bis vor kurzem gerade so für den Desktopbetrieb samt Youtube ausreichte, sowie die stärkere Intel Iris, die aber mit einer Ausnahme ausschließlich bei Laptopprozessoren eingebaut wurde. Insbesondere wären da:
Intel UHD 750
Die ganz neue Grafikeinheit der genauso neuen Rocket-Lake-Prozessoren, z.B. eines Core i5-11600K. Das erste mal in Jahren, dass sich bei Intel die Grafikleistung deutlich verbessert hat.
Intel UHD 630
Die vorherige Grafikeinheit wurde von der 10000er-Serie bis zur 8000er-Serie benutzt.
Intel UHD 610
In den billigen Pentium- und Celeron-Prozessoren wurde in der Zeit aber die schwächere UHD 610 eingesetzt.
Intel HD 630
Und davor gab es die HD 630 in den 7000er-Prozessoren, die nur etwas langsamer als die UHD 630 getaktet war.
Intel HD 610
Die HD 630 hatte wieder eine schwächere Variante für Pentium/Celeron, die im äußerst beliebten Pentium G4560 drin war.
Intel Iris Pro 6200
Und das hier war der große Ausreißer. Die Grafikeinheit der Broadwell-Prozessoren, also i5-5675C und i7-5775C, war wesentlich besser als was davor und lange auch als was danach kam.
Intel HD 4600
Und mit der Grafikeinheit der 4000er-Prozessoren beende ich diese Liste.
Es gab dann noch mehr und frühere Varianten, Intel macht das schon eine Weile, aber die müssen ja nicht alle hier stehen.
AMD dagegen hat seine Grafikeinheit nie generell in alle Prozessoren eingebaut. Stattdessen versuchten sie nach dem Kauf von ATI Prozessoren mit stärkerer Grafikeinheit als APUs zu verkaufen, als eine Alternative zu ihren damals schwächelnden regulären Prozessoren. Mittlerweile wurde der Name aufgegeben, aber die regulären Ryzenprozessoren haben immer noch keine integrierte Grafik. Nur die spezielle G-Reihe. Aber im Detail gab und gibt es:
Vega 11 und Vega 8
Die Vega-Architektur gab es auch mit Vega 56 und Vega 64 als echte Grafikkarte, die integrierte Variante steckt in Ryzen 3 2200G/3200G sowie Ryzen 5 2400G/3400G.
Vega 3
Ähnlich wie bei Intel haben die billigeren Prozessoren schlechtere Grafikeinheiten, hier trifft das die Athlon-Reihe, also Athlon 200G/220G/240G und 3000G.
Radeon R7
Das war ein Sammelbegriff für unterschiedlich starke Grafikeinheiten, die von AMD in mehrere APU-Generationen der Bulldozer-Ära gesteckt wurden, vom A8-7650K bis zum A12-9800.
Radeon HD 8670D
Vor der Radeon R7 jedoch waren die Grafikeinheiten klar benannt. Die 8670D war im A10-6790K und wenigen ähnlich starken APUs. Es gab dann mehrere schwächere Varianten wie eine 8570D, und davor eine HD 7660D mit wieder schwächeren Varianten, usw. usf.
Relevant ist heute davon im Grund noch alles, was in benutzbar starken Prozessoren steckt. Denn für den Bürobetrieb zum Beispiel reichen sie alle. Das wären alle genannten Intel-Einheiten, vielleicht mit Ausnahme der älteren Intel/Celeron-Varianten. Bei AMD wird es eigentlich erst ab Vega interessant, die Prozessoren davor sind heute nicht sehr reizvoll.
Doch was taugen die Grafikeinheiten im Vergleich untereinander und im Vergleich mit echten Grafikkarten?
Die Rangfolge
Der Meta-Benchmark funktioniert so: Ich füttere ihn mit Benchmarkergebnissen und er baut aus vielen verschiedenen Benchmarks eine Abfolge, indem er auch die Verbindungen zwischen den Grafikkarten berücksichtigt die nie direkt miteinander verglichen wurden. Um gut zu funktionieren braucht es viele Daten, die auch immer mal wieder zwischen den Generationen vergleichen. Bei den iGPUs ist das noch seltener als bei regulären Grafikkarten. Klar, weil sie weniger interessant sind, aber bestimmt auch weil sie so schwierig im Benchmark zu vergleichen sind. Der Prozessor wechselt ja mit, und je nach Prozessor ist eine gleich benannte integrierte Grafikeinheit unterschiedlich stark. Mein Meta-Benchmarkergebnis kann also nur eine Annäherung an die echte Leistung und Rangfolge sein.
Aber immerhin, eine so umfangreiche Annäherung so vieler GPU- und iGPU-Generationen anhand echter Spieleleistung findet sich sonst nirgends. Aus der Analyse der Benchmarks kam heraus:
Ein paar Erkenntnisse:
- Alle iGPUs sind immer noch schwächer als die bereits enttäuschend schwache GT 1030, und schwächer als eine Uralt-Grafikkarte wie die GTX 750 Ti.
- Mit der UHD 750 hat sich Intel deutlich verbessert - aber auch das gilt nur, wenn man die Iris Pro 6200 vergisst, die nur knapp geschlagen wurde.
- Die GT 710 und 730 sind gute Vergleichskarten, sie markieren mit der 710 das untere Ende der iGPU-Leistung und mit der 730 die Stufe zwischen den besseren Vega-APUs und den anderen Grafikeinheiten.
Ob aber Vega 3 wirklich stärker ist als die Intel Iris Pro 6200 wage ich zu bezweifeln, da fehlt nämlich ein direkter Vergleich, was bei diesen direkten Nachbarn hilfreich wäre. Dass sie aber in etwas gleich stark sind, das geben die Daten mit indirekten Vergleichen wohl her.
Zusatzfrage: Kann man mit den besseren iGPUs eigentlich spielen? Tatsächlich geht das. Mit der Intel Iris Pro 6200 meines 5675C habe ich noch nicht allzuviel ausprobiert, aber schon Stellaris und Age of Empires 2 DE am Laufen gehabt. Beide funktionierten von der Leistung recht gut, AoE2 aber war im Multiplayer nicht stabil genug.
Ich empfehle aber mal die Einzelbenchmarks anzuschauen, besonders die der Intel UHD 750 und die der Vega 8. An ihnen lässt sich gut ablesen, welche Spiele mit welchen FPS laufen würden. Wobei man da auch einen Blick auf die jeweils genutzten Einstellungen werfen sollte.
Ich ziehe daraus, dass die Intel Iris Pro 6200 eine gute Wahl war, und man bei einem Neukauf mit der Intel UHD 750 eines i5-11500 den Grafikkartenwinter ganz gut überstehen könnte. Die AMD-APUs wären noch besser, sind aber derzeit ähnlich rar und überteuert wie Grafikkarten.
Der USB-Switch Aten US224, eine Heimarbeitserleichterung
Warum ist der Kopfhöreranschluss meines Gehäuses eigentlich kaputtgegangen? Das tägliche Wechseln zwischen Arbeitslaptop und Heimrechner wird nicht geholfen haben. Neben dem Kopfhörer musste ich eine Weile auch Maus und Tastatur umstecken, was nervig wurde. Dann habe ich mir den USB-Switch US224 von Aten gekauft und kann mir das seitdem sparen.
Die Anschlüsse
Der Switch hat vier Anschlüsse für USB-Geräte. Maus und Tastatur schließe ich da an, gelegentlich das Mikrofon. Eigentlich wäre noch Platz für die USB-Soundarte, aber dafür habe ich den Switch nicht an die beste Stelle meines Schreibtischs geklebt. Vielleicht korrigiere ich das später mal.
Zusätzlich könnte der Switch per USB-Mini-B mit Strom versorgt werden. Das ist optional, meine drei Geräte brauchen es nicht, aber wenn ich zusätzlich eine externe Festplatte anschließen wollte dürfte es nötig werden.
Auf der anderen Seite des Switches sind drei Kabel fest installiert. Zwei sind normale USB-Kabel, sie gehen zu Laptop/PC. Es wäre schöner wenn diese beiden Kabel auswechselbar wären. Das dritte ist ein dünnes Kabel und hat am Ende einen Schalter. Mit ihm (und nicht am Switch selbst, was ich wieder nicht toll finde) wird zwischen den angeschlossenen Rechnern umgeschaltet.
So funktionierts
Per Druck auf den Schalter wird das aktive Gerät umgeschaltet. Also: Ich arbeite am Laptop mit Tastatur und Maus. Dann schalte ich den Laptop aus, schalte den Rechner an und muss nur den Knopf des USB-Switch drücken, damit Maus und Tastatur den Rechner kontrollieren können. Deswegen wurde das automatische Wechseln des Tastaturlayouts bei der Tastaturerkennung wichtig.
Ich habe bewusst nur einen USB-Switch und keinen Switch mit Anschlüssen für den Monitor gekauft. Die sind teurer und bei meinem Monitor unnötig: Denn der Acer CB242Y hat mehrere Eingänge, zwischen denen er zuverlässig automatisch umschaltet. Am HDMI-Eingang steckt der Laptop, am Displayport der PC. Geht im Szenario oben der Laptop aus und der PC an wechselt er einfach rüber. Ich hätte mit einem komplizierteren Switch also nichts gewonnen gehabt. Das wäre etwas anderes, wenn ich Laptop und Rechner parallel laufen haben wollte.
Ich war vor solchen USB-Hubs als Fehlerquelle gewarnt worden, weil dann bei Problemen im Betrieb die USB-Geräte kurz ausgehen. Doch davon bin ich verschont geblieben, der Aten-Switch funktionierte bisher einwandfrei. Einzige Nickligkeit ist die Initialisierung morgens beim Einschalten, wenn ich manchmal zweimal den Schalter drücken muss damit mein Laptop die Tastatur und Maus erkennt. Ansonsten funktioniert der Umschalter perfekt und ist eine echte kleine Erleichterung im Alltag.
Ich habe den Aten US224 für etwa 20€ bei Galaxus gekauft.
Sharkoon DAC Pro S V2 in Betrieb genommen
Dass ich mir mal ein als DAC beworbenes Gerät kaufen würde hätte ich auch nicht gedacht. Aber der Sharkoon DAC Pro S V2 dient bei mir weit abseits von audiophilen Phantasien schlicht als Alternative zum defekten Kopfhöreranschluss meines PC-Gehäuses, aus dem Ton nur noch einseitig herauskam.
Das ist in der Box
Es ist wirklich nur ein USB-Stick mit Kopfhörereingang:
Wobei von wegen Kopfhörereingang, tatsächlich kann dort wie bei Telefonen auch ein kombiniertes Mikrofon mit angeschlossen werden. Zusätzlich gibt es an der Seite drei Leuchten für die gerade genutzte Abtastrate, 44.1, 48 und 96 kHz. Es lag noch eine kleine Anleitung unter dem schwarzen Einsatz.
Installation
Im laufenden Betrieb angeschlossen wurde der Stick sofort erkannt:
onli@fallout:~$ cat /proc/asound/cards 0 [HDMI ]: HDA-Intel - HDA Intel HDMI HDA Intel HDMI at 0xf7114000 irq 33 1 [PCH ]: HDA-Intel - HDA Intel PCH HDA Intel PCH at 0xf7110000 irq 34 2 [Device ]: USB-Audio - USB Audio Device UC Mic USB Audio Device at usb-0000:00:14.0-5.1, full speed 3 [S ]: USB-Audio - Sharkoon Gaming DAC Pro S
Bei einem normalen Linuxsystem müsste dann nur er in der grafischen Konfiguration als Ausgabegerät gewählt werden. Weil ich pures ALSA benutze musste ich stattdessen meine ~/.asoundrc editieren und das dmix-Device anpassen. Von:
pcm.dmixer { type dmix ipc_key 1024 slave { pcm "hw:PCH" buffer_size 16384 period_time 0 period_size 1024 } }
zu:
pcm.dmixer { type dmix ipc_key 1024 slave { pcm "hw:S" buffer_size 16384 period_time 0 period_size 1024 } }
Firefox neustarten und der Ton erschien sofort, ein Reboot war nicht nötig.
Klangqualität
Eine naheliegende Frage wäre: Und, klingt es besser? Die Antwort: Vielleicht? Ich habe mit Tempel von Colour Haze mein Lieblingsalbum angehört. Klang gut. Klang aber auch vorher schon gut. Es fällt auf, wie laut die Musik jetzt sein kann, ich muss mit meinen Kopfhörern die Lautstärkeregelung auf 10 von 100 setzen (db Gain: -35) um in etwa das vorherige Niveau zu erreichen, das bei 31 von 100 lag. Und im Zweifel bedeutet lauter bei Musik ja besser, so ist kein Vergleich möglich. Allerdings: Meine Logitech-Kopfhörer haben eine Boost-Funktion, die ich anfangs verschmäht habe und später dann doch akzeptierte (bei solchen geschlossenen Kopfhörern mit starker Isolierung sei sie angemessen las ich, und musste dann zustimmen). Da meine ich deutlich wahrzunehmen, dass der Unterschied zwischen Boost an und aus geringer geworden ist. Mag Einbildung sein, vielleicht hängt auch das nur an der leicht anderen Lautstärke, vielleicht passte die Funktion auch einfach nie für dieses Album und meine initiale Abneigung kam hierher.
Wer fundiertes über die Qualität lesen will sollte den Test samt den Messungen von Igor ansehen. Er schrieb:
Stichwort Zielgruppe. Jeder Gamer, der ein ordentliches Headset hat, kann den Onboard-Sound genüsslich abhaken. Wir haben hier nämlich weder die Einflüsse der Grafikkarte noch ein zu hohes Grundrauschen. Und ordentlich Verstärkerleistung gibt es sogar für hochohmige Headsets noch genug. Der Frequenzgang ist linear und sauber und genau das wird die Liebhaber des differenzierten Hörens und des räumlichen Tiefgangs begeistern. Die Protagonisten der Badewannen-Fraktion, die mit ihren Spaßkopfhörern noch den ultimativen Bass-Booster für die gepflegte Gehirnmassage suchen, werden allerdings herb enttäuscht.
Gut, dedizierte Grafikkarte habe ich derzeit nicht, auch schon als eine im System war weder Einflüsse von ihr bemerkt noch irgendein Grundrauschen. Aber immerhin liest sich das so als ob der Sharkoon-Stick zumindest nichts falsch macht.
Update September 2024: Mittlerweile habe ich den DAC-Stick mit mehreren Kopfhörern getestet und muss die obige vorsichtige Empfehlung weiter einschränken. Tatsächlich funktionierte er für mich wunderbar mit hochohmigeren Kopfhörern, wie den 60 Ohm des unscheinbaren Koss KSC 75. Bei Kopfhörern mit weniger Impedanz fügt der Sharkoon DAC bei mir aber ein Brummen hinzu. Das ist nur bei Stille wirklich wahrnehmbar und daher eine Weile ignorierbar, aber inzwischen nervt es mich trotzdem so sehr, dass ich ihn z.B. mit meinen ATH-M50x (38 Ohm) nicht mehr benutze. Allerdings, wie immer die Einschränkung: Zwar passt die beschriebene Situation zu der Spezifikation des DAC Pro S V2 und ich fand auch Erklärungen, dass er sich aufgrund der Ausgangsleistung so verhalten müsse – aber ich kann natürlich nicht ausschließen, dass das Brummen nicht direkt vom DAC kommt, sondern von einer anderen Stelle in meinem System.
Letzten Endes eine direkt linuxkompatible USB-Soundkarte mit Kopfhörerverstärker, der auch einen Kopfhörer mit Bedarf für ein wesentlich lauteres Signal als die meinen brauchen versorgen könnte. Wer das sucht, für den könnte der Sharkoon-Stick passen. Und als Lösung für den defekten Kopfhöreranschluss des Gehäuses taugt er auch. Ich habe ihn bei equippr für 30€ plus Versand gekauft. Pfeilschneller Verstand - spätabends bestellt, einen Tag gewartet, am nächsten war er schon da.